Endokrinologie Flashcards
Schilddrüse - Produktion und Regelkreis
- *Zur Produktion braucht die SD Jodid**
- Aufnahme von Jodid aus dem Blut
- SD oxidiert Jodid zu Jod
- Jod wird an Thyrosin gekoppelt → je nachdem, wie viele Jodmoleküle dran sin → T3 oder T4
- aneinander gekettet wird es als sog. Thyreoglobulin in SD-Follikeln gespeichert
- Freisetzung von T3 und T4, wenn TSH an TSH-R andoggt
- TSH (aus HVL) hat 3 Funktionen:
1. Stimulation zur Neuproduktion von Hormonen
2. langfristige Stimulation → SD-Wachstum → Struma
3. TSH wird von TRH (aus Hypothalamus) reguliert - T3 und T4 sind im Blut an Transportproteine gebunden = keine Wirkung → deshalb fT3 und fT4 bestimmen
Schilddrüse - Anatomie
- *SD sitzt unter dem Kehlkopf** und umschlingt die Luftröhre
- verbunden über eine Gewebebrücke, dem Isthmus
- Versorgung:
→ A. thyroidea inf. ← Truncus thyrocervicalis ← A. subclavia
→ A. thyroidea sup. ← A. carotis ext.
→ manchmal zusätzlich: A. thyroidea ima ← Aortenbogen
- nach OP immer auf Nachblutungen achten!!!
- N. laryngeus reccurens (aus N. Vagus) verläuft sehr nah an der SD und innerviert die Stimmbandmuskulatur:
→ einseitige Verletzung → Heiserkeit
→ beidseitige Verletzung → Ateminsuffizienz
- Parathyroidea = Neben-SD = 4 kleine Epithelkörperchen
→ sitzen dorsal noch innerhalb der SD-Kapsel in den Ecken der SD
→ bei versehentlicher Resektion → Hypoparathyreoidismus → zu wenig Parathormon → Hypokalzämie → Tetanie-Ankündigung durch Kribbeln
Euthyreote Struma - Definition
= häufigste SD-Erkrankung
- euthyreote Struma: TSH, fT3 und fT4 im Normbereich
- Struma = Schilddrüsenvergrößerung
- häufigste Ursache: Iodmangel (Norm: 200 µg/d), aber auch fam. Diposition
- unabhängig von Ätiologie und Stoffwechsellage
- aufgrund verminderter Aufnahme von Iod (z.B. durch zu wenig Fischprodukte, teilweise endemisch) → Hyperplasie der Thyreozyten → konsekutive Vergrößerung
Euthyreote Struma - Komplikationen
1. Verdrängung: eher früher mit Trachea-Verlegung, Luftnot und Tracheomalazie (Knorpelspangen des Larynx zu weich)
- *2**. Entwicklung einer Knotenstruma aus der normalen Struma durch ständigen TSH-Reiz
- *→ Autonomie:** abnorm hoher Gewebeanteil, der TSH-unabhängig SD-Hormone produziert (Norm < 1,5 %) → in der Suppressionsszintigrafie (=heiße Knoten) zu erkennen → latente Hyperthyreose (nur TSH ↓) → Gefahr der thyreotoxischen Krise nach Jodgabe wie Amiodaron oder KM (SD bekommt dann plötzlich so viele Bausteine für ihre SD-Hormone)
- *→ Karzinome:** 4% bei kaltem Knoten in der Szintigrafie → Feinnadelaspirationszytologie
Euthyreote Struma - Klinik und Diagnose
Meist unauffällig, vllt. vergrößerter Tastbefund
4 WHO Grade (0-3)
0 = nur sonografisch feststellbar
1 = palpabel
2 = sichtbar
3 = extrem vergrößert, schon von hinten sichtbar
→ bei klin. Verdacht → 1. Sono (Volumen-Quantifizierung, Knoten), TSH basal (schon Hormonfunktionsstörung?)
