Gruppenprozesse und Partizipation Flashcards

1
Q

Inter- und transdisziplinäre Arbeit sieht sich grundsätzlich vier Integrationsherausforderungen gegenüber:

A
  • Wissensintegration
  • Sozial und organisatorische Integration
  • Kommunikative Integration
  • Technische Integration
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2
Q

Wissensintegration

A

erknüpfen von wissenschaftlichem und alltagspragmatischem Wissen zu einer übergreifenden kognitiven Struktur

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3
Q

Soziale und organisatorische Integration

A

Aufeinanderbeziehen und Koordinieren unterschiedlicher Interessen und Aktivitäten

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4
Q

Kommunikative Integration

A

Überführen unterschiedlicher sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten in eine gemeinsame Redepraxis

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5
Q

Technische Integration

A

Umgestalten verschiedener technischer Lösungselemente zu einem nachhaltig funktionsfähigen „Sachsystem“

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6
Q

Inter- und transdisziplinäre Kooperationsformen in Wissenschaft, Planung und Wirtschaft sind durch folgende Anforderungen miteinander verbunden:

A
  • Konsens
  • Integration
  • Diffusion
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7
Q

Konsens

A

Einigung auf gemeinsame Ziele, Fragestellung, Vorgehensweise, Problemsicht und Entwicklung einer gemeinsamen theoretischen Basis und Sprache.

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8
Q

Integration

A

Hervorbringen gemeinsamer Ergebnisse und Produkte, zu denen alle Beteiligten (aus verschiedenen Disziplinen, Abteilungen bzw. Berufsfeldern) einen relevanten Beitrag leisten und die mehr sind als die bloße Summe der einzelnen disziplinären Ergebnisse

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9
Q

Diffusion

A

Aufbereitung der Ergebnisse, so dass sie von den verschiedenen Zielgruppen verstanden und genutzt werden können

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10
Q

Gruppe

A

ist eine Mehrzahl von Personen, die über einen längeren Zeitraum in direkter Interaktion stehen, zwischen denen sich verschiedene Rollen und gemeinsame Normen gebildet haben und die durch ein Wir-Gefühl verbunden sind

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11
Q

Einflussfaktoren für die Gruppenleistung nach Mogalle

A
  • Mit Zunahme der Gruppengröße steigt die Vielfalt und das Problemlösungspotenzial, aber auch die Gefahr von Trittbrettfahrereffekten („soziales Faulenzen“) und der Aufwand für die Koordination und Steuerung des Gruppenprozesses
  • Je größer die Heterogenität der Gruppe, desto breiter das Potenzial zur Bewältigung komplexer Probleme. Mit der Heterogenität steigt aber auch die Gefahr von Koordinations- und Verständnisschwierigkeiten
  • Die Häufigkeit und Intensität der Kommunikation über geeignete Kommunikationsstrukturen und face-toface-Treffen steigern für gewöhnlich die Gruppenleistung, sind aber mit großem zeitlichen Aufwand verbunden.
  • Mit der Kohäsion einer Gruppe steigt vor allem die Konformität im Leistungsverhalten und beeinflusst dieses nur dann positiv, wenn sich die Gruppe mit den Gruppenzielen identifiziert.
  • Belohnungen in Form finanzieller, materieller, aber vor allem auch auf emotionaler Ebene sind sehr wichtig für die Motivation und das Wir-Gefühl.
  • Mit der Dauer der Zusammenarbeit ändert sich der Gruppenprozess. Gruppen durchlaufen einen typischen Phasenzyklus.
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12
Q

Orientierungsphase (forming)

A

entspricht der Entstehungsphase des Teams -> Führung durch die Führungskraft ist in dieser Phase sehr wichtig

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13
Q

Konfliktphase (storming)

A

entscheidet darüber, ob das Team weiter besteht oder aufgrund unüberwindbarer Konflikte zerfällt.
-> Die Führungskraft muss klare Ziele aufzeigen.

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14
Q

Kooperationsphase (norming)

A

In der folgenden Kooperationsphase (norming) entsteht ein Wir-Gefühl, Ideen und Gedanken werden offen ausgetauscht. -> die Führungskraft koordiniert die Aufgaben und Personen

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15
Q

Arbeitsphase (performing)

A

die gesamte Energie der Gruppe fließt in die Aufgabenbewältigung -> Die Führungsperson kann sich zurücknehmen, da sich das Team selbst steuert.

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16
Q

Auflösungsphase (adjourning)

A

ist jene Phase, die der Endpräsentation, der Abgabe des Endberichts etc. folgt.

17
Q

Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman

A
  • Orientierungsphase
  • Konfliktphase
  • Kooperationsphase
  • Arbeitsphase
  • Auflösungsphase
18
Q

Kompetenzen von Gruppenmitgliedern nach Mogalle

A
  • fachlich-disziplinäre
  • transdisziplinäre
  • kommunikative und umsetzungsorientierte
  • emotionale und soziale
19
Q

transdisziplinäre Kompetenzen:

A

Kenntnis der eigenen Disziplin und kritisch-reflexive Haltung zur eigenen Disziplin

20
Q

kommunikative und umsetzungsorientierte Kompetenzen

A

(Aner-)Kennen der unterschiedlichen Ziele und Bedürfnisse von Wissenschaft und Praxis und Geschick in der „Aushandlung“ von Kompromissen

