Körperliche Untersuchung Tests Flashcards

1
Q

Rielander-Zeichen

A

Druckschmerzhaftigkeit in der Leistenbeuge, die als unspezifisches klinisches Zeichen bei einer tiefen Beinvenenthrombose oder Thrombophlebitis auftreten kann

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2
Q

Tschmarke-Zeichen

A

Das Tschmarke-Zeichen ist ein Wadendruckschmerz unterhalb der Kniekehle/in der Kniekehle, der im Rahmen einer Phlebothrombose auftreten kann

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3
Q

Bisgaard-Zeichen

A
  • klinisches Zeichen, das bei einer tiefen Beinvenenthrombose vorkommen kann
  • positiv, wenn bei ausgestrecktem Bein in der Region zwischen Achillessehne, Fersenbein und Fußknöchel (Regio calcaneo-malleolaris) ein Druckschmerz auftritt.
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4
Q

Meyer-Druckpunkte

A
  • Zeichen der Phlebothrombose
  • Druckschmerzhaftigkeit auf der medialen Seite des Unterschenkels entlang der großen Venen bzw. den sogenannten Meyerschen Druckpunkten
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5
Q

Homan-Test

A
  • klinischen Nachweis einer Venenentzündung (Phlebitis) oder Venenthrombose (Phlebothrombose) im Bereich des Beins
  • Waden­schmerz bei Dorsalflexion des Fußes bei gestrecktem Bein
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6
Q

Payr-Zeichen

A
  • klinischen Nachweis einer Beinvenenthrombose bzw. Venenentzündung
  • Plantarmuskulatur: Untersucher drückt mit den Fingern die Fußsohle ein. Eine bestehende Druckschmerzhaftigkeit, insbesondere der medialen Fußsohle weist auf das Vorliegen einer Venenthrombose hin
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7
Q

Ratschow-Lagerungsprobe

A
  • klinische Untersuchung zur diagnostischen Abklärung einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) der Beine
  • Senkrecht gehobene Beine in Rückenlage, Bewegung (Kreisen der Füße)
  • > Abblassen + ischämischer Schmerz (?), verzögerte reaktive Hyperämie (> 10s) (?)
  • Liegt eine pAVK vor, blasst das betroffene Bein bereits während der Bewegungsphase ab. Es kommt nach dem Aufsitzen erst nach einer Verzögerung zur Rötung des betroffenen Beines, entsprechend füllen sich die Venen verspätet.
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8
Q

Schellong-Test

A
  • Synkopenabklärung/ hämodynamische Funktionsprüfung zur Diagnose von vor allem hypotonen Kreislaufregulationsstörungen
  • 10 min Liegen, anschließend 10 min Stehen
  • Norm: Abnahme des systolischen RR um < 20 mmHg; Abnahme des diastoli­schen RR um
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9
Q

Cullen-/Grey-Turner-Zeichen

A
  • klinisches Zeichen für eine schwere akute Pankreatitis
  • Cullen: bläulich-grünliche Flecken um den Bauchnabel
  • Grey-Turner: bläulich-grünliche Flecken im Flankenbereich

Ursache: durch eine ödematose Durchtränkung der Subkutis und lokale Einblutungen aus kleinen Gefäßen, die durch Autodigestion von Blutgefäßen durch Pankreasenzyme bzw. durch Blutungen im Retroperitoneum

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10
Q

Courvoisier-Zeichen

A
  • Schmerzloser Ikterus + prall-elasti­sche Gallenblase, tastbar bei Kom­pression des Ductus choledochus, z. B. durch Pankreaskarzinom
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11
Q

Murphy-Zeichen

A
  • Tiefe Palpation der Gallenblase bei tiefer Inspiration
  • schmerzbeding­ter Inspirationsstopp bei Cholezystolithiasis/Cholezystitis
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12
Q

Taschenmesser­phänomen

A
  • plötzliches Nachlassen des Widerstands bei passiver Beugung einer spastisch gelähmten Extremität/Muskulatur
  • hat zu tun mit Golgi-Sehnenorgan
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13
Q

Zahnradphänomen

A
  • Rigor
  • ruckartigen Nachgeben des Muskeltonus bei passiver Bewegung einer Extremität
  • Die Extremität lässt sich nur abgehackt (sakkadierend) gegen einen erhöhten Widerstand bewegen, so als würde sie über ein Zahnrad gezogen werden
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14
Q

