Amyloidose und Pigmente Flashcards

1
Q

Was ist eine Amyloidose

A

Definition: Ablagerung von Amyloid

  • > ist ein gemeinsamer Befund bei ätiölogich unterschiedlichen Krankheiten
  • > chemisch unterschiedliche Moleküle

aber identische Morphologie

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2
Q

Nenne historische Fakten zu Amyloidose

A

erstbeschreibung von Rudolf Virchow

  • > Amyloid = stärkehaltige Ablagerungen in Organen
  • > nach Behandlung mit Jod zeigt sich eine gleichmäßige Anfärbung = daraus wurde geschlossen dass es roteoglykane sein könnten

ABER: Amyloid ist Eiweißartig = eine heterogene Gruppe von Proteinstoffwechselstörungen!!

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3
Q

wie zeigt sich grundsätzlich Histologisch eine Amyloidose

A

zeigt sich durch:

amorphe, eosinophile, hyaline extrazelluläre Substanz

-> Progressive Ablagerung = Druck und Atrophie der Nachbarstrukturen

die eosinophile Substanz ist also extrazellulär und sorgt damit für eine Verdrängung des Zellulären Materials des Gewebes

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4
Q

Welche gemeinsame Morphologie teilen alle Amyloidosen?

A

Tertiärstruktur der Proteine:

ß-Faltblatt-Struktur

Bild: Farbstoff Congo Rot

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5
Q

Was is hier zu sehen?

A

Amyloidose eines Glomerulus

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6
Q

Nenne Merkmale / Eigenschaften der ß-Faltblattstruktur Proteine

A

1. Verlust der Löslichkeit im physiologischen Milieu (Blut im EZM)

+ anhaltende Überproduktion einer löslichen Proteinkette

-> Ablagerung des Proteins / Amyloids

führt zu: vergrößerten Organen, blasse Farbe, feste Konsistenz

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7
Q

Wie kommt es zu einer Amyloidablagerung und Welche Amyloid Subtypen gibt es beispielsweise?

A
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8
Q

Nenne die wichtigsten Amyloid Proteine

und dazu:

Amyloid Prekursor

Systemisch / Lokal

Syndrome

A

AL = Amyloid immunglobulin Leichtketten (primäres Amyloid)

Amyloid Prekursor: Immunglobuline (Leictht/ Schwerketten)

Systemisch + Lokalisiert

Syndrome: Primär, Myeloma assoziiert

AA = Serum AA (Akut Phase Protein)

immer Systemisch (weil eben im Blut)

Syndrom: sekundär, sporadisch, reaktiv, familiär

Andere Tabelle:

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9
Q

Nennen die wichtigsten Merkmale der AL Amyloidose

A

AL Amyloidose = primäres Amyloid

L = Immunglobulin Leichtketten

  • > Monoklonale Proliferation von B-Lymphozyten oder Plasmazellen
  • > Meist: Bildung leichter Ketten (lambda Typ)
  • > selten: Bildung schwerer Ketten (heavy chain Amyloid)

90% Bence Jone Protein Nachweis im Serum (monoklonales Serum Immunglobulin)

75-90% der Amyloidose Fälle ist die AL Amyloidose

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10
Q

Erkläre die Entstehung einer AL Amyloidose

A
  1. 70% Unbekannte Ursache
  2. 30% Plasmazell Dyscrasie (eine Steigerung der Sezernierung von Plasmazell Proteinen)
    - > monoklonale B-Zell-Proliferation
    - > mehr Plasmazellen
    - > mehr Produktion löslicher Leichtketten

(über partielle Proteolyse und P-Komponente)

-> lösliche Ketten lagern sich zu unlöslichen Proteinstrukturen zusammen = unlösliche AL Amyloidose

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11
Q

Wie ist die Prognose bei der AL?

