Herz-Kreislauf (Bluteigenschaften und Funktion) Flashcards

1
Q

Funktionen des Blutes?

A
->Transport 
• Atemgase, Nähr- u. Wirkstoffe, 
• Zwischen-/Endprodukte des Stoffwechsels (Metabolite) 
• Wärme
->Milieufunktion 
• Konstanz der Konzentrationen gelöster Stoffe, der Temperatur und des pH-Werts (Homöostase)
->Abwehrfunktion (Immunreaktionen)
->Hämostase (Blutstillung)
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2
Q

Was sind wichtige Kennzahlen des Blutes ?

A
pH-Wert (arteriell): 7,36 – 7,44
Volumen: 6 – 8 % des Körpergewichtes = „Normovolämie“ (Abweichungen: Hypovolämie bzw. Hypervolämie)
Komponenten: 
• Plasma 
• Zellen 
• Erythrozyten (rote Blutzellen) 
• Leukozyten (weiße Blutzellen) 
• Thrombozyten (Blutplättchen)
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3
Q

Blutplasma

A

gelbliche, zellfreie Flüssigkeit

Zusammensetzung:
91% Wasser 7% Proteine 2% kleinmolekulare Stoffe

spezifisches Gewicht: 1,03 pH (arteriell): 7,37 – 7,43

(Folie 5)

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4
Q

Symptome von Elektrolytstörungen

A

Hyponatriämie (Plama-Na+ <135 mmol/l)
• Kreislaufsymptome (z.B. hypotone Dehydratation)
• Zerebrale Symptome durch Hirnödem

Hypernatriämie (Plama-Na+ >145 mmol/l)
• Zelluläre Dehydratation

Die neuronaleErregbarkeit hängt vom externen Kaliumspiegel ab (Folie 8)
Hypokaliämie (Plasma-K+ <3,5 mmol/l)
• Müdigkeit, Muskelschwäche, abgeschwächte Reflexe
• Kardiovaskuläre Symptome

Hyperkaliämie (Plama-K+ >5,5 mmol/l)
• Erhöhte neuromuskuläre Erregbarkeit mit gesteigerten Reflexen
• Herz-Kammerflimmern bei [K+] >8 mmol/l

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5
Q

Was sind die Funktionen von Plasmaproteinen: Albumine, Globuline etc. ?

A

• Lösungsvermittler (Transport)
• Unspezifische Trägerfunktion (Kalzium)
• Pufferfunktion (Ampholyte)
• spez. Aufgaben (Enzyme, Hormone)
• Schutz vor Blutverlust (Fibrinogen)
• Abwehrfunktion (Antikörper, Komplement) • Erzeugung des kolloidosmotischen
(onkotischen) Druckes und damit und damit den Flüssigkeitsaustausch zwischen Blut u. interstitiellem Raum (Folie 11)
• Nährfunktion (Proteinreservoir)

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6
Q

Blutzellen

A

Erythrozyten (>99%)
Thrombozyten
Leukozyten:
- Granulozyten -> Neutrophile, Eosinophile, Basophile
-Agranulozyten -> Natürliche Killerzelle, B-Zelle, Helfer T-Zellen, T-Zellen

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7
Q

Wo findet die Hämatopoese statt ( kontinuierliche, bedarfsgerechte Versorgung mit Blutzellen) ?

A

Im Knochenmark

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8
Q

Hämatopoese

A

Siehe Folie 14

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9
Q

Was reguliert die Hämatopoese?

A

Wachstumsfaktoren (Zytokine)

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10
Q

Erythrozyten

A
  • > 99 % der Masse aller Blutzellen
  • Gastransport: O2 und CO2
  • kein Zellkern
  • Energiegewinnung durch anaerobe Glykolyse • verformbar: Passage enger Kapillaren
  • Anzahl pro Liter Blut: ♀: 4,0 – 5,2 x 1012 / ♂: 4,6 – 5,9 x 1012
  • Lebensdauer: 100-120 Tage
  • Elimination durch Makrophagen
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11
Q

Was ist das Hämatokrit?

