Grundlagen der BWL Teil 4 - Grundlagen der Materialwirtschaft Flashcards

1
Q

Beschaffung

A

Anfang des Wertschöpfungsflusses . Steht damit vor den eigentlichen Produktionsprozessen und dem Absatz.

Aufgabe: Bereitstellung der notwendigen Produktionsfaktoren, so wie Sachgüter, Rechte, Dienstleistungen, Arbeitskräfte, Informationen und Kapital.

Umfasst Waren- und Dienstleistungsmarkt, Arbeitsmarkt, Geld- und Kapitalmarkt.

  • Personalbeschaffung in der Personalabteilung
  • Liquiditätsbeschaffung in der Kapitalwirtschaft
  • Anlagegüter z.B. im Anlagenmanagement

Beschaffung im engeren Sinne: Beschaffung von Roh- Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Halbfertigerzeugnisse und Handelswaren als typische Aufgabe einer Beschaffungs-/Einkaufsabteilung

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2
Q

Materialwirtschaft

A
  • umfasst Beschaffung, Lagerhaltung, Verteilung des zur Produktion notwendigen Materials und die Entsorgung = Gesamter Warenfluss
  • alle Vorgänge, die der wirtschaftlichen Bereitstellung von Materialien dienen: Beschaffung, Lagerhaltung, Veteilung, (Entsorgung im weiteren Sinne)
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3
Q

Einkauf/Beschaffung

A

operativer Charakter: Durchführung der Beschaffung

  • Beschaffung im weitesten Sinne: BEschaffung aller Produktionsfaktoren
  • Beschaffung im engeren Sinne: Beschaffung von Roh- Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Halbfertigerzeugnissen und Handelswaren
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4
Q

Logistik

A

Gestaltung der betrieblichen Prozesse, die sich mit dem Transport, der Lagerung und dem Umschlag von Gütern befassen

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5
Q

Disposition

A

Zuweisung vorhandener Ressourcen auf die aktuelle Bedarfslage.

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6
Q

Materialwirtschaftliches Optimum

A

kostenoptimale Bereitstellung der erforderlichen Menge in der erforderlichen Art und Qualität zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

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7
Q

Beschaffungsziele: Kostenbestandteile

A
Kostenkomponenten:
Minimierung der
- Beschaffungskosten
- innerbetrieblichen Transportkosten
- Lagerkosten
- Fehlmengenkosten (z.B: durch entgangenen Absatz, Produktionsstillstand, teure Ersatzmaterialien.)

Aspekte sind hoch interdependent und daher nie gleichzeitig vollkommen zu optimieren. –>

Ziel: interdependente Optimierung vor dem Hintergrund der Unternehmensziele

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8
Q

Nebenziele: Sicherheitsziele

A

langfristige Berücksichtung. Trade.off zwischen kurz- und langfristiger Zieleereichung.

Produktion soll durch eine ausreichende Anzahl an vorhandenen Waren/Rohstoffen gesichert werden.

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9
Q

Nebenziele: Qualitätsziele

A

langfristige Berücksichtung. Trade.off zwischen kurz- und langfristiger Zieleereichung.

Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffe der produktion bedürfen einer festgelegten Qualität zur Sicherung einer vorher definierten Qualität des Endprodukts.

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10
Q

Nebenziele: Liquiditäts- und Rentabilitätsziele

A

langfristige Berücksichtung. Trade.off zwischen kurz- und langfristiger Zieleereichung.

Rentabilität erhöhen durch Niedrighaltung der Lagerbestände.

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11
Q

Nebenziele: Flexibilitätsziele

A

langfristige Berücksichtung. Trade.off zwischen kurz- und langfristiger Zieleereichung.

erfolgreiche Anpassung an sowohl interne als auch externe Veränderungen im Umfeld des Unternehmens.

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12
Q

Nebenziele: Lieferantenbeziehung

A

langfristige Berücksichtung. Trade.off zwischen kurz- und langfristiger Zieleereichung.

Fokus liegt auf einer dauerhaften und beständigen Lieferantenbeziehung.

  • Betrifft auch Forschung und Entwicklung
  • Ersparnisse durch stärkere Integration der Lieferanten möglich. (am besten Just in Time)
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13
Q

Nebenziele: Umweltziele

A

langfristige Berücksichtung. Trade.off zwischen kurz- und langfristiger Zieleereichung.

