Kolon Flashcards

1
Q

Nenne die Kardinalsymptome der Kolitis

A

Bauchschmerzen und Diarrhoe

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2
Q

Nenne die verschiednene Formen der Kolitis mit Beispielen

A

1. unbekannte Ätiologie:

multifaktoriell - Colitis ulcerosa, Morbus Crohn

autoimmunologisch: Mikroskopische Kolitis

immunologisch: Graft-versus-Host Disease

2. Infektiöse Kolitis

invasi - bakteriell, selbstlimitierend (Salmonellen, Shigellen, Campylobacter, Yersinien)

nichtinvasiv - pseudomembranöse Kolitis

3. bekannte Ätiologie, nicht infektiös:

ischämische Kolitis

Divertikulose/ Divertikulitis

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3
Q

Erkläre grundsätzliches zu CED (Nenne die beiden wichtigsten Vertreter)

Nenne zudem:

Ätiologie

Pathogenese

A

CED = Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Colitis Ulzerosa

Morbus Crohn

  • > nicht geklärte Ätiologie, wahrscheinlich multifaktorielle Genese
  • > schubweise rezidivierende oder kontinuierlich cerlaufende Entzündung des Darms
  • > in westlichen Ländern 3-33/100.000, inzidenz steigend
  • > drei Altersgipfel: in 3., 5., 7. Lebensdekade

Pathogenese:

  • genetische Prädisposition (eher Morbus Crohn)
  • exogene Faktoren: INfektion, Rauchen, Beruf (Menschen mit Beruf im Freien eher wenig betroffen)
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4
Q

Was bedeutet CED als Barriere Erkrankung?

Wie ist die Mukusschicht durch CED verändert?

A

CED als Barriere-Erkrankung: man sieht bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen eine veränderte Permeabilität der Mukosa mit gestörter Interaktion von Darmflora und intestinalem Immunsystem

  • Veränderte Zusammensetzung des Mikrobioms

Normal:

  • > Kolonkrypten
  • > darauf dann erst sterile Mukusschicht (innen)
  • > die äußere Mukusschicht wird dann erst ganz außen unsteril = intestinales Lumen mit anaeroben und aeroben Bakterien

Morbus Crohn:

-> Mukusschicht ist normal Dick aber es gibt keine sterile Zone mehr = überall sind Bakterien + bakterielle Invasion in die Schleimhaut

Colitis Ulzerosa:

-> Mukusschicht dünner und auch hier überall Bakterien mit potetntiellem Eindringen in die Schleimhaut

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5
Q

Nenne grundsätzliche Merkmale des Morbus Crohn

A
  • Erstbeschreibung 1932 von Crohn
  • > rezidivierende chronisch transmurale Entzündung mit segmentalem Befall gesamter Verdauungstrakt (Mund bis After), bevorzugt terminales Ileum
  • > Entzündung betrifft ALLE Wandschichten
  • > 20-50% ist das Rektum befallen -> DD zu Colitis Ulzerosa
  • > 40% mit perianalen Manifestationen (typisch Analfisteln)

Komplikationen durch Fistelbildung, intraabdominelle Abszesse, Strikturen

  • > Intestinale Karzinome selten, aber erhöhtes relatives Risiko für Kolorektale Karzinome gegenüber Normalbevölkerung
  • > deutlich erhöhtes Risiko für Dünndarmkarzinome
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6
Q

Erkläre die Makroskopie des Morbus Crohn

A

Makroskopisch:

typische aphtöse Ulzerationen

Fissuren

kopfsteinpflasterartiges Schleimhautrelief

Fisteln und Strikturen

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7
Q

Nenne Histologische Merkmale des Morbus Crohn

A
  • > diskontinuierliche Entzündung (Bild 2)
  • > Störung der Kryptenarchitektur herdförmig/ diskontinuierlich (also nicht in allen Biopsieproben erkennbar)
  • > fissurale Ulzerationen (Bild 1)
  • > ggf. epitheloidzellige Granulome (Bild 3) -> Mehrkernige Riesenzellen (Langerhanstyp) umgeben von Epitheloidzellen
  • > eher mit Aussparung des Rektums (Aber das Rektum kann auch Betroffen sein DD Colitis Ulzerosa)
  • > Mitbeteiligung des oberen GI-Trakts (typisch mit Nachweis einer fokal aktiven Gastritis)
  • > entscheidend ist neben der histologischen Diagnostik die charakteristische Konstellation der gesamten Befunde
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8
Q

Nenne die Therapie des Morbus Crohn

A

Therapie:

  • > supportiv (Ausgleich einer Mangelernährunng)
  • > medikamentös in Abhängigkeit des Befallsmusters
  • > Basistherapie mit lokalen Kortikoiden (Budesonid)
  • > bei schweren Schüben systemisch Kortikoide, Immunsuppressiva (Azathioprin), Antimetabolite (Methotrexat), Antikörper (TNF-alpha, Integrine, Interleukine)

chirurgische Intervention nur bei Komplikationen!! -> nicht kurativ, hohe Rezidivrate

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9
Q

Nenne Merkmale der Colitis Ulzerosa

A
  • > chronsich rezidivierende ulzeröse Entzündung des Kolons
  • > klinisch akutes Auftreten mit oft blutigen Durchfällen und Remissionen
  • > beginnt typischerweise im Rektum, fortschreitend nach oral
  • > 50% rektosigmoidaler Befall
  • > 7-37% gesamtes Kolon (Pankolitis)

