Kognitivismus: Lernen als Informationsverarbeitung (6VW) Flashcards

1
Q

Das Atkinson-Shiffrin-Informationsverarbeitungsmodell (nach Sklavin, 2003) - LANGZEITGEDÄCHTNIS
BEFUNDE:

A

Total-Time-Hypothese:

  • Wie viel gelernt wird, hängt direkt von der Menge der Zeit ab, die gelernt wird
  • Behaltensleistung sinkt in den ersten Wochen sehr schnell, was Lernende 12-24 Wochen behalten konnten, können sie sich manchmal für immer merken
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2
Q

Explizites/deklaratives Wissen kann nochmal unterteilt werden in:

A
  • Semantisches Gedächtnis
  • Episodisches Gedächtnis
  • Konditionales Gedächtnis
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3
Q

Implizites Wissen wird unterteilt in:

A
  • Prozedurales Wissen
  • Priming
  • Konditionierung
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4
Q

Implizites Wissen:

A

Vereinfacht gesagt ist implizites Lernen das unbewusste Lernen. Man muss sich nicht eines Lernvorgangs bewusst sein, um es korrekt zu lernen, und der Gedächtnisinhalt ist anschließend nur schwer in Worte zu fassen.
-> Nehmen wir als Beispiel einmal das Fahrradfahren. Man lernt es in der Regel durch Ausprobieren und Erfahrung, evtl. auch durch Zuschauen, aber nur selten, indem man ein Buch darüber liest. Zudem wird ein Fahrradfahrer schwerlich erklären können, welche Bewegungsabläufe er exakt nacheinander ausführen muss, um das Gleichgewicht zu halten und vorwärts zu kommen.

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5
Q

Priming:

A

Eine weitere Form des impliziten und damit unbewussten Gedächtnisses ist das Priming. Priming bedeutet übersetzt Bahnung und bezeichnet das Phänomen, dass unser Gehirn auch dann Reizwahrnehmungen verarbeitet, wenn wir es gar nicht bemerken.
Diese Wahrnehmungen aktivieren Gedächtnisinhalte, die bei folgenden Reizen bestimmen, wie schnell diese verarbeitet werden, wie konkret sie erkannt werden, oder, bei uneindeutigen Reizen, wie sie interpretiert werden. Ein konkretes Beispiel kann dies etwas verdeutlichen:

Schaut jemand aus dem Fenster, um vielleicht zu schauen, ob das Taxi schon da ist, wird er unbewusst auch die Maulwurfshügel in Nachbars Vorgarten wahrnehmen, auch wenn er sie gar nicht zu beachten glaubt. Nimmt er dann ein schwarz-braunes Objekt im Vorgarten wahr, wird er diesen sofort als den schuldigen Maulwurf interpretieren. Hat der Garten aber gar keine Maulwurfshügel und derjenige nimmt beim Blick aus dem Fenster stattdessen unbewusst einen Mann wahr, der gerade mit seinem Hund um die Ecke biegt , wird er das schwarz-braune Objekt als etwas ganz anderes interpretieren.

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6
Q

Konsequenzen für den Unterricht: (Wie wird das Wissen richtig vermittelt ? ) -> Wie gestaltet man nun den Unterricht am besten um das deklarative Wissen in prozedurales Wissen umzuwandeln?

A
  • > Konfrontation der Lernenden mit den “richtigen” Konzepten; Aufdecken der Widersprüche (s.Schnotz, 1997)
  • > Möglichkeiten schaffen, neue Konzepte anzuwenden
  1. Aufmerksamkeit gewinnen
  2. Vorwissen aktivieren
  3. Lerninhalte gut geordnet darbieten
  4. Inadäquates Vorwissen/ Fehlkonzepte berücksichtigen
  5. Elaboration der Lernenden
  6. Für Fertigkeitserwerb (Prozeduralisierung, Automatisierung) sind Übungsgelegenheiten mit Feedback wichtig
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7
Q

Langzeitgedächtnis: Prozedurales Gedächtnis

A

• Prozedurales Gedächtnis ist die Fähigkeit sich daran zu
erinnern, wie man etwas tut

  • Gespeichert als Wenn-Dann-Regeln (Reiz-Reaktions- Paare, Bedingungs-Handlungs-Paare, Produktionen)
  • Beispiele: Fahrradfahren, Handschrift, Tippen, Laufen
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8
Q

Was sind die Eigenschaften des Arbeitsgedächtnises nach SLAVIN (2003) ?

A
  • „Arbeitsplatz“: Informationen aus Umwelt und Wissen aus Langzeitgedächtnis kommen zusammen
  • „Zentrum des Bewusstseins“
  • Eng begrenzte Speicherdauer
  • 20-30 Sekunden
  • Wiederholen zur Aufrechterhaltung
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9
Q

Welche Speicherkapazität hat das Arbeitsgedächtnis nach Miller (1956) ?

A

7 +/-2 Einheiten

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10
Q

Was versteht man unter Interferenzen?

A

Hemmung des Abrufs einer bestimmten Information durch andere Informationen im Gedächtnis

-> Information wird vermischt mit oder verdrängt von anderer Information

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11
Q

Es gibt nach Fitts und Posner (1967) drei Phasen beim Erwerb von Fertigkeiten. (Wie aus deklarativen Wissen prozedurales Wissen wird)

Welche sind diese?

A
  1. KOGNITIVE PHASE:
    Deklaratives Wissen (Fakten) über Fertigkeit
    -> Sehr langsame Ausführung
  2. ASSOZIATIVE PHASE:
    Fehler werden aufgedeckt und die einzelnen Elemente der Prozedur werden stärker miteinander verknüpft

Bsp: Fremdsprache flüssig sprechen und dennoch Grammatikregeln vergegenwärtigen

  1. AUTONOME PHASE:
    Ablauf der Fertigkeit wird zunehmend automatisiert (benötigt immer weniger Verarbeitungsressourcen)

Beispiel: Autofahren und nebenher mit Beifahrer unterhalten; oft kaum Erinnerungen an gemeisterte Verkehrssituationen

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