Apraxie VL8 Flashcards

1
Q

Was versteht man unter der Werkzeugverwendung?

A

Die Verwendung eines Gegenstandes zur Veränderung der Form, Position oder des Zustandes eines anderen Gegenstandes, eines anderen Organismus oder des Benutzers selbst, wenn der Benutzer das Werkzeug während oder kurz vor der Verwendung hält oder trägt.

und ein Verständnis für die Auswirkungen, die der Einsatz des Werkzeugs auf die Umwelt hat.

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2
Q

Klientin Scott-Frey: was ist ihr Problem?

A
  • Patientin kann ihre rechte Hand und Arm bewegen – sie hat keine sichtbare Lähmung oder andere Bewegungsstörungen.
  • Patientin kann einfache Gesten akkurat pantomimisch darstellen.
  • Patientin hat Schwierigkeiten, Sequenzen koordinierter Bewegungen zu generieren, besonders wenn diese ein Werkzeug benötigen.
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3
Q

Definiere Apraxie!

A

• Schwierigkeiten bei der Planung von Bewegungsabläufen trotz intaktem Verständnis der Aufgabenanforderungen
= ein motorisches Planungsdefizit

Das motorische Planungsdefizit kann nicht erklärt werden durch:
• Motorische Defizite (z. B. Schwäche, Lähmung)
• Bewegungsstörungen (z. B. Tremor, Ataxie, Chorea, Athetose, Ballismus, Myoklonus)

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4
Q

Welche Arten von Apraxie gibt es?

A
  • Ideomotorische/ideokinetische Apraxie
  • Ideatorische/konzeptionelle Apraxie
  • Leitungsapraxie
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5
Q

was versteht man unter der ideomotorischen/ideokinetischen Apraxie?

Nenne Beispiele!

A

Patient:in kann die Handlung genau beschreiben, ist aber nicht in der Lage, sie zu pantomimieren, d.h. den genauen motorischen Ablauf einer Handlung abzuleiten, oder Handlungen nachzuahmen. Unwillkürliches Handeln bleibt intakt.

Beispiele für Fehler:

  1. Fehler bei der Körperhaltung
  2. Fehler bei der Bewegung
  3. Orientierungsfehler (z. B. links-rechts)
  4. Timing- und Geschwindigkeitsfehler

–> Hauptsächlich Fehler bei der Ausführung von Bewegungsabläufen

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6
Q

was versteht man unter der ideatorischen/konzeptionellen Apraxie?

Nenne Beispiele!

A

Patient:in hat ein gestörtes Konzept von Handlungen, kann Einzelbewegungen nicht mehr zu kohärenten Handlungen zusammenführen, führt Handlungen unvollständig oder in falscher Reihenfolge aus, oder wählt falsche Handlungen aus.

  • Fehlen des motorischen Konzepts für eine Handlung
  • Generierung falscher Handlungsabläufe (z. B. das Auftragen von Zahnpasta auf die Zahnbürste nach dem Zähneputzen)
  • Falsche Anwendung von Werkzeugen (z. B. der Versuch, mit dem Stiel zu putzen)
  • Werkzeuge für den falschen Zweck verwenden (z. B. mit der Zahnbürste die Haare kämmen)
  • Der automatische Werkzeuggebrauch ist oft richtig!!
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7
Q

was versteht man unter Leitungsapraxie?

A

Patient:in hat Schwierigkeiten, Handlungen zu imitieren; die Fähigkeit zur Pantomime ist typischerweise intakt (weist auf Trennung der Pfade für das Ausführen und Verstehen von Handlungen hin!)

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8
Q

Wo befindet sich die Läsionsstelle bei Apraxie?

A
  • Die typische Läsionsstelle bei der Apraxie ist der linke untere Parietallappen
  • Da die Läsionen oft auch Teile des hinteren Temporalkortex umfassen, was zu einer Aphasie führt, ist das Syndrom meist schwer zu diagnostizieren.
  • Tipp: Stellen Sie sich dies als eine Läsion der linken temporo- parietal junction vor!

Eine Apraxie ist oft schwer zu diagnostieren, da die Läsionsstelle häufig auch andere Hirnareale betrifft u. somit gleichzeitig weitere neuropsychologische Syndrome vorliegen.