→ DD: Zyste = glatte Berandung, rund, echofreies Binnenmuster (=schwarz) mit dorsaler Schallverstärkung
→ wenn bei der Raumforderung keine Zyste, dann weiter mit 2. Szintigrafie: Injektion mit Technetium-Pertechnitat = Gamma-Strahler, der sich in den SW-aktiven SD-Zellen ansammelt
- *→ wo viel Uptake** ist, werden viele Hormone produziert = heißer/warmer Knoten (heiß z.B. autonomes Adenom: fokal vs. multifokal/disseminiert → Suppressionsszinti → 2 Wo. hochdosiert Thyroxin, um über TSH-Regelkreis alles nicht-autonome Gewebe zu supprimieren, dann nochmal Szinti, wie ist das Uptake?)
- *→ vermindertes Uptake = kalter Knoten**, bei > 1 cm = 4 % Karzinom-Risiko → mit 3. Feinnadelaspirationszytologie abklären, trotzdem Adenom od. Karzinom nicht sicher unterscheidbar, sicherheitshalber → Hemithyreoidektomie
Euthyreote Struma - Therapie
- *- Jodid-Substitution** (man schaltet den Jodmangel aus) (v.a. Ki. u. Jugendl.)
- evtl. L-Thyroxin → Wachstumsreiz wird gestoppt (v.a. Erw.)
→ vorher Autonomie ausschließen (TSH basal, ggf. noch Suppressionszinti), sonst lösen Medikamente eine thyreotoxischen Krise aus
- große Knotenstrumen mit Komplikation wie z.B Verdrängung, Autonomie,Karzinom → OP oder Radiojodtherapie
Hypothreose - Definition
= Unterversorgung mit den Schilddrüsenhormonen T3 und T4
- *-** Hypothyreose bei Erw. ist fast immer erworben
- meist autoimmune Genese (Hashimoto-Thyreoiditis) oder extremer Jodmangel
Hypothreose - Physiologie/Pathopysiologie
- *Physiologisch**
- Hypothalamus schüttet TRH aus → TSH-Freisetzung im HVL → Bildung und Sekretion von T3 und T4
- Anstieg von T3 und T4 hemmt Freisetzung von TSH und TRH (negative Rückkopplung)
- *Hypothyreose = fehlende aktivierende Wirkung der SD-Hormone (iatrogen oder Hashimoto):**
- *- Primäre Hypothyreose:** Periphere Störung (Bildungsstörung oder Sekretionsstörung) → T3 und T4↓ (fehlende Bildung) → TSH↑ (kompensatorischer Anstieg)
- Sekundäre Hypothyreose: Hypophysäre Störung → TSH↓ → T3 und T4↓
- Tertiäre Hypothyreose: Hypothalamische Störung → TRH↓ → TSH↓ → T3/T4↓
Hypothreose - Symptome
- gesteigerte Ermüdbarkeit, schnelle Erschöpfung, Verlangsamung, Antriebsarmut, Teilnahmslosigkeit, Depressivität
- Kälteintoleranz
- Gewichtszunahme
- Obstipation
- Kühle, trockene Haut, brüchiges, trockenes Haar, Haarausfall
- Bradykardie, ggf. Herzinsuffizienz
- Neuromuskuläre Erregbarkeit↓
- *Generalisiertes Myxödem** = teigig geschwollene, trockene Haut
- Manifestation insb. an Augenlidern, Händen, Füßen, Lippen und Zunge
Hypothyreose - Diagnostik
Manifeste Primäre Hypothyreose: TSH↑, fT4↓, fT3↓/↔
→ Mangelnde SD-Hormonsynthese
→ fT3 ist für den Nachweis einer Hypothyreose nicht besonders aussagekräftig: durch verstärkte Konversion von fT4 → fT3 kann fT3 trotz Hypothyreose normwertig sein
Manifeste Sekundäre Hypothyreose: TSH↓, fT4↓, fT3↓/↔
Latente Hypothyreose: TSH↑, fT3 und fT4 normal
Hypothyreose - Therapie
- Manifeste Hypothyreose: lebenslange L-Thyroxin-Substitution (T4) unter regelmäßiger Kontrolle der relevanten Laborparameter
- Latente Hypothyreose: Indikationsstellung für eine Behandlung (L-Thyroxin-Substitution) anhand folgender Kriterien:
● bei TSH ≤ 10 mU/L: keine Substitution
● bei TSH > 10 mU/L:
- Patienten ≤ 70 Jahren: Substitution
