Interindividuelle Unterschiede im Leistungsbereich Flashcards

Intelligenz

1
Q

Was ist die Definition von Intelligenz nach Edwin G. Boring?
(Definition)

A

Operationale Definition
“Intelligence is what the test tests”

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2
Q

Was ist das Paradigma der Intelligenz?
(Definition)

A

Intelligenz
- sehr allgemeine geistige Kapazität
- Fähigkeit zum schlussfolgernden Denken, Planen, Problemlösungen, abstrakten Denken,
- zum Verständnis komplexer Ideen, schnellen Lernen und lernen aus Erfahrungen
- nicht reines Bücherwissen

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3
Q

Was ist der erste moderne Intelligenztest von Binet?
(Intelligenzmessung)

A

Schulpflicht in Frankreich
–> Objektive Verfahren zur Identifikation von Kindern mit Förderbedarf

=> Zusammenstellung von Aufgaben für Altersbereiche von 3-15 Jahren
=> Staffeltests

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4
Q

Wozu braucht man Normwerte?
(Intelligenzmessung)

A

Testrohwerte sind nicht selbsterklärend
-> Normierung liefert ein Bezugssystem, um Probanden anhand ihrer Testwerte in Relation zu Personen einer repräsentativen Stichprobe einzuordnen

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5
Q

Was ist das Intelligenzalter nach Binet?
(Binet Intelligenzalter)

A

Äquivalentnorm
-Testwerte werden einem bestimmten Alter zugeordnet, für das sie typisch sind

Problem
Absolute Unterschiede zwischen Intelligenz- und Lebensalter sind nicht interpretierbar

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6
Q

Was ist der Intelligenzquotient nach Stern?
(Stern IQ)

A

Äquivalentnorm
Intelligenzalter zum Lebensalter in Beziehung gesetzt

IQ = IA / LA * 100
- IQ = 100 wenn IA = LA
-> altersgemäße, durchschnittliche Leistung

Problem
- Nicht verwendbar ab jungem Erwachsenenalter, da IA nicht über 15-17 steigt, aber LA schon

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7
Q

Was ist Wechslers Intelligenzquotient?
(Wechsler IQ als Abweichungsnorm)

A

Abweichungsnorm
- Ermittlung des IQ über den Abweichungswert
-Testwerte werden einer bestimmten Position in einer Normalverteilung zugeordnet

Normalverteilung
- Abstand zwischen Mittelwert M und dem Wendepunkt der Verteilung: 1 Standardabweichung SD
- relative Häufigkeit von Messwerten unter den einzelnen Abschnitten der Verteilung bekannt: M-1SD: 34%, M-2SD: 48%
-> relativer Standort in Population ermittelt nicht absolutes Niveau geistiger Fähigkeiten

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8
Q

Wie wird der Intelligenzquotient nach Wechsler berechnet?
(Wechsler IQ als Abweichungsnorm)

A

Transformation:
Rohwert -> Standardnormwert z -> Normwert IQ

Standardnormalverteilung
- M = 0, SD = 1
- normalverteilte Variable x in standardnormalverteilte Variable z überführen:
z = (x - M) / SDi

Normwerte
- Zur Vermeidung von negativen und gebrochenen Werten werden Standardnormwerte meist linear transformiert:
N = F * z + K (F = SD, K = M, IQ = N)

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9
Q

Was bedeutet ein IQ-Wert?
(Wechsler IQ als Abweichungsnorm)

A

Ein individuell bestimmter Intelligenzquotient hängt ab von
- dem verwendeten Test
- der Vergleichstichprobe

Die Genauigkeit des Wertes hängt ab von
- der Zuverlässigkeit des Tests (Reliabilität)
(Abweichung von +-7)

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10
Q

Was ist Spearman’s Intelligenzstrukturmodell?
(Spearman Generalfaktor g der Intelligenz)

A

Zwei-Faktoren-Theorie der Intelligenz

Positive Mannigfaltigkeit
-> Alle geistigen Leistungen sind positiv miteinander korreliert

Generalfaktor g der Intelligenz
= gemeinsamer Faktor aller mentalen Leistungstests
-> liegt allen Leistungswerten gemeinsam zugrunde
-> g messen durch Matrizentests

Spezifische Faktoren s
= für jede einzelne Leistung ein eigener Faktor s
-> liegen spezifischen Tests zugrunde

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11
Q

Was ist Thurstone’s Intelligenzstrukturmodell?
(Thurstone Modell mehrerer gemeinsamer
Faktoren)