A

rel. Anteil von Erythrozyten am Gesamtvolumen des Blutes
normal Frau: 0,40-0,54
normal Mann: 0,37-0,47

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12
Q

Erythropoese

A

Siehe Folie 20

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13
Q

Wodurch wird der Blut-O2-Transport bestimmt?

A

Durch Hämoglobingehalt

HÜFNER Zahl: 1,34 ml O2 pro Gramm Hämoglobin

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14
Q

Blutstillung

A

Primäre Hämostase -> Sekundäre Hämostase -> Fibrinolyse

Siehe Folie 34-36

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15
Q

CO2-Transport im Blut als Kohlensäure
-> Hämoglobin als Puffer
(innere Atmung im Gewebe)

A

CO2 gelangt aus dem Gewebe in die Erythrozyten

  1. CO2 + H2O -> H2CO3 (katalysiert durch Karboanhydrase)
  2. H2CO3-> H+ + HCO3-
    1. HCO3- diffundiert in die Kapillare, Cl- diffundiert in Erythrozyt
    1. H+ protoniert Hämoglobin und begünstigt so Sauerstoffabgabe, Sauerstoff gelang ins Gewebe.

Siehe Folie 28

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16
Q

Hämoglobin als Puffer

äußere Atmung in der Lunge

A
  1. Sauerstoffaufnahme vom Hämoglobin in den Erythrozyten führt zur Deprotonierung von Hämoglobin
  2. HCO3- diffundiert in die Zelle, Cl- diffundiert raus (Antiporter)
  3. HCO3- + H+ -> H2CO3
  4. H2CO3 + Karboanhydrase -> CO2 + H20
  5. CO2 gelangt in die Alveolen
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17
Q

Was wird von Thrombopoietin (ein Glykoprotein aus der Leber) reguliert?

A

Die Thrombopoese. Also die Neubildung von Thrombozyten aus Megakaryozyten im Knochenmark (Thrombozytopoese)

Siehe Folie 32

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18
Q

Thrombozyten

A
  • Normalzahl: 150.000-400.000/μl
  • „Blutplättchen“: flach, unregelmäßig rund, kernlos
  • Organellen: Lysosomen, Mitochondrien, Ribosomen u. Granula: Granula enhalten gerinnungsaktive Proteine (vWF, Faktor V, Fibronectin, Fibrinogen, Thrombospondin, Antiplasmin, etc.)
  • Elektronendichte (∂-)Granula enthalten ADP, Serotonin, Ca2+
  • Aerobe Glykolyse u. oxidative Phosphorylierung zur ATPGewinnung (ATP ist u.a. notwendig für die primäre Hämostase)
  • Lebensdauer: 5 - 11 Tage
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19
Q

Was determiniert die Blutgruppe eines Menschen? Wo haben Blutgruppen eine Bedeutung in der Medizin? Und was sind die klinisch wichtigsten Blutgruppensysteme?

A

Antigene auf der Oberfläche der Erythrozyten determinieren die Blutgruppe
–etwa 30 Erythrozyten-Antigene lösen die Reaktionen aus (etwa 400 Antigene sind bekannt)
–die meisten Antigene haben schwache Antigeneigenschaften

Medizinische Bedeutung
–Transfusionsmedizin
–Geburtsheilkunde
–Forensik (u.a. Vaterschaftsgutachten)

Klinisch wichtigste Blutgruppensyteme

  • AB0-System (Kohlenhydratantigene des Agglutinins – A/B; IgM-Antigene)
  • Rhesus-System (Proteinantigene; Rh-Antigene: C, D, E, c und e; IgG-Antigene)
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20
Q

Welches Antigen kann die Plazenta passieren und für welches ist die Plazenta impermeabel ?