- Patienten > 70 Jahren: Substitution nur bei hohem vaskulären Risiko oder ausgeprägter Klinik
Hypothyreose - Hashimoto
= Autoimmunthyreoiditis
= T-Lymphozyten-vermittelte Destruktion des Schilddrüsengewebes über einen längeren Zeitraum → klein und schrumpelig → keine Hormonbildung mehr möglich
- w:m → 10:1
Hypothyreose - Hashimoto Klinik
- *Frühstadium:** meist asymptomatisch
- initial passagere Hyperthyreose durch immunologische Zerstörung und Freisetzung der in den Follikeln gespeicherten Schilddrüsenhormone
- *Spätstadium: typ. Klinik der Hypothyreose
- **gesteigerte Ermüdbarkeit, schnelle Erschöpfung, Verlangsamung, Antriebsarmut, Teilnahmslosigkeit, Depressivität
- Kälteintoleranz
- Gewichtszunahme, Obstipation
- Kühle, trockene Haut, brüchiges, trockenes Haar, Haarausfall
- Bradykardie, ggf. Herzinsuffizienz
- neuromuskuläre Erregbarkeit↓
Hypothyreose - Hashimoto Diagnostik
- *AK-Nachweisin de Serologie**
- *- positiv TPO-AK** bei ca. 90% (Thyreoid-Peroxidase-Antikörper), TPO-AK sind auch in ca. 70% der Fälle beim Morbus Basedow erhöht!
- *- positiv TG-AK** (Thyreoglobulin-Antikörper): bei ca. 50% der Patienten
- *SD-Hormone:
- Frühstadium:**evtl. vorübergehende Hyperthyreose (TSH↓, fT3 und fT4↑)
- *- Spätstadium:** Hypothyreose (TSH↑, fT3 und fT4↓)
- *Sono:**
- echoarm, inhomogener (flockiger) Gewebestruktur
- vereinzelt echoreiche, narbige Areale
- meist verkleinerte Schilddrüse
- *Szintigraphie**
- verminderte Aufnahme von radioaktivem Technetium
Hypothyreose - Hashimoto: Therapie
- L-Thyroxin-Substitution: Analog zur Therapie der Hypothyreose
- Je schwerer die Hypothyreose, desto langsamer und mit niedrigerer Dosis die Therapie, sonst kardiale NW
- lebenslange Kontrolle bei Euthyreoten (mit dem Alter abfallende T4-Produktion, vorwiegend TSH)
Hyperthyreose - Definition und Ursachen
Eine Hyperthyreose spiegelt meist eine pathologische Veränderung der Schilddrüse wider.
Die häufigsten Ursachen:
- *Morbus Basedow**
- Inzidenz: 40/100.000 Einwohner pro Jahr
- Geschlecht: ♀ > ♂ (5:1)
- Alter: ⅔ der Fälle nach dem 35. Lebensjahr
- *Funktionelle Schilddrüsenautonomie**
- im Labor: Entz.-Zeichen
- druckschmerzhafte SD zusätzlich zur Hyperthyreose-Zeichen, mit Abgeschlagenheit und Fieber
- im Entz.-Stadium Hyperthyreose, dann Hypu- und Euthyreose
- *seltener:**
- *- Hyperthyreosis factitia** = absichtliches Zuführen der SD-Hormone, um Gewicht zu verlieren
- *- Thyreoiditis De Quervain** = subakut (= relativ plötzlich), passager, schmerzhaft, entzündlich nach z.B. Virusinfektion; Hyperthyreose, CRP↑, BSG↑ im Entz.-Stadium, später Hypothyreose, nach 1 Jahr wieder euthyreot
Hyperthyreose - Epidemiologie
- manifeste Hyperthyreose: TSH↓, fT3 und fT4↑
- sek. Hyperthyreose bei TSH-produzierendem Adenom im HVL: TSH↑, fT3 und fT4↑
- M. Basedow: haups. Frauen im mittleren Lebensalter ab 40 J.
- subakute Thyreoiditis De Quervain: auch ab ca. 40 J.
- SD-Autonomie: v.a. alte Menschen, häufig auf dem Boden einer langbestehenden Knotenstruma
- Hyperthyreose factitia: junge frauen, die abnehmen wollen
Hyperthyreose - M. Basedow: Definition
- *Morbus Basedow** = Autoimmunthyreopathie: Bildung von Auto-AK gegen TSH-Rez. (= TRAK), die am TSH-Rez. die TSH-Wirkung imitieren.