A

7 Primärfähigkeiten (Primary Mental Abilities)
-> Beim Lösen von Denkaufgaben sind immer mehrere PMA in wechslenden Gewichtungsverhältnissen beteiligt
-> Mehrere Tests schließen sich zu einer PMA zusammen
-> Leistung ein einer kognitiven Aufgabe nicht von allen

=> Gegensatz von Spearman : PMA-Profil anstelle von Generalfaktor g

Homogene Stichprobe
-> geringere Korrelation zwischen einzelnen Test
-> Wahrscheinlichkeit Generalfaktor zu finden ist geringer

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12
Q

Was sind die 7 Primary Mental Abilities?
(Thurstone Modell mehrerer gemeinsamer
Faktoren)

A

Memory
- Merkfähigkeit

Number
- Rechenfähigkeit

Perception
- Warnehmunsgeschwindigkeit , Auffassungsschnelligkeit

Reasoning
- Regeln auffinden, schlossfolgerndes / logisches / abstraktes Denken

Space
- räumliches Vorstellungsvermögen

Verbal
- verbales Verständnis, Wortbedeutungskenntnis

Word Fluency
- Wortflüssigkeit, Leichtigkeit der Wortfindung

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13
Q

Was ist Guilfords Intelligenzstrukturmodell?
(Guilfords Structure of intellect-Modell)

A

120/150 verschiedene kognitive Fähigkeiten

= systematische Klassifikation einzelner kognitiver Fähigkeiten nach 3 Dimensionen

Inhalte
Visual, Auditory, Symbolic, Semantic, Behavioral

Produkte
Units, Classes, Relations, Systems, Transformations, Implications

Operationen
Cognition, Memory, Divergent Production, Convergent Production, Evaluation

-> Modell hatte heuristischen Wert
=> als ungültig eingestuft

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14
Q

Was ist Vernons Intelligenzstrukturmodell?
(Hierarchiches Modell nach Burt / Vernon)

A

Hierarchisches Modell mit Generalfaktor und Gruppenfaktoren

Allgemeine Intelligenz
g

Breite Gruppenfaktoren
k:m spatial / mechanical
v:ed verbal / educational

Enge Gruppenfaktoren

Spezifische Faktoren

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15
Q

Was ist Cattel’s Intelligenzstrukturmodell?
(Cattel’s Modell der fluiden und kristallinen Intelligenz)

A

Gf und Gc

Gf (fluide Allgemeine Intelligenz)
- Figurales Denken
- Gedächtnisspanne
- Reasoning
= Kulturunabhängig (Matrizentests)

  • Fähigkeit, die auf fast jedes Problem gerichtet werden kann.
  • Dient der Anpassung an neue Probleme und Situation, bei denen nicht auf Lernerfahrung zurückzugreifen.

Gc (kristalline Allgemeine Intelligenz)
- Verbales Verständnis
- Bewertungen aufgrund von Erfahrungen
- Semantische Relationen
= Kulturabhängig (Wissenstests)

  • kognitive Fertigkeiten, in denen sich kumulierte Effelte vorangegangenen Lernens kristallisieren
  • Auf kumulierte Lernerfahrung zurückgekriefen

Gf und Gc um .5 korreliert -> g-Faktor möglich
-> Gf und Gc sind die am besten etablierten und bedeutsamsten Faktoren des Modells

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16
Q

Was ist die Investmenttheorie?
(Cattel’s Modell der fluiden und kristallinen Intelligenz)

A

Investment von Gf in die Entwicklung von Gc
= Lernprozesse

Gf
- angeboren
- zunächst einzige generelle Fähigkeiten
- abhängig von neuronaler Entwicklung
-> Postulat der höheren Heritabilität
-> In jeden Leistungsbereich

Gc
- Ergebnis von Entwicklung und Lernen
- Stark durch die “Investition” von Gf in bestimmten Bereichen determiniert

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17
Q

Wie entwickelt sich Gf und Gc über die Lebensspanne?
(Cattel’s Modell der fluiden und kristallinen Intelligenz)

A

Gf
- Entfaltet sich rascher (15-25)
- Wird in Gc investiert -> Neuronale Plastizität
- Nimmt ab dem früheren Erwachsenenalter wieder ab (20-25)

=> Von Erfahrungen / Lernen abhängige kognitive Fähigkeiten

Gc
- Nimmt länger zu
- Nimmt deutlich später und langsamer wieder ab

=> Basale, flexibel einsetzbare kognitive Fähigkeiten

18
Q

Was ist Carroll’s Intelligenzstrukturmodell?
(Carroll’s Three-Stratum-Theorie)