A

AL Amyloid Prognose

  • > schlechteste Prognose der Amyloid Subtypen
  • > durchschnittliches Überleben 9-20 Monate

Wenn Ursache unbekannt ist die Therapie sehr schwierig

Schlechtes Ansprechen auf Chemotherapie

Nierentransplantation 5J Überleben (60-65%)

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12
Q

Nenne die Wichtigsten Grundöagen / Aspeke der AA-Amyloidose

A

AA Amyloidose (Serum Amyloid)

A1 = Amyloidprotein

A2 = Akute Phase Protein

= SAA -> Serum AA Amyloid

  • > keine Homologie zu Immunglobulinen
  • > immer systemisch
  • > 12000 kD groß

Normal: niedrige Konzentration im Serum

Nach Stimulus wird AA in der Leber übermäßig synthetisiert (beispielsweise bei Entzündlichen Erkrankungen oder rheumatschen Erkrankungen) –> Zirkulation mit HDL3 Lipoproteinen

Ca. 4% der Amyloidosen

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13
Q

Welche Subtypen werden beim AA Amyloid unterschieden?

A

AA Amyloid (Serum Amyloid)

  1. reaktiv
  2. sporadisch
  3. hereditär

reaktiv + sporadisch = nach dem 50 LJ

hereditär = vor dem 40. LJ

alle haben: Nierenbeteiligung, Proteinurie, nephrotisches Syndrom

reaktiv und sporadisch: Symptome je nach Ursache

hereditär: schmerzhaftes Fieber (beispielsweise bei Mittelmehrfieber)

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14
Q

Nenne die Ätiologie der reaktiven und sporadischen AA Amyloidose

A

Umgangssprachlich = sekundäre Amyloidose

Häufigkeit der einzelnen Ursachen nicht bekannt

Ursachen:

1. chronische Entzündungen:

  • > chronischer Infekt (TBC, Lepra, Dekubitus, chro. Osteomyelitis, Pyelonephritis)
  • > Rheumatoide Arthritis
  • > Spondylitis
  • > Morbus Crohn, Kolitis Ulzerosa
  • > Sarkoidose
  • > Zystische Fibrose
  • > Morbus Whipple
  • > Bronchiektase
  • > Heroin Abusus

2. maligne Tumoren:

  • > Nierenzellkarzinom
  • > Castelmans disease

Morbus Hodgkin

ES kommt allgemein zu einer Überproduktion von AA Protein in der Leber

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15
Q

Was ist auf diesen Präparaten zu sehen?

A

es zeigt eine AA Amyloidose des Magens

reaktive AA Amyloidose bei bekannter Rheumatoider Arthritis

Operation aufgrund des Verdachts eines Siegelrinzelligen Karzinoms des Magens -> wegen verdickter und fester Magenwand

Zu sehen sind dann:

im Präparat makroskopisch die weißen Durchsetzungen der Magenwand

Histologie:

eine Durchsetzung der muscularis und der Lamina propria der Magenschleimhaut mit Amyloid

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16
Q

Wie ist das diagnostische Vorgehen bei Verdacht auf Amyloidose?

A
  1. Biopsien aus Organen: Rektum, Magen, Haut, Herz, Niere, Darm, Leber…
  2. Aspiration von subkutanem Fettgewebe
17
Q

Was sind Pigmente?

A

Pigmet = vom lat. Schminke / Farbstoff

= Farbgebende Stoffe, die im Umgebungsmedium unlöslich sind

-> Ablagerung in Zellen (Beispielsweise nach Aufnahme in Makrophagen) oder im Gewebe

18
Q

Nenne Ursprünge exogener Pigmente

A
  1. Umweltbedingungen (Anthrakose/Staubpigmente) -> beispielsweise in der Lunge
  2. Iatrogen (Medikamenteninduziert)
  3. kosmetisch (Tattoo)
19
Q

Was ist hhier zu sehen?

A

Anthrakosepigment

-> jeder Mensch hat das Pigment

schwärzliche Pigmenteinlagerung

-> Einlagerung in Lymphknoten oder von Makrophagen aufgenommen

Herkunft: Feinstabbelastung, Abgase, Umweltverschmutzung

Zielorgan: Lunge und drainierende Lymphknoten

Wichtig: Metallstäube etc. können auf Berufserkrankungen hindeuten!!

