Frontalhirnsyndrom VL10 Flashcards

1
Q

wie unterteilt man den präfontalen Kortex?

A
  • Lateraler präfrontaler Kortex
  • Ventromedialer präfrontaler Kortex
  • Vorderer cingulärer Kortex
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2
Q

In welcher Verbindung steht der präfrontale Kortex mit anderen Hirnregionen?

A

Der präfrontale Kortex ist hochgradig mit einer Vielzahl von Hirnregionen vernetzt, darunter

  • sensorische Systeme,
  • Gedächtnissysteme,
  • limbische Strukturen und
  • subkortikale Hirnareale.

Konnektivitätsmuster:
-info aus unterschiedlichen Arealen integrieren u. zielgerichtetes Verhalten zu steuern.

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3
Q

welche Funktionen hat der präfrontale Kortex?

A
  • Kurzzeitgedächtnis
  • Kategorische (abstrakte) Darstellung (Gedächtnis für Schemata)
  • Inhibitorische Verhaltenskontrolle
  • Aufmerksamkeit, insbesondere Ablenkungsfilterung
  • Allgemeine Intelligenz
  • Planung, exekutive Kontrolle, logisches Schlussfolgern, Problemlösen
  • Soziales Verhalten
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4
Q

was beinhaltet die Wechsler-Adult-Intelligence-Scale ?
(WAIS-IV)

was ist ein Problem hierbei?

A
  • Sprachverständnis
  • Wahrnehmungsgebundenes logisches Denken
  • Arbeitsgedächtnis
  • Verarbeitungsgeschwindigkeit

• Oft nicht sensitiv genug, um spezifische Defizite aufzudecken
• Misst nicht die soziale Intelligenz (
Beispiel: Patient:innen mit ventromedialen PFC-Läsionen haben typischerweise schwere Störungen bei der komplexen Entscheidungsfindung, im Planungsvermögen, im Sozialverhalten und bei der Emotionsregulation, aber eine bemerkenswert erhaltene allgemeine Intelligenz!)
• Testet kein intelligentes Verhalten im wirklichen Leben

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5
Q

welche Ursachen gibt es für PFC-Läsionen?

A
  • Traumatische Hirnverletzung
  • Gehirntumore (z. B. Meningome)
  • Schlaganfall
  • Fronto-temporale Demenz
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6
Q

Was bringen dorsolaterale Läsionen mit sich?

A
  • Planungsdefizite
    • beeinträchtigte Funktion des Arbeitsgedächtnisses
    • kürzere Aufmerksamkeitsspanne
    • größere Ablenkbarkeit
  • Defizite bei der Entscheidungsfindung
    • Mangel an kognitiver Flexibilität
    • Defizite im logischen Schlussfolgern/kognitiven Simulationen
    • Beeinträchtigung bei der Vorausplanung
  • Perseveration (Beharrlichkeit)
    • Wiederholung einer Handlung, eines Satzes o.ä. in einem Ausmaß, das sozial oder physisch unangemessen ist

Dorso plant Defizite per Telefon.

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7
Q

was differenziert der Porteus Maze Test?

A

Die Patient:innen werden mit einer Reihe von Labyrinthen konfrontiert, deren Schwierigkeitsgrad von sehr einfach bis sehr komplex variiert.

Differenziert: Planung, Voraussicht, Manipulation von Variablen

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8
Q

was ist der Tower of London?

A

Die Patient:in wird mit einer Reihe von farbigen Ringen auf Stäben in einer Ausgangsposition konfrontiert; das Ziel ist es, die Ringe mit möglichst wenigen Zügen in die gewünschte Zielposition zu bringen.

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9
Q

was differenziert der Tinkertoy Test (TTT)?

A

Der Patient:in werden 50 Tinkertoy-Stücke auf einem Tisch präsentiert: “Machen Sie damit, was immer Sie wollen. Sie haben mindestens fünf Minuten dafür Zeit, und können beliebig viel länger dafür brauchen.“

Differenziert: Identifizierung eines Zielzustandes; Planung, Initiierung und Durchführung komplexer Handlungen (zielbezogene Handlungen)

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10
Q

Auf was zielen PFC-Diagnosetests ab?

A

Maze-Test, Tower of London, Tinkertoy-Test zielen auf Planung und flexibles Verhalten ab.

Patient:innen mit dorsolateralen PFC-Läsionen werden bei diesen Tests nur geringe Punktzahlen erzielen.

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11
Q

was bringen orbitofrontale Läsionen mit sich?

A

Affektive Persönlichkeitsstörung, charakterisiert durch:
• unangemessenes Sozialverhalten
• mangelnde Sorge/Mitgefühl für Andere
• erhöhte motorische Aktivität
• sexuelle Enthemmung
• Witzelsucht: eine unangemessen scherzhafte Haltung

MUSE + W

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12
Q

was ist der Iowas Gambling Task?

und was differenziert er?

A

Karten von vier Decks zu ziehen, wobei jede Karte einen finanziellen Gewinn oder Verlust bedeutet. Zwei Decks führen jedoch zu einem Nettoverlust, zwei Decks zu einem Nettogewinn (siehe Abbildung). Kontrollpersonen erkennen diesen Unterschied zwischen den Kartensätzen und ziehen nur noch aus den “guten Kartensätzen.“

Differenziert: Entscheidungsfindung im “wirklichen Leben“

Patient:innen mit ventromedialer Frontallappenschädigung sind unfähig ihr Verhalten auf der Grundlage früherer Fehler anzupassen.