Komplikationen:

akut-fulminanter Schub mit toxischem Megakolon, Pouchitis nach Kolektomie mit ileoanaler Pouchanlage (Pouch ist ein reservoir und ersetz das Rektum)

Risiko für kolorektale Karzinome steigt mit der Krankheitsdauer und Intensität

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10
Q

erkläre die Makroskopie der Colitis Ulzerosa

A
  • im Anfangsstadium samtartig-granuläre Schleimhaut (durch Ödem und vermehrtem Blutvolumen)
  • > gesteigerte Vulnerabilität
  • > petechiale Blutungen (punktuell) und Hämmorrhagien
  • > Erosionen bis konfluierende Ulzerationen
  • > redisuelle Schleimhautinseln: Pseudopolypen
  • > verstrichene Schleimhaut mit Verlust der Haustrierung = Fahrradschlauch Phänomen (keine Haustren mehr = Kolon durchgehen wie “aufgepumpt”
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11
Q

Erkläre die Histologie der Colitis Ulzerosa

A
  • > kontinuierliche, nicht segmentale Veränderung (DD zu Morbus Crohn)
  • > Störung der Kryptenarchitektur
  • > Kryptenatrophie
  • > Vermehrung von Lymphozyten und Plasmazellen der Lamina Propria
  • > Verlust von Becherzellen (Zeichen für Regeneratorische Veröndeurngen)
  • > akut mit Kryptenabszessen (mit neutrophilen Granulozyten in den Krypten), Ulzerationen und Pseudopolypen
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12
Q

Nenne die Therapie der Colitis Ulzerosa

A

Colitis Ulzerosa Therapie:

  • > supportiv
  • > medikamentös mit Mesalazin (Derivat der Salicylsäure)
  • > im akuten Schub systemisch Kortikoide, Immunsuppressiva, Antimetabolite und Antikörper

DAS unterscheidet sich extrem zu Morbus Crohn!!:

  • > chirurgische Therapie bei therapierefraktärem Schub oder Komplikationen -> Proktokolektomie mit ileoanaler Pouchanlage
  • > im Vergleich zu Morbus Crohn können Patienten durch Kolektomie geheilt werden!!!
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13
Q

Kolitis unbekannter Ätiologie

nenne Merkmale, histoloische Formen, Pathgenese etc. der:

Mikroskopischen Kolitis

A

histologische Formen:

Kollagene und lymphozytäre Kolitis + Mischformen

  • > Frauen > Männer
  • > Makroskopisch/ endoskopisch Normalbefund

Pathogenese:

  • > weitesgehend unklar -> autoimmun?
  • > häufig weitere immunologische Erkrankungen assoziiert (Zöliakie mit lymphozytärer Kolitis)
  • > Zusammenhang zwischen NSAR-Einnahme und lymphozytärer Kolitis (Medikamentenanamnese beachten!!!)

die kollagene und die lymphozytäre Kolitis haben die gleiche Klinik:

-> chronisch, wässrige Diarrhoe bei endoskopischem Normalbefund

Therapie:

-> antientzündliche Therapie mit lokal wirkenden Kortikosteroiden (Budesonid)

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14
Q

Was ist auf den Präparaten zu sehen?

Nenne

grundsätzliche Merkmale

Histologie

A

Diagnose: Kollagene Kolitis

-> häufig fokal im rechtsseitigen Kolon mit Aussparungen des Rektosigmoids

Histologie:

  • > Verbreiterung des subepithelialen Kollagenbandes (Basalmembran) > 10 Mikrometer (Bild 2 und 3)
  • > Abhebung des Deckepithels von der Basalmembran (Bild 2)
  • > degenerative Veränderung des Epithels
  • > geringgradiges intraepitheliales lymphozytäres Infiltrat
  • > gering vermehrtes Entzündungsinfiltrat der Lamina propria (Lymphozyten, Eosinophile, Plasmazellen)
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15
Q

Diagnose?

Nenne:

Grundliegendes

Histologie

A

Diagnose: Lymphozytäre Kolitis

häufig im gesamten Kolon

Histologie:

  • > >20 Lymphozyten pro 100 Epithelzellen (Intraepitheliale Lymphozyten IEL, Normalbefund 3-5 IEL/100)
  • > häufig zytotoxische (CD8 positive) T-Lymphozyten
  • > degenerative Veränderungen des Epithels (Zellverlust, Becherzellverlust)
  • > vermehrtes Entzündungsinfiltrat in der Lamina propria
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16
Q

Kolitis unbekannter Ätiologie: immunologisch

Erkläre die Graft-versus-Host Disease (GvHD)

A
  • > Barnes und Loutit beschreiben: Zweiterkrankung bei bestrahlten Mäusen nach allgener Knochenmarkstransplantation
  • > Diarrhoe, Kachexie und Hautveränderungen
  • > sehr ähnliche Symptome auch noch bei den ersten Patienten nach allogener Knochenmarkstransplantation

HEUTE:

