Gruppenprozesse und Partizipation Flashcards
Inter- und transdisziplinäre Arbeit sieht sich grundsätzlich vier Integrationsherausforderungen gegenüber:
- Wissensintegration
- Sozial und organisatorische Integration
- Kommunikative Integration
- Technische Integration
Wissensintegration
erknüpfen von wissenschaftlichem und alltagspragmatischem Wissen zu einer übergreifenden kognitiven Struktur
Soziale und organisatorische Integration
Aufeinanderbeziehen und Koordinieren unterschiedlicher Interessen und Aktivitäten
Kommunikative Integration
Überführen unterschiedlicher sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten in eine gemeinsame Redepraxis
Technische Integration
Umgestalten verschiedener technischer Lösungselemente zu einem nachhaltig funktionsfähigen „Sachsystem“
Inter- und transdisziplinäre Kooperationsformen in Wissenschaft, Planung und Wirtschaft sind durch folgende Anforderungen miteinander verbunden:
- Konsens
- Integration
- Diffusion
Konsens
Einigung auf gemeinsame Ziele, Fragestellung, Vorgehensweise, Problemsicht und Entwicklung einer gemeinsamen theoretischen Basis und Sprache.
Integration
Hervorbringen gemeinsamer Ergebnisse und Produkte, zu denen alle Beteiligten (aus verschiedenen Disziplinen, Abteilungen bzw. Berufsfeldern) einen relevanten Beitrag leisten und die mehr sind als die bloße Summe der einzelnen disziplinären Ergebnisse
Diffusion
Aufbereitung der Ergebnisse, so dass sie von den verschiedenen Zielgruppen verstanden und genutzt werden können
Gruppe
ist eine Mehrzahl von Personen, die über einen längeren Zeitraum in direkter Interaktion stehen, zwischen denen sich verschiedene Rollen und gemeinsame Normen gebildet haben und die durch ein Wir-Gefühl verbunden sind
Einflussfaktoren für die Gruppenleistung nach Mogalle
- Mit Zunahme der Gruppengröße steigt die Vielfalt und das Problemlösungspotenzial, aber auch die Gefahr von Trittbrettfahrereffekten („soziales Faulenzen“) und der Aufwand für die Koordination und Steuerung des Gruppenprozesses
- Je größer die Heterogenität der Gruppe, desto breiter das Potenzial zur Bewältigung komplexer Probleme. Mit der Heterogenität steigt aber auch die Gefahr von Koordinations- und Verständnisschwierigkeiten
- Die Häufigkeit und Intensität der Kommunikation über geeignete Kommunikationsstrukturen und face-toface-Treffen steigern für gewöhnlich die Gruppenleistung, sind aber mit großem zeitlichen Aufwand verbunden.
- Mit der Kohäsion einer Gruppe steigt vor allem die Konformität im Leistungsverhalten und beeinflusst dieses nur dann positiv, wenn sich die Gruppe mit den Gruppenzielen identifiziert.
- Belohnungen in Form finanzieller, materieller, aber vor allem auch auf emotionaler Ebene sind sehr wichtig für die Motivation und das Wir-Gefühl.
- Mit der Dauer der Zusammenarbeit ändert sich der Gruppenprozess. Gruppen durchlaufen einen typischen Phasenzyklus.
Orientierungsphase (forming)
entspricht der Entstehungsphase des Teams -> Führung durch die Führungskraft ist in dieser Phase sehr wichtig
Konfliktphase (storming)
entscheidet darüber, ob das Team weiter besteht oder aufgrund unüberwindbarer Konflikte zerfällt.
-> Die Führungskraft muss klare Ziele aufzeigen.
Kooperationsphase (norming)
In der folgenden Kooperationsphase (norming) entsteht ein Wir-Gefühl, Ideen und Gedanken werden offen ausgetauscht. -> die Führungskraft koordiniert die Aufgaben und Personen
Arbeitsphase (performing)
die gesamte Energie der Gruppe fließt in die Aufgabenbewältigung -> Die Führungsperson kann sich zurücknehmen, da sich das Team selbst steuert.