+ Anthrakosepigment allein ist nicht pathologisch

20
Q

Was wird auf den beiden Bildern unterschieden?

A

links:

bräunlich: Melanin Pigment eines malignen Melanoms

rechts:

fein granulierendes rötliches Pigment aufgenommen von Makrophagen aus Tattoo Farbe

21
Q

Nenne die wichtigsten gesundheitlichen Aspekte zu Tattoofarben

A
  • > farbige Tattoos: haben über 60 Substanzen
  • > allergische und toxische Reaktionen
  • > Abtransport in tiefere Hautschichten und Lymphknoten
  • > Langzeitfolgen unklar
  • > in der histologischen Untersuchung ev. störend

Beispiel:

Cadmium (rot und gelb)

  • > Hochtoxisch
  • > Seid 2011 in Schmuck, PVC und Lötmittel verboten
  • > Autolack
  • > Nephrotoxisch und hämatotoxisch
  • > Halbwertszeit im Körper bis zu 30 Jahre

Symptome:

  • > Durchfall, Erbrechen, Magenschmerzen, Proteinurie
  • > Störungen im Immunsysten
  • > DNA-Schädigung (karzinogen?)
22
Q

Was ist hier zu sehen?

A

Metallabrieb/ Polyethylenabrieb (das 2. Bild)

  • > bei Zahnfüllungen, künstlichen Gelenken/TEP
  • > können zu resorptiver Entzündungsreaktion führen (Histiozyten und Schaumzellen)
  • > fraglich vergesellschaftet mit Prothesenlockerung
23
Q

Was ist hier zu sehen?

A

Pseudomelanosis Coli

-> bei Laxantiengebrauch

= ist ein Iatrogenes Pigment durch Medikamentengabe

-> es kommt zu gelblichen Ablagerungen bei Tetrazyklingabe in den Zähnen

24
Q

Welche Endogenen Pigmente werden unterschieden?

A
  1. Lipogen:
    - > Lipofuszin (Farbmarke Gewebeabnutzung)
    - > Zeroid ( Farbmarke Gewebeabnutzung)
    - > Sehpurpur (Rhodopsin)
  2. Hämatogen
    - > Porphyrin
    - > Bilirubin
    - > Hämosiderin
    - > Malariapigment
  3. Tyrosinogen
    - > Melanin
    - > Neuromelanin
25
Q

Was ist Lipfuszin

A

Lipofuszin

  • > Komplexe Zusammensetzung aus LIpiden, Phospholipiden und Proteinen
  • > Zytoplasmatische lysosomale Ablagerung meist in Kernnähe
  • > Folge zellulärer Autophagie, zelleigene Abbauprodukte
  • > Braune Eigenfarbe
26
Q

Was ist Zeroid?

A

Zeroid = Gewebeabnutzung

  • > Abbauprodukt bei Phagozytose von Lipoproteinen
  • > Ablagerung im Zytoplasma von Histiozyten/makrophagen
  • > Nach Entzündung/ Nekrose
  • > Zellfremde Abbauprodukte
  • > Braune Eigenfarbe
27
Q

Was ist Sehpurpur (Rhodopsin)

A

Sehpurpur (Rhodopsin)

  • > Vitamin-A-Protein Komplex
  • > Karotinderivat
  • > Wichtig für Sehvorgang
  • > Mangel führt zu Nachtblindheit
  • > Mutationen im Rhodopsin-Gen: beteiligt an Retinitis Pigmentosa (multifaktoriell)
28
Q

Was ist Porphyrin / eine Porphyrie

A

Porphyrin:

-> Besteht auf vier Pyrrolringen

-> Bestandteil von:

Hämoglobin

Myoglobin

Peroxidase

Cytochrome

  • > Aufbau in mehreren Syntheseschritten
  • > Abbau in Milz, Leber, Knochenmark

Porphyrie:

  • > Gruppe von Stoffwechselstörungen mit Akkumulation von Intermediärmetaboliten, atypischen Porphyrinen
  • > Ausscheidung im Urin = Rotfärbung

