Leguminosen Flashcards
Wie werden „Leguminosen“ definiert? Nennen Sie wichtige Vertreter der Leguminosen.
Reife, getrocknete Samen von Schmetterlingsblütlern
Sojabohne, Linse, Erbsen, Erdnüsse, Kichererbsen, Gartenbohne, Ackerbohne
Erklären Sie, warum Leguminosen einen hohen Protein-/Stickstoffgehalt aufweisen und deshalb als gute Protein-/Stickstofflieferanten in der Ernährung gelten.
- Leguminosen können durch Symbiose mit Wurzelknöllchenbakterien, welche elementaren Stickstoff aus der Luft binden, Stickstoff aufnehmen
- Stickstoff wird in reduzierter Form an die Leguminosen abgegeben, welcher dann in Aminosäuren und damit in Proteine umgewandelt wird
- N2 –> NH4+
Nennen Sie (fermentierte und nicht-fermentierte) Verarbeitungsprodukte der Sojabohne und erklären Sie kurz deren Herstellung.
- Fermentiert: Sojasauce (Animpfen mit Schimmelpilzkulturen, Fermentation für bis zu 3 Jahren, Abpressen der Sojasauce, Pasteurisation bei 70-80°C), Miso (Animpfen von erhitztem Reis/Gerste mit Schimmelpilzkultur, Zugabe von erhitzten Sojabohnen und Salz, Fermentation, Pasteurisation bei 70-80°C)
- Nicht-fermentiert: Sojamilch (Vermischen von Sojabohnen mit Wasser, Pasteurisation), Tofu (Versatz von Sojamilch mit Calciumsulfat Ausfall eines Gels, Abpressen und Waschen ggf Würzen/Räuchern), Sojaschrot/-mehl, Protein-Konzentrat (Extraktion des Sojamehls mit einer Wasser-Alkoholmischung), Protein-Isolat (Ausfällen des Proteinkonzentrates mit verdünnter Salzsäure), Sojaöl (Extraktion des Sojamehls mit Lösungsmitteln)
Nennen Sie die durchschnittliche Zusammensetzung (Proteine, Fett, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Wasser) der fettarmen Leguminosen.
- 19-23% Proteine
- 1,4-3,4% Fett
- 30-50% Kohlenhydrate
- 10-20% Ballaststoffe
- 7-10% Wasser
Welche drei Osbornefraktionen sind in Leguminosen nachweisbar?
- Globuline (70%)
- Gluteline (10-20%)
- Albumine (10-20%)
Welche Leguminosen zeichnen sich durch einen geringen Stärkegehalt bzw. erhöhten Saccharose-Gehalt aus?
Sojabohne und Erdnuss
Wie beurteilen Sie die Bedeutung der Leguminosen als Vitamin- und Mineralstofflieferanten?
- Gute Vitaminlieferanten
* Schlechte Mineralstofflieferanten, da die Bioverfügbarkeit durch Bindung an Phytinsäure sehr gering ist
Wie werden a) bioaktive Substanzen und b) Antinutritiva definiert?
a) gesundheitsfördernde Lebensmittelinhaltsstoffe ohne Nährstoffcharakter wie sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und Substanzen in fermentierten Lebensmitteln
b) Stoffe, die eine maximale Verwertung der mit der Nahrung aufgenommenen Nährstoffe einschränken
Nennen Sie bioaktive Substanzen der Sojabohne und deren Wirkungen.
•Ballaststoffe (17%) ernähren gute Darmbakterien, Zahngesundheit, absorbieren Gallensäure, erhöhen Stuhlvolumen
•Isoflavone (Phytoöstrogene): Genistein und Daidzein –> Bindung an Östrogenrezeptoren (transkriptionelle Aktivität)–>inhibitorische Eigenschaften auf Enzyme in Krebszellen (anticancerogene Eigenschaften)
–> antioxidative Effekte
Nennen Sie die in Leguminosen vorkommenden Antinutritiva und deren Wirkungen. Nennen Sie Beispiele für Leguminosen, die diese Antinutritiva in erhöhten Konzentrationen enthalten.
- Phytinsäure Binden Mineralstoffe und hindern so die Aufnahme im menschlichen Organismus; besonders in Sojabohne (1250mg/100g) und Erdnüssen (1336mg/100g)
- Proteinase-Inhibitoren Enzymantagonisten (Hydrolasen) bilden stöchiometrische, inaktive Komplexe aus, die die Enzymaktivität herabsetzen; hemmen Spaltung von Nahrungsprotein in Peptide; Spezifität der Proteinasen variiert; besonders in Sojabohne (20g/kg)
- Lectine (Hämagglutinine) reversible Bindung an Zucker und Glukokonjugate führt zu Präzipitation der roten Blutkörperchen (Sauerstoff kann nicht mehr transportiert werden), Beschädigung des Dünndarmepithels (gestörte Nährstoffaufnahme, blutiger Durchfall) und evtl. Hemmung der Proteinsynthese; besonders in Sojabohne und Gartenbohne
- Cyanogene Glykoside bei Abbau entsteht Blausäure (HCN) Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel bis hin zu Atemnot und Bewusstseinsstörungen; besonders in Limabohne, Leinsamen, bittere Mandeln und Sorghumarten
- Allergene Proteine möglicher allergischer Schock ABER Kennzeichnungspflicht für Soja und Erdnüsse
Wie können die Antinutritiva der Leguminosen inaktiviert werden?
- Einweichen als Vorverdauung
- Kochen/ Erhitzen 10 min bei 100°C können 95% der Antinutritiva inaktivieren/zerstören
- Verarbeitung