A

IgG – passiert Plazenta; IgM – Plazenta-impermeabel

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21
Q

Nenne zu den Blutgruppen 0, A, B und AB die jeweiligen Genotypen und Antigene an den Erythrozyten, sowie die jeweiligen Antikörper im Serum!

Siehe Folie 41

A

Blutgruppe 0
-> Genotyp 00, Antigen: H, Antikörper im Serum: Anti-A und Anti-B

Blutgruppe A
-> Genotyp 0A oder AA, Antigen: A, Antikörper im Serum: Anti-B

Blutgruppe B
-> Genotyp 0B oder BB, Antigen: B, Antikörper im Serum: Anti-A

Blutgruppe AB
-> Genotyp AB, Antigen: A und B, Antikörper im Serum: Keine

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22
Q

Wie wird die Blutgruppenbestimmung im AB0-System durchgeführt?

A

Isolierte Erythrozyten werden mit Antikörper in Kontakt gebracht und auf Agglutination (Zusammenballung der Erythrozyten untersucht).
Andersherum kann auch das Serum mit Testerythrozyten in kontakt gebracht werden.

Siehe Folie 42

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23
Q

Blutstillung - Hämostase
(Was ist beteilligt? Was ist betroffen? Phasen?

Siehe Folien 33-37

A

beteiligt sind: Blutgefäße (Vasokonstriktion), Blutplättchen (primärer Pfropf), plasmatische Faktoren (Gerinnung)

betroffen sind: kleine und mittlere Arterien, Arteriolen, Venolen

Phasen: Thrombozytenadhäsion
Thrombozytenaggregation 
-> primäre Hämostase
Gerinnung
Nachgerinnung 
-> sekundäre Hämostase
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24
Q

Was ist die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems ?

A
  • Schneller konvektiver Transport
  • Kontrollsystem: Hormonverteilung und -Bildung
  • Wärmeverteilung bzw. Temperaturregulation
  • Reproduktion (hydraulisches System)
25
Q

Blutkreislaufsystem

A

• Lungenkreislauf (Gebiet der Lungenstrombahn) „kleiner Kreislauf) • Körperkreislauf „großer Kreislauf“ • Der Motor des Kreislaufes ist das Herz • Beide Kreisläufe sind hintereinander geschaltet • Kein direkter Kontakt mit Zellen • Stoffaustausch über die Wände der Blutgefäß

26
Q

Was gibt es für Gefäßtypen und was sind ihre Eigenschaften?

A

Gefäßtypen: Arterien, Arteriole, Kapillare, Venole und Vene

Arterien
• Dicke Wände
• Hoher Druck
• Sauerstoffangereichert

Venen
• Dünne Wände
• Geringer Druck
• Sauerstoffarm

Kapillaren
• Großes Oberflächen/VolumenVerhältnis 
• Dünne Wände 
• Feucht 
• Unterstützt Atemgas – und Stoffaustausch
27
Q

Druckregulation in einem Gefäßsystem

A
  • Hydrostatischer Druck wird durch die Flüssigkeit auf die Wand des Behälters ausgeübt.
  • Der Druck (Energie) hängt ab von der höhe der Wassersäule.
  • Fließt die Flüssigkeit im System, fällt der Druck mit der Entfernung.
  • Die Energie geht verloren, da Friktion (Widerstand) überwunden werden muss.

Siehe Folie 53

28
Q

Wie kann ein höherer Blutstrom erreicht werden?

A

Mehr Strom durch höhere Spannung (Herzzeitvolumen/Blutdruck) oder niedrigeren Widerstand (Gefäßtonus, Strömungswiderstand in den Blutgefäßen)

Organdurchblutung (Q) = Blutdruck (U) / Strömungswiderstand in den Gefäßen (R)

Q=P/R

29
Q

Wie ist der Einfluss von Druckdifferenz, Gefäßlänge und –radius auf den Blutfluss?