Babinsky-Reflex

A
  • Pyramidenbahnzeichen/pathologischer Reflex
  • Bestreichen der lateralen Fußsohle
  • normaler Plantarreflex (Fußsohlenreflex) -> Greifbewegung (Plantarflexion) der Zehen
  • Bei einer Schädigung der Pyramidenbahn -> gegenläufige Bewegung der großen Zehe nach oben (Dorsalextension), während die übrigen Zehen die Plantarflexion ausführen.
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15
Q

Oppenheim-Reflex

A
  • Pyramidenbahnzeichen
  • (kräftiges) Herabstreichen der Tibiakante mit Daumen und Zeigefinger
  • bei Pyramidenbahnschädigung -> tonischen Dorsalextension der Großzehe sowie häufig zu einer Spreizung der Zehen II bis V
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16
Q

Gordon-Zeichen

A
  • Pyramidenbahnzeichen
  • Kneten der Wadenmuskulatur
  • Pyramidenbahnschädigung -> tonischen Dorsalextension der Großzehe sowie häufig zu einer Spreizung der Zehen II bis V
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17
Q

Strümpell-Zeichen

A
  • Pyramienbahnzeichen
  • Beugung im Kniegelenk gegen Widerstand
  • Pyramidenbahnschädigung -> tonische Dorsalextension der Großzehe sowie häufig eine Spreizung der Zehen II bis V
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18
Q

Romberg-Stehversuch

A
  • Untersuchung von Störungen des Gleichgewichtssinnes
  • Patient mit zusammenstehenden Füßen aufrecht stehend, Aufforderung Augen zu schließen
    ggf. in Kombi mit Armvorhalteversuch
  • positiv: wenn eine Schwank- oder Fallneigung bei geschlossenen Augen auftritt oder verstärkt
  • > sensible/spinale Ataxie (= Beeinträchtigung der Hinterstrangbahnen), beispielsweise bei funikulären Myelose (Vitamin-B12-Mangel).
  • Fallneigung in eine Richtung deutet auf eine Störung der Tiefensensibilität oder auf eine Störung des Gleichgewichtsorgans hin
  • negativ bei zerebellärer Ataxie (= keine Verschlimmerung durch Augenschluss)
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19
Q

Unterberger-Tretversuch

A
  • Überprüfung der Reflexbahnen zwischen den Gleichgewichtszentren im Gehirn und dem Rückenmark (vestibulospinale Reflexe)
  • Durchführung: Patient tritt mit geschlossenen Augen gleichmäßig auf einer Stelle. Dabei ist es wichtig, dass keine Orientierungspunkte (helle Lichtquellen, tickende Uhren) im Raum vorhanden sind
  • Pathologisch bei reproduzierbare Drehtendenz (Abweichen nach rechts/links) von > 45° bei 50 Schritten; einseitigen Läsion oder Erkrankung
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20
Q

Knie-Hacke-Versuch

Finger-Nase-Versuch

A
  • Koordinationstests
    • Eumetrie: Ziel wird getroffen.
    • Hypermetrie: Bewegung geht über das Ziel hinaus
    • Intentionstremor: zunehmendes Zittern bei Annäherung ans Ziel
    • Hypometrie: Ziel wird nicht (ganz) erreicht
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21
Q

Rebound-Phänomen

A
  • physiologisch beim Gesunden auf, wenn Kraft gegen einen Widerstand angewendet wird
  • positiv: fehlendes Rebound-Phänomen zeichnet sich durch überschießende Kraftanwendung nachdem der Widerstand durch den Untersucher reduziert wird.
  • Es kommt vor allem bei gleichseitiger Erkrankung des Kleinhirns vor und liegt in einer gestörten Bewegungskoordination von muskulären Agonisten und Antagonisten begründet.
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22
Q

Drop Arm

A
  • passive Abduktion kann nicht aufrechterhalten werden
  • Rotatorenmanschettenruptur (M. supraspinatus, M. infraspinatus, M. teres minor, M. subscapularis)
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23
Q

Globalfunktion der Schulter testen?