-> Akute und chronische Propyrie werden unterschieden

-> Angeborene oder erworbene (Blei, Quecksilber, Toxine)

-> Schubauslösung durch exogene Faktoren

> Dracula-Symptome (Erythrodontie, Photosensibilität, Anämie)

-> Werwolf-Symptome (Hypertrichosem Verstümmelung von Akren, Erythrodontie)

29
Q

Was ist Bilirubin

A

Bilirubin

= Endprodukt des metabolischen Hämabbaus

  • > Erster Schritt: Biliverdin (grün) -> siehe Bild
  • > Ikterus: Hyperbilirubinämie > 3mg/100ml
  • > an Albumin gebunden, wasserunlöslich
  • > Flavin-, Rubin-, Verdin-Ikterus (je nach Farbe)
30
Q

Was ist Hämosiderin?

A

Hämosiderin

  • > Eisenhaltiges Pigment
  • > Abbauprodukt des Hämoglobins (vermehrter Blutzerfall - Siderose)
  • > Goldgelbe Farbe, grobkörnig
  • > makroskopische Braunfärbung der Organe
  • > histologisch Nachweis mit Preussisch Blau Reaktion

wichtig!!! -> Eisenüberladung zytotoxisch

31
Q

Was passiert bei Eisenüberladung der Leber?

A

1. Parenchymal

-> Gradient von Zone 1 zu 3 in den Hepatozyten -> Hämatochromatosemuster

2. Mesenchymal:

-> Eisen in den Sinuswandzellen und portalen Makrophagen -> Hämosiderosemuster

3. Gemischt parenchymel/mesenchymal

  • > bei massiver parenchymatöser Überladung
  • > komplexe Situation

Auf Bild zu sehen:

ein Schnitt der Leber:

unten im Bilg ein Tumor

und das umgebende Lebergewebe ist wesentlich dunkler Braun als es sein sollte

-> in der histologischen Färbung (preussisch blau) alle Eisenablagerungen gefärbt

32
Q

Erkläre die Pathogenese und die Unterteilungen der Hämochromatose

A

Hämochromatose

Pathogenese:

-> Hepcidin als Blocker der Eisenaufnahme im Darm

-> HAMP: Hepcidin-Gen

Unterteilung:

  • > primärer Hepcidinmangel durch Gendefekt (dann kommt es zu vermehrter Eisenaufnahme im Darm!!)
  • > sekundärer Hepcidinmangel durch andere (HFE-Gen) genetische Defekte oder erworbene Leberdysfunktion

Typ 1: häufigster Typ

Typ 2: juvenile Hämachromatose

Typ 3: sehr selten

Typ 4: häufig in Südeuropa

33
Q

was ist Melanin und wie kommt es zu Melaninmangel

+ Welche Formen gibt es

A

Melanin = Hauptfarbpigment

  • > Melaninmangel:
    1. Angeboren = Hypopigmentierung
    2. erworben = Depigmentierung (vorher pigmentierter Bereiche)

Melanozytopenisch = Verlust der Melanozyten

Melanopenisch = Störung der Melaninproduktion in Melanosomen

-> Vitiligo: Bild

  • > erworbener lokalisierter Melaninmangel durch Melanozytenuntergang
  • > 1-2% der Bevölkerung
  • > unklare Ätiologie
  • > Erhöhe Resistenz gegenüber Melanomen in betroffenen Arealen
  • > wahrscheinlich Autoimmun bedingt

-> Onkulokutaner Albinismus:

-> generalisierter Melaninmangel durch gestörte Synthese

typ 1 = Tyrosinasedefekt

typ 2 = defekte Proteinproduktion

-> Photosensible Patienten mit Sehstörungen

34
Q

Welche Formen des Melaninüberschuss gibt es?

A

Melaninüberschuss:

-> Hyperpigmentierung

Epheliden: Sommersprossen

Cafe-au-lait-Flecken = teilweise assoziiert mit Neurofibromatose Typ 1

Lentigo simplex (Leberfleck)

Lentigo sensilis (Altersflecken)

Melanozytärer Nävus (Bild)

Malignes Melanom (Bild)