  • > klinisches Syndrom mit Organschädigungen von Haut, Leber, GI-Trakt, Lunge
  • > 30-50% der Patienten von intestinaler GvHD betroffen
  • > Magen, Duodenum, Jejunum, Rektum weniger betroffen
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17
Q

Erkläre die Pathogenese der Graft-versus-Host Disease

A

Pathogenese in drei Stadien:

1. Zellschädigung und Zellaktivierung durch therapeutische Maßnahmen (z.B. Bestrahlung) vor der Transplantation

  • > Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine mit Hochregulation von Empfängerantigenen und Adhäsionsmolekülen
  • > Zerstörung der Mukosabarriere (weil durch Bestrahlung ja eben Zellen mit einem schnellen Turn-Over zerstört werden sollen und dazu zählt auch die Darmschleimhaut) + Eindringen von Bakterien und Toxinen

2. Aktivierung der Spender T-Lymphozyten (nach Transplantation)

-> erkennen das Empfängergewebe als Fremd -> initiieren Immunreaktion (Zytotoxische T-Zellen und NK-Zellen)

3. Entwicklung einer Zytotoxizität und damit der eigentlichen GvHD

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18
Q

Erkläre das Makroskopische und Mikroskopische Bild der GvHD

Wonach wird die Histologie Klassiviziert / Stadien

A

Makroskopie:

-> unspezifisch, variabel von Hyperämie bis Ulzerationen und Nekrosen der Schleimhaut

Histologie - nach Lerner:

Grad 1: isolierte Einzelzellapoptosen des Kryptenepithels, Kryptendilatation

Grad 2: Apoptosen und Untergang von einzelnen (nicht benachbarten) Krypten

Grad 3: Untergang benachbarter Krypten, Erosionen

Grad 4: Mukosadefekte(Ulzera) -> DD Ulzerationen anderer Ursachen!!!

wichtigste DD:

CMV-Kolitis = Zytomegalievirus - Kolitis

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19
Q

Therapie der Graft-versus-Host-Disease

A

Kortisonstoß, Intensivierung der Immunsuppression

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20
Q

Was ist die CMV-Kolitis

A

CMV-Kolitis:

  • > Humanes Zytomegalievirus, Familie der Herpesviren
  • > Persistiert nach Primärinfektion lebenslang in einer stummen, latenten Form
  • > Ort der Latenz nicht sicher bestimmbar

-> Bei Immundefizienz schwere klinische Manifestationen

  • > keine spezifische Symptomatik
  • > Histologisch: Veränderungen einer infektiösen Kolitis bis zu ulzerierender Kolitis
  • > hier wichtig sog. Eulenaugenzellen -> also eosinophile Einschlusskörperchen (Bild)
  • > Therapie: Antiviral, ggf. Reduktion der Immunsuppression

!!! Hier also wichtig weil die Therapie ganz anders ist als die Therapie der DvHG!! genau entgegengesetzt

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21
Q

Nenne wichtige Aspekte zur invasiven Infektiösen Kolitis

A

Definition:

invasive Bakterien als Ursache der akuten, selbstlimitierenden bakteriellen Kolitis

wichtig: SELBSTLIMITIEREND
- > klinischer Sammelbegriff
- > unspezifische Beschwerden (Fieber, krampfartige Bauchschmerzen, blutige Diarrhoe)
- > meist keine Erregerdiagnostik (keine Klärung der Ätiologie)
- > häufige Erreger Salmonellen, Campylobacter, Shigellen, Yersinien

= Keine Indikation zur Koloskopie weil eh selbstlimitierend!!

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22
Q

nenne makroskopische und mikroskopische Aspekte der Infektiösen Kolitis

A

makroskopisch:

sehr variables Bild von “Normalbefunden” bis florider Kolitis mit Erosionen, Ulzerationen wie bei CED

mikroskopisch:

  • > erhaltene Kryptenarchitektur !!!! - WICHTIGE Abgrenzung zu CED
  • > entzündliche Infiltrate oberflächlich
  • > frühe Granulozyteninfiltrate
  • > muzinarme Becherzellen (Becherzelldepletion)
  • > diskontinuierlicher Befall mit fokaler Kryptitis
  • > Krypteabszess in Bild 2
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23
Q

Memme Merkmale der nichtinvasiven, Infektiösen Kolitis

hier:

Pseudomembranöse Kolitis

Nenne ein beispielhaften Erreger mit Pathomechanismus

A

tritt auf nach:

  • > Breitspektrum-Antibiotikatherapie
  • > unter immunsuppressiver Therapie - Kolonisierung der Colonschleimhaut mit Clostridium difficile

Clostridium difficile:

  • > grampositives, nichtinvasives, bewegliches Stäbchenbakterium
  • > produziert hitzestabile Toxine (A und B)

-> Binden an Rezeptoren der Darmepithelien mit Veränderungen des Zytoskeletts, Lösung der tight Junctions schließlich Zelltod

Ursächlich auch andere toxinbildende Bakterien (Staphy. aureus, E. Coli)

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24
Q

Pseudomembranöse Colitis:

erkläre Symptomatik

Komplikationen

Diagnose

Therapie

A

Symptomatik:

  • > beginnt 2-3 Tage nach Beginn der Antibiotikagabe
  • > wässrig-blutige Diarrhoe
  • > Fieber, Leukozytose, krampfartige Bauchschmerzen

Komplikationen:

  • > lokal toxisches Megakolon, Perforation
  • > systemisch Kreislaufschock

Diagnose:

-> Nachweis der Bakterientoxine im Stuhl

Therapie:

  • > Absetzen des auslösenden Antibiotikums
  • > Metronidazol
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25
Q

Erkläre die Klassifikation der Pseudomembranösen Kolitis

A

Morphologische Klassifikation nach Price und Davies (1977):

Typ 1:

  • > endoskopisch diskrete gelbliche Auflagerungen
  • > histologusch kleine Erosionen der Kryptenspitzen mit daraus aufsteigendem entzündlichen Exsudar (volcano lesion)

Typ 2:

  • > endoskopisch gelbliche Pseudomembranen (PM) -> Biopsie!!
  • > histologisch obere Mukosa zerstört, bedeckt mit Pseudomembranen aus fibrinös-granulozytärem Exsudat, oft säulenartige Zellnekrosen abgrenzbar

Typ 3:

  • > endoskopisch gelbliche konfluierende Pseudomembranen
  • > histologisch vollständig zerstörte Mukosa unter versickten, kompakten Pseudomembranen -> DD Ulzeration anderer Ursache
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26
Q

Nenne Merkmale der ischämischen Kolitis

A

ischämische Kolitis = Kolitis mit bekannter, nicht infektiöser Ätiologie

  • > ursächlich thrombembolische Gefäßverschlüsse (85% mesenterica superior)
  • > je weiter zentral der Gefäßverschluss, desto größer der betroffene Kolonabschnitt
  • > bei peripheren Verschlüssen oft nur segmentaler Befall
  • > Risiko: Alter, Arteriksklerose, OP
  • > Klinik: Angina Abdominalis, fulminant mit Blutung, Erbrechen, Diarrhoe bis akutes Abdomen
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27
Q

Nenne makroskopische und mikroskopische Merkmale der ischämischen Kolitis

A

makroskopisch:

  • > Dilatation der Wand, hochgradig blutgestaut
  • > Schleimhaut düsterrot, ödematös, ulzeriert (Gefahr der Perforation)

histologisch:

-> Hämorrhagien, gestaute Gefäße, Ödeme, Nekrosen

wegweisende Kriterien:

frische Koagulationsnekrose

Erosionen, Ulzerationen

Fibrinbeläge der Serosa

reparative Veränderungen: hyalines Stromaödem der Lamina propria, regeneratorische Veränderungen des Epithels mit Becherzellverlust

Wichtig:

bei der chronisch ischämischen Kolitis sieht man hyalines Stromaödem

  • > heir keine Resektion
  • > Reparatorische Veränderungen mit Becherzellverlust
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28
Q

Nenne Merkmale der Divertikulitis

A
  • > kleine Herniationen der Schleimhaut und ggf. Submukosa durch die Darmwand, zum Teil bis ins perikolische Fettgewebe reichend
  • > typischerweise an Penetrationsstellen der Vasa recta durch die Darmwand
  • > klinisch meist asymptomatisch
  • > Prävalenz steigt mit Lebensalter, bei 80 Jährigen > 50%
  • > m = w

Pathogenese:

multifaktorielle Genese

  • > ballaststoffarme Ernährung (Hypothese: verlängerte Transitzeit)
  • > veränderte Elastizität der Darmwand (vermehrt kontrahierte elastische Fasern mit Verkürzung der Taenien)
  • > veränderte Kolonmotilität (erhöhter intraluminaler Druck begünstigt Herniation)
29
Q

Was ist hier zu sehen?

Nenne makroskopische Merkmale

A

Divertikulitis / Divertikulose

  • > meist in zwei Reihen zwischen mesokolischen und antimesokolischen Tänien
  • > enger Hals mit Aufweitung im Fettgewebe
  • > oft mit Kot(steinen) gefüllt
30
Q

Nenne mikroskopische Merkmale der Divertikulitis

+ Komplikationen

A
  • > verdickte Muskularis propria
  • > divertikelartige Schleimhautausstülpungen aus Mukosa und Lamina muscularis mucosae
  • > regelhafte Schleimhaut, fakultativ mit vermehrtem lymphozytären Infiltrat

Komplikationen:

-> Divertikulitis (10-25%) mit:

granulozytärem Exsudat im Lumen und in der Lamina propria

Durchwanderung und Ulzeration bis ins umgebende Fettgewebe (peridivertikuläre Entzündung) mit Abszess- bzw. Fistelbildung

eitrige Peritonitis bei Perforation

-> rezidivierende Divertikulitiden führen zu Stenosenbildung

31
Q

Nenne die auftretenden benignen Kolontumore

A

Lipome:

  • > von der Submukosa ausgehende
  • > häufigster mesenchymaler Tumor der Submukosa
  • > häufiger Zufallsbefund im Rechtskolon
  • > 1-3 cm groß

Leiomyome (glattmuskuläre Differenzierung)

Hämangiome und Lymphangiome (Gefäßtumoren)

Neurogen differenzierte Tumore (Schwannome, Ganglioneurome)

Fibrome (v.a. im Analkanal)

Polypen als Vorläuferläsionen der Kolonkarzinome

32
Q

Nenne die malignen Tumoren die im Kolon auftreten

A

1. Adenokarzinome

2. Neuroendokrine Tumoren

3. Plattenepithelkarzinome (im Rektum)

4. Mesenchymale Tumore

  • > Gastrointestinale Stromatumore (GIST) (sehr selten im Kolon)
  • > Sarkome (Kaposi-Sarkom, Leiomyosarkom)

5. Lymphome (unter 1% der malignen Kolontumore, B-Zell Lymphome vor allem, am häufigsten im Coecum)

6. Metastasen nicht vergessen!!

33
Q

Welche Typen von Polypen als Vorläufer für Adenokarzinome des Kolons werden unterschieden?

