Kognitive Grundlagen Flashcards
Selbstorganisationsmodelle
Gegensatz zu zentraler Steuerung -> das System funktioniert alleine ohne “Schaltzentrale”: sind attraktiv, um einige Phänomene psychischer Störungen zu erklären:
- Phänomene psychischer Störungen scheinen eine Eigendynamik zu entwickeln
- Eigendynamische Phänomene scheinen oft nicht bestimmten Zielen/Bedürfnissen zu dienen, sondern können diese bedrohen = entspricht nicht den Charakteristiken von klassischen Regulaitonsmodellen. Sie stellen eigendynamische Reaktionen des Systems/Gehirns dar. Grawe spricht von funktional autonomen Attraktoren
- Menschen mit psychischen Störungen geraten immer wieder in die gleichen Zustände, sie relativ stabil sind
- Widerstände in der Psychotherapie schienen ein dynamisches Phänomen zu sein (sind rational nicht erklärbar)
Generelle Grundannahmen
- Kognition ist Informationsverarbeitung
- Kognitive Prozesse stellen Berechnungen über Strukturen dar, die ihrerseits als Repräsentation (der Welt oder des eigenen Selbst) aufzufassen sind. (Repräsentation: interne Darstellung der in einem kognitiven Sysytem gespeicherten/vorhandenen Information)
Kognitive Dissonanz (Festinger)
Spannung, die bei Unterschieden/Konflikten zwischen Kognitionen entsteht. Dieser Zustand motiviert Personen, die entsprechenden Kognitionen miteinander vereinbar machen, wobei unterschiedliche Strategien benutzt werden.
-> Kognitive Dissonanzreduktion schafft einerseits Probleme für deren Lösung Therapien gut sein können, kann aber auch ein Instrument der Therapie sein (Dissonanz herstellen welche der Patient durch adaptives Verhalten reduzieren kann)
Attribution
typische Wahrnehmungsverzerrung. Man nimmt sich selber als konstanter wahr. Wenn etwas anders läuft als sonst muss es deshalb an anderen liegen (externale Attribution)
Arten von Attributionen
- Gloal: allgemein (Alle…)
- Spezifisch: eine Person/Sache betreffend (dieser…)
- Stabil: es ist IMMER so
- Variabel: veränderlich (heute…)
- Intern: meinetwegen, in mir, von mir aus gehend
- Extern: von aussen, die Umgebung betreffend
Theorie korrespondierender Inferenzen (Jones und Davis)
wie schliessen Beobachter einer Handlung auf eine Disposition des oder der Handelnden -> Attribution spielt beim Therapeuten selber eine Rolle (“kann ich aus XY auf eine Disposition beim Patienten schliessen?”), aber auch beim Patienten (“ist ei Attribution des Patienten sehr naheliegend oder falsch/willkürlich?”)
Die Korrespondenz zwischen vermuteter Ursache und beobachtbarem Effekt ist umso grösser
je stärker der Einfluss der Handlung auf ihr Ergebnis ist. Einer Handlung wird dabei immer zugesprochen, dass der Handelnde um die Effekte, die die Handlung auslösen, wusst (Kenntnis) und/oder die Fähigkeit besitzt, die Handlung auszuführen.
=> der Beobachter vermutet, dass die Handlung aus einener Intention eraus geschah, die Ausdruck einer im Handelnden manifestierten Dipsosition war.
Attribution: Aufwertungsprinzip
stellt sich der Erreichung eines Effektes ein Hindernis entgegen, das die Zielerreichung erschwert, so wird die Ursache, die für diesen Effekt verantwortlich ist aufgewertet und gewinnt im Attributionsprozess an Bedeutung
Attribution: Abwertungsprinzip
Die Rolle, welche eine Ursache spiel verliert an Bedeutung, wenn noch andere plausible Erklärungnen vorhanden sind (nur bei multiplen hinreichenden Ursachen)
Attribution: Social Judgement
- Sehr schnelle Urteilsbildung über Personen, auch aufgrund äusserer Merkmale/Assoziationen zu bekannten Personen
- Filterung und Inferenz als ubiquitäre Prozesse
- Wenn Wahrgenommenes hinreichend ähnlich -> Assimilation, wenn zu unterschiedlich -> Kontrast
- Starkes Involvement (wenn man persönlich stark beteiligt ist, wenn es für einen sehr wichtig ist): Man nimmt eher Stellung, Toleranzbereich eher eingeschränkt (man ist weniger bereit, etwas einfach so sein zu lassen, wie es ist)
Assimilation und Akkomodation
- Organismen versuchen, Störungen (Probleme, auf die sie im Leben stossen, zu denen aber auch therapeutische Interventionen gehören), zunächst assimilativ (=ohne strukturelle Veränderungen) zu bewältigen
- Erst wenn dies misslingt, kommt es zur Akkomodation
- Das ist im Allgemeinen adaptiv, weil ein sich ständig ohne Notwendigkeit änerdner Organismus nicht überlebt
- Ein Mensch kann aber auch in Assimilationsversuchen steckenbleiben, wo Akkomodation adaptiver wäre.
- Akkomodation geht oft mit heftigen Emotionen einher – auch in der Therapie
Schematheorien
- Schemata werden aus Erfahrungen gebildet und bestimmen die künftigen Wahrnehmungen
- Schemata umfassen Kognitionen und Emotionen
- Scripts: Schema mit Handlungsabläufen
Netzwerkmodelle: Traditionell lokalistische Repräsentation
Jeder Knoten steht für einen Gegenstand/eine Handlung etc. Knoten sind mit bedeutungsvollen Verbindungen miteinander verbunden
Netzwerkmodelle: Konntektionistische (neuronale) Netzwerke
Netzwerke sind viel grösser und haben sehr viele Verbindungen -> Verbindungen und nicht Knoten sind das Wesentliche.
Verbindungen werden so verändert, dass der Output dem gewünschten entspricht -> Spannung soll möglichst gering sein
Netzwerkmodelle: Parallel distribuierte Verarbeitung
-> das Aktivierungsmuster ist entscheidend, nicht die Repräsentation einzelner Knoten.
Es git keine zentrale Steuerung => Parallel