Kapitel 4 Spezifische Persönlichkeitskonstrukte Flashcards

1
Q

Das Selbst

A

Das Selbst steht im Zentrum der modernen
Persönlichkeitspsychologie und ist dafür zuständig, Gedanken, Gefühle und Handlungen zu ordnen

Es bestimmt, welches Bild Menschen von sich haben, wie sie sich wahrnehmen, fühlen, bewerten, über sich denken und sich vor anderen präsentieren

drei zentrale Funktionen

kognitiv-strukturierende Funktion (Selbstkonzept);

emotionale Funktion (Selbstwertgefühl)

ausführende Funktion (Selbstregulation)

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2
Q

Selbstkonzept

A

Selbstkonzept, Selbstschema,
die kognitive Repräsentation des Selbst eines Menschen.
selbstbezogenes Wissenssystem, das alle Informationen, Überzeugungen und Annahmen über sich selbst umfasst.
Selbstkonzept nicht statisch, sondern verändert sich durch kontextuelle und kulturelle Einflüsse . Inhaltlich bildet es kein einheitliches Konstrukt, sondern ist hierarchisch gegliedert und multidimensional aufgebaut.

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3
Q

Selbstkonzept und Studie von Richard J. Shavelson 1976

A

Generelles Selbstkonzept :

  • Schulisches (E, Ge, Mathe …)
  • nichtschulisches: Teilbereiche : soziales (Freunde, Familie), emotionales (spezifische emot. Zustände) , physisches (ph. Fähigkeiten, Erscheinung)

—-> Bewertung von verhalten in spezifischen Situationen

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4
Q

Selbstwertgefühl

A

Das Selbstwertgefühl eines Menschen umfasst die positiven und negativen Bewertungen seiner selbst im Sinne einer generalisierten Bewertung. Unterschiede sind teils ererbt, teils umweltbedingt. kann Gedanken, Stimmungen und Verhalten stark beeinflussen. Bei geringer Ausprägung hat es negative Folgen, z. B. schränkt es die Fähigkeit ein, mit negativen Lebensereignissen zurechtzukommen

zentraler Bestandteil der allgemeinen Lebenszufriedenheit und ein bedeutsamer Indikator für psychische Gesundheit. Es korreliert außerdem hoch negativ mit dem Faktor Neurotizismus (emotionale Instabilität) (Big Five).
ähnlich wie das Selbstkonzept hierarchisch gegliedert und bereichsspezifisch organisiert.
Aussehens ein geringes Selbstwertgefühl - intellektuellen Leistung, hoher Selbstwert

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5
Q

Hierarchischer aufbau der selbstwertschätzung SWS

A

Hierarchischer aufbau der selbstwertschätzung SWS

soziale SWS - Sicherheit im Kontakt, Umgang mit Kritik

Emotionale SWS

leistungsbezogene SWS

Körperbezogene SWS - physische Attraktivität, Sportlichkeit

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6
Q

Selbstregulation

A

Selbstregulation, die Menschen brauchen, um sich Ziele zu setzen und diese durch Handlungen zu erreichen. Ein wichtiges Konzept der Selbstregulation ist die Selbstwirksamkeitserwartung nach Bandura. Selbstwirksamkeit beschreibt die persönliche Überzeugung, ein Ziel durch eigene Fähigkeiten und Kompetenzen zu erreichen

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7
Q

Intelligenz

A

Intelligenz wird als geistige Eigenschaft definiert, die die Fähigkeiten beschreibt, aus Erfahrungen zu lernen, Probleme zu lösen und Wissen im Umgang mit neuen Situationen einzusetzen

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8
Q

Charles Spearman

A

Zunächst gingen Forscher wie Charles Spearman davon aus, dass es eine allgemeine Intelligenz gibt. Sie bezeichneten sie als Generalfaktor der Intelligenz (g-Faktor)

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9
Q

Louis Leon Thurstone

Primärfaktoren der Intelligenz

A
Wortflüssigkeit,
Sprachbeherrschung,
Auffassungsgeschwindigkeit,
Raumvorstellung,
Rechengewandtheit,
schlussfolgerndes Denken und
Gedächtnis
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10
Q