A

1. Vorläufer der Adeno-Karzinom-Sequenz:

-> Tubuläre Adenome

-> Villöse Adenome

-> Tubulovillöse Adenome

2. Vorläufer des serratierten Karzinogenesewegs:

-> Sessile serratierte Läsion (SSL)

= Alles Präneoplasien

Anmerkung: Vorläufer von SSL -> Hyperplastischer Polyp

34
Q

Nenne die drei Vorläufer der Adenom-Karzinom-Sequenz

A

Tubuläres Adenom

Villöses Adenom

Tubulovillöses Adenom

35
Q

Nenne Allgemeines und Histologische Merkmale der tubuläres, villösen und tubulovillösen Adenome

A
  • > Häufigsten Kolonpolypen
  • > Prävalenz: 25% in westlichen Ländern
  • > Starker Anstieg ab 40. LJ
  • > Lokalisation: Linkkolon und Rektosigmoid

histologische Merkmale:

  • > Klonale Proliferation von Kolonepithelien
  • > In einer Krypte mit zentrifugaler Ausbreitung
  • > Neu gebildete Adenom-Krypten entstehen durch Einfalten des Oberflächenepithels
  • > Neoplasien häufig nicht an der Kryptenbasis nachweisbar (Top-Down-Architektur)
36
Q

Nenne die Unterschiede zwischen

tubulärem Adenom

Villösem Adenom

Tubulovillösem Adenom

A

tubuläres Adenom:

  • > länglich / drüsig
  • > 80% der Adenome
  • > meistens nur low-grade Dysplasien (wenig Kernatypien)

Tubulovillös und villös:

  • > häufig high grade Dysplasien
  • > 20% der Adenome

Anmerkung: Dysplasiegrad ist der Grad der Atypien: low - high grade

37
Q

Was ist hier zu sehen?

Nenne Histologische Merkmale

A

Tubuläres Adenom

-> mit LOW-Grade Dysplasie!!

Makroskopisch:

Exophytisch, flach oder eingesunken

Histologie:

  • Tubuläre Krypten
  • stiftförmige Zellkerne
  • Becherzellreduktion
  • Zellkerne gleichförmig

polar ausgerichtet (also eine klare Zellausrichtung von basal nach apikal und das bei allen gleich)

  • basalständig
  • keine Architekturstörung
38
Q

Was ist hier zu sehen?

Nenne histologische Merkmale

A

Tubuläres Adenom

-> HIGH-Grade Dysplasie

Histologisch:

  • > Architekturstörung mit kribriformem (= siebförmigem) Wachstumsmuster mit konfluierenden Drüsen
  • > Zellkerne pleomorph
  • > prominente Nukleolen
  • > Hyperchromasie
  • > Verlust der Polarität
  • > deutlich vermehrte Apoptose mit Mitosen (Sterne)
39
Q

Was ist hier zu sehen?

A

Villöses Adenom

Makroskopie:

Sessil

exophytisch (Über eine Oberfläche hinaus wachsend)

zottenartige Oberfläche

20% mit high grade Dysplasien (Kriterien wie bei tubulären Adenomen)

40
Q

Was sind die Kritereoen einer Low-Grade Dysplasie?

A

Makroskopisch:

Exophytisch, flach oder eingesunken

Histologisch:

stiftförmige Kerne

Becherzellreduktion

polar ausgerichtet

Basalständig

keien Architekturstörung

Zellkerne gleichförmig

41
Q

Was sind Kriterien einer High Grade Dysplasie?

A

Architekturstörungen mit kribriformen Wachstumsmustern (siebförmig)

konfluierende Drüsen

zellkerne pleomorph

prominente Nukleolen

Hyperchromasie

Verlust der Polarität

deutlich vermehrte Apoptosen und Mitosen

42
Q

Was ist hier zu sehen?

A

Villöse Adenome mit low Grade Dysplasien

43
Q

Was ist hier zu sehen?

A

Tubulovillöses Adenom

  • > Tubuläre und Villöse Kryptenproliferationen
  • > Relation der Anteile kann schwanken
  • > erhöhtes malignes Potential gegenüber rein tubulären Adenomen
  • > Kriterien für Dysplasiegrade gelten wie bei tubulären Adenomen
44
Q

Was sind Serratierte Polypen / Läsionen

A

Heterogene Gruppe von Polypen

  • > Sägeblattartiges (=serratiertes) Wachstum des Epithels
  • > häufiger im Rechtskolon lokalisiert (im Gegensatz zu den Vorläufern der Adenokarzinome)
  • > Hyperplastischer Polyp (häufigster Polyp, keine echte Neoplasie) - 75% der serratierten Polypen
  • > Sessile serratierte Läsion (15-25%)
45
Q