Entsorgung:
Recycling von Altmaterial und Verpackung sowie die umweltbewusste Produktion.

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14
Q

Zielkonflikte der Materialwirtschaft

A

niedrige Kosten (Beschaffung, Lagerhaltung, innerb. Transport)
vs.
angemessene Qualität (Senkung der Produktionskosten, Steigerung der Qualität des Endproduktes)
vs.
hohe Lieferbereitschaft (Minimierung von Fehlmengenkosten)

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15
Q

Bereitstellungsstrategien: Einzelbeschaffung im Bedarfsfall

A

Beschaffung beginnt erst, wenn Produktion konkreten Bedarf meldet, der, sofern die Produktion und der Absatz die Bereitstellung der Outputgüter in gleicher Art regeln, von einem Kundenauftrag ausgelöst wird.

  • Fehlmengenrisiko steigt
  • Beschaffungskosten steigen (Kosten für Preis + Bestellungsabwicklung und Qualitätskontrolle)

+ Langerungskosten + innerbetrieblicher Transport deutlich reduziert

Unternehmen verwendet meist Kombination aus den Bereitstellungsstrategien.

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16
Q

Bereitstellungsstrategien: Produktionssynchrone Beschaffung

A

Produktion wir mit nur geringsten Pufferlagern unmittelbar aus der Anlieferung versorgt. Teilweise Outscourcing an den Lieferanten.

+ Minimierung der Lagerhaltungskosten und innerbetrieblichen Transportkosten.

  • tiefe Integration der Lieferanten kontrolliert Fehlmengenrisiko, aber Beschaffungspreis kann erhöht werden.

Unternehmen verwendet meist Kombination aus den Bereitstellungsstrategien.

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17
Q

Bereitstellungsstrategien: Vorratshaltung

A

Produktion und Beschaffung sind hier von ihrer unmittelbaren Abhänigkeit durch eine dazwischenliegende Lagerhaltung entlastet.

Kostenaspekte sollen dem materialwirtschaftlichen Optimum entsprechen.

Unternehmen verwendet meist Kombination aus den Bereitstellungsstrategien.

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18
Q

ABC - Analyse (JUNG)

A
  1. Errechnung des wertmäßigen Preiodenbedarfs durch die Multiplikation von Menge und Preis für jeden Artikel.
  2. Wertmäßiges Sortieren der Artikel in absteigender Reihenfolge.
  3. In der vorliegenden Reihenfolge bildet man nun eine kumulierte Aufrechnung der Jahresvebrauchswerte in %
  4. Anschließendwird für jede Position der prozentuale Anteil an der Gesamtzahl.
  5. Nun erfolgt die Unterteilung (in etwa) in A- B- und C- Güter)

A-Güter: Haben einen großen Wertanteil, jedoch geringen Mengenanteil ( 20% der Güter = 80% am Gesamtwert) –> Hohe Relevanz. Mit Sorgfalt behandeln.

B-Güter: Weisen ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Wert- und Mengenanteil auf (ca. 30% der Güter haben ca. 10% Anteil am Gesamtwert) –> Zwischenweg von A und C wählen

C-Güter: Haben einen relativ großen Mengenanteil, jedoch einen geringen Wertanteil (ca. 50% der Güter haben ca. 10% Anteil am Gesamtwert) –> vereinfachte standartisierte Verfahren reichen aus.

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19
Q

XYZ - Analyse

A

X - Güter: konstanter Vebrauch und hohe Vorhersagegenauigkeit

Y - Güter: Verbrauch mit Schwankungen und mittlere Verhersagegenaugikeit, häufig unterliegen sie saisionalen oder trendmäßigen Schwankungen.

Z - Güter: unregelmäßiger Verbrauch und eine sehr niedrige Vorhersagegenauigkeit.

Wird in Kombination mit ABC - Analyse angewendet.

20
Q

Materialbedarfsplanung

A

dient der Festlegung der in der Periode benötigten Materialmenge nach Art und Qualität.