A
  • Nackengriff
  • Schürzengriff
24
Q

Painful Arc

A
  • Schmerz bei Abduktion zwischen 60 und 120°
  • Impingement-Syndrom
25
Q

Vorderer Apprehension-Test

A
  • Kurzzusammenfassung: Untersuchung von dorsal im Sitzen; aktiver Widerstand gegen Abduktion + Außenrotation
  • Schulterinstabilität
  • Der Untersucher fixiert die Scapula des Patienten mit einer Hand
  • Der Arm des Patienten wird in der Schulter um 90° abduziert und im Ellenbogen um 90° flektiert
  • Anschließend bringt der Untersucher den Arm des Patienten langsam in 90° Außenrotationsstellung und achtet durch Inspektion und Palpation der Schulter auf die Reaktion des Patienten

Befund und Bedeutung

  • Pathologisch: Fühlbare Subluxation der Schulter, unwillkürliche muskuläre Abwehrspannung gegen Außenrotation oder mimische Reaktion des Patienten, die dessen ängstliche Erwartung einer Luxation ausdrückt → Positiver anteriorer Apprehension-Test → Läsionen des Kapsel-Band-Apparates .
26
Q

Sulcus-Zeichen

A

(syn. „Untere Schublade“)

Durchführung (Untersuchung von dorsal im Sitzen)

  • Der Arm des Patienten sollte locker in dessen Schoß oder auf dem Arm des Untersuchers liegen
  • Die Schulter des Patienten sollte mit einer Hand fixiert werden, mit der anderen Hand umgreift der Untersucher den Oberarm des Patienten etwas oberhalb des Ellenbogens.
  • Der Untersucher übt einen leichten axialen Zug am Humerus nach kaudal aus und inspiziert währenddessen die Schulter.

Befund und Bedeutung

  • Pathologisch: Sichtbare Dellenbildung am lateralen Acromionrand → Positives Sulcus-Zeichen → Hinweis auf eine Hyperlaxizität des Glenohumeralgelenks
27
Q

Posteriorer Apprehension-Test

A

Kurzbeschreibung: Mithilfe des posterioren Apprehension-Tests kann eine hintere Instabilität des Schultergelenkes festgestellt werden.

Durchführung (Untersuchung optimalerweise in Rückenlage)

  • Der Arm des Patienten wird um 90° antevertiert, maximal innenrotiert und im Ellenbogen um 90° flektiert
  • Der Untersucher legt anschließend eine seiner Hände unter die Scapula des Patienten und übt axialen Druck nach kaudal am Ellenbogen des Patienten aus

Befund und Bedeutung

  • Analog zum anterioren Apprehension-Test: Fühlbare Subluxation der Schulter, unwillkürliche muskuläre Abwehrspannung gegen die axiale Stauchung oder mimische Reaktion des Patienten, die dessen ängstliche Erwartung einer Luxation ausdrückt → Positiver posteriorer Apprehension-Test → Läsionen des Kapsel-Band-Apparates wahrscheinlich
28
Q

Hoffmann-Tinel-Zeichen

A
  • Dysästhesien bei Beklopfen des dorsal- extendierten Handgelenks
  • Karpaltunnelsyndrom
29
Q

Phalen-Test

A
  • Dysästhesien bei maximaler Flexion im Handgelenk für 1 min
  • Karpaltunnelsyndrom
30
Q

Ott-Maß

A
  • Beweglichkeit der Wirbelsäule
  • Markierung von C7 bis 30 cm nach kaudal - mind. 34cm Abstand bei maximaler Flexion
31
Q

Schober-Maß

A
  • Beweglichkeit der Wirbelsäule
  • Markierung von S1 bis 10 cm nach kranial -> mind. 14 cm Abstand bei maximaler Flexion
32
Q

Lasegue-Zeichen

A
  • N. ischiadicus Reizung
  • Schmerz bei Flexion des extendierten Beines
33
Q

Bragard-Zeichen

A
  • N. ischiadicus Reizung
  • Schmerzverstärkung bei Dorsalflexion
34
Q

Mennell-Zeichen

A

Durchführung: Das Mennell-Zeichen kann in 3 Körperpositionen des Patienten geprüft werden

  • Patient in Bauchlage
    • Das Os sacrum wird mit einer flach aufgelegten Hand fixiert , mit der anderen Hand wird das Bein überstreckt (Hyperextension)
  • Patient in Seitenlage
    • Das Os sacrum wird mit einer flach aufgelegten Hand fixiert, anschließend wird das oben liegende Bein mit der anderen Handüberstreckt (Hyperextension)
  • Patient in Rückenlage
    • Untersucher übt mit beiden Händen Druck auf die Darmbeinschaufeln aus

