Hiob Flashcards

Hiob

1
Q

Titel, Kanonizität und Stellung im Kanon

A

Titel:
- immer derselbe Titel
- nach Hauptakteur Hiob
- Bedeutung unklar

Kanon:
- keine ernsthafte Diskussion (trotz Gerechtigkeitsfrage)
- NT bestätigt Kanonizität -> 1Kor 3,19

Stellung:
- LXX -> immer an anderer Position (auch Ende)
- MT -> immer unter Schriften, oft nach Psalmen
- westliche Bücher -> poetische Schriften

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2
Q

Aufbau und literarische Struktur des Buches
1. Teil

A

Prolog: Himmel & Erde (1-2)
- Manchmal trifft uns das Leben mit seiner ganzen Härte – auch als Christen.
- Wir sollten bei der Erklärung von Leid sehr zurückhaltend sein.
- Gott sitzt dennoch auf dem Thron!
- Gerade die schweren Phasen des Lebens zeigen, ob unser Glaube echt ist.

Hiob Klage (3)
- Überleitung von Prolog zu Rederunden
- grundsätzliche Ausgangspunkt für Rede der Freunde
- Beginn der Warum-Fragen & Schuldzuweisung Gottes

3 Rederunden (4-28)
- Theologie & Theorie kann Gott nicht ganz erfassen
- weises, verständiges, bedeutungsvolles Leben ist dennoch zu haben
- Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum
Zorn!

Hiobs Rede (29-31)
- Vom Leid getroffene Menschen klagen lang, wiederholend und unermüdlich.
Wir sollten ihnen genauso lang, wiederholend und unermüdlich zur Seite ste-
hen
- Persönliches Leid – und der Umgang damit – kann zur Sünde führen. (Schöpfer & Geschöpf vertauscht

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3
Q

Aufbau und literarische Struktur des Buches
2. Teil

A

Elihu Reden (32-37)
- Die Gleichung „Alter = Weisheit“ gilt nicht immer - Die Gleichung „Gottesfurcht = Weisheit“ hingegen schon.
- Keine Theorie und auch keine Theologie kann Gott jemals vollkommen erfas-
sen und erklären – und sei sie noch so komplex. Deshalb ist auch eine Theo-
dizee, d.h. eine Verteidigung Gottes für den Menschen letztlich unmöglich
- Dem Menschen bleibt deshalb v.a. eines: Gottesfurcht und Bescheidenheit –
v.a. gegenüber Gott aber auch anderen Menschen / Meinungen gegenüber

Gottesreden (38-42,6)
- Die Tatsache, dass Gott Hiob überhaupt begegnet ist schon Teil der Antwort
- Die Frage nach Hiobs Leid und Schicksal (Kontext vom Universum
- Frage des Leidens -> Gottes Wirken kann nicht auf TEZ reduziert werden
- Wesen Gottes: Gott ist viel schöner und herrlicher
- Wesen wahrer Frömmigkeit (glaubt ohne Gegenleistung)

Epilog (42,7-17):
- schließt narrative Erzählung ab (aus 1-2)
- verurteilt Versuche der Freunde
- bestätigt Rechtschaffenheit Hiobs und damit Ehre Gottes
- Hiob erfährt Grund des Leidens nicht
- zeigt, dass Hiob die Geborgenheit in Gottes Weisheit ausreicht
- stellt durch das Geschenk der Wiederherstellung Barmherzigkeit, Gnade, Güte vor Hiobs Augen
- betont, dass Hiob TEZ nicht ganz verwirft -> Gott segnet die Gottesfürchtigen

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4
Q

Historische Verortung

A
  • Zeit der Patriarchen
  • opfert als Familienpriester, wie Abraham
  • hohes Lebensalter entspricht den Patriarchen
  • Reichtum wird an Herden gemessen wie bei Abraham, Jakob
  • Banden von Sabbern & Chaldäern (2 JT. v.C.)
  • Geldeinheit Kesita -> kommt im AT bei Jakob vor
  • kein Hinweis auf das mosaische Gesetz
  • Gott selten als Jahwe definiert, deutet auf Zeit vor Exo. 6 hin
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5
Q

Der Prolog - literarischer Aufbau

A
  • 1,1-5: Person, Character, Frömmigkeit
    1,6-22: Erste Prüfung (Familienverlust):
  • Himmelsszene & Prüfung

2,1-10: Zweite Prüfung - Gesundheit
- 2. Himmelsszene & 2. Prüfung

2,11-13: Drei Freunde Hiobs

Bemerkungen:
- abwechselnder Fokus von Himmel und Erde
- Hiob nicht sündlos, aber unschuldig

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6
Q

Zentrale Fragen des Buches?