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13
Q

was ist der Wisconsin Card Sorting Task?

und was differenziert er?

A

Der Patient:in werden eine Karte und drei Decks vorgelegt, und ihm/ihr wird gesagt, er/sie solle die Karte auf der Grundlage der aktuellen Regel, die von ähnlicher Farbe, Form, Anzahl usw. reichen kann, in das richtige Deck sortieren. Nach jedem Versuch erhält die Patient:in entweder ein positives oder negatives Feedback. Gelegentlich ändert sich die Sortierregel
und die Patient:in muss sein/ihr Verhalten auf Grundlage dieses Feedbacks anpassen.

Erfordert die Hemmung einer kürzlich belohnten Reaktion.

PFC-Patient:innen zeigen keine Defizite beim erstmaligen Erlernen der Sortierregel, sondern hauptsächlich wenn die Regel geändert wird; das Inhibieren eines zuvor erlernten Belohnungssystems ist beeinträchtigt (Milner, 1963; Nelson, 1976).

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14
Q

Stroop Aufgabe

A

Rot-Grün-Blau

Patient:innen mit linksseitiger PFC-Schädigung haben schwerwiegende Defizite bei der Hemmung und weisen daher starke Defizite bei der Stroop-Aufgabe auf: sie sind anfällig für Wortlese- fehler, wenn sie gebeten werden, die Farbe des Wortes zu nennen.

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15
Q

Auf was zielen PFC-Diagnosetests ab (2)?

A

Entscheidungsfindung auf Grundlage von Ergebnisprognosen (Belohnung von Lernen/Verstärkungslernen):
• Iowa Gambling Task

Verhaltenssteuerung/Hemmung:
• Wisconsin Card Sorting Task
• Stroop-Aufgabe (prüft auch die Ablenkbarkeit)

Patient:innen mit orbitofrontalen Läsionen erhalten bei diesen Tests nur geringe Punktzahlen.

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16
Q

was ist die Front-temporale Demenz?

A
  • Progressive Degeneration der Frontal- und/oder Temporallappen (symmetrisch oder asymmetrisch)
  • Frühe Symptome: Verhaltensauffälligkeiten, Sprachbeeinträchtigungen, Enthemmung, Apathie, sozialer Rückzug, Verlust von Einsicht und sozialem Bewusstsein, emotionale Abstumpfung, zwanghaftes Verhalten, Defizite bei der Planung und Organisation
  • Spätere Symptome: Parkinson-Merkmale, Augenbewegungsstörungen, schließlich Apathie, stummer akinetischer Zustand
17
Q

Der Fall Phineas Gage

A

Eisenstange Kopf: orbitofrontale Schädigung
• körperlich in Ordnung, keine Bewegungs- oder Sprachprobleme
• Intelligenz & Lernen vergleichbar zu vor dem Unfall
• konnte keinen Job behalten, verlor frühere Freunde
• keine Achtung der sozialen Konventionen, kein
Verantwortungsbewusstsein
• “launisch, unzurechnungsfähig, unbelehrbar, stur und respektlos”
• musste wieder bei seiner Familie leben, abhängig für den Rest seines Lebens

• Persönlichkeitsveränderungen, sozial unangemessen, unverantwortlich, ablenkbar, impulsiv

Mögliche Tests:
• Iowa Gambling Task: Untersuchung des belohnungsbasierten Entscheidungsverhaltens
• Wisconsin Card Sorting Task: untersuchen, ob belohnungsbasierte Hemmung ein Problem ist
• Tinkertoy-Test: prüfen, ob Aktivitäten initiiert werden können
• Tower of London: feststellen, ob Planen und Aufrechterhalten eines Zielzustandes
Probleme darstellen

18
Q

welche Auswirkungen haben PFC-Läsionen?

A
  • sehr hohe Scheidungsraten
  • viele Betroffene können keinen Arbeitsplatz behalten
  • viele Betroffene benötigen eine ständige Betreuung
  • Depressionen - aber ist dies eine direkte Folge der Läsion oder eine indirekte Folge von lebensverändernden Auswirkungen wie Scheidung oder Arbeitsplatzverlust?

Scheidung Arbeit Betreuung Depression

19
Q

welche Bewältigungsmechanismen gibt es?

A
  • Viele Patient:innen haben einen starren Tagesablauf, Unterbrechungen dessen können sehr verstörend für sie sein.
  • Bill, der Anwalt, ist vielleicht der am besten angepasste, da er in der Lage ist, seine Fähigkeiten und seine Position innerhalb seines Lebens nach der Verletzung einzuschätzen.
20
Q

Wer erhielt Lobotomien? (Operation durch Auge)?

A
Patient:innen mit
• Schizophrenie
• OCD (Zwangsstörung)
• suizidaler Depression
• starken Schmerzzuständen
Therapiemaßnahmen sollten stets kritisch hinterfragt werden. Die Lobotomie ist ein grausames Beispiel für fehlgeleitete medizinische Entscheidungen.