A

Meta-Analytische begründetes Modell mit Generalfaktor und Gruppenfaktoren

1 Generalfaktor
g-Faktor im Sinne Spearmans

8 Sekundärfaktoren
Lose Ähnlichkeit mit Primärfähigkeiten bei Thurstone. Als korrelierend konzipiert

Fluide Intelligenz, Kristallisierte Intelligenz, Gedächtnis & Lernen, Visuelle Wahrnehmung, Audative Wahrnehmung, Retrieval, Kognitive Schnelligkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit

65 Primärfaktoren
Ähnliche Spezifität wie bei Guilford. Als korrelierend konzipiert

19
Q

Was ist Jäger’s Intelligenzstrukturmodel?
(Jäger’s Berliner Intelligenzstruktur-Modell)

A

Inhalts- und Operationsfaktoren + g

Integrationsversuch einer Vielzahl vorhergehender Strukturmodelle

Grundannahmen
- Intelligenzleistungen lassen sich bimodal klassifizieren (Operationen und Inhalte)
- An jeder Intelligenzleistung sind mit spezifischer Gewichtung immer alle intellektuellen Fähigkeiten beteiligt

4 Operationen
Bearbeitungsgeschwindigkeit
Gedächtnis
Einfallsreichtum
Verarbeitungskapazität

3 Inhalte
Figuralbildhaft
Verbal
Numerisch

20
Q

Übersicht der Strukturmodelle der Intelligenz

A

Nicht-hierarchische Modelle
Spearman (1904)
Generalfaktortheorie

Thurstone (1938)
7 Primäre Gruppenfaktoren

Guilford (1956)
Structure of Intellect-Modell

Hierarchische Modelle
Vernon (1964)
Gruppenfaktormodell

Cattell (1941)
Fluide und kristalline Intelligenz

Carroll (1993)
3 Intelligenzschichten

Jäger (1984)
Berliner Intelligenzstrukturmodell

21
Q

Welche Intelligenztests gibt es?

A

Matrizentests
-> g Spearman

Wechsler-Intelligenztest
-> g Spearman + Verbal-IQ (gc) & Handlungs-IQ (gf)

Intelligenzstruktur-Test
-> Primärfähigkeit Thurstone + Sekundärfaktoren Cattel

Berliner Intelligenzstrukturtest
-> Jäger

22
Q

Was sind Ursachen individueller Intelligenz-Unterschiede?
(Prozessmodelle der Intelligenz)

A

Kognitive und neuronale Prozesse, die Unterschiede in der Intelligenz erklären können

Korrelationsforschung
-> Welche Struktur haben Intelligenzleistungen?

Experimentelle Forschung
-> Wie kommen Leistungsunterschiede zustande

Grundidee
Unterschieden in der Intelligenz liegen Unterschiede in kognitiver und/oder neuronaler Informationsverarbeitung zugrunde

23
Q

Was ist Mental Speed?
(Prozessmodelle der Intelligenz)

A

= Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit

-> Intelligentere Personen sind schneller in der Verarbeitung und Beantwortung einfacher kognitiver Aufgaben

Wie gemessen?
- Elementary Cognitive Tasks
= Aufgaben, die so einfach sind, dass für die Lösung nicht unterschiedliche Strategien eingesetzt werden können

4 Typen von Eelemntary Gognitive Tasks
- Inspektionszeit-Paradigma
- Hick-Paradigma
- Sternberg-Paradigma
- Posner-Paradigem

24
Q

Was ist das Arbeitsgedächtnis?
(Prozessmodelle der Intelligenz)

A

Kapazität des Arbeitsgedächtnis
= Anzahl der Elemente, die im Arbeitsgedächtnis gespeichert werden können

-> interindividuelle Unterschiede im Zusammenhang mit Intelligenz

Wie gemessen?
Memory tasks
Spannenaufgaben
(Operation, Reading, Listening span)

Wie Zusammenhang mit Intelligenz erklärt?
- Arbeitsgedächtnis wichtig für Lösen von Intelligenzaufgaben
-Teilweise Arbeitsgedächtnisaufgaben
und Intelligenztest ähnlich/ Teilmenge