Nenne wichtige Aspekte zu den Hyperlastischen Polypen

A

-> häufiger im Linkskolon

  • > Elongierte, sägeblattartige Krypten
  • gestörte Apoptose durch BRAF- oder KRAS-Mutationen mit Überalterung der Epithelien und Hypermethylierungen
  • > Kryptenbasis schmal ohne Serratierung

-> KEINE Dysplasie -> Dysplasien schließen die Diagnose eines hyperplastischen Polyps aus

ABER -> Vorläuferläsion für SSL (Sessile serratierte Läsion)

46
Q

Was ist hier zu sehen?

nenne histologische Merkmale der Diagnose

A

Hyperplastischer Polyp

-> Vorläufer des serrastierten Karzinogenesewegs: Sessile serratierte Läsion!

serratierung in oberflächlichen Krypten

-> Krypten werden in die Tiefe hin normal und zeigen keine Serratierung mehr!!

47
Q

Nenne wichtige Aspekte zur sessilen serratierten Läsion

A
  • > Sessile serratierte Läsion = SSL
  • > häufiger im Rechtskolon

-> Aufgeweitete Krypten mit Serratierung bis an die Basis (Sägeblattmuster)

  • > L- und T-förmige Verzweigungen an der Kryptenbasis
  • > Ausdünnung der Muscularis Mucosae mit Invertierung von Krypten in die Suubmukosa (Pseudoinvasionen) - also keine echte Invasion
  • > Selten mit Nachweis von Dysplasienn
  • > Dysplasien meist an der Kryptenbasis
  • > Häufig BRAF-Mutationen und Hypermethylierungen von MLH1(Reparaturgen)
  • > serratierte Kryptenmorphologie durch “Aufstau” vermeheter retinierter Zellen
48
Q

Nenne die Risikofaktoren zum Auftreten eines Kolonkarzinoms

A

1. genetische Veränderungen

  • > Hereditäres kolorektales Karzinom ohne Polyposis (HNPCC, synonym: Lynch-Syndrom) -> Mutation in Mismatch-Repair Genen (MSH2, MLH1, PMS2, MSH6)
  • > Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP) -> Keimbahnmutation in APC-Gen

-> Peutz-Jeghers-Syndrom -> Keimbahnmutation in STK11-Gen

-> Cowden-Syndrom -> Keimbahnmutation in PTEN-Gen

2. nicht genetische Veränderungen

  • kolorektale Adenome (Vorläuferläsionen)
  • C.E.D.
  • Rauchen
  • Ernährung
  • Lebensstil
49
Q

Erkläre die Aufteilung der Kolonkarzinome nach deren Entstehungsursache

A

75% -> sporadisch (unbekannt)

1% Adenomatöse Polypose (FAP)

1% Hamartomatöse Polypose

2-5% Lynch-Syndrom (Pat. haben nicht vermehrt Polypen im Kolon)

10-20% - familiär gehäuft

50
Q

Welche 3 Entstehungewege eines Kolonkarzinoms werden unterschieden?

A

1. klassischer Weg

-> Adenom-Karzinom-Sequenz

primäre Mutation in APC-Gen und chromosomale Instabilität

Vorläufer: Tubuläre, Villöse, Tubulovillöse Adenome

2. serratierter Weg

  • > mit epigenetischer Promoter-(CpG)-Methylierung und hoher Mikrosatelliteninstabilität (MSI)
  • > Vorläufer: SSL

3. alternativer Weg

-> mit Mischformen

51
Q

Nenne wichtige Aspenkte zur Adenom-Karzinom-Sequenz

Welche Gene?

Wo? Usw.

A

Adenom Karzinom Sequenz

  • > 60% aller sporadischen Kolonkarzinome
  • > eher im Linkskolon
  • > mehr Männer betroffen
  • > wichtigste und früheste Veränderung betrifft die Inaktivierung des Adenomatosus-Polyposis-coli-Tumorsuppressorgens (APC)

APC-Gen = reguleirt Proliferation, Differenzierung, Zellzyklus, Apoptose

-> Weitere Mutationen folgen (KRAS, Tp53 …) und führen zu chromosomaler Instabilität (CIN oder sog. Tumorsuppressor-Phänotyp)

FAP = familiäre adenomatöse Polyposis

  • > hat schon autosomal-dominant vererbte Keimbahnmutation des APC-Gens = first Hit
  • > das macht dann verständlich warum diese Patienten anfälliger sind, weil hier nur noch auf einem weiteren Allel das APC-Gen mutieren muss = Second Hit (somatische Deletion)

sporadische Karzinome: brauchen two-hit-Hypothese (zwei Ereignisse sind nötig, um beide Allele auszuschalten)

52
Q

Erkläre die Entstehung des Karzinoms in der Adenom-Karzinom Sequenz

A

Normale Mukosa

-> APC-Mutation

Aberrante Krypten + frühes Adenom

-> heir dann KRAS-Mutation

spätes Adenom

-> dann TP53 Mutation/ PIK3CA/ loss of 18q

Invasiver Tumor

= auf dem ganzen weg nimmt die chromosomale Instabilität zu!!!