Befund und Bedeutung

  • Schmerzen im Bereich der Iliosakralfuge (Mennell-Zeichen)
  • Auftreten des Zeichens bei Morbus Bechterew mit florider Iliosakralarthritis, aber auch im Rahmen degenerativer Veränderungen der Iliosakralfuge oder einer Blockade des Iliosakralgelenks
35
Q

Vorlaufphänomens am Iliosakralgelenk

A
  • Kurzbeschreibung: Test der Beweglichkeit und insbesondere des Gleitverhaltens der Iliosakralgelenke

Durchführung (Patient steht, Untersuchung von dorsal)

  • Der Untersucher legt nach Palpation beidseits die Daumen auf die Spina iliaca posterior superior und umfasst mit der Außenseite seiner Zeigefinger die Darmbeinschaufeln im Bereich der Crista iliaca
  • Anschließend wird der Patient gebeten, mit gestreckten Knien eine maximale Rumpfbeugung durchzuführen, während der „Vorlauf“ der beiden Untersucherhände inspiziert wird
  • Der Patient sollte in dieser Position etwa 30 Sekunden verbleiben - eine muskelbedingte Seitendifferenz kann somit demaskiert werden.

Befund und Bedeutung

  • Physiologisch: Seitengleiche Bewegung beider Darmbeinstachel
  • Pathologisch: Seitendifferenz mit einseitigem Hochstand (>0,5cm) eines Darmbeinstachels (Vorlaufphänomen) -> z.B. Blockade der ISG
36
Q

Rücklaufphänomens am Iliosakralgelenk

A

Prüfung des Rücklaufphänomens am Iliosakralgelenk (Spine-Test)

(1) Der Patient wird gebeten, ein Bein anzuheben und dabei das Knie und Hüftgelenk zu beugen. (2) Physiologischerweise bewegt sich dabei der ipsilaterale Darmbeinstachel aufgrund der Bein- und Beckenbewegung nach kaudal, da die zwei Gelenkflächen des Iliosakralgelenks (ISG) aufeinander gleiten. (3) Bei einer Blockade im ISG verbleiben hingegen beide Darmbeinstachel auf gleicher Höhe, was als sog. „Rücklaufphänomen“ bezeichnet wird. Es kann ein Hinweis auf eine verringerte Beweglichkeit im Iliosakralgelenk auf der ipsilateralen Seite sein (z.B. im Rahmen einer ISG-Blockade).

37
Q

Thomas-Handgriff

A
  • Flexionskontraktur - Streckdefizit bei Aufhebung der Lendenlordose
  • Kurzbeschreibung: Test zur Feststellung einer Hüftbeugekontraktur

Durchführung (Patient liegt auf dem Rücken)

  • Der Untersucher legt eine Hand flach unter die Lendenwirbelsäule des Patienten. Während der Untersuchung sollte mit dieser Hand eine Hyperlordosierung der LWS ausgeschlossen werden, die das Testergebnis verfälschen würde.
  • Mit der anderen Hand wird ein Bein angehoben und das Knie so weit wie möglich zur Brust des Patienten geführt → Hierdurch wird das Becken in eine neutrale Stellung gebracht und die Lendenlordose ausgeglichen.

Befund und Beurteilung

  • Physiologisch: Beim Anheben und Beugen eines Beines verschwindet die Lendenlordose und der Oberschenkel der Gegenseite verbleibt glatt auf der Liege.
  • Pathologisch
    • Beim Anheben und Beugen eines Beines verschwindet die Lendenlordose und das kontralaterale Bein hebt sich von der Liege ab → Direkter Hinweis auf Hüftbeugekontraktur
    • Beim Anheben und Beugen eines Beines verbleibt die Lendenlordose → Indirekter Hinweis auf Hüftbeugekontraktur
38
Q

Trendelenburg-Zeichen

A
  • Kurzbeschreibung: Die Prüfung des Trendelenburg-Zeichens dient dem Nachweis einer Insuffizienz der Mm. glutei medius und minimus.

