Geschichte der Klinischen Psychologie Flashcards

1
Q

Wer waren die Begründer der klinischen Psychologie?

A

Lightner Witmer, Emil Kraepelin und Sigmund Freud

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Q

Wofür war Lightner Witmer bekannt?

A

Prägung des Begriffes Klinische Psychologie,
Promotion bei Willhelm Wundt in Leipzig
Ziel: theoretische Erkenntnisse der empirischen Psychologie klinisch nutzen
Gründung psychologische Klinik an der Universität Pennsylvania
Zeitschrift: “The Psychological Clinic”

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3
Q

Wer prägte den Begriff Klinische Psychologie?

A

Lightner Witmer

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4
Q

Welches Ziel verfolgte Lightner Witmer?

A

Theoretische Erkenntnisse der empirischen Psychologie klinisch zu nutzen

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5
Q

Wofür war Emil Kraepelin bekannt?

A

Legte die Grundlage für heutige Klassifikationssysteme psychischer Erkrankungen (wie ICD, DSM)
Professor für Psychiatrie in Heidelberg und München,
Veröffentlichung einer Systematik psychischer Erkrankungen auf der Basis der Beobachtung des Gesamtverlaufs

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6
Q

Wer legte die Grundlage für heutige Klassifikationssysteme psychischer Erkrankungen?

A

Emil Kraepelin

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7
Q

Wer war Sigmund Freud?

A

österreichischer Neurologe,
Entwickler der Psychoanalyse und damit einer umfassenden Krankheits- und Behandlungslehre
Betonung der Bedeutung der Patient-Therapeut-Beziehung

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8
Q

Welche Ansichten gab es bzgl. psychischer Krankheiten in der Steinzeit?

A

Archäologische Funde legen nahe, dass “gestörtes” Verhalten als Werk böser Geister interpretiert wurde
Behandlung: Bohrungen in Schädel um böse Geister entwichen zu lassen (Trepanation)

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9
Q

Was bedeutet Trepanation und von wem wurde sie genutzt?

A

Bohrungen in Schädel um böse Geister entweichen zu lassen, v. a. in der Steinzeit

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10
Q

Welche Ansichten hatten spätere Hochkulturen der Ägypter, Chinesen und Hebräer zu psychischen Krankheiten?

A

“Gestörtes” Verhalten ursprung von Besessenheit von Dämonen oder Geistern, Beleg Bibel,
Behandlung: Exorzismus mit dem Ziel den Körper des Betroffenen zu einem für Geister unerträglichen Ort zu machen

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11
Q

Welche Ansichten hatten die Griechen und Römer zu psychischen Krankheiten?

A

Ärzte und Philosophen beschrieben erste psychische Störungen,
Dämonologische Erklärung noch weit verbreitet, aber Beginn anderer Erklärungen
Hippocrates: Ungleichgewicht der 4 Körpersäfte

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12
Q

Welche psychischen Störungen beschrieben die Griechen und Römer?

A

Melancholie, Manie, Demenz, Wahnvorstellungen, Halluzinationen

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13
Q

Wer war Hippocrates?

A

Vater der modernen Medizin,
Einordnung von gestörtem Verhalten als Krankheit, welche medizinischen Problemen zuzuschreiben ist,
Folge eines Ungleichgewichtes der 4 Körpersäfte

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14
Q

Was sind die 4 Körpersäfte, die in der Humoraltherapie beschrieben werden?

A

gelbe Galle, schwarze Galle, Blut, Schleim

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15
Q

Was ist die Humoraltherapie?

A

Ungleichgewicht der 4 Körpersäfte (gelbe Galle, schwarze Galle, Blut, Schleim) beeinflusst Persönlichkeit (Ursprung für psych. Störungen), Behandlung durch verschiedene Verhaltensweisen

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16
Q

Nennen Sie ein Beispiel für ein Ungleichgewicht der 4 Körpersäfte in der Humoraltherapie.

A

Gelbe Galle bringt einen Ehemann dazu seine Frau zu schlagen
Schwarze Galle macht einen Mann melancholisch und schickt ihn ins Bett, Behandlung: ruhiges Leben, vegetarische Ernährung, Abstinenz, körperliche Bewegung, sexuelle Enthaltsamkeit, Ölumschläge, ggf. Aderlass

17
Q

Welche Temperamentstypen gibt es?

