Instruktion und Unterrichtsqualität Flashcards

1
Q

Was sind Merkmale direkter Instruktion? (Slavin, 2006)

A
  • Direkte Vermittlung von klar benennbaren Informationen/Strategien, deren Beherrschung eine kritische Voraussetzung für weiteres Lernen ist
  • Klare Strukturierung der Unterrichtszeit zur Steigerung von Effizienz und Effektivität des Lernens
  • Klare Offenlegung von Lernzielen
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2
Q

Was sind Komponenten direkter Instruktion nach Slavin, 2006?

A

1) Benennung der Lernziele und Überblick über Stunde
2) Lernvoraussetzungen schaffen/Wiederholen
3) Präsentieren neuer Lernmaterialien
4) Kurze Verständnistests
5) Unangeleitetes Üben
6) Leistungsbewertung und Feedback
7) Verzögertes Üben und Wiederholen

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3
Q

Was sind Voreile und Potenziale direkter Instruktion?

A
  • Relativ konkrete Handlungsanweisungen an Lehrer, die oftmals sehr gut kognitionspsychologisch begründbar sind
  • Empirie mit sehr positiven Ergebnissen, gerade auch im Hinblick auf Lernende mit geringeren Lernvoraussetzungen
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4
Q

Was sind Grenzen und Probleme direkter Instruktion?

A
  • Großer Planungsaufwand
  • Extrinsische Motivation zentral; kaum Berücksichtigung intrinsischer Formen von Motivation
  • Starke Kontrolle der Lernenden durch Lehrende
  • V.a. günstig für wohlstrukturierte Inhalte aber problematisch bei der Vermittlung komplexerer Lern-Strategien oder soziale Kompetenzen
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5
Q

Situiertes Lernen ist: (vgl. Gräsel, 1997)

A
  • Lernen als aktiver und konstruktiver Prozess
  • Lernen als situierter Prozess
  • Lernen als selbstgesteuerter Prozess
  • Lernen als sozialer Prozess: gemeinsame Wissenskonstruktion

z.B. Greeno, Bransford et al., A. Brown

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6
Q

Wie läuft das Reciprocal Teaching ab? (Palincsar und Brown, 1984)

A

Fragen stellen ->Questioning

Zusammenfassen -> Summarizing

Klarstellen -> Clarification

Vorhersage -> Prediction

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7
Q

Was sind die Grundideen des Cognitive Apprentinceship?

A

= „Kognitive Meisterlehre“

Unterschiede zur traditionellen Handwerkslehre:

  • Probleme werden ausgewählt (im Handwerksbetrieb nicht)
  • Wissen soll dekontextualisiert (=abstrahiert)werden (im Handwerksbetrieb nicht)
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8
Q

Was sind die Inhalte des Cognitive-Apprentinceship-Ansatz?

A
  • Sachwissen
  • Heuristische Strategien
  • Kontrollstrategien
  • Lernstrategien
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9
Q

1) Was sind die Eigenschaften von Sachwissen?

2) Was sind Beispiele für Sachwissen beim Lesen?

A

1)
-Faktenwissen und begriffliches Wissen

  • Wissen über Abläufe und Prozeduren
  • Repräsentiert in Lehrbüchern etc.
  • Wichtige Grundlage, reicht aber für viele Lernenden nicht, um Probleme lösen zu können.
  • > Träges Wissen (inert knowledge)

-Wichtige Facetten von Begriffen können erst in Anwendungssituationen gelernt werden

2)
Beispiele für Sachwissen beim Lesen
• Faktenwissen und begriffliches Wissen: Wörter, Rechtschreibregeln, Ausspracheregeln

• Prozedur: Text durchlesen (leise oder laut), Interpretation konstruieren

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10
Q

Was versteht man unter Trägem Wissen?

A

Träges Wissen ist ein Begriff aus der Kognitions- und der Lernpsychologie. Er bezeichnet theoretisch vorhandenes Wissen, das in der Praxis jedoch nicht angewendet werden kann.

Träges Wissen ist zwar abstrakt verstanden worden, kann jedoch nicht auf neue Situationen übertragen und nicht konstruktiv (z. B. zu einer Problemlösung) eingesetzt werden. Es besteht eine Kluft zwischen Wissen und Handeln.

