LB19 Skramente - Gestalten des Reich Gottes auf Erden (Fragen Gelber Teil) Flashcards
1.1 Erläutern Sie die für die Sakramententheologie grundlegende Unterscheidung von „ex opere operato“ und „ex opere operantis“.
Ex opere operato: Wirken aus dem Vollzug des Ritus heraus (Sakramente)
Ex opere operantis: Wirken aus dem Vollziehenden heraus (Sakramentalien)
1.2 Stellen Sie die Zusammenhänge und Unterschiede zwischen dem Exodusgeschehen Israels und dem christlichen Gottesdienst dar.
- Befreiungstat (Exodus;Erlösung Auferstehung) Gottes Grundlage für Gottesdienst
- (Neuschöpfung) Unterscheidung von alter (Ägypten/Heidentum) und neuer (Israel/Christentum)
- Übergang vom Tod zum Leben
- Erlangung von Gotteskenntnis (Wer ist Gott?)
- Bund mit Gott (Erneuerung des Bundes)
- Vollendung der Schöpfung (7. Tag)
- Heilstaten Gottes an Israel für alle Menschen
1.3 Warum kann man Christus das Ursakrament nennen und in welcher Weise lassen sich die Sakramente auf Jesus zurückführen?
Heil geschieht endgültig durch Christus
Durch Christus Anteil an Mitgliedschaft Gottes Volk
Neues Paschalamm
Ursakrament entfaltet sich in 7 Sakramente (Teilhabe an Gottes Heil)
1.4 Welche zeitliche Struktur liegt den Sakramenten zugrunde?
Dreifach zeitliche Struktur (Thomas von Aquin)
- Vergangenheit: Erinnerung an Exodus
- Gegenwart: Heil gegenwärtig in den Sakramenten
- Zukunft: eschatologischer Blick auf Vollendung in Gott
2.1 Zeigen Sie anhand des Ablaufs der Messe die Bedeutung des altkirchlichen Modells der Teilnahme an der himmlischen Festversammlung.
- Grundmotiv ist Herrschaftswechsel
- Inszenierung einer Gegengesellschaft
- Mit dem Kreuzzeichen unter die Herrschaft Gottes gestellt
- Bußakt Distanzierung von Sünden der Welt
- Kyrie/Gloria Huldigung und Gebet an Gott
- Wortgottesdienst: Gemeinde stellt sich ganz unter Gottes Anruf (Gott spricht zur Gemeinde)
- Fürbitte: alle Anliegen der Gemeinde und der Welt in die Herrschaft Gottes genommen
- Eucharistie: Name Gottes wird verherrlicht (Eulogie), Heilstaten werden vergegenwärtigt (Anamnese), Gottes Hl. Geist wird herbei gerufen (Epiklese)
- Sanctus: Verweis auf die himmlische Festversammlung (Jesaja 6)
- Segen: Entlassung in die Welt, um Welt auf Gottes Reich hin umzugestalten
2.2. Was besagt die Transsubstantiationslehre?
(1215 4.Laterankonziel)
Brot und Wein werden Wesenhaft in Leib und Blut Christi gewandelt
Unterscheidung von Substanz (Wesen) und Akzidentien (äußere Gestalt)
2.3 Was ist die katholische Position im Verständnis der Messfeier als Opfer?
Konzil von Trient: Gedächtnis, erneute Zuwendung des eimaligen Opfers Christi. Weiterhin Opfercharakter der Hl. Messe
2.4 Welches sind die theologischen Streitpunkte in der Frage der ökumenischen Abendmahlsgemeinschaft?
Umstritten:
- Opfercharakter der Hl. Messe
- Reale Gegenwart in den eucharistischen Gaben
- Zusammenhang von Amt und Vorsitz
3.1 Zeigen Sie die Bedeutung des Begriffs „mysterion“ für die Sakramententheologie auf.
28 mal im Nt
- lateinische Übersetzung: sacramentum
- vielschichtige Bedeutung
3.2 Worin besteht der Beitrag des Augustinus für die Sakramentenlehre?
- führt die philosophische Zeichentheorie in die Sakramentenlehre ein
- Unterscheidung zwischen Zeichen und Sache
- Unterscheidung zwischen natürlichen und vereinbarten Zeichen
- Sakrament = beide Arten von Zeichen kommen zum Tragen
o Natürliche Zeichen: Wasser
o Vereinbarte Zeichen: Worte (Taufformel) - Eignung des Amtsträges nicht entscheidend bei Gültigkeit des Sakramentes (vgl. Donatisten) sondern ihm übertragene Amtsvollmacht
3.3 Welche Stärken und Schwächen hat die scholastische Sakramententheologie?
- Geprägt von germanisch magische-dinglichen Denken
- Geprägt von Aristoteles (kausales Denken)
= Frage nach Wirkung des Sakraments steht im Vordergrund
Stärke:
- Stärkung der Wahrung der Objektivität des Gnadenhandelns (amtliches Verständnis)
- Kirche als Ort der Gegenwart des Gottesreiches
Schwäche:
- Starkes Gefälle zwischen Klerus und Laien
- Kirche als Institution der Gnadenverwaltung
- Fixierung auf den gültigen Vollzug
- Gefahr der „Verdinglichung“ von Gnade
3.4 Welche Neuansätze gibt es in der Theologie der Sakramente im 20. Jh.?
- Wiederentdeckung der Mysteriendimension der Sakramente (Odo Casel)
- Stärkung der ekklesialen Dimension der Sakramente
- Versuch einer „anthropologischen“ Begründung der Sakramente (Karl Rahner)
3.5 Wie lässt sich ein Sakrament definieren?
Drei Bestandteile:
- Äußeres Zeichen
- Heilige Wirklichkeit
- Einsetzung durch Jesus Christus
3.6 Welche Bedingungen gehören zur Gültigkeit eines Sakraments?
- Materie
- Form
- Person (Absicht nicht Person)
3.7 Welche Sakramente kennt die Katholische Kirche?
- Konzile von Lyon (1274) Festlegung auf 7
- Taufe,Firmung,Eucharistie,Beichte,Weihe,Ehe,Krankensalbung