Durchführung (Patient steht, Untersuchung von dorsal)

  • Der Untersucher prüft den Beckenstand durch den Höhenvergleich beider Darmbeinkämme
  • Anschließend wird der Patient gebeten, ein Bein anzuheben, während der Beckenstand und die Patientenhaltung weiter beobachtet werden

Befund und Bedeutung

  • Physiologisch: Einbeinstand ohne Absinken einer Beckenseite und ohne kompensatorische Bewegung des Oberkörpers
  • Pathologisch: Absinken des Beckens zur gesunden Seite, d.h. der Spielbeinseite (Trendelenburg-Zeichen)
  • Dem Absinken der Hüfte auf der gesunden Seite wird durch eine Neigung des Oberkörpers zur kontralateralen Seite entgegengewirkt → Duchenne-Zeichen

Ein (häufig beidseitiges) Duchenne-Zeichen führt beim gehenden Patienten zur kompensatorischen Hin-und-Her-Bewegung des Oberkörpers → Duchenne-Hinken

39
Q

Drehmann-Zeichen

A

Kurzbeschreibung

  • Klinische Untersuchung bei Verdacht auf eine Epiphyseolysis capitis femoris (meist bei Kindern)
  • Kann auch bei Erwachsenen auftreten (z.B. bei einer Koxarthrose, Koxitis oder destruktiven Knochentumoren im Bereich der Hüfte)

Durchführung (Patient liegt auf dem Rücken)

  • Das Bein des Patienten wird durch den Untersucher in Knie und Hüfte flektiert

Befund und Bedeutung

  • Physiologisch: Weder Außen- noch Innenrotation während das Bein gebeugt wird
  • Pathologisch: Außenrotation und Abduktion in der Hüfte während der passiven Flexion (Drehmann-Zeichen)
40
Q

Vierer-Zeichen

A

Kurzbeschreibung: Unspezifische Untersuchung, bei der Schmerzen für eine Pathologie in der Hüfte sprechen (z.B. Koxitis oder Morbus Perthes)

Durchführung (Patient liegt auf dem Rücken)

  • Die Ferse der zu untersuchenden Seite wird auf das Kniegelenk der Gegenseite gelegt
  • Hierdurch kommt es automatisch zur Außenrotation und Abduktion im jeweiligen Hüftgelenk
  • Das Kniegelenk der zu untersuchenden Seite wird nun losgelassen und anschließend vorsichtig in Richtung Boden gedrückt

Befund

  • Physiologisch: Keine Schmerzen, weniger als 20cm Abstand zwischen Knie und Unterlage bzw. seitengleicher Abstand
  • Pathologisch: Schmerzen oder mehr als 20cm Abstand zwischen Knie und Unterlage bzw. im Seitenvergleich deutlich erhöhter Abstand (Vierer-Zeichen)
  • Bedeutung: Das Vierer-Zeichen ist ein Hinweis auf eine Pathologie des Hüftgelenkes, z.B. eine Koxitis oder Morbus Perthes
41
Q

Prüfung der Patellaverschieblichkeit

A

Durchführung (Patient liegt, Knie gestreckt)

  • Medialisierung/Lateralisierung
    • Ober- und Unterschenkel werden mit beiden Händen umgriffen, die Patella wird mit beiden Daumen nach medial bzw. mit beiden Zeigefingern nach lateral mobilisiert.
  • Kaudalisierung/Kranialisierung
    • Der Unterarm wird unter das Kniegelenk des Patienten gelegt, wodurch es leicht gebeugt wird
    • Die Patella wird mit dem Handballen nach kaudal geschoben und mit den Fingern nach kranial gezogen

Befund und Bedeutung

Pathologisch

  • Übermäßige Verschieblichkeit oder Subluxation: Hinweis auf Laxizität des Bandapparates
  • Palpable Krepitationen oder ein Patellaverschiebeschmerz: Hinweis auf retropatellare Arthrose oder Chondropathie
42
Q

Prüfung auf Facettendruckschmerz

A

Durchführung (Patient liegt, Knie gestreckt)

  • Ober- und Unterschenkel werden jeweils mit einer Hand umgriffen
  • Die Patella wird nach medial (mit beiden Daumen) und nach lateral (mit beiden Zeigefingern) aufgeklappt
  • Palpation der Patellafacette

Befund und Bedeutung

  • Pathologisch: Auftreten von Facettendruckschmerz: Hinweis auf retropatellare Arthrose, Insertionstendopathien oder eine Synovitis des Kniegelenks
43
Q

Tanzende Patella

A

Durchführung (Patient liegt, Knie gestreckt)