A

F ∝ (1/Länge)
-> Wenn Länge a=1 und länge b=2, dann ist der Fluss in a=2 mal dem in b

F ∝ r^4
-> Wenn Radius a=2 und Radius b=1, dann ist der Fluss in a=16 mal dem in b

30
Q

Wo ist der Blutfluß am schnellsten? in der Mitte oder zu den Gefäßwänden hin?

A
  • Die schnellen Moleküle fliessen in der Mitte des Gefäßes
  • Wegen Reibunkskraft an den Wänden geringer Molekülenfluß zu den Gefäßwänden hin
  • Hinter Gefäßwiderständen kann es zu Turbulenzen in der Fließrichtung kommen.
31
Q

Wovon ist die Fließgeschwindigkeit abhängig?

A

Die Fließgeschwindigkeit in einem kontinuierlichen System ist vom Querschnitt abhängig. Je größer der Durchmesser, desto langsamer die Flussgeschwindgkeit.

32
Q

Durchflußfläche und Blutfluß

A
Aorta 2.5 cm2
Small arteries 20 cm2
Arterioles 40 cm2
Capillaries 2500 cm2
Venolen 250 cm2
Kleine Venen 80 cm2
Hohlvenen 8 cm2

• Weil das gleiche Blutvolumen pro Min. durch jedes Segment des Kreislaufes fließen muss, ist die Geschwindigkeit des Blutflusses umgekehrt proportional zu der Durchflußfläche. Deshalb beträgt die Gechwindigkeit in der Aorta ca. 33 cm/sec und in Kapillaren ca. 0.3 mm/sec

33
Q

Funktionelle Gefäßgruppen - Elastische Arterien

A

hoher Gehalt an Elastin, besondere Dehnbarkeit.

Aufnahme des Schlagvolumens und Speicherung

Das elastische Zusammenschnurren gibt das gespeicherte Volumen während der Diastole wieder ab

Umwandlung des diskontinuierlichen in einem mehr kontinuierlichen Fluss

34
Q

Funktionelle Gefäßgruppen - muskuläre Arterien

A

enthalten mehr glatte Muskulatur

Können sich kontrahieren und entspannen

Die dicke Wand verhindert Kollaps an Biegung

Leitungsgefäß! Geringer Anteil am Gesamtwiderstand

35
Q

Funktionelle Gefäßgruppen - Arteriolen

A

Größter Druckabfall über die Arteriolen

Daher müssen sie den Widerstand innehaben Darcys Gesetz
-> Darcy‘s Gesetz: Die Druckdifferenz (nicht der absolute Druck) bestimmt den Fluss.
Widerstand determiniert den Druckabfall

36
Q

Funktionelle Gefäßgruppen - Kapillaren

A

sehr dünne Wand (Endothel)

große Anzahl und daher enger Kontakt zum Gewebe

Stoffaustausch

37
Q

Funktionelle Gefäßgruppen - Venolen, Venen

A

dünne Wand (Endothel u. glatter Muskel)

sehr gut dehnbar

dienen als Blutreservoir

38
Q

Wie ist der Aufbau der Mikrozirkulation?

A

Arteriolen (großkalibrig) -> kleinkalibrig -> kapilläre Netzwerke -> kleinkalibrig -> Venolen (großkalibrig)

Siehe Folie 76

39
Q

Wie sind die Kapillaren der terminalen Strombahn aufgebaut?

A

Die echten Kapillaren bestehen aus einer Endothelzellschicht umgeben von einer Basalmembran

Siehe Folie 77

40
Q

Modul von Kapillaren

A

Modul von Kapillaren wird von terminalen Arteriole versorgt und von Venole drainiert.
Die Kapillardichte determiniert die Austauschfläche und die Diffusionsstrecke

41
Q

Stofftransport - Was für eine Bedeutung haben folgende Begriffe in Zusammenhang mit Stofftransport: Diffusion, Filtration, Konvektion und Reflexion ?