A

Phlegmatisch (Schleim): langsam, ruhig, scheu, rational
Cholerisch (gelbe Galle): hitzig, energiegeladen,
Melancholisch (schwarze Galle): traurig, ängstl., poetisch
Sanguine (Blut): warmherzig, optimistisch, selbstbewusst

18
Q

Welche Ansicht herrschte zu psychischen Krankheiten im Mittelalter?

A

Verblassen des Wissens über psychische Krankheiten (Untergang röm. Reich, Völkerwanderung)
Religiöser Glaube beherrscht alle Aspekte des Lebens: abweichendes Verhalten aller Art galten als Anzeichen eines Bundes mit dem Satan
Priester = Therapeut, Exorzismusmethoden leben auf

19
Q

Vergleichen Sie die Exorzismusmethoden zu biblischen Zeiten mit dem Mittelalter.

A

Biblische Zeiten: Gebete, bittere Getränke, Lärm, hungern, auspeitschen
Mittelalter: bitten, beten, bittere Getränke, Beleidigung, hungern, auspeitschen, verbrühen, strecken, singen

20
Q

Wie ist der Exorzismus heute verbreitet?

A

Bis 1970 weitgehend aus westlicher Kultur verschwunden
Durch Film “der Exorzist” Thema “Besessenheit von Dämonen” mehr im öffentlichen Interesse
Anzahl von Priestern, die spirituelle Reinigungszeremonien anbieten wuchs
1990 gibt kath. Kirsche (zum ersten mal seit 1614) wieder eine revidierte (korrigierte) Form des Exorzismusritus heraus (z. B. Konsultation Arzt und Genehmigung Bischof)

21
Q

Welche Ansichten herrschten in der Renaissance zu psychischen Krankheiten?

A

Dämonologische Erklärung verloren zunehmend an Popularität
Johann Weyer spezialisierte sich als erster praktischer Mediziner auf die Behandlung psychischer Erkrankungen
Entstehung von “Irrenhäusern”/”Asylen”

22
Q

Wer war Johann Weyer

A

Rennaissance,
Erster praktischer Mediziner, der sich auf Behandlung psychischer Erkrankungen spezialisiert
Seine Ansicht: Wie der Körper, ist auch der Geist anfällig für Erkrankungen
Bekämpfer der Hexenverfolgung

23
Q

Welchen Nutzen erfüllten “Asyle” in der Renaissance?

A

Aufbewahrung geistig Gestörter
Meist unmenschl. Bedingungen: dunkle Kerker, Ketten, unhygienische Bedingungen, schlechte Ernährung, etc.
Beliebter “Ausflugsort”, Bestaunen der Insassen
Beispiele: Bethlehem Hospital, La Bicetre, La Salpetriere, Narrentum

24
Q

Wer war Philippe Pinel?

A

Ursprung der “Irrenhausreform”
Überzeugung: Patienten sind kranke Menschen, deren psychische Störung mit Unterstützung und Freundlichkeit anstatt mimt Ketten und Schlägen behandelt werden sollten
Heilung durch Hilfsmittel der Natur, also durch Freiheit auf Anstaltsgelände, Fürsorge, gute Ernährung, etc.

25
Q

Was war die “Irrenhausreform”?

A

Ursprung: Philippe Pinel
Überzeugung: Patienten sind kranke Menschen, deren psychische Störung mit Unterstützung und Freundlichkeit anstatt mimt Ketten und Schlägen behandelt werden sollten
Heilung durch Hilfsmittel der Natur, also durch Freiheit auf Anstaltsgelände, Fürsorge, gute Ernährung, etc.

26
Q

Was ist die “moralische Behandlung”?

A

Psychiatrische Patienten sind potenziell produktive Menschen, unglücklich statt besessen, psychische Funktionen unter einer übermächtigen persönlichen Last zusammengebrochen
Behandlung: Ruhe, Gespräche, Gebete, Kameradschaft, leichte körperliche Arbeit
Intelligentes und sensibles Pflegepersonal soll eng mit Patienten zusammenarbeiten, ihnen vorlesen, mit ihnen reden, sie auf Spaziergänge begleiten, ab und zu kleine Geschenke machen

27
Q

Welche Erfolgschancen bot die “moralische Behandlung”?