Howard Gardner

Theorie multipler Intelligenzen, in der er folgende acht, voneinander unabhängige Intelligenzen annimmt

A

sprachliche Intelligenz,

logisch-mathematische Intelligenz,

musikalische Intelligenz,

räumliche Intelligenz,

körperlich-kinästhetische Intelligenz,

naturalistische Intelligenz (Fähigkeit, Aspekte der Natur sorgfältig zu beobachten),

intrapersonale Intelligenz (sich selbst verstehen) und

interpersonale (soziale) Intelligenz (andere Menschen und soziale Interaktion verstehen)

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11
Q

emotionale Intelligenz

A

beschreibt das Verstehen der eigenen Gefühle und den Umgang damit.

die emotionale Intelligenz aus vier Fähigkeiten zusammensetzt

Emotionen wahrnehmen (z. B. im Gesichtsausdruck erkennen);

Emotionen verstehen (z. B. die eigenen Emotionen analysieren);

Emotionen regulieren (z. B. mit eigener Wut umgehen);

Emotionen nutzen (z. B. emotionales Wissen für kreatives Denken einsetzen).

Emotional intelligente Menschen sind im beruflichen und privaten Leben nachweislich erfolgreicher

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12
Q

Savant-Syndrom

A

Inselbegabungen

Das Savant-Syndrom oder auch Inselbegabung beschreibt das Phänomen, dass Menschen eine außergewöhnliche Begabung in einem speziellen Teilbereich besitzen. Meist leiden sie an einer geistigen Behinderung oder tief greifenden Entwicklungsstörung. Nicht selten erlangen diese Ausnahmetalente Berühmtheit als Maler, Musiker oder Rechenprofis. Man schätzt, dass etwa die Hälfte aller Savants Autisten sind. Ob fotografisches Gedächtnis oder Rechengenie - bis heute ist unklar, wie diese besonderen Fähigkeiten entstehen und welche Ursachen das Savant-Syndrom hat.

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13
Q

Kreativität

A

Kreativität wird als Fähigkeit definiert, neue Ideen zu entwickeln, die der jeweiligen Situation angemessen sind. In diesem Sinne verstehen Psychologen Kreativität nicht als eine außergewöhnliche künstlerische Begabung, sondern als eine allgemeine Fähigkeit, die jeder Mensch entwickeln kann

Die verschiedenen Forschungsansätze zur Kreativität können in personenbezogene, prozessbezogene, einflussbezogene und produktbezogene Ansätze eingeteilt werden

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14
Q

Kreativität

Personenbezogene Ansätze

A

Die personenbezogene Kreativitätsforschung untersucht die spezifischen Persönlichkeitsmerkmale, die zur Entstehung von Kreativität beitragen. Aus Sicht der psychoanalytischen Ansätze stellt Kreativität einen positiven Abwehrmechanismus dar, Sublimierung genannt, mit dem unbewusste Wünsche in konstruktives Verhalten verwandelt werden

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15
Q

Kreativität

Humanistischer Ansatz

A

Der humanistische Ansatz nach Maslow versteht die sogenannte primäre Kreativität als Mittel zur Erfüllung des Wachstumsbedürfnisses der Selbstverwirklichung, z. B. durch das Malen eines Bildes.

Sekundäre Kreativität bezeichnet in diesem Kontext weitere Kreativitätsaspekte, etwa dass jemand durch das Ausstellen der gemalten Bilder im künstlerischen Umfeld wahrgenommen wird.

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16
Q

Kreativität

Personenbezogene Ansätze

A

Personenbezogene Ansätze der Kreativitätsforschung haben weiterhin die Eigenschaften untersucht, die kreative Menschen in künstlerischen Domänen besitzen.

Dazu zählen Merkmale wie lebhafte Fantasie, Ideenreichtum und das Finden neuer Wege, um Dinge zu tun.