- *Effekt:** SD reagiert, als würden ständig hohe TSH-Spiegel vorliegen → Hormonproduktion ↑, Ausschüttung ↑, stimuliert Wachstum
Klassische Merseburger Trias zusätzlich zur Hyperthyreose-Symptomen:
- *- schwirrende Struma
- Exophthalmus**durch endokrine Orbitopathie (Proteineinlagerung im retroorbitalem Fettgewebe)
- *- Tachykardie**
Hyperthyreose - Klinik
- *Schilddrüse:**
- Struma: bei übermäßiger Vaskularisation kann auskultatorisch ein Schwirren über der Struma vernommen werden.
Vegetativ
Ursache: Indirekte sympathomimetische Wirkung durch gesteigerte Sensibilität auf Katecholamine
- Tachykarde Herzrhythmusstörungen, Stenokardie , arterieller Hypertonus, Wärmeintoleranz, Hyperreflexie, Tremor und Schwitzen
diffuser Haarausfall
- *Neuropsychiatrisch**
- psychomotorische Unruhe und Reizbarkeit, aber auch Apathie
- Schlafstörungen und rasche Ermüdbarkeit
- *Metabolisch
- sekundäre Osteoporose durch vermehrte Osteoklasten-Aktivierung**
- Gewichtsabnahme, evtl. Diarrhoe
- Pathologische Glucosetoleranz
Hyperthyreose - Diagnostik
Standarddiagnostik = Sono
Wenn knotige Struma oder einzelnen solitären Knoten, der keine Zyste ist, zusätzlich Szinti, ob “Mehrspeicherung” vorliegt, was auf eine Autonomie schließen lassen würde.
- *- unifokal** oder multifokal/disseminiert → autonomes Adenom
- genauere Abklärung: Suppressionsszinti mit 2 Wo. SD-Hormongabe → wie ist das Technetium-Uptake? → bei > 1,5 % → Autonomie
- bei Jüngeren immer TSH-R-AK (TRAK) mitbestimmen → M. Basedow: Sono wäre diffus echoarm (= dunkel); Doppler wäre starke Hyperperfusion → schwirrende Struma
- echoarme Struma spricht immer für einen Entz. → Hashimoto im Anfangsstadium, Subakute Thyreoiditis De Quervais = gemischt: echogene + echoarme Areale → CRP↑, BSG↑ (Leukos NICHT erhöht), Biopsie: granulomatöse Entz. mit Epitheloidzellen und Langhans-Riesenzellen
- Hyperthyreosis factitia: Labor wie normale Hyperthyreose, Sono unauffällig, AK-Nachweis negativ, Szinti mit stark vermindertem Uptake = szintigraf. SD-Unterfunktion = supprimiert
Hyperthyreose - Therapie
M. Basedow und SD-Autonomie → Thyreostatika → um Euthyreose zu erreichen, bei M. Basedow zusätzlich weiter für 1 Jahr mit Erhaltungsdosis → evtl. spontane Rückbildung, 50% Rezidiv: dann weiter mit OP oder Radiojodtherapie
- *Thyreostatika** → **NW: Allerg. Rkt., Zytopenien bishin zur Agranulozytose
- **Thiamide (Hemmung der SD-Synthese): Thiamazol, Carbimazol, Propylthiouracil
- Perchlorate: Hemmung der Aufnahme von Jodid in die Thyreozyten → Ind.: 1. Thyreotox. Krise, weil durch Jodzufufuhr getriggert; 2. bei latenter Hyperthyreose mit KI für KM-Untersuchung oder Jodgabe vorher 1-2 Wo. die SD prophylaktisch blocken mit Thiamiden und Perchlorat und danach trotzdem KM-Untersuchung machen
Bei M. Basedow → Propranolol = Betablocker gegen Tachykardie + hemmt Umwandlung von T4 in T3
Bei SD-Autonomie nach Thyreostatika und Euthyreose → Thyreoidektomie oder Radiojodtherapie (OP vor Euthyreose würde thyreotox. Krise auslösen)
Subakute Thyreoiditis De Quervain: keine Thyreostatika, da selbstlimitierend, sondern NSAR, Corticosteroide bei starken Schmerzen
Thyreotoxische Krise
= bedrohliche Symptome einer Hyperthyreose in Extremform:
- massive psychomotor. Unruhe, Hitze, Fieber, Exsikkose, extreme Tachykardie, HRST, Myopathie mit Muskelschwäche
Therapie: immer intensivmedizinisch
- Thyreostase erreichen mit Thyreostatika: Thiamid (Synthese-Bl.)+ Perchlorat (Jodid-Aufn-Bl.)