Ein bekanntes Beispiel ist die mangelnde Fähigkeit, Vokabular einer Fremdsprache, das für die Abfrage im Unterricht erlernt wurde, in der konkreten Kommunikationssituation abzurufen.

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11
Q

Was sind Heuristische Strategien?

A

Heuristik = bezeichnet die Fähigkeit mit unvollständigen Informationen, begrenztem Wissen und wenig Zeit oder Motivation dennoch zu einer guten und passenden Entscheidung zu kommen

  • Effektive Techniken, bestimmte Aufgaben zu bearbeiten (Tricks of the Trade)
  • Funktionieren nicht immer, sind aber effektiv, wenn sie funktionieren
  • Von Experten meist implizit erworben
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12
Q

Welche Methoden kennzeichnet die Kognitive Meisterlehre?

A

• Kognitives Modellieren
(Modeling)

  • Anleiten (Coaching)
  • Unterstützen (Scaffolding)
  • Unterstützung reduzieren (Fading)
  • Artikulieren (Articulation)
  • Reflektieren (Reflection)
  • Explorieren (Exploration)
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13
Q

Was kennzeichnet das Modellieren (Modeling) bei der kognitiven Meisterlehre?

A

• Expert/in führt Aufgabe aus

• Externalisierung ansonsten
„unsichtbarer“ Vorgänge (heuristischer Strategien, Kontrollstrategien)

• Konzeptuelles Modell wird für Lernende verfügbar

Beispiel:
-Verbalisieren von Strategien bei der Suche nach Fehlern

-Reciprocal Teaching

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14
Q

Was kennzeichnet das Anleiten/Coaching bei der kognitiven Meisterlehre?

A
  • Beobachtung, wie Lernende die Aufgabe ausführen
  • Aufmerksamkeit auf bislang unbeachtete Aspekte lenken
  • Direktes Feedback im Prozess und Hinweise, wie oder was verbessert werden kann

Beispiel: Zusammenfassung erstellen

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15
Q

Was kennzeichnet das Unterstützen/ Scaffolding und Fading bei der kognitiven Meisterlehre?

A
  • Scaffold = Gerüst
  • Lehrender oder erfahrenerer Lernender übernehmen Teile der Aufgabe, die noch nicht alleine bewältigt werden

• Procedural facilitation (Scardamalia & Bereiter, 1984): Hinweisreize (Prompts), die durch einen komplexen Prozess führen

-> Wichtig: Diagnose, was notwendig ist

• Fading (angemessene Reduzierung der Unterstützung)

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16
Q

Was versteht man unter Artikulation bei der kognitiven Meisterlehre?

A

• Alle Methoden, die Lernende dazu ermutigen oder veranlassen, ihr momentanes Wissen auszudrücken
->Mündlich, schriftlich, graphisch etc.

• Zentraler Ausgangspunkt für Wissensveränderung (Conceptual Change) UND für die Diagnose des Lehrenden
->Beispiel aus Reciprocal Teaching

17
Q

Was sind die Eigenschaften des Reflektierens bei der kognitiven Meisterlehre?

A

• Eigene Wissenslücken und fehlende Strategien erkennen

-> z.B. durch Vergleich der eigenen Lösungen mit Expertenlösung

• Wichtig: Prozess-Veranschaulichungen

18
Q

Was sind die Eigenschaften des Explorierens bei der kognitiven Meisterlehre?

A
  • Lernende versuchen schließlich alleine, relevante Probleme zu lösen
  • Strategien der Exploration eines Bereichs oder Fachs
  • Wichtig, da Identifizieren von Problemen und Teilproblemen gelernt werden kann (bzw. muss!)
19
Q

Rolle des Lehrenden/ der Lernumgebung bei konstruktivistischen/ situierten Instruktionsansätzen:

A
  • Lehrer als Experte und Berater
  • Peers als Lernpartner, mit denen (auch neues) Wissen konstruiert wird
  • Lernumgebung ermöglicht authentische Aktivitäten der „Expertenpraxis“
  • Lernumgebung enthält Werkzeuge, mit denen auch in der Expertenpraxis gearbeitet wird