Kognitive Grundlagen Flashcards

1
Q

Selbstorganisationsmodelle

A

Gegensatz zu zentraler Steuerung -> das System funktioniert alleine ohne “Schaltzentrale”: sind attraktiv, um einige Phänomene psychischer Störungen zu erklären:

  • Phänomene psychischer Störungen scheinen eine Eigendynamik zu entwickeln
  • Eigendynamische Phänomene scheinen oft nicht bestimmten Zielen/Bedürfnissen zu dienen, sondern können diese bedrohen = entspricht nicht den Charakteristiken von klassischen Regulaitonsmodellen. Sie stellen eigendynamische Reaktionen des Systems/Gehirns dar. Grawe spricht von funktional autonomen Attraktoren
  • Menschen mit psychischen Störungen geraten immer wieder in die gleichen Zustände, sie relativ stabil sind
  • Widerstände in der Psychotherapie schienen ein dynamisches Phänomen zu sein (sind rational nicht erklärbar)
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2
Q

Generelle Grundannahmen

A
  • Kognition ist Informationsverarbeitung
  • Kognitive Prozesse stellen Berechnungen über Strukturen dar, die ihrerseits als Repräsentation (der Welt oder des eigenen Selbst) aufzufassen sind. (Repräsentation: interne Darstellung der in einem kognitiven Sysytem gespeicherten/vorhandenen Information)
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3
Q

Kognitive Dissonanz (Festinger)

A

Spannung, die bei Unterschieden/Konflikten zwischen Kognitionen entsteht. Dieser Zustand motiviert Personen, die entsprechenden Kognitionen miteinander vereinbar machen, wobei unterschiedliche Strategien benutzt werden.
-> Kognitive Dissonanzreduktion schafft einerseits Probleme für deren Lösung Therapien gut sein können, kann aber auch ein Instrument der Therapie sein (Dissonanz herstellen welche der Patient durch adaptives Verhalten reduzieren kann)

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4
Q

Attribution

A

typische Wahrnehmungsverzerrung. Man nimmt sich selber als konstanter wahr. Wenn etwas anders läuft als sonst muss es deshalb an anderen liegen (externale Attribution)

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5
Q

Arten von Attributionen

A
  • Gloal: allgemein (Alle…)
  • Spezifisch: eine Person/Sache betreffend (dieser…)
  • Stabil: es ist IMMER so
  • Variabel: veränderlich (heute…)
  • Intern: meinetwegen, in mir, von mir aus gehend
  • Extern: von aussen, die Umgebung betreffend
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6
Q

Theorie korrespondierender Inferenzen (Jones und Davis)

A

wie schliessen Beobachter einer Handlung auf eine Disposition des oder der Handelnden -> Attribution spielt beim Therapeuten selber eine Rolle (“kann ich aus XY auf eine Disposition beim Patienten schliessen?”), aber auch beim Patienten (“ist ei Attribution des Patienten sehr naheliegend oder falsch/willkürlich?”)

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7
Q

Die Korrespondenz zwischen vermuteter Ursache und beobachtbarem Effekt ist umso grösser

A

je stärker der Einfluss der Handlung auf ihr Ergebnis ist. Einer Handlung wird dabei immer zugesprochen, dass der Handelnde um die Effekte, die die Handlung auslösen, wusst (Kenntnis) und/oder die Fähigkeit besitzt, die Handlung auszuführen.
=> der Beobachter vermutet, dass die Handlung aus einener Intention eraus geschah, die Ausdruck einer im Handelnden manifestierten Dipsosition war.

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8
Q

Attribution: Aufwertungsprinzip

A

stellt sich der Erreichung eines Effektes ein Hindernis entgegen, das die Zielerreichung erschwert, so wird die Ursache, die für diesen Effekt verantwortlich ist aufgewertet und gewinnt im Attributionsprozess an Bedeutung

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9
Q

Attribution: Abwertungsprinzip

A

Die Rolle, welche eine Ursache spiel verliert an Bedeutung, wenn noch andere plausible Erklärungnen vorhanden sind (nur bei multiplen hinreichenden Ursachen)

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10
Q

Attribution: Social Judgement

A
  • Sehr schnelle Urteilsbildung über Personen, auch aufgrund äusserer Merkmale/Assoziationen zu bekannten Personen
  • Filterung und Inferenz als ubiquitäre Prozesse
  • Wenn Wahrgenommenes hinreichend ähnlich -> Assimilation, wenn zu unterschiedlich -> Kontrast
  • Starkes Involvement (wenn man persönlich stark beteiligt ist, wenn es für einen sehr wichtig ist): Man nimmt eher Stellung, Toleranzbereich eher eingeschränkt (man ist weniger bereit, etwas einfach so sein zu lassen, wie es ist)
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11
Q

