Begriffsdefinition Flashcards
Was ist Klinische Psychologie?
Klinische Psychologie ist eine Teildisziplin der Psychologie, die sich in Forschung und Praxis mit psychischen Störungen und den psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten befasst.
Womit befasst sich die Klinische Psychologie
Im Speziellen beschäftigt sich die Klinische Psychologie mit der Deskription (Symptomatologie), Klassifikation, Diagnostik, Verbreitung, Verlauf, Ätiologie- und Bedingungsanalysen, Gesundheitsförderung, primären und sekundären Prävention, Therapie, Rehabilitation bei psychisch (mit-) bedingten Gesundheitsproblemen.
Was ist eine psychische Störung
Ein klinisch bedeutsames Verhaltensmuster und/oder psychisches Syndrom. Geht bei der Person mit momentanem Leiden, Beeinträchtigung, tiefgreifendem Verlust an Freiheit oder teils mit einem stark erhöhten Suizidrisiko einher. Unabhängig vom ursprünglichen Auslöser muss bei der betroffenen Person eine behaviorale psychische, biologische oder soziale Funktionsstörung zu beachten sein
Was ist KEINE psychische Störung?
- eine verständliche oder kulturell gebilligte Reaktion auf ein Ereignis (z. B. Trauerreaktion nach Todesfall)
- Normabweichendes Verhalten (kultureller, politischer, sexueller Art) oder Konflikte des Einzelnen mit der Gesellschaft ohne dass diese Symptom einer Funktionsstörung zu sein und somit weder die Person noch unbeteiligte Dritte Schaden nehmen
Was wird unter dem Begriff Psychische Störung subsumiert?
Diagnostische Bezeichnungen (z. B. Schizophrenie, Alkoholabhängigkeit), psychosomatische Erkrankungen, unterschiedliche Verhaltensstörungen des Kindesalter, Persönlichkeitsstörungen (z. B. ADHS)
Welchen Unterschied findet man häufig zwischen Lehrbuch und Patienten?
In Lehrbüchern ist oft das Vollbild der Erkrankung in extremer Form beschrieben. Dadurch ist Einordnung und Abgrenzung einfacher. Die Realität ist oft nicht so eindeutig / extrem
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Psychischen Störungen und körperlichen Symptomen? Nennen Sie ein Beispiel
Psychische Störungen enthalten oft viel Körperliches
z. B. Müdigkeit bei Depression, Schwitzen bei Angststör.
Was definiert die WHO als gesund?
Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen
Welche Vor- und Nachteile hat die Definition von Gesundheit der WHO?
Vorteil: keine Person wird von der Definition ausgeschlossen, jede Art der Erkrankung wird eingeschlossen, nicht gesund ist nicht gleich krank
Nachteil: keiner ist nach dieser Definition gesund, zu weitläufig, unmögliches Idealbild
Welche Normen gibt es?
Idealnorm, Statistische Norm, Soziale Norm, Subjektive Norm, Funktionale Norm
Was ist die Idealnorm?
Normal ist der Idealzustand
z. B. die vollkommene Abwesenheit von Beschwerden
Unrealistisch, eher die Ausnahme
Überzogene Normen/Erwartungen an die Gesundheit sind häufig aufrechterhaltender Faktor bei psychischen Störungen (z. B. Psychosomatik und Schmerzstörung)
Was ist die Statistische Norm?
Normal ist ein definierter Bereich um den Mittelwert einer Population
Findet in Diagnosesystemen Anwendung
z. B. Adipositas bei BMI > 30 (Grenzwert willkürlich)
Was ist eine Soziale Norm?
Normal ist ein Erleben und Verhalten, dass mit den Normen und Werten einer Gesellschaft konform ist
Abhängig von Zeitgeist, Gesellschaften und Kulturen (z. B. sexuelle Orientierung)
Sozial konformes Verhalten kann auch krank machen (z. B. Rauchen in den 60ern)
Was ist eine Subjektive Norm?
Normal ist was das Individuum als “normal” empfindet
Ohne Leidensdruck keine Störung
Jedoch: Präferenz für Individuumsübergreifende Definition und fehlende Störungseinsicht charakteristisch für einige Störungen
Was ist eine Funktionale Norm?
Normal ist, wer in seinen sozialen Rollen funktioniert
z. B. Arbeit, Freizeit, Partnerschaft
Klassifikationssysteme orientieren sich in vielen Bereichen an dieser Norm
Anwendung z. B. im Bereich Sucht
Weniger das Vorhandensein als der Umgang “kranken” Denkweisen scheint entscheidend