25
Was ist der Zusammenhang zwischen Mental Speed, Arbeitsgedächtnis und Intelligenz? (Prozessmodelle der Intelligenz)
Mental Speed und Arbeitsgedächtnisleistung hängen zusammen - Arbeitsgedächtnis und Elementary Cognitive Tasks: r = .57 -> schnellere + effizientere Informationsverarbeitung
26
Verarbeiten die Gehirne intelligenter Personen Reize schneller? (Ereigniskorrelierte Potentail (EKP)-Latenzen)
Höhere Intelligenz geht in einigen Untersuchungen mit kürzeren EKP-Latenzen einher (auch Null-Befunde)
27
Arbeiten die Gehirne von Intelligenten Personen effizienter? (Neuronale Effizienz)
Neuronale Effizienz Hypothese der Intelligenz = für eine bestimmte Leistung müssen intelligentere Personen weniger neuronale Anstrengungen/ Hirnaktivierungen aufwenden Befundlage - Zunächst bestätigende Befunde - Dann heterogene Befunde Wie gemessen - Meta-Analyse von fMRT-Studien zum Zusammenhang von Intelligenz und Hirnaktivierung (Gehrine intelligenter Personen sind teilweise aber nicht durchgängig effizienter)
28
Wie entwickelt sich Intelligenz über die Lebensspanne? (Stabilität und Veränderung von Intelligenz)
Entwicklung der kognitiven Leistungsfähigkeit mit dem Alter - steiler Anstieg während Kindheit und Jugend - Höhepunkt im frühen Erwachsenenalter - danach langsamer Abfall fluider Fähigkeiten und noch langsamerer kristalliner Fähigkeiten
29
Was sind die Querschnitts- und Längsschnittuntersuchung? (Stabilität und Veränderung von Intelligenz)
Querschnittsuntersuchung = Zu einem Zeitpunkt werden Personen verschiedenen Alters untersucht -> Problem: Vermischen von Alters- und Kohorteneffekten Längsschnittuntersuchung = Dieselben Probenden werden über viele Jahre immer wieder getestet -> Aussagekräftiger Ergebnisse aus kombinierter Quer- und Längsschnittstudien - Unterschiedliche Befunde zum Höhepunkt der kognitiven Leistung - Vergleichbar mit Gf und Gc -> Querschnitt: > 35 Jahre -> Längsschnitt: > 55 Jahre => Leistungsabfall im Alter betrifft vor allem geschwindigkeitsbetonte Aufgaben -> Rückgang von mental speed -> erklärt Rückgang von g
30
Was ist die Differentielle Stabilität? (Stabilität und Veränderung von Intelligenz)
= Ausmaß, in dem Personen ihre Positionen in der Verteilung der Intelligenz beibehalten Wie gemessen? - Retest-Korrelation Vorhersage der Intelligenz im Erwachsenenalter IQ (6-7 Jahre) -> IQ (40 Jahre) Verlauf der Stabilitätskoeffizienten - Korrelation zwischen Intelligenz in Kindheit/Jugend mit Intelligenz mit 18 Jahren
31
Wie kann Training die Leistung in Intelligenztests steigern? (Stabilität und Veränderung von Intelligenz)
Mehrmalige Bearbeitung ähnlicher Intelligenztests -> Trainingseffekte -> Erinnerungseffekte -> Individuell sind Verbesserungen in der Leistung häufig auf verbesserte Anregungsbedingungen zurückzuführen kurzfristig: 5-15 IQ-Punkte mehr langfristig: kein Unterschied
32
Was ist der Flynn-Effekt? (Stabilität und Veränderung von Intelligenz)
= der durchschnittliche IQ steigt von Generation zu Generation -> In demselben Intelligenztest lösen die Leute heute mehr Ausgaben als Früher -> Intelligenztests messen interindividuelle Unterschiede "intelligenten Verhaltens" in zeitlich-kulturellen Kontext Erklärung - Verbesserte Ernährung - Verbesserte schulische und elterliche Anregungsbedingungen - Schnellere Informationsverarbeitung durch mehr Erfahrung mit technischen Geräten - Test-Wiseness: Intelligenztests werden durch kulturelle Faktoren mit der Zeit leichter -> keinen Konsens zu Erklärungsversuchen Implikation des Flynn-Effektes - Intelligenztests sollen spätestens nach ca. 10 Jahren neu normiert werden
33
Wie valide sind Intelligenztestwerte gegenüber Beurteilungen der Intelligenz? (Intelligenz in Ausbildung und Beruf)
Messen Intelligenztests, was sie messen sollen? - Die Ergebnisse von Intelligenztests korrelieren relativ hoch mit Fremdbeurteilungen der Intelligenz und Schulerfolg - Korrelation zwischen Ergebnissen von Intelligenztest und Selbstbeurteilungen der Intelligenz fallen deutlich niedriger aus
34