Effektive Beschaffungsmenge:
Materialbedarf einer Materialart pro Planperiode
+/- Lagerveränderungen
-bestellte, aber noch nicht gelieferte Mengen
= Beschaffungsmenge

21
Q

Materialbedarf / deterministische Bedarfsermittlung

A

Bestimmt sich grundästlzich unter Einbeziehung der Lagerbestände und der bereits bestellten, aber noch nicht gelieferten Ware –> Orientierung am Produktionsprogramm / Absatzprogramm

22
Q

Deterministische Bedarfsermittlung aufgrund des Fertigungsprogramms

A

Primärbedarf: Art und Menge der zu produzierenden Güter

Sekundärbedarf: die Güter, die zu beschaffen sind

Tertiärbedarf: tatsächlich zu bestellenden Güter (Summe aller Produkte, auch Zwischenprodukte)

23
Q

Optimierung der Bestellmenge

A
  • Kostengrößen
  • Korrespondenz zur Versorgungssicherheit und zu den Lagerhaltungskosten
  • Planung des Beschaffungsvollzugs
24
Q

Optimale Bestellmenge (Faktoren)

A
  • Lieferbedingungen
  • Lagerkapazität
  • Rabatte
  • Lagerfähigkeit
  • Einkaufsbudget
  • Zahlungsbedinungen
  • Lagerbestand
  • Liquidität
  • Lagerkosten
  • Beschafungskosten

Ziel: optimale Bestellmenge ist die, mit den geringsten Gesamtkosten.

25
Q

Gesamtkosten der Beschaffung

A

Unmittelbare Beschaffungskosten = Anschaffungskosten (Menge * Einkaufspreis)

Mittelbare Beschaffungskosten: Kosten eines Bestellvorgangs, z.B.

  • Personalkosten
  • Portogebühren
  • Telefonkosten
  • Kosten der Materialannahme

Lagerkosten

  • Raumkosten
  • Versicherungskosten
  • Zinskosten
  • sonstige Kosten
26
Q

ANDLER-FOrmel

A

Berechnet den Gesamtbedarf für Rechnungsperiode

- daraus lässt sich die optimale Lagerzeit und Bestellhäufigkeit errechnen.

27
Q

Bestellpunktverfahren

A
  • Bestellmenge “m” wird ermittelt und festgelegt.
  • Bestellzeitpunkt ist variable
  • Bestellmenge ist konstant
  • Beschaffungsprozess beginn bei Meldebestand: Sicherheitsbestand, der immer am Lager sein muss und Lieferzeit, die bis zum Eintreffen der Ware einkalkuliert werden muss.

Sicherheitsbestand + Tagesverbrauch * Beschaffungszeit in Tagen

28
Q

Bestellrhytmusverfahren

A
  • Bestell- und Lieferintervalle sind vorgegeben
  • Bestellmenge bleibt variabel (Wird nach Verbrauch festgelegt)
  • Bestellzeitpunkt erreicht -> soviel bestellen, bis Lager voll ist.
29
Q

Planung des Beschaffungsvollzugs: Informationsbeschaffung

A

Auswahl der geeigneten Beschafungswege und Lieferanten.

Informationsbeschaffungs verursacht selbst Kosten, weshalb der Aufwand bei der ABC - Analyse sinvoll verteilt werden muss.

30
Q

Markterkundung/Marktforschung

A
  • unsystematische Betrachtung des Marktes = Markterkundung

- systematische und methodisch fundierte Betrachtung = Marktforschung

31
Q

Ziele der Beschaffungsmarktforschung

A

Frühzeitiges Erkennen von Marktstörungen (Lieferengpässe, Preisbewertungen etc.)

Bereitstellung einer Entscheidungsgrundlage für die Lieferantenauswahl.

Beratung des Unternehmens insb. Produktentwicklung, Produktion und Absatz.

Ermittlung der eigenen Position auf dem Beschaffungsmarkt und der Konkurrenzentwicklung.

32
Q

Informationsbedarf/Auswahlkriterien der Lieferantenauswahl

A

Lieferung und Leistungen: Preise, Konditionen, Qualität, Zuverlässigkeit und Liefertreue

Lieferantenunternehemen: z.B. Rechtsform, FInanzkraft, Forschung & Entwicklung, Qualitätswesen, Kooperationsbereitschaft.

Lieferantenumfeld: Makro- und Mikroumfeld des Lieferanten.

33
Q

(In-)direkte Beschaffung

A

direkt: vom hersteller
indirekt: über den Handel

34
Q

Handelsfunktionen

A

Sortimentsfunktionen: Der Handel bietet ein sinnvoll aufeinander abgestimmtes Sortiment aus Komplementär- und Substitutionsgütern.

Mengentransformation: Handel kauft große Mengen ein und gibt diese in kleineren Mengen wieder ab.