17
Q

Weitere Studien über Kreativität

A

Weitere Studien haben gezeigt, dass Kreativität

besonders mit den Persönlichkeitsmerkmalen Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen (im Sinne des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit) 
und Nonkonformismus (im Sinne von Unkonventionalität, Autonomiestreben und Eigenwilligkeit) zusammenhängt
18
Q

Graham Wallas

Prozessbezogene Kreativitätsforschung

A

Prozessbezogene Kreativitätsforschung fokussiert die Verhaltensweisen und Handlungen, die kreativen Prozessen zugrunde liegen.

Graham Wallas entwickelte die erste Theorie zum kreativen Prozess, der fünf Phasen unterscheidet, um eine Lösung für ein bestimmtes Problem zu finden

Vorbereitung: erstmalige Konzentration auf ein Problem und Vorbereitung auf die Lösungsfindung.

Inkubation: Verinnerlichung (Internalisierung) des Problems ins Unbewusste.

Intimation: Gefühl, kurz vor der Lösung zu stehen.

Illumination: kreativer Einfall, der meist plötzlich aus dem Unbewussten ins Bewusstsein gelangt.

Verifikation: Prüfung der bewusst gewordenen Lösung auf ihre Umsetzbarkeit, weitere Ausarbeitung und Umsetzung der Lösung.

19
Q

Kreativitätsprozess

John Guilford

A

John Guilford, der zwischen divergentem und konvergentem Denken unterschied.

konvergentes Denken
die Fähigkeit, für ein klar definiertes Problem die einzig korrekte Lösung zu finden,

divergentes Denken, außergewöhnliche Ideen zur Lösung eines unklaren Problems zu entwickeln.

Deshalb gilt divergentes Denken häufig als Inbegriff des kreativen Prozesses

20
Q

einflussbezogene Kreativitätsforschung

A

Die einflussbezogene Kreativitätsforschung konzentriert sich auf die Umwelteinflüsse, die Kreativität begünstigen.

Diese umfassen kulturelle, organisationsbezogene, familiäre oder andere soziale Faktoren wie den Beziehungsstatus oder Einfluss von Freunden

21
Q

kreativitätsfördernde Einflüsse

A

Als kreativitätsfördernde Einflüsse gelten u. a. Freiheit, Autonomie, gute Ressourcen (z. B. Zeit und Geld), gute Rollenmodelle (Vorbilder), Ermutigung im Hinblick auf die Kreativität, Abwesenheit von Kritik und generell solche Umgebungen, in denen Kreativität belohnt (verstärkt) wird bzw. Erfolglosigkeit bei kreativen Projekten keine gravierenden negativen Folgen nach sich zieht

22
Q

kreativitätsbehindernde Einflüsse

A

Als kreativitätsbehindernde Einflüsse gelten umgekehrt Respektlosigkeit im Hinblick auf Kreativität, Bürokratie in Gestalt starker Regulierung und formeller Regeln, negatives Feedback, Zeit- und Konkurrenzdruck, unrealistische Erwartungen, das Fehlen von Freiheit, Ressourcen und Autonomie sowie alle Umgebungen, die Kreativität weder ermutigen noch belohnen.

23
Q

Produktbezogene Kreativitätsforschung

A

untersucht die Ergebnisse der Kreativität in Form von Kunstwerken, Literatur, aber auch bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Entscheidungen und Ideen.

So wurde beispielsweise der Zusammenhang von künstlerischer Kreativität und Psychopathologie anhand der Werke Salvador Dalís analysiert. Mithilfe biografischer Quellen kam die Studie zu dem Ergebnis, dass der Maler die Kriterien mehrerer Persönlichkeitsstörungen erfüllt haben dürfte und sich dies in seinen surrealistischen Werken widerspiegelt

24
Q

Sublimierung

A

Aus Sicht der psychoanalytischen Ansätze stellt Kreativität einen positiven Abwehrmechanismus dar, Sublimierung genannt, mit dem unbewusste Wünsche in konstruktives Verhalten verwandelt werden

25
Q

Konvergentes und divergentes Denken

A

Fähigkeit für klar definiertes Problem die einzig korrekte Lösung finden

Entwickeln von außergewöhnlichen Ideen zur Lösung von einem unklaren Problem

26
Q

Kompetenzen

A

Fähigkeiten zu selbstorganisierten handeln , Also Selbstorganisationsdispositionen

Fähigkeiten im Sinne von erlernten oder angelegten Voraussetzungen für das Vollbringen bestimmter Leistungen oder Handlungen können mit Kompetenzen gleichgesetzt werden

Kompetenzen als veränder- und trainierbar gelten

Kompetenzen können in vier Klassen eingeteilt werden

personale Kompetenzen,

aktivitäts- und handlungsorientierte Kompetenzen,

fachlich-methodische Kompetenzen und
sozial-kommunikative Kompetenzen.