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Intelligenz und dem Niveau beruflicher Tätigkeit? (Intelligenz in Ausbildung und Beruf)
Berufe, die im Durchschnitt von intelligenteren Personen ausgeübt werden, haben höhere Mindestanforderung an die Intelligenz Sagt Intelligenz innerhalb einer Berufsgruppe den Berufserfolg vorher? - Sehr heterogene Befunde - Zentrale Schwierigkeit: Festlegung von Kriterien für den Berufserfolg
35
Was sind weitere Konzepte von "Intelligenz"?
Praktische Intelligenz - Intelligentes Verhalten in natürlichen Umwelten Soziale Intelligenz - Fähigkeit, andere zu verstehen und in zwischenmenschlichen Situationen klug zu agieren Emotionale Intelligenz - Eigenschaft: nicht-kognitive Kompetenz, Skill welches einen mit dem Coping mit Umweltforderungen und -Druck hilft -Fähigkeit: Fähigkeit Emotionen akkurat zu bestimmen, Gefühle nachzuvollziehen und zu generieren, Emotionen zu regulieren Multiple Intelligenzen - 8 Teilung von Intelligenzbereichen
36
Was ist Kreativität? (Kreativität)
Psychologische Kreativitätsforschung - Erforschung, Erfassung, Förderung kreativen, originalen, produktiven, divergenten oder imaginativen Denkens Kreativität definiert über extrem seltene / herausragende Leistungen / Personen ideografischer Ansatz - Analyse bedeutender Persönlichkeiten Nomothetischer Ansatz - Konzeptualisierung von Kreativität als kontinuierliche, normalverteilte Variable / als Eigenschaft, die in unterschiedlicher Ausprägung bei jedem gemessen werden kann -> empirische Kreativitätsforschung Wie gemessen? - Selbstbeurteilungsverfahren - Fremdbeurteilungsverfahren - Psychometrische Tests
37
Was sind Guilfords erfasste Aspekte kreativen Denkens? (Kreativität)
Problemsensitivität - Erkennen wo ein Problem liegt Flüssigkeit - Rasche Produktion unterschiedlicher Ideen, Symbole, Bilder Flexibilität - Verlassen gewohnter Denkschema, Wechsel der Bezugssysteme, variable Verwendung vorhandener Informationen Redefinition Um- und Neuinterpretation bekannter Objekte oder Funktionen: Improvisation Elaboration - Ausgestalten allgemeiner und scharfer Plan-Konturen im Sinne von Realisierbarkeit und Praktikabilität Originalität - Seltenheit / vom Konventionellen abweichende Gedankenführung / Denkresultate
38
Was sind Assoziationstests? (Kreativität)
Kreativität als erfolgreiche Umformung assoziativer Elemente zu neuen Kombinationen Produktion von Assoziationen Reizwort -> Assoziation Interindividuelle Unterschiede im Assoziationsgradienten -> geringe Kreativität: schnelle aber wenige Assoziationen -> hohe Kreativität: langsamer aber mehr und seltenere Assoziationen
39
Wie korrelieren Kreativität und Intelligenz (Kreativität)
Zusammenhang zwischen Kreativität und Intelligenz: niedrig - mittelhoch Schwellenmodell - Hohe Intelligenz ist nicht gleichbedeutend mit hoher Kreativität - Hohe Kreativität setzt aber eine überdurchschnittliche Intelligenz voraus
40
Welche Prozesse machen kreatives Denken aus? (Kreativität)
4-Stadien - Vorbereitung (Problem erkannt, Informationen gesammelt) - Inkubation (Unbewusster Reifeprozess) - Illumination (Inspiration, Erleuchtung) (kreativen Einfall, Einsicht) - Verifikation (Gefunde Lösungensätze werden systematisch ausgearbeit und umgesetzt) Kreatives Denken = Intensivierung üblicher Wahrnehmungs-, Gedächtnis- und Problemlöseprozesse (nicht aus dem Nichts) - hohe Ähnlichkeit zwischen kreativem und analytisch-logischem Denken Kreatives Problemlösen bedarf differenzierten Expertide -> Faktisches Wissen: wissen was -> Prozedurales Wissen: wissen wie
41
Seit Wann beschäftigt sich die Psychologie schon mit Intelligenz? (Meilensteine der Forschung)
1904: Spearman 2-Faktoren-Theorie General Intelligence "g" 1905 Binet Dchuleignungsdiagnostik Staffeltests Intelligenzalter 1931: Thurstone Primary Mental Abilities Mehrere gemeinsame Faktoren 1941: Cattel gf und gc fluid and cristaline secondary factors 1944: Wechsler WIAS (HA)WIE 1949: Burt,Vernon Gruppenfaktoren 1956: Guilford Structure of Intelligence 1984: Jäger Berliner Intelligenzstruktur-Modell 1993: Carrol 3-Stratum-Theorie