  • Der Untersucher streicht mit einer Hand den Recessus suprapatellaris von kranial nach kaudal aus
  • Anschließend drückt der Untersucher die Patella von ventral gegen das Femur

Befund und Bedeutung

  • Pathologisch: Druck auf die Patella führt zu einem spürbaren „Anschlagen“ der Patella an ihr femorales Gleitlager : Hinweis auf intraartikulären Erguss über 10 mL (z.B. bei Meniskusruptur)
44
Q

Zohlen-Zeichen

A

Durchführung (Patient liegt, Knie gestreckt)

  • Der Untersucher fixiert die Kniescheibe von kranial zwischen Daumen und Zeigefinger und schiebt sie nach kaudal-dorsal gegen ihr femorales Gleitlager
  • Anschließend fordert er den Patienten auf, die Oberschenkelmuskulatur (M. quadriceps femoris) anzuspannen

Befund und Bedeutung

  • Auftreten von Schmerzen im Bereich des Kniegelenks: Häufig bei retropatellarer Arthrose oder einer Synovitis des Kniegelenks
45
Q

Apprehension-Test der Patella

A

Durchführung (Patient liegt)

  • Das Kniegelenk sollte in ca. 20–30° Flexion sein → Dies verstärkt eine mögliche Subluxationsneigung und führt damit ggf. zu einer verstärkten Apprehension-Reaktion während der weiteren Untersuchung
  • Ober- und Unterschenkel werden nun mit beiden Händen umgriffen und die Patella wird vorsichtig nach lateral bewegt , wobei fortwährend der Quadriceps sowie das Gesicht des Patienten inspiziert werden.

Befund: Abwehrspannung im Quadriceps oder eine mimische Angstreaktion des Patienten (= „apprehension“ engl. für „Befürchtung“) → Positiver Apprehension-Test der Patella

Bedeutung: Dient u.a. zum Nachweis einer Luxationsneigung bei stattgehabter Patellaluxation, bei der die Patella jedoch spontan reponiert ist

46
Q

Pivot-Shift-Test (Vorderes Kreuzband)

A

Kurzbeschreibung: Der Pivot-Shift-Test ist der spezifischste Test zum Nachweis einer Ruptur des vorderen Kreuzbandes. Der Test wird meist in Narkose durchgeführt, da er - insb. bei fehlender Entspannung der Beinmuskulatur - schmerzhaft sein kann .

Grundprinzip des Tests ist die Innenrotation des Unterschenkels und damit des Tibiaplateaus gegen die Femurkondylen. Physiologischerweise wickeln sich die Kreuzbänder dabei umeinander, was eine weitere Innenrotation und Subluxation der Tibia verhindert. Liegt hingegen eine Läsion des vorderen Kreuzbandes vor, so kommt es bei Innenrotation zur ventralen Subluxation der Tibia und zur Verlagerung des Drehpunktes des Kniegelenkes.

Durchführung (Patient liegt)

  • Der Untersucher umgreift mit einer Hand den Kalkaneus oder die Fußsohle des Patienten
  • Mit der anderen Hand wird der Unterschenkel von unten umgriffen (der Daumen kommt auf dem Fibulaköpfchen zu liegen)
  • Der Untersucher hebt nun das gestreckte Bein des Patienten bis zu einer Hüftbeugung von 20° an
  • Mit der „Fersenhand“ wird nun der Unterschenkel innenrotiert und ein axialer Druck nach kranial ausgeübt
  • Mit der „Fibulahand“ wird Valgusstress auf das Kniegelenk ausgeübt
  • Der Untersucher beugt das Bein nun langsam im Kniegelenk

Befund und BedeutungPathologisch (positiver Pivot-Shift-Test)

  • Zu Beginn der Kniebeugung subluxiert die Tibia deutlich sichtbar nach ventral
  • Bei einer Flexion zwischen 20° und 40° dann spontane, sicht- und fühlbare dorsale Reposition der Tibia in ihre Ausgangslage → Hinweis auf eine Ruptur des vorderen Kreuzbandes
47
Q

Lachman-Test (Vorderes Kreuzband)

A

Kurzbeschreibung: Der Lachman-Test dient dem Nachweis einer Instabilität des vorderen Kreuzbandes und ist besonders für die Diagnostik der häufig auftretenden isolierten Läsion des vorderen Kreuzbandes geeignet