A

Ist Hiob umsonst Gottesfürchtig?
- Frage nach dem Wesen Gottes und dem Wesen der Frömmigkeit
- gilt der TEZ?
- Weisheit
- Leid

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7
Q
  1. Prüfung Hiobs
A
  • Runde geht an Gott
  • Hiob verliert alles, außer Frau & Gesundheit
  • Hiob hat keine Ahnung, warum alles passiert
  • Hiob hält an Gott und seiner Frömmigkeit fest
    1. Runde geht an Gott
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8
Q
  1. Prüfung Hiobs
A
  • Hiob verliert seine Frau & Gesundheit
  • mittel- & kinderlos
  • Hiob hält an Gott & seiner Frömmigkeit fest
    1. Runde geht an Gott
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9
Q

Hiobs Klage

A
  • Hiob will tot sein, aber bringt sich nicht um
  • Wahrscheinlich wegen eines starken Glaubens an einen Gott, der über das Leben entscheidet

Botschaft:
- dunkle Stunden gehören zum Leben
- Wahre Frömmigkeit lässt Zweifel zu
- Wahre Frömmigkeit ist so offen vor Gott, wie es nur geht
- Wahre Frömmigkeit wendet sich an Gott, nicht ab

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10
Q

Hiob & seine 3 Freunde

A
  • kein wirklicher Gedankenfortschritt
  • Verhärtung auf allen Fronten
  • Angriffe werden heftiger
  • Hiob verteidigt sich vehementer und beschuldigt zunehmend Gott
  • Abbruch der Gespräche
  • Freunde repräsentieren Denken des AvO -> Sünde bekennen
  • hätte Hiob nachgegeben, würde er Gott nicht umsonst dienen
  • Kern der Diskussion: Wesen Gottes, Hiobs Rechtschaffenheit, TEZ

Fazit: Menschliche Weisheit versagt!

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11
Q

Hiobs Rede – Die Herausforderung Gottes

A

Aufbau:
- einstiges Glück
- jetziges Elend
- Unschuld

  • Grund für Hiobs Ansehen -> Streben nach Gerechtigkeit
  • Ziel Hiobs: Gott zur Antwort herausfordern, da er sonst indirekt für schuldig erklärt wird
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12
Q

Das Grundanliegen Elihus +
Elihus Beitrag zum Kern der Diskussion

A

Grundanliegen:
- Gott ist gerecht & souverän - ohne Ausnahme
- Das Leid hat manchmal eine pädagogische Funktion

Beitrag zur Diskussion:
- verteidigt Gottes Wesen & Gerechtigkeit
- Freunde verteidigen TEZ
- Hiob verteidigt Rechtschaffenheit

Elihu modifiziert den TEZ:
- Gott ist nicht im TEZ gefangen
- Elihus TEZ ist komplexer, dynamischer (aber Hiob hat gesündigt)
- Hiobs Fehler demnach -> seine selbstgerechte Antwort

  • Auch Elihu meint Welt, Gott und Gottes Gerechtigkeit erklären zu können
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13
Q

Die Gottesreden – eine Antwort

A
  • Gottes Begegnung alleine ist schon ein Teil der Antwort
  • Hiob kriegt keine direkte Antwort auf seine Fragen
  • Gott ist groß und komplex & der Mensch ist begrenzt

Wesen Gottes:
- Gott ist viel schöner & herrlicher als wir denken
- Gott meint es gut mit der Schöpfung
- Gott ist es wert, angebetet zu werden

Wesen wahrer Frömmigkeit:
- wahre Frömmigkeit glaubt ohne Gegenleistung
- lohnt sich Gott zu vertrauen
- gibt nichts besseres als in einer intakten Beziehung mit diesem Gott zu leben