27
Q

Personale Kompetenzen

A

Sie umfassen die Dispositionen (Bereitschaft/Fähigkeit) einer Person, reflexiv selbstorganisiert zu handeln. Dazu gehört, sich selbst einschätzen zu können und z. B. produktive Werthaltungen, Einstellungen, Motivationen, Begabungen und Leistungsvorsätze zu entwickeln bzw. zu erlernen. Eigenverantwortung stellt ein Beispiel für personale Kompetenzen dar

28
Q

Aktivitäts- und handlungsorientierte Kompetenzen

A

Hierbei handelt es sich um die Dispositionen eines Menschen, gesamtheitlich und aktiv selbstorganisiert zu handeln, wobei die Handlung auf die Umsetzung von Vorhaben, Absichten und Plänen gerichtet ist. Initiative ist ein konkretes Beispiel für Aktivitäts- und Handlungskompetenz

29
Q

Fachlich-methodische Kompetenzen

A

Dispositionen, beim Lösen sachlicher Probleme in geistiger und/oder physischer Hinsicht selbstorganisiert zu handeln.

zielorientiert das eigene Wissen, instrumentelle Kenntnisse und Fachkenntnisse sowie Methoden einzusetzen und lösungsorientiert weiterzuentwickeln

Beispiel : das individuelle Planungsverhalten

30
Q

Sozial-kommunikative Kompetenzen

A

Dispositionen, kooperativ und kommunikativ selbstorganisiert handeln zu können.

zwei Teilkomponenten: Beziehungsfähigkeit und Durchsetzungsfähigkeit

Beziehungsfähig sind Menschen, denen es gelingt, positive Beziehungen zu anderen aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

Durchsetzungsfähigkeit zeichnet sich dadurch aus, dass es Menschen gelingt, ihre eigenen Interessen anderen gegenüber zu wahren.

Zwischen beiden Fähigkeiten ein Gleichgewicht herzustellen, ist charakteristisch für sozial kompetente Personen.

Das Konzept der sozialen Kompetenz geht auf E. L. Thorndike zurück. Er unterscheidet bei der sozialen Kompetenz die beiden Aspekte soziale Sensitivität (Empathie) und soziale Handlungsfähigkeit.

Soziale Kompetenz hängt mit dem Big-Five-Faktor Offenheit für Erfahrungen, aber nur teilweise mit Intelligenz zusammen

31
Q

Soziale Sensitivität / Empathie

A

Soziale Sensitivität bezieht sich darauf, wie gut wir andere Menschen verstehen und zwischenmenschliche Interaktionen analysieren können. Diese Empathie ist eine notwendige Voraussetzung, aber noch keine hinreichende Bedingung für soziale Kompetenz.

32
Q

Soziale Handlungskompetenz

A

Soziale Handlungskompetenz beschreibt, wie gut Menschen in der Lage sind, schwierige soziale Situationen zu meistern (z. B. mit unfreundlichen Personen umgehen, mit Unbekannten ein Gespräch anfangen oder gegenüber Vorgesetzten eine eigene Position vertreten).

Deshalb erfordert hohe soziale Handlungskompetenz eine hohe soziale Sensitivität.

Umgekehrt kann aber ein Mensch durchaus sozial sehr sensitiv sein, ohne dass sich diese Fähigkeit in seinem Handeln zeigt, weil er beispielsweise zu ängstlich oder zu schüchtern ist. Methodisch kann man soziale Handlungskompetenz über Selbstbeschreibung, das Lösen hypothetischer sozialer Situationen (Beispielfrage: Wie verhalten Sie sich auf einer Party?) und das Beobachten konkreter Verhaltensweisen messen