21
Q

Partizipation

A

meint die Teilnahme von AkteurInnen am politischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Leben
Partizipation wird zum Kernelement der transdisziplinären Wissenschaft und der partizipativen Technikfolgenabschätzung

22
Q

Einsatz von konsensualen und partizipativen Governance-Formen vor allem in:

A
  • der Umweltpolitik
  • der Raum und Regionalplanung
  • der ländlichen Entwicklung
23
Q

Legitimationsargument

A

ce werden vor allem mit dem Legitimations- und dem Effektivitätsargument untermauert. Die Einhaltung von Vereinbarungen und Regelungen hängt in wesentlichem Maß von der Legitimität ab, welche die AkteurInnen den getroffenen Entscheidungen beimessen. Eine partizipative Entscheidungsfindung ist eine Möglichkeit, diese Legitimität zu schaffen.

24
Q

Effektivitätsargument

A

betont, dass lokales Wissen unabdingbar ist, um kontext-adäquate Lösungen für lokale oder regionale Probleme zu erzielen. In dieser Hinsicht soll „externes Expertenwissen“ mit lokalem Wissen ergänzt werden.

25
Q

Stufen der Partizipation

A

Participation:

1) Citizen control
2) Delegated power
3) Partnership

Tokenism:

4) Placation
5) Consultation

Non-participation:

6) Informing
7) Therapy
8) Manipulation

26
Q

Ziel der informativen Öffentlichkeitsbeteiligung ist:

A

Planungen oder Entscheidungen bekannt zu machen, wobei die Öffentlichkeit kaum Möglichkeiten hat, die Entscheidung zu beeinflussen.

27
Q

Eine Konsultation zielt darauf ab:

A

Rückmeldungen der Betroffenen zu Vorschlägen oder Entscheidungen zu erhalten.

28
Q

Mitbestimmung

A

kann von der gemeinsamen Entwicklung von Vorschlägen bis hin zu weitgehenden Entscheidungsrechten der beteiligten AkteurInnen reichen

29
Q

Information

A

Kommunikation in nur eine Richtung, keine Feedbackmöglichkeit
z.B.: Postwurfsendung, Aushang

30
Q

Konsultation:

A

Kommunikation in beide Richtungen: Information und Möglichkeit zur Stellungnahme
z.B.: Befragungen, Diskussionsveranstaltung

31
Q

Mitentscheiden:

A

Unmittelbare Mitwirkung an der Entscheidungsfindung

z.B.: Kooperatives Planungsverfahren, Mediationsverfahren

32
Q

Beteiligte sind jene Personen:

A

die an einem partizipativen Prozess als Privatpersonen oder als VertreterInnen von Interessengruppen teilnehmen

33
Q

Ein Beteiligungsprozess oder partizipativer Prozess ist

A

als Abfolge von aufeinander aufbauenden Schritten zu verstehen und bezeichnet das Zusammenwirken von EntscheidungsträgerInnen und Betroffenen bzw. Interessierten, das eben von einem Informationsaustausch bis hin zur aktiven Mitgestaltung reichen kann

34
Q

Alibipolitik (tokenism)

A

beschreiben den Kontrast zwischen offizieller Rhetorik und Umsetzungsrealität. Oftmals dienen lokale AkteurInnen lediglich als Informationsquellen, während sie jedoch aus der tatsächlichen Entscheidungsfindung ausgegrenzt sind

35
Q

Mythos der Gemeinden

A

thematisiert die Problematik, „die Bevölkerung“ als geschlossene, harmonische und homogene Einheiten mit einheitlichen Interessen und Zielen anzusehen anstatt als komplexe Organisationen mit Personen unterschiedlichster Interessen und Machtverteilungen

36
Q

Kritikpunkte für partizipative Entscheidungsprozesse:

A
  • Alibipolitik
  • Mythos der Gemeinden
  • begrenzte materielle und finanzielle Kapazitäten
  • kritische Mangel an Wissen über den Prozess
37
Q

Aufgaben der GroßgruppenmoderatorInnen umfassen:

A
  • die Mobilisierung von Kreativität, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Anwesenden
  • die Mobilisierung von Kreativität, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Anwesenden
  • die Unterstützung einer offenen, angenehmen und produktiven Atmosphäre
  • die Motivation der Anwesenden zu Selbststeuerung und Selbstverantwortung
  • die Intervention und Bereitstellung geeigneter Strukturen, Techniken und Materialien, um die Arbeit der Gruppe zu unterstützen, zu strukturieren und Ergebnisse zu visualisieren
38
Q

Open space

A

ist eine sehr gebräuchliche Moderationsform bei Partizipationsprojekten. Sie entfaltet sich rund um einen “offenen Raum”, in dem sich alle Beteiligten mit ihrem Wissen und mit ihren Fähigkeiten, Ideen und Kontakten einbringen können.

39
Q

Open Space-Methode eignet sich laut Maleh besonders:

A
  • zu Beginn von partizipativen Entwicklungsprozessen von Regionen, Unternehmen, Organisationen
  • zur Erzeugung von Aufbruchsstimmung
  • für komplexe Themen (z.B. Projekt-/Programmentwicklung, Leitbildformulierung), die viel Kreativität und ein breites Wissen benötigen
  • wenn schnell unter Einbindung möglichst vieler Gruppen gehandelt werden soll, Entscheidungen schon gestern getroffen werden hätten sollen