LB 5 Einleitung in das Neue Testament (Fragen Gelber Teil) Flashcards
1.1 Inwiefern ist das NT eine historische Quelle? Inwiefern ist es Glaubensdokument?
Es gibt Aufschluss über die Entstehung und historische Entwicklung des frühen Christentums vor dem Hintergrund der Sozialgeschichte seiner Entstehungszeit
(Daten und Informationen sehr wichtig für das Verständnis des NT)
NT ist aus dem Glauben an Jesus Christus geschrieben = Gläubige Interpretation der Ereignisse um Jesus
1.2 Wie entwickelt sich die frühchristliche Theologie und wie werden die Ereignisse um Jesus von Nazareth gedeutet?
Ausgangspunkt sind die historischen Ereignisse. Nach dem Tod entsteht Glaube, dass Gott Jesus auferweckt hat. Auferweckungsglaube greift auf alttestamentliche Vorstellungen zurück (für unsere Sünden gestorben vgl. Jes 53,5-6, am dritten Tag vgl. Hos 6,2)
1.3 Was versteht man unter einem Kanon?
Urspl. griech. „Rohrstab“. Abgeleitet „Norm“ oder „Regel“.
Kanon NT = Abgeschlossene Liste von Texten die eine Norm für Gläubige darstellt.
1.4 Wie ist der Kanon des neuen Testamentes entstanden?
- Schriften bis Mitte 2. Jahrhundert fertig, aber ohne festen Kanon
- Bildung des Kanons dauerte mehrere Jahrhunderte
- Merkmale für Textauswahl: Gebrauch in der Liturgie, Autorität des Textes bei wichtigen Gemeindefragen
- viele Texte lange umstritten
1.5 Was versteht das NT unter den „Schriften“?
Gemeint sind griech. Fassungen heiliger Schriften des Judentums (Septuaginta)
Da Kanon noch nicht abgeschlossen gehören „Schriften“ im Sinne der Autoren des NT nicht zum heutigen AT
1.6 Nennen Sie die deuterokanonische Literatur des AT!
Tobit, Judit, Jesus Sirach, Weisheit, Baruch, Makkabäerbücher
1.7 Warum ist es notwendig, den gesamtbiblischen Kanon zu beachten?
NT ist immer auf das AT verwiesen (nicht aus sich heraus verständlich)
„Zwei-eine christliche Bibel“
2.1 Warum ist es wichtig, sich mit den Gattungen des NT zu beschäftigen?
Gattungen = Muster von Kommunikation in der Abfassung von Texten
Wissen um Gattungen lässt Texte verstehen
2.2 Erläutern Sie den Begriff „Evangelium“ und zeigen Sie mögliche Bedeutungsverschiebungen auf.
Ursprl. Mündlich überbrachte (frohe) Botschaft
Bedeutungen:
- Auf Jesu Botschaft bezogen
- Über Jesu bezogen
Mögliche andere Bedeutungen
Septuaginta: Prophetenbotschaft
Röm. Reich: Geburt eines Thronfolgers und Amtsantritt
2.3 Wie gliedert sich der antike Brief?
- Präskript (Einleitung)
- Angaben über Absenders
- Angaben über Adressat
- Proömium
- Gruß und Beziehungszusammenhang von Absender und Adressat
- Briefkorpus (Hauptteil)
- Briefschluss
- Epilog
- Postskript
2.4 Was versteht man unter einer „Apokalypse“?
Wörtlich „Offenbarung“ oder „Enthüllung“
Weltüberschreitende Vision eines Sehers
2.5 Welche Funktionen erfüllen die Wundererzählungen innerhalb der Evangelien?
Synoptiker - Sind „Machttaten“ Jesu - Anbruch der Herrschaft Gottes Johannes - Zeichen, dass Jesus der Messias ist
2.6 Nennen Sie die Gattungen der Wundererzählungen.
Exorzismen, Therapien, Normenwunder, Geschenkwunder, Rettungswunder, Epiphanien
2.7 Was versteht man unter einem Gleichnis, einer Parabel, einer Beispielerzählung und einer Allegorie?
Gleichnis
- Erzählerischer Vergleich Alltag = Reich Gottes
Parabel
- Erzählungen mit unerwarteten Wendungen
Beispielerzählung
- Darstellung eines vorbildlichen Verhaltens
Allegorie
- Alle Einzelbestandteile sind auf den gemeinten Sachverhalt zu übertragen
Ergänzung Die Allegorie (von altgriechisch ἀλληγορία allegoría ‚andere/verschleierte Sprache‘...) ist eine Form indirekter Aussage, bei der eine Sache (Ding, Person, Vorgang) aufgrund von Ähnlichkeits- und/oder Verwandtschaftsbeziehungen als Zeichen einer anderen Sache (Ding, Person, Vorgang, abstrakter Begriff) eingesetzt wird.
2.8 In welchem Verhältnis stehen der Hörer des Gleichnisses und das Gleichnis?
Nimmt den Hörer mit in die Logik hinein
- Oft nicht identisch mit Alltagslogik
- Veränderung des Hörenden (neue Welten werden geschaffen)