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14
Q

Theologie und Relevanz des Buches

A

Gottes Wesen:
- Gott ist es wert angebetet zu werden
- Gott ist in Allem größer als wir uns vorstellen Können
- Gott steht souverän über allem
- Gott hat gutes mit der Schöpfung im Sinn
- Seine Wege bleiben für den Menschen unbegreiflich, ansatzweise erkennbar

Wahre Frömmigkeit:
-…glaubt umsonst
-…hält an Gott fest, auch wenn es nicht nachvollziehbar wirkt
-…ist so offen & ehrlich wie es geht
-…lebt mit offenen Fragen
-…findet in der Wahrheit Gottes Ruhe
-…lässt Gott sein & antwortet mit Glauben & Vertrauen, wenn auch im Zweifel

Weisheit & Einsicht in das Leben:
- Mensch kann von sich keine Weisheit erlangen
- Mensch kann Weisheit in Schöpfung wahrnehmen
- Wahre Weisheit finden der Mensch nur, wenn er Gott fürchtet

TEZ:
- ist nicht die Grundlage von Gottes Handeln
- kein Automatismus
- zwingt Gott nicht handeln zu müssen
- Gott ist zu groß als das er auf das Prinzip reduziert werden könnte
- Buch verwirft TEZ nicht, sondern seine falsche Anwendung

Leid:
- erklärt Leid nicht, bietet aber Perspektive
- Leid gehört in dieser gefallenen Welt dazu
- Leid ist unerklärlich
- Leid findet in einem souveränen Kontext statt

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15
Q

Prediger
Titel, Kanonizität und Stellung im Kanon

A

Titel:
- nach dem sprechenden Hauptcharakter
- Titel kein Eigenname
- “Ecclasiastes”

Kanonzität:
- umstritten, aber nie grundlegenden
- Spannung mit unorthodoxen Aussagen (1,3; 11,9)
- wird nie im NT zitiert (aber angespielt)
- in jüdischer Gemeinschaft nie bestritten
- Qumran
- frühere Kirchenväter zitieren es als Heilige Schrift

Stellung im Kanon:
- hebräische Tradition & LXX -> Spr., Pro. Hld.
- Bücher ergänzen sich gegenseitig

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16
Q

Verfasserschaft und Datierung
Prediger

A
  • explizit wird kein Verfasser genannt
  • Aussagen über Entstehungszeit fehlen

Anti Salomo Verfasser:
- Stil & Sprache weisen auf nachexilische Zeit
- inhaltliche Unstimmigkeiten
- hohe Ideen -> ungewöhnlich für die Zeit

Salomo Verfasser:
- König in Jerusalem und Sohn Davids
- scheinbaren Unstimmigkeiten lassen sich erklären
- viele Parallelen zu salomonischen Schriften
- jüdische & christliche Tradition nimmt es an

17
Q

Hermeneutische Überlegungen
Prediger

A
  • Viele Aussagen nur schwer verständlich
  • die Aussagen des Buches = die Aussagen des inspirierten Verfassers
  • Prediger ist ein gläubiger Mensch
  • viele deuten es negativ und widersprüchlich
  • empirisch beobachtete Lebenswirklichkeit
  • beschreiben einen Teil der Lebenswirklichkeit unter einer bestimmten Perspektive

Unter der Sonne:
- betont, das er aus der jetzigen menschlichen Sicht schreibt

hebel:
- Dampf -> gewichtslos
- AT Bedeutung: gehaltlos, wertlos
- beschreibt Geheimnisse & offene Fragen des Lebens

Fazit:
- Leben bleibt unverständlich
- deswegen Gott fürchten

18
Q

Auslegungsarten
Hohelied

A

Allegorische Auslegung
- keine historischen Personen
- keine objektive Kontrolle möglich
- sexuelle Sprache spricht gegen Allegorie

Typologische Auslegung:
- kein Konsens in den Auslegungsschulen
- NT versteht das Hohelied an keiner Stelle Typologisch
- sexuelle Sprache spricht dagegen

Dramatische Auslegung:
- gibt keine Hinweise auf diese literarische Form in hebräischen Kultur
- Hohelied hat keine Handlung

Kultische Auslegung
- wurde israelisch adoptiert von mesopotamischen Bräuchen
- unwahrscheinlich, das ein Jahwe fremdes Lied seinen Weg in den Kanon findet

Liebeslied:
- keine historische Erzählung
- früh nachzuweisen
-