Durchführung (Patient liegt)

  • Der Untersucher hebt mit einer Hand den Oberschenkel des Patienten an, umfasst mit der anderen Hand kniegelenksnah den Unterschenkel (Daumen auf Tuberositas tibiae) und führt eine Beugung von 20° im Kniegelenk durch
  • Nun wird die Tibia bei fixiertem Femur mehrmals nach ventral gezogen und der „Anschlag“ (d.h. das Gefühl beim Stoppen der Tibiatranslation) wird evaluiert
  • Einschätzung der Qualität des fühlbaren Anschlages (im Vergleich zur Gegenseite)

Befund

Physiologisch

  • Sofortiger harter Anschlag → Straffes vorderes Kreuzband

Pathologisch

  • Verspäteter harter Anschlag: Verlängertes vorderes Kreuzband
  • Fehlender oder weicher Anschlag: Schädigung des vorderen Kreuzbandes

Vorteile (gegenüber anderen Tests des vorderen Kreuzbandes)

  • Im Vgl. zum Pivot-Shift-Test keine Narkose notwendig, da er weniger Schmerzen verursacht
  • Im Vgl. zur Vorderen Schublade deutlich höhere Sensitivität
48
Q

Schubladen-Tests

A

(Vorderes und hinteres Kreuzband)

Durchführung (Patient liegt)

  • Der Untersucher stellt das im Kniegelenk 90° gebeugte Bein des Patienten auf
  • Die Tibia wird mit beiden Händen umgriffen
  • Der Untersucher zieht Tibia zu sich hin und drückt sie von sich weg

Befund

  • Physiologisch: Im Seitenvergleich keine erhöhte Verschieblichkeit der Tibia gegen das Femur
  • Pathologisch: Im Seitenvergleich erhöhte Verschieblichkeit der Tibia nach vorne (= vordere Schublade) oder nach hinten (= hintere Schublade)

Vordere Schublade: Unspezifisches Zeichen für eine Läsion des vorderen Kreuzbandes

Hintere Schublade: Unspezifisches Zeichen für eine Läsion des hinteren Kreuzbandes

49
Q

Gravity-Sign

A

(Hinteres Kreuzband)

Durchführung (Patient liegt)

  • Das Bein des Patienten wird in Knie und Hüfte jeweils 90° gebeugt
  • Der Untersucher stabilisiert die Ferse des Patienten mit seiner Hand und begutachtet die Kniekontur

Befund und Bedeutung

  • Physiologisch: Keine Veränderung der vorderen Kniekontur
  • Pathologisch: Der Schwerkraft folgendes Absinken der Tibia nach kaudal mit deutlich sichtbarer Dellenbildung an der vorderen Kniekontur (Hinweis auf eine Läsion des hinteren Kreuzbandes)
50
Q

Payr-Zeichen

A

(Innenmeniskus)

Lagerung: Patient sitzt im Schneidersitz

Durchführung: Untersucher drückt mit beiden Händen synchron von oben auf die gebeugten Kniegelenke

Ergebnis: Schmerzen in einem Knie → Hinweis auf Innenmeniskusläsion (v.a. Hinterhorn)

51
Q

Steinmann-I-Zeichen

A

Steinmann-I-Zeichen (Innen- und Außenmeniskus)

Lagerung: Rückenlage mit initial gestreckten Beinen

Durchführung

  • Untersucher umfasst den Knöchel (oder die Ferse) mit der einen und das Kniegelenk mit der anderen Hand
  • Untersucher beugt das Bein des Patienten passiv um 90° im Knie- und Hüftgelenk
  • Untersucher führt abwechselnd ruckartige und forcierte Innen- und Außenrotationen des Unterschenkels durch

Ergebnis

  • Schmerzen über dem lateralen Gelenkspalt bei forcierter Innenrotation → Schädigung des Außenmeniskus
  • Schmerzen über dem medialen Gelenkspalt bei forcierter Außenrotation → Schädigung des Innenmeniskus
52
Q

Steinmann-II-Zeichen

A

Steinmann-II-Zeichen (Innen- und Außenmeniskus)

Lagerung: Rückenlage mit initial gestreckten Beinen

Durchführung

  • Untersucher palpiert den im Steinmann-I-Zeichen ermittelten Schmerzpunkt
  • Untersucher umfasst den Knöchel (oder die Ferse) mit der einen und das Kniegelenk mit der anderen Hand
  • Untersucher beugt nun das Kniegelenk an und streckt es anschließend wieder