A

Filtration: ein mechanisches Trennverfahren, bei dem mittels eines Filters Partikel bzw. Moleküle aus einer Suspension abgetrennt werden

Diffusion: Stoffaustausch erfolgt entlang eines Konzentrationsgradienten

Konvektion: Flüssigkeit fließt entlang eines hydrodynamischen Druckgradienten (Vesikulärer Transport)

Reflexion: Keine Diffusion durch die Membran möglich (Proteine)

42
Q

Formuliere das Fick’sche Gesetz! Von welchen 4 Faktoren ist der Diffusionsstrom der Teilchen abhängig?

A

Diffusionsvorgänge sind immer Ausgleichsvorgänge. Der Diffusionsstrom von Teilchen ist so gerichtet, dass er eine vorhandene Inhomogenität der Teilchendichte ausgleicht.
Der Diffusionsstrom von Teilchen ist abhängig von 4 Faktoren:
Massentransport ist…
1. Proportional zum Konzentrationsgradienten (Δ c)
2. Inversproportional zur Strecke (Δ x)
3. Proportional zur Oberfläche (A)
4. Proportional zum Diffusionskoeffizienten (D) - eine Konstante

Diffusionsstromdichte: Js = -D * A * (ΔC/Δ x)

Minus steht für: der Transport geht „abwärts

43
Q

osmotische Reflexionskoeffizient

A

Der osmotische Reflexionskoeffizient ist ein Maß für die molekulare Selektivität

44
Q

Was für Kapillartypen mit unterschiedlichen Arten der Stoffpassage gibt es?

A

Kontinuierliches Endothel mit Interzellularspalten: Endothelzellen sind durch tight junctions miteinander verbunden (Herz, Haut, Lunge, Fettgewebe)

Fenestriertes Endothel mit intrazellulären Poren (Darm, Niere, Drüsen). Wasser und kleine hydrophile Moleküle (Glukose, Hormone)

Diskontinuierliches Endothel: Intra- und extrazelluläre Lücken (Leber, Milz, Knochenmark). Lassen große hydrophile Teilchen durch (Plasmaproteine)

Siehe Folie 84

45
Q

Was ist die terminale Strombahn?

A

Zur terminalen Strombahn gehören die Arteriolen, Kapillaren und Venolen (sog. Mikrogefäße mit einem Durchmesser von < 100 µm). Im Bereich der Kapillaren und postkapillären Venolen findet der Stoffaustausch zwischen Blut und Interstitium statt.
In der Gefäßwand von Arteriolen befinden sich glatte Muskelzellen, mit denen der Blutzufluss zum nachgeschalteten Kapillarbett reguliert werden kann. Sie verzweigen sich weiter in terminale Arteriolen (Metarteriolen). Diese sind über ihre kapillären Fortsätze (echte Kapillaren) mit den postkapillären Venolen verbunden.
In einigen Organen befindet sich am Ursprung der Kapillaren ein präkapillärer Sphinkter: Es handelt sich um einen Ring aus glatten Muskelzellen, mit dem der Blutzufluss zum Kapillarbett gesteuert werden kann.

Siehe Bild auf Folie 77

46
Q

Stoffaustausch zwischen Blut und interstitiellem Raum - Wie erfolgt der Austausch von fett- und wasserlöslichen Substanzen, sowie Flüssigkeiten?

A

Zwischen Blut und Interstitium erfolgt der Austausch von Gasen, Nährstoffen und Stoffwechselendprodukten vorwiegend über Diffusion.
Fettlösliche Substanzen

Fettlösliche (lipophile) Substanzen, wie Steroidhormone oder die Blutgase O2 und CO2, können Membranen leicht mittels einfacher Diffusion passieren. Ihr Austausch erfolgt transzellulär über die gesamte Oberfläche der Kapillaren und postkapillären Venolen. Die Transportrate ist dabei praktisch nur von der Kapillardurchblutung abhängig (durchblutungslimitierter Transport).