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9
Q

was ist das Gerstmann-Syndrom?

A

Bilaterale parietale Schädigung:
• Apraxie (tritt sehr häufig gleichzeitig auf!)
• Agraphie = Schwierigkeiten beim Schreiben, die nicht auf motorische Störungen oder Intelligenzminderungen zurückzuführen sind
• Akalkulie = Schwierigkeiten beim Rechnen bei normaler Intelligenz
• Finger-Agnosie = Schwierigkeiten beim Benennen und Identifizieren der eigenen Finger und Fußzehen
• Links-Rechts-Verwechslung
• (auch Aphasie tritt häufig gleichzeitig auf!)

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10
Q

Bei klinischen Tests wird zwischen transitive und intensive Bewegungen unterschieden. was ist hier der Unterschied?

A

–> allgemein geht es um das Imitieren &/oder Willkürhandlungen
- transitive Bewegung: die Werkzeugnutzung (kann mit einem echten Werkzeug oder als Pantomime sein)
z.B. • Eine Tür mit einem Schlüssel öffnen
• Eine Münze werfen
• Einen Schraubenzieher, einen Hammer, eine Schere usw. verwenden

  • intransitive Bewegungen: nonverbale Kommunikation
    z.B. • Zum Abschied winken
    • Trampen
    • Salutieren
    • Beckon: “Kommen Sie her”
    • Stoppen, gehen
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11
Q

Nenne spezifische Beispiele klinischer Tests!

A
  • Florida Apraxia Screening Test - revised (FAST-R)
  • Florida Action Recall Test (FLART)
  • Test auf Upper Limb Apraxia (TULIA)
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12
Q

Woraus besteht der FLART?

A
  • Zur Beurteilung der ideatorischen/konzeptionellen Apraxie
    • Patient:innen sehen Zeichnungen von Szenen, die eine Handlung implizieren
    • müssen bestimmen, welches Werkzeug eine Handlung ausführt
    • müssen pantomimische Handlung durchführen
    • Patient:innen mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Krankheit schnitten signifikant schlechter ab als die Kontrollen
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13
Q

Woraus besteht der TULIA?

A

Imitieren & Pantomime

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14
Q

Traumatische Hinverletzungen (TBI Traumatic Brain Injury) könne auf zwei unterschiedliche Arten qualifiziert werden, welche?

A
  • Geschlossene Kopfverletzungen (CHI, closed head injury)
  • Penetrierende Kopfverletzungen (PHI, penetrating head injury)

Häufigste Ursache für Hirnschäden bei Kindern und jungen Erwachsenen.
• Inzidenz von TBI: 220/100.000 (häufig)
• 1985-1987: ~2Millionen behandelt (75.000 Todesfälle; 373.000 Krankenhausaufenthalte)
Schweregrad-Klassifikationen/Ergebnisprognosen:
• Glasgow-Koma-Skala(GCS): Vorhandensein, Grad und Dauer des Komas
• Posttraumatische Amnesie(PTA):
Dauer von leichter (5-60 Minuten) bis extrem schwerer (> 4 Wochen) Amnesie
• Blutserummarker für neuronale Schäden:
z. B. S100-B (ein Marker für gliale Schädigung)

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15
Q

was sind penetrierende Kopfverletzungen? und was geht damit einher?

A

Mauer –> hinterer Teil des Gehirns

  • Lernen & Gedächtnis (~50%)
  • Psychologische Probleme (~50%)
  • Posttraumatische Epilepsie (42%)
  • Schwierigkeiten bei sozialen Interaktionen (45-55%)
  • sensorischer Verlust, Parese (32%)
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16
Q

was sind geschlossene Kopfverletzungen?

A

Mauer –> Kopf –> Verletzung vorne

• Primäre Verletzung: meist axonale Läsionen, Ruptur von Blutgefäßen
(Hämatome - epidural, subdural, intrakraniell)
• Sekundäre Verletzung: erhöhter intrakranieller Druck(z.B.Hämatom, Ödem), Hypoxie

  • Lernen & Gedächtnis
  • Fähigkeiten zur Problemlösung
  • Schwierigkeiten bei sozialen Interaktionen

… im weiteren Sinne sind Frontal- und Temporallappenfunktionen bei CHI-Opfern am stärksten gefährdet