Ergebnis

  • Schmerzwanderung von vorne nach hinten bei Beugung des Kniegelenks → Hinweis auf Meniskusschädigung
  • Schmerzwanderung von hinten nach vorne bei Streckung des Kniegelenks → Hinweis auf Meniskusschädigung
  • Seitenbetonung des Schmerzes → Hinweis auf betroffenen Meniskus (medial oder lateral)
53
Q

McMurray-Test

A

McMurray-Test (Innen- und Außenmeniskus)

Lagerung: Rückenlage mit maximal gebeugtem Knie- und Hüftgelenk

Durchführung

  • Untersucher palpiert den lateralen (bzw. medialen) Gelenkspalt des Knies
  • Untersucher fixiert den Fuß an der Ferse und rotiert dann den Unterschenkel des Patienten nach innen (bzw. außen)
  • Anschließend wird das Bein des Patienten gestreckt, bis es eine 90°-Stellung im Kniegelenk hat (das Hüftgelenk bleibt dabei um 90° gebeugt, die Rotation des Unterschenkels und der Druck auf den Gelenkspalt bleiben erhalten)

Ergebnis: Blockierungsphänomene, bspw. ein palpierbares Schnappen oder Klicken, sowie mediale oder laterale Knieschmerzen → Hinweis auf Meniskusläsion im eher posterioren Anteil

54
Q

Bragard-Test

A

Bragard-Test (Knie) (Innen- und Außenmeniskus)

Lagerung: Rückenlage mit maximal gebeugtem Knie- und Hüftgelenk

Durchführung

  • Untersucher palpiert den lateralen (bzw. medialen) Gelenkspalt des Knies
  • Untersucher fixiert den Fuß an der Ferse und rotiert dann den Unterschenkel des Patienten nach innen (bzw. außen)
  • Anschließend wird das Bein des Patienten bis zur Neutral-Null-Stellung gestreckt (die Rotation des Unterschenkels und der Druck auf den Gelenkspalt bleiben erhalten)

Ergebnis

  • Schmerzen in Außenrotation geringer als in Innenrotation → Hinweis auf Außenmeniskusläsion im eher mittleren Anteil
  • Schmerzen in Innenrotation geringer als in Außenrotation → Hinweis auf Innenmeniskusläsion im eher mittleren Anteil
55
Q

Apley-Grinding-Zeichen

A

Apley-Grinding-Zeichen (Innen- und Außenmeniskus)

Der englische Begriff „Grinding“ (dt. „schleifen“) bezieht sich auf das Schleifen der Femurkondylen auf den Menisken, das bei der Prüfung des Zeichens provoziert wird. Da die Untersuchung am besten unter axialer Kompression im Kniegelenk durchgeführt werden kann, wird sie auch Apley-Kompressions-Test genannt.

Lagerung: Bauchlage mit 90° Beugung des Kniegelenks

Durchführung

  • Untersucher beugt das Knie des Patienten um 90° und fixiert den Oberschenkel durch sein Knie oder seine Hand
  • Anschließend umfasst er den Fuß
  • Untersucher führt eine Rotationsbewegung (sowohl unter Zug als auch unter Druck) im Kniegelenk aus

Ergebnis

  • Schmerzen bei Außenrotation → Hinweis auf Schädigung des medialen Meniskus
  • Schmerzen bei Innenrotation → Hinweis auf Schädigung des lateralen Meniskus
  • Schmerzen unter Zug → Hinweis auf Kapsel-Band-Schaden
  • Schmerzen unter Druck → Hinweis auf Meniskusläsion
56
Q

Böhler-Zeichen

A

Böhler-Zeichen (Innen- und Außenmeniskus)

Lagerung: Rückenlage, Kniegelenk gestreckt oder leicht flektiert

Durchführung: Untersucher übt passiven Valgus- und Varusstress aus

Ergebnis

  • Schmerzen bei Adduktion (Varusstress) → Hinweis auf mediale Meniskusläsion
  • Schmerzen bei Abduktion (Valgusstress) → Hinweis auf laterale Meniskusläsion
57
Q

Thompson-Test

A
  • Achillessehnenruptur
  • keine Plantarflexion durch Wadenkompression