Wasserlösliche Substanzen
Zu den wasserlöslichen (hydrophilen) Substanzen gehören geladene Teilchen (Ionen), Glucose und Proteine. Die Endothelmembran ist für diese Substanzen kaum durchlässig. Der Transport erfolgt parazellulär (über Interzellularspalten) oder transzellulär mittels erleichterter Diffusion, d.h. über Kanalproteine (Poren oder Kanäle) oder Carrier.

Die Transportrate ist abhängig von der Anzahl und Größe der Interzellularspalten, also vom Kapillartyp. Zudem ist das Verhältnis Molekül- zu Porengröße entscheidend: Während kleine Moleküle (wie Glucose) nahezu uneingeschränkt passieren können, wird der Durchtritt für Proteine mit zunehmender Molekülmasse schwieriger (diffusionslimitierter Transport).

Der Flüssigkeitsaustausch in den Kapillaren geschieht zusätzlich zur Diffusion auch mithilfe von Filtration und Reabsorption. Dabei entsteht ein Fließgleichgewicht, welches bewirkt, dass 90 % der filtrierten Menge auch wieder resorbiert werden; die restlichen 10 % (etwa 2 l/Tag) gelangen über das Lymphsystem zurück in den Kreislauf.

47
Q

Stoffaustausch zwischen Blut und interstitiellem Raum - Was ist die treibende Kraft der Filtration und wir lautet das Starling-Gesetz?

A

Effektiver Filtrationsdruck
Die treibende Kraft für die Filtration ist der effektive Filtrationsdruck, der wiederum durch den hydrostatischen Druck und den onkotischen bzw. kolloidosmotischen Druck in den Kapillaren und im Interstitium bestimmt wird.

Der effektive Filtrationsdruck entspricht laut Starling-Gesetz der Differenz aus hydrostatischem und kolloidosmotischem Druck innerhalb und außerhalb der Kapillare:
Peff = ΔP - Δπ = (Pc - PIS) - (πpl - πIS)
(Peff = effektiver Filtrationsdruck; Pc = hydrostatischer Druck in der Kapillare [erzeugt durch Blutdruck]; PIS = hydrostatischer Druck im Interstitium [gering bis subatmosphärisch]; πpl = kolloidosmotischer Druck in der Kapillare [erzeugt durch Plasmaproteine] πIS = kolloidosmotischer Druck im interstitiellen Raum)

Nimmt die hydrostatische Druckdifferenz zu und/oder die kolloidosmotische Druckdifferenz ab, dann steigt Peff an.

Das filtrierte Flüssigkeitsvolumen V hängt auch von der Permeabilität der Gefäßwand und der Austauschfläche ab. Das Produkt beider Größen ist der Kf Filtrationskoeffizient. Das pro Zeiteinheit filtrierte Volumen V lässt sich mit folgender Formel quantitativ bestimmen: V = Peff *Kf

Bei Peff > 0 erfolgt ein Nettofluss aus dem Gefäßsystem ins Interstitium (Filtration).
Bei Peff < 0 strömt Flüssigkeit aus dem Interstitium in das Gefäßsystem (Reabsorption).

48
Q

Filtration an einer Kapillare

Der effektive Filtrationsdruck bestimmt den Flüssigkeitstransport durch die Kapillare

A

Laut “via Medici”:
Der hydrostatische Druck in der Kapillare nimmt gleichmäßig ab. Gleichzeitig nehmen aber die Poren und die Austauschoberfläche zu. Trotzdem kommt es nicht zur Umkehr des Flüssigleitsaustausches, da gleichzeitig der lokale kolloidosmotische Druck im Interstitium ansteigt und so der effektive Filtrationsdruck bei Null bleibt.