Allgemein also:

  1. Akkumulation des Tumorsuppressorgen-Verlusts von APC
  2. sekundäre nkogenaktivierung von KRAS
53
Q

Nenne wichtige Aspekte zur Serratierten Karzinogenese

Mutationen etc.!!!

A

Serratierte Karzinogenese

20% der Karzinome über serratierten Weg

  • > eher rechtsseitig lokalsiert
  • > mehr Frauen betroffen

Initiale Mutation von BRAF (Teil von RAS,RAF,ERK-Signalweg)

  • > Störung der Apoptose mit Überalterung der Zellen
  • > Hypermethylierung der CG-reichen Promotorabschnitte im Genom (epigenetische Veränderung) mit …

-> Abschaltung wichtiger Gene (“gene silencing”) u.a. von Reparaturgenen (MLH1 …) führt zu Mikrosatelliteninstabilität (MSI)

54
Q

Nenne Wichtige Aspekte zum Alternativen Karzinogeneseweg

Mutationen etc…

A

Alternativer Karzinogeneseweg

  • molekularer Phänotyp sehr heterogen
  • > Unabhängig von der Art des Vorläuferadenoms

- primäre Mutation betrifft das KRAS-Gen

sekundär Promotor (CpG)-Methylierung und Genausfälle = gene silencing

  • es liegen Mutationen von APC und TP53 vor
  • > der Mikrosatellitenstatus ist entweder instabil (MSI) oder stabil (MSS)
55
Q

Nenne zu

Adenom-Karzinom-Sequenz

Serratierte Karzinogenese

Alternativer Karzinogeneseweg

jeweils:

  • Vorläuferläsion
  • Schlüsselmutation
  • Sekundäre genetische Veränderungen
  • MSI-Status
  • Häufigkeiten (%)
  • Lokalisation
  • Geschlechterverteilung

(TABELLE) können!!!

A
56
Q

Wiederholung

Was sind Mikrosatelliten?

A

kurze, hoch repetetive, nicht codierende DNA-Sequenzen

  • > Zahl und Länge der Wiederholungen sind sehr individuell (polymorph) und werden vererbt -> jedes Individuum hat unterschiedliche Varianten
  • > sind innerhalb eines Individuums in allen Körperzellen konstant = somatisch stabil
  • > sehr anfällig für spontane Replikationsfehler, die von Mismatch-Repair (MMR) Proteinen erkannt werden

Diagnostisch nutzbar für: Vaterschaftstests, Testung, ob ein hereditärer Tumor vorliegt

Therapeutisch nutzbar für: Kolorektale Karzinome

57
Q

Relevanz der Mikrosatelliten bei Kolonkarzinomen erklären

A

95% HNPCC- pder Lynch-Syndrom assoziierten Karzinome sind Mikrosatelliteninstabil (MSI)

-> Defizienz im Mismatch-Repair-System (MMR)

bis zu 20% der sporadischen Kolonkarzinome sind Mikrosatelliteninstabil (MSI)

  • > Hypermethylierungen von MLH1
  • > Mutationen bei BRAF V600E

Ohne Nachweis einer MSI -> das Kolonkarzinom ist mikrosatellitenstabil (MSS)

58
Q

Wie werden die Mikrosatelliten im Kolonkarzinom nachgewiesen?

A
  • immunhistochemische Analyse der DNA-Reparaturproteine (MLH1, PMS2, MSH2 und MSH6 als indirekter Nachweis des Mikrosatellitenstatus
  • > alle exprimiert = MSS (stabil)
  • > ein Marker negativ = MSI (instabil)

Vorteil: schnelleres und günstigeres Testverfahren als molekulare Mikrosatellitentestung

59
Q

Wie funktioniert die molekulare Diagnostik der Mikrosatelliten bei Kolonkarzinom?

A

molekulare Analyse von fünf Mikrosatellitenmarkern im Vergleich Tumor zu Normalgewebe

  • > ist ein Marker instabil = niedrige MSI (MSI-L)
  • > mindesten 2 Marker instabil = hohe MSI (MSI-H)
  • > bei zusätzlichem Nachweis einer BRAF-Mutation oder einer Hypermethylierung des Promotors von MLH-1 liegt ein sporadisches Karzinom vor!!
60
Q

Woran orientieren sich die Prognosefaktoren bei Adenokarzinomen des Kolons

A
  1. sichere Faktoren

TNM-Stadium: Invasionstiefe, Nodalstatus, Metastasen

R-Status:

R0 = kurative Resektion -> 5 Jahres Überleben -> 50-60%

R1/R2 = Tumorresiduen, 5 Jahres Überleben -> 0-5%

Hohe MSI -> bessere Prognose

Intra und peritumorale lymphozytäre Entzündung: bessere Prognose

klinische Faktoren: hohes CEA im Serum ungünstig

  1. Wahrscheinliche Faktoren:
    - > histologisches Grading (G1,G2,G3)
    - > histologischer Subtyp: Siegelringzellige Karzinome ungünstig, medulläre Karzinome günstig
61
Q