Assimilation und Akkomodation

A
  • Organismen versuchen, Störungen (Probleme, auf die sie im Leben stossen, zu denen aber auch therapeutische Interventionen gehören), zunächst assimilativ (=ohne strukturelle Veränderungen) zu bewältigen
  • Erst wenn dies misslingt, kommt es zur Akkomodation
  • Das ist im Allgemeinen adaptiv, weil ein sich ständig ohne Notwendigkeit änerdner Organismus nicht überlebt
  • Ein Mensch kann aber auch in Assimilationsversuchen steckenbleiben, wo Akkomodation adaptiver wäre.
  • Akkomodation geht oft mit heftigen Emotionen einher – auch in der Therapie
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12
Q

Schematheorien

A
  • Schemata werden aus Erfahrungen gebildet und bestimmen die künftigen Wahrnehmungen
  • Schemata umfassen Kognitionen und Emotionen
  • Scripts: Schema mit Handlungsabläufen
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13
Q

Netzwerkmodelle: Traditionell lokalistische Repräsentation

A

Jeder Knoten steht für einen Gegenstand/eine Handlung etc. Knoten sind mit bedeutungsvollen Verbindungen miteinander verbunden

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14
Q

Netzwerkmodelle: Konntektionistische (neuronale) Netzwerke

A

Netzwerke sind viel grösser und haben sehr viele Verbindungen -> Verbindungen und nicht Knoten sind das Wesentliche.
Verbindungen werden so verändert, dass der Output dem gewünschten entspricht -> Spannung soll möglichst gering sein

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15
Q

Netzwerkmodelle: Parallel distribuierte Verarbeitung

A

-> das Aktivierungsmuster ist entscheidend, nicht die Repräsentation einzelner Knoten.
Es git keine zentrale Steuerung => Parallel

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16
Q

Netzwerkmodelle: Attraktoren

A

= positiv zusammenhängende Knoten

17
Q

Attraktoren: niedrige Spannung

A
  • Positiv zusammenhängende Knoten sind gleichzeitig aktiviert/ nicht aktiviert
  • Negativ zusammenhängende Knoten sind teils aktiviert, teils nicht
18
Q

Attraktoren: hohe Spannung

A
  • Positiv zusammenhängende Knoten sind teils aktiviert, teils nicht
  • Negativ zusammenhängende Knoten sind gleichzeitig aktiviert
19
Q

Spannungslandschaft

A

Zustände, in der eine Person sein kann (einschliesslich Störungen)

20
Q

Spannungslandschaft: lokale Minima

A

Muster, in denen Elemente wie Kognitionen, Emotionen, Verhalten und biologische Zustände und Umwelt gut zusammenpassen -> relativ zur Umgebung wenig Spannung -> Stabilität

21
Q

Spannungslandschaft: globales Minimun

A

Gesamtspannung minimal -> “idealer Zustand”, wird in der Realität nicht erreicht

22
Q

Netzwerkmodelle: Kognitiv-verhaltenstherapeutische Intervention

A

Abbau des Störungsattraktors und gleichzeitiger Aufbau einens Alternativattrakttors (durch Hinzufügen neuer Muster), welcher eine geringere Gesamtspannung hat -> Kugel ins Tal der Alternativen rollen.
Die Intervention muss stark genug sein, damit die Kugel nicht zurück rutscht
=> durch die Darstellung der Spannungslandschcaft versteht ein Patient gut, dass die Spannung zunächst ansteigen muss, bevor die Gesamtspannung reduziert werden kann

23
Q

Netzerkmodelle: Ziel der Psychotherapie

A
  • Störungsattraktoren verändern bzw. Spannungslandschaften verändern bzw. problematische neuronale Muster verändern (beinhaltet immer ein kurzzeitige Erhöhung der Spannung im System) -> «Hügel abtragen», «Hügel untertunneln», «Tal auffüllen», «heat up the system» = «Kugel ins Hüpfen bringen»
  • Da spezifische Störungsattraktoren bei unterschiedlichen Menschen ähnlich sind (gewisse Muster passen besser zusammen), ist hierfür störungsspezifisches Wissen wichtig = Störungsspezifische Ansätze sind auf die Veränderung von Störungsattraktoren spezialisiert
24
Q

Psychotherapie nach dem Netzwerkmodell: zwei Prinzipien

A
  • Dominanz der innovativen Position und konsequente Inhibition der problematischen Position (Aufbau eines Alternativmusters soll das problematische Muster hemmen)
  • “Verhandlung” beiter Positionen (Integration beider Muster anstelle von gegensätzlichen Polen ist nachchhaltiger)
  • > zu Therapieanfang mehr Aufbau von Dominanz, gegen Ende mehr Negotination
25
Q

Aktivierung und Neuromodulation

A
  • Die Modulation der Prozesse kann von neurologischen Zuständen abhängen (z.B. Neurotransmitterausschüttung)
  • Ist viel Dopamin im System, werden die Hügel steiler -> bei niedrigem Dopaminlevel kommt man leichter aus einem lokalen Minimum heraus
  • Das Ausmass der Gesamtenergie im System kann die Steilheit der Hügel Verändern
  • Modulator in der Therapie: Therapiebeziehung