Leistungsmessung und Leistungsbeurteilung Flashcards
Lernzielarten
Richtziel:
→ Geht über einen längeren Zeitraum (innerhalb 1
Schuljahres) → generelles Wissen
Bsp.: SuS sollen sportliche Fähigkeiten gewinnen
Grobziel:
→ Begrenzung auf Unterrichtseinheit
Bsp.: SuS sollen den Sprungwurf im Handball lernen
Feinziel:
→ Bezug auf 1 Unterrichtsstunde
Bsp.: SuS lernen die Schrittfolge für den Sprungwurf
Lernzieldimensionen nach Bloom u.a. (1972)
affektiv (Interesse, Einstellungen, Werte) –> Interesse entwickeln
kognitiv (Wissen) –> etwas nennen können
psychomotorisch (motorische Fähigkeiten) –> rechtwinkliges Dreieck zeichnen können
Taxonomiestufen nach Bloom u.a. (1972)
Analyse:
Unter bestimmten Blickwinkel Sachverhalte anschauen, untersuchen, analysieren
Anwenden:
Kenntnisse auf Beispiele beziehen, richtig lösen, richtig anwenden, richtig zuordnen
Synthese:
Entwickeln können, Kenntnisse zusammenführen
Wissen:
Kenntnis haben, nennen können, erinnern können
Bewertung:
Stellung nehmen, Sachverhalt kritisch betrachten/bewerten; allg. Kritik
Verstehen:
Sachverhalte erläutern können, in eigenen Worten wiedergeben
Verfahren der Punktvergabe
Zuordnung richtig/falsch:
- Additionsaufgabe (eindeutige Identifikation)
→ Richtig: 1 Punkt
→ Falsch: 0 Punkte
Zuordnung nach dem empirischen Schwierigkeitsgrad:
- Textaufgabe
→ 80% der SuS richtig → 2 Punkte
→ 20% der SuS richtig → 6 Punkte
Zuordnung nach Lernzieltaxonomien:
→ Vergabe nach der Stufe der Lernzieltaxonomien
→ 6 Punkte maximal, die Stufe entspricht der
Punktzahl
Zuordnung auf der Basis einer Analyse der (richtigen) Antworten:
- Sachaufgabe
→ Pro Teilschritt gibt es 1 Punkt
Kriteriale Bezugsnorm
Lernziele und Kompetenzerwartungen sind klar definiert
Chancen:
→ Anforderungen transparent
→ Kann intrinsische Motivation fördern
Problemlagen:
→ Bei Überforderung negative Effekte auf Motivations- und Anstrengungsbereit- schaft möglich
Soziale Bezugsnorm
Gauß’sche Normalverteilung; Note unabhängig vom
Inhalt, sondern von Leistung anderer
Chancen:
- Bewertung ist abhängig davon, wie gut oder schlecht die anderen Schülerinnen und Schüler sind
→ Der, der am meisten beantworten kann = Note 1
- Note ist unabhängig vom Erreichen eines inhaltlichen bzw. lernziel- bezogenen Gütemaßstabs
Problemlagen:
→ Kann Konkurrenzkampf begünstigen
→ Mögliche negative Auswirkungen auf Motivation und Ursachen- zuschreibungen
→ Ausblendung individueller Lernzuwächse
Individuelle Bezugsnorm
→ Die Leistung wird mit früheren Leistungen verglichen
und entsprechend die Verbesserung oder Verschlechterung bewertet.
→ Persönlicher Fortschritt/ Rückschritt
Chancen:
→ Geringere Geringere Misserfolgsängstlichkeit und bessere Leistungsentwicklung
Problemlagen:
→ Bezug an sachlichem Maßstab erschwert
→ Kann als ungerecht empfunden werden
→ Bei ausschließlicher Anwendung rechtliche Probleme
Pragmatische Bezugsnorm (50%-Norm)
Entspr. einer willkürlichen Festlegung, dass jemand, der 50% der Aufgaben richtig bearbeitet hat, eine Prüfung bestanden hat
Chancen:
Diese Norm kann sinnvoll sein, wenn sie sich aus einer z.B. kriteriumsorientierten Analyse der Aufgaben ergibt (als Mindestanforderung)
Problemlagen:
→ Als generelle Leitlinie ohne Betrachtung der zugehörigen Lehrziele und Aufgaben ist die 50%-Norm unsinnig
Gütekriterium der Lernerfolgskontrolle: Objektivität
Grundfrage:
→ Sind die Ergebnisse meiner Prüfung unabhängig meiner Person?
→ Käme ein anderer Prüfer zu dem gleichen Ergebnis?
Erläuterung:
Grad, in welchem die Ergebnisse unabhängig von der Person des Messenden sind.
Problem:
→ Schrift bei Aufsätzen
→ Schüler hat meistens eine 4 in Deutsch
→ eine 1 ist sehr unwahrscheinlich
Gütekriterium der Lernerfolgskontrolle: Reliabilität
Grundfrage:
→ Inwieweit kann ich sicher sein, dass mein Messergebnis den wahren Ausprägungsgrad der Leistung repräsentiert und nicht von Messfehlern verfälscht ist?
Erläuterung:
Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Sicherheit
Problem:
→ Stimmung des Lehrers (gestresst, müde, lustlos, …)
Gütekriterium der Lernerfolgskontrolle: Validität
Grundfrage:
→ Misst meine Prüfung vor allem jene Fachkompetenz die sie messen will?
Erläuterung:
Gewährleistung, dass tatsächlich das gemessen wird, was man vorgibt zu messen.
Problem:
→ Prüfungsangst
→ Matheaufgaben sind
kompliziert und mit unbekannten Wörtern → nicht nur Matheaufgabe wird abgefragt