Welche Rolle spielt der prädiktive Faktor KRAS bei der Therapie

A

Präditktiv: Aussage über Therapie-Ansprechen bzw. Nichtansprechen

Aktuell wichtigster Faktor: KRAS-Mutation

  • > prädiktiver Faktor für eine Therapie mit EGFR-Antikörpern
  • Anti-EGFR-Antikörpertherapie: seit 2008 -> aber nur einsetzbar bei KRAS-Wildtypstatus (wenn KRAS mutiert ist ist es autoaktiv und eine EGFR-Therapie ist sinnlos)
  • > 40% aller Kolonkarzinome sind KRAS-Mutiert = EGFR-unabhängige Aktivierung
  • KRAS-Mutation as hichsignifikanter, negativer prädiktiver Therapiemarker
62
Q

Weöche Prädiktive Funktion hat beim Kolonkarzinom der MSI-Status

A

MSI = Mikrosatelliteninstabilität

  • > trifft auf bei hereditären und sporadischen Karzinomen
  • > MSI-H (hohe instabilität) ist prädiktiv für eine günstige Prognse bzgl. des Gesamtüberlebens
  • Prädiktiv für die Nutzlosigkeit von 5-FU (5-Fluorouracil)-basierter Chemotherpie
  • > Prädiktiv für ein Ansprechen auf Immuncheckpoint-Inhibitoren (Immuntherapie)
63
Q

Adenokarzinom

Nenne:

Definition

Makroskopie

Mikroskopie

A

Definition:

Penetration mindestens der Lamina muscularis mucosae (Infiltration der Submuksa)

Makroskopie:

Ulzerös, polypös-exophytisch, diffus-infiltrierend

Mikroskopie:

  • > variabel drüsiges Wachstum
  • > variable Kernatypien
  • > variable entzündliche Komponenten (immunreaktion)
64
Q

Was ist hier zu sehen?

A

Adenokarzinom (G2)

Häufigster Typ der Kolon- und Rektumkarzinome

Histologie:

  • > Drüsiges und kribriformes Wachstum
  • > Stromadesmoplasie
  • > Tumornekrosen
  • > mäßige Kernatypien
  • > In der Regel wenig lymphozytäre Entzündung (wenig Immunreaktion)
65
Q

Nenne Merkmale (Histologie und Kennzeichen) eines medullären Adenokarzinoms des Kolon

A
  • > in 1990er Jahren erstbeschrieben
  • > betrifft 4% aller kolorektalen Karzinome und 9% der rechtsseitigen Karzinome

hohe Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H)

-> große Tumoren mit häufig regionären Lymphknotenmetastasen - aber selten hämatogene Streuung

Histologie:

  • > solides Wachstum
  • > geringe Kernatypien
  • > ausgeprägte lymphozytäre Begleitentzündung (starke Immunreaktion)
66
Q

Nenne die wichtigsten Merkmale der Neuroendokrinen Neoplasien des Kolons

A
  • > maligne Tumore mit neuroendokriner Differenzierung (Herkunft: Zellen der Neuralleiste)
  • > entstammen den ortsständigen neuroendokrinen Zellen: gastroenteropankreatisches GAP neuroendokrines Zellsystem (Steuerung der Motilität, Verdauung und Resorption)
  • > lokalisation in Kryptenbasis
  • > am häufigsten im Magen
  • > Rektum häufiger als Kolon
  • > 93% gut differenziert (NET G1/G2)
  • > gering differenzierte Tumoren (NEC G3) überwiegend in Ösophagus und Kolon
67
Q

Erkläre die Histologien (allgemein) der Neuroendokrinen Neoplasien des Kolons

A
  • > meist hormonell inaktiv
  • > keine Assoziation zu hereditären Erkrankungen oder Syndromen

Kolon gering differenzierte Tumore (NEC G3)

  • > häufig groß, keine makroskopische Unterscheidung von Adenokarzinomen
  • > Risiko der LK-und Fernmetastasierung
  • > 50% mit Fernmetastasen bei Erstdiagnose

Histologie:

  • > typisch gering differenzierte hochproliferative Karzinome (NEC G3)
  • > solide-nestartiges, trabekulär oder pseudoglanduläres Wachstum
  • > zelluläre Atypien mit prominenten Nukleolen und vielen Mitosen sowie Nekrosen

Anmerkung:

Selten wären gut differenzierte (NET G1/G2)

68
Q

Erkläre die Histologien (+Allgemein) zu Neuroendokrinen Neoplasien des Rektums

A

meist hormonell inaktiv

  • > keine Assoziation zu hereditären Erkrankungen oder Syndromen
  • > Rektum gut differenzierte Tumore (NET G1/G2)
  • > häufig endoskopische Zufallsbefunde
  • > unter 1 cm messende Polypen, verschieblich zur Schleimhaut
  • > günstige Prognose

Histologie:

  • > solides-nestartiges, trabekuläres oder pseudoglanduläres Wachstum
  • > monomorphe, runde Tumorzellen
  • > typisch grob- und feinförmiges Chromatin (Salz und Pfeffer Muster)
69
Q

Welche Immunhistochemie kommt bei Neuroendokrinen Neoplasien im Kolon zum einsatz?

A

1. Zytokeratin-Marker (AE1/AE3) = Nachweis der epithelialen Herkunft

2. Marker für eine neuroendokrine Differenzierung:

  • Chromogranin A (häufig im Rektum negativ)
  • Synaptophysin

3. Ki67 (Proliferationsmarker), Anfärbung proliferierender Zellen

-> wichtig für Klassifikation des Malignitätsgrades (gut, mäßig oder gering differenzeirt)