A

Zuerst sehr gut, ca 50% - 70% der Patienten wurden aufgrund von deutlichen Verbesserungen entlassen
Begründung: Besserung der Krankheit durch wertschätzendes Verhalten und Gespräche
ABER: in der heutigen Praxis nicht umsetzbar

28
Q

Warum ist die “moralische Behandlung” heute nicht anwendbar?

A

Die Erwartung “Patienten beginnen sich normal zu verhalten, wenn sie menschenwürdig behandelt werden” kann aufgrund von Überfüllung und begrenzter Finanzmittel nicht erfüllt werden. Krankenhäuser werden zu Langzeitverwahrung ohne Wirkungsvolle Interventionen. Dadurch wendet sich immer mehr Fachpersonal davon ab. Es folgt ein Rückfall in die Zeit der “Irrenhäuser”

29
Q

Was ist der Unterschied zwischen der somatogenen und der psychogenen Sichtweise?

A

Somatogene Sichtweise: Psychische Störungen haben ausschließlich körperliche Ursachen
Psychogene Sichtweise: Psychische Störungen haben ausschließlich psychologische Ursachen

30
Q

Was sind die Vertreter der Somatogenen Sichtweise?

A

Franz Joseph Gall und Emil Kraepelin

31
Q

Was bedeutet Phrenologie?

A

Franz Joseph Gall
Das Gehirn besteht aus unterschiedlichen Teilen, welche jeweils für einen bestimmten Persönlichkeitsaspekt oder Gemütszustand zuständig sind
Feststellen durch Abtasten von Erhebungen und Einbuchtungen des Schädels
Rückbezug zur Lehre der Körpersäfte
Keine Wissenschaftliche Fundierung

32
Q

Wer war Emil Kraepelin (Somatogene Sichtweise)?

A

Zusammenhang zwischen psychischen Funktionen und körperlichen Variablen wie Müdigkeit
Entwurf des ersten Klassifikationssystems psychischer Störungen, Identifikation verschiedener Symptomgruppen und ihrer organischen Ursachen

33
Q

Wer sind Vertreter der Psychogenen Sichtweise?

A

Friedrich Mesmer, (Bernheim und Liebault), Joseph Breuer und Sigmund Freud

34
Q

Was ist der “Mesmerismus”?

A

Behandlung hysterischer Störungen in Paris
Patienten saßen in verdunkelten Raum mit Musik, in der Mitte stand eine Reihe voller Chemikalienflaschen, aus denen Eisenstäbe herausragten. Meßmer erschien in prächtigem Gewand, zog die Stäbe heraus und berührte damit den betroffenen Körperteil
Teils Verbesserung, aber damals schon umstritten
Erklärung: Hervorrufen eines tranceähnlichen Zustandes durch Setting Vorform von Hypnose

35
Q

Welche Meinung hatten Bernheim und Liebault zum hysterischen Syndrom (Psychogene Sichtweise)?

A

Hysterische Symptome können durch hypnotische Suggestion hervorgerufen und wieder beseitigt werden

36
Q

Welche Erkenntnisse hatten Josef Breuer und Sigmund Freud zum Thema Hypnose (Psychogene Sichtweise)?

A

Josef Breuer: hypnotisierte Patienten erwachten manchmal frei von hysterischen Symptomen nachdem sie unter Hypnose ungehindert über Träume sprachen
Sigmund Freud: baut darauf Psychoanalyse auf: gestörtes Erleben und Verhalten entspringt einem Konflikt zwischen mächtigen psychologischen Prozessen auf unbewusster Ebene. Gesprächsverfahren soll helfen Einsicht in diese Konflikte zu gelangen

37
Q

Welche Veränderungen gab es in der Psychiatrie während der NS-Zeit?

A

1933: Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses
Zwangssterilisationen
auch Aktion T4, Euthanasie-Aktion, Gnadentoderlass
Offiziell 1941 gestoppt nach Protest kath. Kirche
Systematische Vernichtungsmaßnahmen u. a. gegen psychiatrische Patienten
Missbrauch als Forschungsobjekt
Dadurch 1950er Jahre Entdeckung großer Anzahl biologischer/pharmakologischer Behandlungsmethoden

38
Q

Welche Aktuellen Entwicklungen gibt es in der klinischen Psychologie?

A
  1. Psychotherapeutengesetz (1999)
  2. Zunehmende Bedeutung von Prävention
  3. Multikulturelle Psychiatrie