- wenn unzureichend: Plasmapherese, um Jod aus dem Kreislauf zu filtern oder radikale Thyreoidektomie
- symptomatisch:
→ Tachykardie/HRST mit Beta-Bl. therapieren
→ Hyperthermie, Exsikkose mit Antipyretika, Flüssigkeit, Glucose
Hyperthyreose - M. Basedow: Endokrine Orbitopathie
Endokrine Orbitopathie:
Im retroorbitalen Fettgewebe hinter dem Augapfel kommt es zu entzündlichen Prozessen und zur Einlagerung von Glykosaminoglykanen → progredienter Exophthalmus
- stört den Lidschlag und die Augenmuskulatur mit evtl. Doppelbildern
- Augenbenetzung-Insuffizienz → trockene Hornhaut → Schmerzen → bishin zur Erblindung
- je höher TRAK, desto schlimmer Orbitopathie, vermutlich durch retroorbitale TRAK-Einlagerung
- Rauchen stimuliert endokrine Orbitopathie
- erste Frühsymptome: Lichtempfindlichkeit, trockene Hornhaut, leichter retrobulbärer Schmerz
Therapie: Nikotinkarenz, M. Basedow-Therapie mit dem Ziel Euthyreose, prätibiales Myxödem = nicht-wegdrückbares Ödem (weil kein Wasser, sondern Proteine) am Schienbein therapieren
SD-Karzinome
SD-Karzinome Häufigkeit
- *Differenziert**, sehen dem SD-Gewebe noch ähnlich, nehmen selbst noch Jod auf, d.h. gutes Ansprechen auf postoperative Radiojodtherapie, insg. ca. 90 %, Prognose besser
- *1. Papilläres** SD-Karzinom (am häufigsten) → v.a. lymphogene Metastasierung, deshalb bessere Prognose >90% 5-JÜR als follikuläre
2. Follikuläres SD-Karzinom (häufig) → v.a. hämatogene Metastasierung
- *Enddifferenziert = maligne
3. Anaplastisches** SD-Karzinom (seltener) = enddifferenziert, kein gutes Ansprechen auf postoperative Radiojodtherapie
4. Medulläres bzw. C-Zell-Karzinom (sehr selten), entsprechend kann dieses Karzinom auch Calcitonon produzieren → Calcitonon sowohl zur Diagnostik als auch als Tumormarker
SD-Karzinome - Ursachen
- ionisierende Strahlenbelastung
- in 1/4 der Fälle MEN-2-Syndrom (= multiple endokrine Neoplasien: autosomal-dominant vererbten Drüsen, z.B. medulläres SD-Ca und Phäochromozytom) als Ursache für medulläres SD-Ca
SD-Karzinome: Klinik, Diagnose
- *Klinik:**
- erst bei Atemnot durch Verdrängung
- Heiserkeit od Schmerzen als Zeichen der Infiltration des N. recurrens → häufig nicht mehr kurativ
- solitäre Knoten und Knotenstrumen regelmäßig kontrollieren
- *Diagnose:**
- *- Sono:** Raumforderung evtl. Zyste? (glattberandet, rund, echofreies Binnenmuster, dorsale Schallverstärkung = Entwarnung), sonst ist es ein Knoten und Indikation für Szinti
- *- Szinti:** minderspeichernd = kalter Knotem = V.a. Karzinom 4%, dann Feinnadelbiopsie-Indikation
- *- Feinnadelaspirationszytologie** zur Abklärung: trotzdem schlechte Unterscheidung zwischen Adenom und Karzinom, wird wie Karzinom behandelt
- *Spezial-U. bei medullärem SD-Ca**
- Calcitonin-Spiegel
- Pentagastrin-Stimulationstest (Pentagastrin = C-Zellen-Stimulator, geben, womit der Calcitonin-Spiegel beim medullären sehr stark ansteigt)