Kognitive Theorie nach Bandura Flashcards
1
Q
Was versteht Bandura unter “Selbstwirksamkeit”?
A
- die Erwartung, eine zielführende Verhaltensweise aufgrund eigener Fähigkeiten, insbesondere auch unter erschwerten Bedingungen, zeigen zu können
- die Aufgabe entspricht keiner alltäglichen, routinemäßigen Aufgabe & Hindernisse
2
Q
In welchen drei Dimensionen unterscheiden sich Individuen in Bezug auf ihre Selbstwirksamkeit?
A
- Schwierigkeitsgrad der Handlung: Wie schwierig ist die Handlung, für die sich eine Person als selbstwirksam einschätzt
- Stärke der Selbstwirksamkeitserwartung: Wie sicher ist eine Person, dass sie über die erforderlichen Kompetenzen verfügt, um die zielführende Handlung auszuführen?
- Ausmaß der Generalisierung der Selbstwirksamkeitserwartung: Wie stark verallgemeinert die Person eine verhaltensspezifische Selbstwirksamkeitserwartung auf andere Verhaltens- bereiche?
3
Q
Was steigert die Erfolgswahrscheinlichkeit?
A
- eine höhere Selbstwirksamkeitserwartung
4
Q
Aus welchen Quellen ergibt sich die Erwartungshaltung?
A
- Erfahrungen (habe ich schon Erfolgserlebnisse erlebt?, habe ich ähnliche oder gleiche Situationen gemeistert?)
- Lernen am Modell (Verhaltensweisen werden von anderen Personen übernommen, wird die andere Person als einem selbst ähnlich wahrgenommen, funktioniert das Beobachtungslernen besonders gut)
- relevante Personen im eigenen Umfeld (Unterstützung)
- eigene Körpersignale (Aufregung)
5
Q
Weshalb kann nach Bandura die Selbstwirksamkeit nur aufgabenspezifisch erfasst werden?
A
- er hält es für wenig wahrscheinlich, dass jemand in allen Bereichen des Lebens eine gleich hohe Selbstwirksamkeit zeigt
6
Q
Welche Betrachtungsweise steht Banduras gegenüber?
A
- Konzept einer generellen Selbstwirksamkeit (Jerusalem und Schwarzer) -> Fragebogen für Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung
7
Q
Welche Ergebenisse zeigten Studien von Schwarzer und Jerusalem in Bezug auf Selbstwirksamkeitserwartung und Lebensbewältigung?
A
- Sie haben Tausende von Ostdeutschen untersucht, die nach dem Fall der Mauer in den Westen gekommen sind
- Ihre Ergebnisse zeigten, dass die selbstwirksamen Übersiedler über die Altersgruppen hinweg sich aktiver verhielten, schneller eine Beschäftigung aufnahmen, sich schneller sozial integrierten und insgesamt eine höhere Lebenszufriedenheit aufwiesen als die Nichtselbstwirksamen
- In einer Längsschnittstudie im Laufe von zwei Jahren nach dem Mauerfall zeigten dieselben Autoren, dass die selbstwirksamen Personen auch gesünder waren. Korrespondierende Befunde konnten auch bei anderen Per- sonengruppen ermittelt werden.
8
Q
Welche Ergebnisse zeigten Untersuchungen von Jerusalem wie sich eine geringe Selbstwirksamkeit auf Selbstregulations- und Motivationsprozesse auswirkt?
A
- er seinen meldete seinen Probanden schlechte Leistungen bei der Bearbeitung von Anagramm- und Intelligenzaufgaben zurück
- Zusätzlich wurde erhoben, inwieweit sich die Probanden durch die Aufgaben bedroht oder herausgefordert fühlten, ob sie Kontrollverluste durchleben und wie sie ihre Leistungen attribuieren
- Während selbstwirksame Probanden sich gegenüber diesen Belastungssituationen relativ stressresistent zeigten, sich weiterhin herausgefordert fühlten und ihre Misserfolge auf äußere Faktoren zurückführten, traten bei den wenig selbstwirksamen Probanden ungünstigere Stresseinschätzungen zutage
- Ihr motivationaler Zustand wechselte von einem an- fänglichen Zustand der Herausforderung über Zustände von Bedrohung bis zum Erleben von Kontrollverlust
- Selbstwertschädigende Interpretationen flankierten diese Entwicklung, und sie erlebten ihr Versagen zunehmend als Beweis für die persönliche Inkompetenz