Lagerfunktion: Handel hält angemessene Menge der Güter in Sortiment, sodass Lagerhaltung reduziert werden kann.

Raumüberbrückungsfunktion: Handel kauft Güter bei Herstellern, sontigen Lieferanten weltweit ein. Stellt Waren in relativer Nähe des Bedarfs zur Verfügung.

Informationsfunktion: bildet durch Sortiment und Beratungsleistung den allgemeinen Stand des Beschaffungsmarktes ab, Marktforschung wird unterstüzt.

35
Q

direkte Beschaffung

A

sollte besonders bei A-Gütern und Sonderanfertigungen geprüft werden, da bei diesen der Wegfall der Handelsspanne und auch die direkte Korrespondenz mit dem Beschaunfgsmarkt von Vorteil sein kann.

  • Höhere Marktforschungskosten
  • Anbahnungs- /Abwicklungskosten
    + stärkere Zusammenarbeit mit Lieferanten
    +eigene Marktkenntnis verbessert sich
36
Q

Sourcing Konzepte (Gliederungsmerkmale)

A

Lieferant: Sole, Single, Dual, Multiple

Beschafungsobjekt: Unit, Modular, System

Beschaffungssubjekt: Individual, Collective

Beschaffungsareal: Local, Global

37
Q

Lieferant: Sole Sourcing

A

erzwungene Beschaffung von nur einem Lieferanten, weil er Monopol hat

38
Q

Lieferant: Single-Sourcing

A

langfristige Zusammenarbeit mit nur einem Lieferantenfür eine bestimmte Materialart.

Vorteile intensiver Zusammenarbeit:
+ Mengenrabatte
+ Optimierung der zwischenbetrieblichen Logistik (Liefer-/ Lagerkostenoptimierung unter Umständen JIT)
+ Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit
+ Hohe Qualität und Zuverlässigkeit

  • technisches Potenzial anderer Anbieter nich nutzbar
  • Ausschaltung des Wettbewerbs: Abhänigkeit zum Lieferanten (Möglicherweise Leistungsverschlechterung)
39
Q

Lieferant: Dual-Sourcing

A

Beziehung zu zwei Lieferanten.
+ Wettbewerb vorhanden
+ Versorgungssicherheit

40
Q

Lieferant: Multiple-Sourcing

A

Beschaffung bei einer Vielzahl auch wechselnder Lieferanten

+ Technologieentwicklung und Marktpreisschwankungen ideal ausnutzbar, weil Lieferanten im freien Wettbewerb sind.

41
Q

Beschaffungsobjekt

A

Unit-Sourcing: niedrigste Stufe - Beschaffung von Einzelteilen

Modular-Scourcing: Beschaffung komplexerer Module

System-Sourcing: Beschaffung komplexerer Baugruppen/Aggregaten

Zulieferpyramide: Teil- und Komponentenlieferant –> Modullieferant –> Systemlieferant –> OEM (Original- Equipment-Manufacturer)

–> Reduktion der Lieferantenanzahl + Komplexitätskosten

42
Q

Gliederung nach dem Beschaffungssubjekt

A

Beschaffung als einzelens Unternehmen oder im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses (Einkaufsgenossenschaft)

43
Q

Gliederung nach dem Beschaffungsareal

A

local und global Scourcing (lookale, bzw. globale Abgrenzung des relevanten Marktes.)

global:
+ potenziell günstigere Preise,
+ besondere Güter oder Technologie
- Marktrisiko, Preisrisiko, Kreditrisiko, Kursrisiko …
- politisches Risiko (Bürgerkrieg, Verstaatlichung)
- rechtliches Risiko, soziokulturelles Risiko

44
Q

Auslandsmarktforschung

A

geringe Kenntnise des Auslandes –> hoher Aufwand und Kosten

45
Q

Außenhandelsspezifische Absicherung

A
  • Versicherungen (z.B. Transport)

- Absicherungstechniken bei z.B. Zahlung, Abnahme und Währungsschwankungen

46
Q

Planung der Materialvorratshaltung

A

Materialvorratshaltung:
Planung der
- Vorratsmenge (Entscheidungen über Lagerbauart, -einrichtung, -hilfsmittel)
- Lagerausstattung
- Lagerstandorte(s) (Entscheidung über zentrale/dezentrale Lagerung von Gütern -> Optimierung der Lager- und Transportkosten)