Laut Oster:
• Am Anfang der Kapillare ist ∆P > ∆π Filtration
• Entlang der Kapillare nimmt ∆P ab und ∆π bleibt unverändert
• Am Ende der Kapillare ist ∆P < ∆π Reabsorption

Im Wiederspruch ? Nochmal genauer nachschauen.

49
Q

Wodurch wird der Filtrationsdruck erhöht?

A

Wodurch der Filtrationsdruck erhöht wird:
Tonus der vorgeschalteten arteriellen Gefäße ↓
Tonus der nachgeschalteten venösen Gefäße ↑
hydrostatischer Druck im Gewebe ↓
kolloidosmotischer Druck im Plasma ↓.

50
Q

Transmuraler Druck

A

Transmuraler Druck: PC – PIS

51
Q

Diffusion innerhalb der Kapillare

A

Konzentration einer diffundierenden Substanz nimmt exponentiell über die Strecke ab -> Am Anfang viel Stofftransort, am Ende weniger

52
Q

Einfluss des interstitiellen Volumens auf den zellulären hydrostatischen Druck

A

Verstärkte Dehydrierung:
• Kolloidosmotischer Druck des Blutplasmas ist erhöht; Folge begünstigte Reabsorption

Ödem:
• Durch verstärkte Filtration folgt verminderte Reabsorption und reduzierter koloidosmotischer Druck (bei Eiweißmangel)

53
Q

Wie verschiebt sich das Gleichgewicht zwischen Filtration und Resorption nach Vasokonstriktion?

A

Vermehrte Resorption:

  • > Zunahme von πIS
  • > Abnahme von πpl
54
Q

Verschiebung des Gleichgewichts zwischen Filtration und Resorption durch Erhöhung des venösen Drucks

A

Eine Erhöhung der Durchblutung begrenzt die Zeit der Diffusion

55
Q

Das Lymphsystem – Struktur und Funktionen

A

Anatomie: Die Lymphkapillaren sammeln sich zu Lymphgefäßen in den Lymphknoten.

Lymphknoten bilden Lymphozyten. Diese verhindern die Einschwemmung der schädlichen Substanzen in das Blut.

Funktion:

  1. Flüssigkeitstransport
  2. Rückführung von Eiweiß und anderen Stoffen aus dem interstitiellen Raum in das Blut (Abswehrfunktion)
56
Q

Lymphatische Kapillaren

A
  • Sind mehr durchlässig als Blutkapillaren
  • Sammeln die interstitielle Flüssigkeit sowie die gelösten Partikeln, Proteine, Fette, und Pathogene
  • Funktionieren wie Miniventile und leiten die Flüssigkeit in die Herzrichtung
57
Q

Lymphknoten

A

Ein Sitz der Immunzellen ( Phagozyten und Leukozyten)

Siehe Folie 100

58
Q

Eine verminderte Lymphfunktion führt zu Ödemen

A

Erhöhter hydrostatischer Druck im Gefäß (Pc)

  • Venenthrombose
  • vergrößerte Gebärmutter, Tumor im Bauchraum
  • Rechtsherz-Insuffizienz

Erniedrigter Kolloidosmotischer Druck im Gefäß ( πpl/ πc ) -> Verminderung der Plasmaproteine

  • Unterernährung
  • Leberinsuffizienz
  • Verlust über die Niere (nephrotisches Syndrom)
  • intestinale Erkrankung

Erhöhte Gefäßpermeabilität
- Entzündung, allergische Reaktion

Gestörter Lymphabfluss

59
Q

Auch eine Art Lymphe: der Liquor

A

Beim Hirnödem, gemäß Reichardt (1904) eine Form der Hirnschwellung (Hirnvolumensvermehrung), kommt es durch Schädigung der Blut-Hirn-Schranke oder der BlutLiquor-Schranke zum Ödem, also zur Flüssigkeitseinlagerung im Gehirn.

Ursache sind v.a. Tumore, Entzündungen, Vergiftungen und Ops.