Klassifikation Flashcards

1
Q

Was ist ein Syndrom?

A

Ein Syndrom bezeichnet eine Kombination von verschiedenen Symptomen, die typischerweise gleichzeitig und gemeinsam auftreten

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2
Q

Was ist ein Symptom?

A

Krankheitsmerkmal z. B. Müdigkeit

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3
Q

Welche Ebenen hat ein Syndrom? Nennen Sie jeweils ein Symptom der Ebene.

A

Körperliche Funktionen und Empfindungen: Müdigkeit
Emotionen: Niedergeschlagenheit
Kognitive Funktionen: Konzentrationsschwierigkeiten
Verhalten: Interessenverlust

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4
Q

Was ist der Unterschied zwischen einem depressiven Syndrom und einer klinischen Depression?

A

Depressives Syndrom: depressive Symptome
Klinische Depression: depressive Symptome seit mind. 2 Wochen durchgängig (Dauer) und Ausschlusskriterien z. B. organische Depression (bsp. Schilddrüse)

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5
Q

Was sind klinische Diagnosen?

A

Diagnosen psychischer Störungen sind zeitlich begrenzte Konstrukte, die auf dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung und Erkenntnis in einem Konsensusverfahren von Internationalen Experten für einen gewissen Zeitraum festgelegt werden

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6
Q

Kann die Definition einzelner klinischer Diagnosen verändert werden?

A

Ja, wenn neue Studien nahelegen, einzelne Störungen, Einstellungen oder Strukturen zu ändern, wird eine Revision vorgenommen

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7
Q

Was bedeutet Nosologie?

A

Krankheitslehre, systematische Beschreibung von Krankheiten bzw. psychischen Störungen und deren Klassifikationen

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8
Q

Was ist der Unterschied zwischen einer dimensionalen und einer kategorialen Beschreibung psychischer Störungen?

A

Dimensional: kontinuierlicher Übergang von Gesundheit zu Krankheit
Kategorial: Gesund und Krank sind diskrete klar voneinander abgrenzbare Störungseinheiten

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9
Q

Was ist das DSM?

A

Diagnostic an Statistical Manual of Mental Diseases
Herausgeber: APA (USA)
zentrales Klassifikationssystem
Verwendung in der Forschung und Kliniken
Deskriptive Beschreibung klinischer Merkmale bzw. Symptome und zeitliche Kriterien

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10
Q

Was ist Komorbidität?

A

Gleichzeitige Diagnosen mehrerer Erkrankungen innerhalb eines definierten Zeitraums

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11
Q

Was ist das Komorbiditätsprinzip?

A

Bei einem Patienten werden so viele Diagnosen gestellt, wie für die Gesamtbeschreibung der klinischen Problematik notwendig sind

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12
Q

Werlche 4 Merkmale hat das DSM?

A

Kategorial
Operationalisiert
Rein deskriptiv
Atheoretisch

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13
Q

Welche Achsen hat das DSM? Nennen Sie jeweils ein Beispiel

A

Achse I: Psychische Störungen z. B. Schizophrenie
Achse II: Persönlichkeitsstörung, geistige Behinderung z. B. BPD, Narzistische PS
Achse III: Medizinische Krankheitsfaktoren z. B. Schilddrüsenstörung, Unfälle
Achse IV: Psychosoziale und umgebungsbedingte Probleme z. B. Probleme im sozialen Umfeld / Beruf / Wirtschaftlich / Hauptbezugsperson / …
Achse V: Globale Beurteilung des Funktionsniveaus durch Global Assessment of Functioning Scale (GAF), Zahlenwert 1-100

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14
Q

Was ist das ICD?

A

Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme
Herausgeber: WHO (international)
In Deutschland verpflichtend Diagnosen nach ICD-10

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15
Q

Was ist die Multiaxiale Diagnostik nach ICD im Kindes- und Jugendalter?

A

Achse I: Klinisch-psychiatrisches Syndrom z. B. Altersbezogene Störungen wie Entwicklungsstörung
Achse II: Umschriebene Entwicklungsrückstände z. B. Entwicklungsstörungen mit Merkmalen
Achse III: Intelligenzniveau z. B. Intelligenzminderung
Achse IV: Körperliche Symptomatik z. B. Schilddrüse
Achse V: Assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände z. B. Abnorme intrafamiliäre Beziehungen - Disharmonie in der Familie zw Erwachsenen oder Abnorme Erziehungsbedingungen - Elterliche Überfürsorge
Achse VI: Globale Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus z. B. 1 Herausragende soziale Funktionen oder 8 Tiefe und durchgängige soziale Beeinträchtigung

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16
Q

Wie unterscheiden sich DSM und ICD?

A

DSM: Bezieht sich nur auf psychische Störungen, Herausgeber APA (USA), mehr Einsatz in der Forschung, da stärkerer Bezug zur empirischen Forschung
ICD: Umfasst Störungen aller Art, Herausgeber WHO (international), Elaboriertes Kodiersystem (bis zu 4stellige Ziffernfolge), in D. von Krankenkassen geforderte Diagnose, Berücksichtigung von interkulturellen Unterschieden

17
Q

Welche Vorteile hat eine Klassifikation von Krankheiten?

A

Bessere Kommunikation (einheitl. Nomenklatur)
Ökonomische Informationsverarbeitung
Systematisierung von Forschung und Praxis
Grundlage für Wissensakkumulation
Entspricht medizinischer Behandlung
Handlungsanleitung für Diagnostik und Therapie
Explizite Klassifikation besser als Implizite

18
Q

Welche Nachteile hat eine Klassifikation von Krankheiten?

A

Informationsverlust & Stigmatisierung durch “Etiketten”
Gefahr von Reifikation (Vergegenständlichung)
Gefahr der Zirkularität und Tautologie
Typologien können falschen Fokus setzen und zugrundeliegende Mechanismen verschleiern
Willkürliche Grenzen zwischen Gesund und Krank
Unzureichende Validität und Reliabilität