Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen Flashcards

1
Q

Was ist eine Enzephalozele? Welche Arten können hier unterschieden werden?

A

Bei einer Enzephalozele handelt es sich um eine Protrusion von intrakraniellen Strukturen durch knöchernen Defekt.

Je nach Art des Inhaltes des Zelensackes können unterschieden werden:(Meningo-)Enzephalozele: Der Zystensack enthält Hirngewebe, Meningen und Liquor.Meningozele: Der Zystensack enthält Meningen und Liquor.Gliozele: liquorgefüllte Zyste (mit Gliazellen ausgekleidet).Atretische Zele: Lediglich Dura und Bindegewebe treten hindurch.

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2
Q

Welche sind die häufigsten Lokalisationen von Enzephzephalozelen? Welche Lokalisation führt zu einer okkulten Klinik?

A

Am häufigsten finden sich Enzephalozelen (Protrusionen) okzipital und frontoethmoidal.

Frontoethmoidale Zelen sind oft klinisch okkult, sie führen evtl. zu einer Behinderung der Atmung.

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3
Q

Welche ist die häufigste angeborene, zystische Läsion intrakraniell?

A

Arachnoidalzyste: eine von Arachnoidea umgebene Liquoransammlung, die eine raumfordernde Wirkung haben kann.

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4
Q

Welche sind die häufigsten Lokalisationen für die Arachnoidalzysten (in abnehmender Häufigkeit)?

A

Supratentoriell: Mittlere Schädelgrube > parasellär > Konvexität

Infratentoriell: Cisterna retrocerebellaris > Kleinhirnbrückenwinkel > Cisterna quadrigemina

Intraventrikuläre Arachnoidalzysten sind selten

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5
Q

Benenne Balkenfehlbildungen. Wie unterscheidet man im Bild eine Anlagestörung des Balkens von einer sekundären Balkenschädigung?

A

Balkenagenesie: vollständiges Fehlen des Balkens.Balkendysgenesie (= partielle Balkenagenesie, Balkenhypogenesie): d.h. Fehlen von Teilen desBalkens.

Bei einer (partiellen) Anlagestörung fehlen immer die posterioren Anteile des Balkens, da diese in der Entwicklung später gebildet werden.

Fehlen dagegen die ventralen Anteile (außer Rostrum, dieses wird als letztes gebildet) und Splenium ist regelrecht wird es sich hierbei um eine sekundäre Schädigung des Balkens handeln (Degeneration von Komissurenfasern bei Marklagerschädigung durch Hypoxie oder Stoffwechselerkrankungen).

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6
Q

Welche Ätiologien liegen Balkenfehlbildungen zugrunde?

A

Entwicklungsstörungen aufgrund von Mutationen (der für die Balkenentwicklung zuständigen Proteine)
Toxische Schädigung (z.B. Alkohol)
Infektionen (z.B. CMV-Infektion)
Angeborene Stoffwechselstörungen

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7
Q

Was sind Probst-Bündel? Wann werden sie beobachtet?

A

Wenn sich die Axone während der Balken-Ausbildung vor der Mittellinie abwenden, und stattdessen longitudinal medial entlang der Seitenventrikel verlaufen bilden sie dadurch Probst-Bündel, die die Seitenventrikel von medial eindellen.

Probst-Bündel können (nicht bei allen) Balkenfehlbildungen beobachtet werden.

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8
Q

Welche typischen Veränderunge in axialer und coronarer Schnittführung sieht man bei einer Balkenagenesie/dysgenese?

A

Neben der fehlenden Balkenanteile oder des ganzen Balkens.

axial:

Vorderhörner und Seitenventrikel verlaufen gerade und parallel (ev. von medial durch die Probst-Bündel eingedellt)
Kolpozephalie (weil die stabilisierende Funkrion des Balkens fehlt, vorne stabilisiert weiterhin der Ncl. caudatus)

koronar:

Stierhornform der Seitenventrikel (Elchkopf oder Wickingerhelm oder Halbmondform)
high riding des dritten Ventrikels
ev. vertikale Stellung der Hippocampi
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9
Q

Beschreibe grob die Entwicklung der Hirnrinde.

A

Zunächst differenzieren sich in der germinalen Matrixzone (subependymal entlang der Seitenventrikel lokalisiert) die Stammzellen zu Neuronen.

Dann kommt es zu einer radiären und tangetialen (parallel zur Seitenventrikelwand) Migration der Neuronen zur Hirnoberfläche entlang der in Faszikeln angeordneten GliazellenNach dem Erreichen der Hirnoberfläche kommt es zur kortikalen Organisation, d.h. zur Anordnung von Neuronen in Zellschichten und Synapsenentstehung.

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10
Q

Nach welchem Kriterium werden die Entwicklungsstörungen der Hirnrinde eingeteilt?

A

Sie werden eingeteilt nach dem Zeitpunkt in der Cortexentwicklung, in dem sie aufgetreten sind.

Also entweder in der :

Differenzierung (neuronale Proliferation, dabei kann sowohl die Proliferation vermindert oder erhöht sein wie auch die Apoptose vermindert oder erhöht)
neuronale Migration
kortikale Organisation

daneven gibt es die nicht klassifizierbare Malformationen die beispielsweise durch metabolische Störungen verursacht wurden.

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11
Q

Welche Ursachen können zu Entwicklungsstörungen der Hirnrinde führen?

A

Chromosomale Störungen (metabolische Störungen)Intrauterine InfektionenIntrauterine IschämienToxine

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12
Q

Welche MR Sequenzen sollten vorrangig gewählt werden wenn man die Entwicklungsstörungen der Hirnrinde beurteilen möchte (nach welchem Kriterium sollte man sie wählen)?

A

Die gewählten MR-Sequenzen sollten sich am Grad der Myelinisierung orientieren:Neugeborene und Säuglinge <10 Monate: Stark T2-gewichtete Sequenzen (1,5–3 mm Schichtdicke)Säuglinge/Kleinkinder zwischen 10 und 24 Monaten: Stark T1-gewichtete SequenzenBei Kleinkindern >2 Jahre wie beim Erwachsenen

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13
Q

Welche Veränderungen zählen zu Störungen der neuronalen Proliferation?

A

Kortikale Harmatome (Tuber) bei tuberöser Sklerose

Fokale kortikale Dysplasie mit Ballonzellen

Gangliogliome, Gangliozytome, DNET

bei zueinander umgekehrt erhöhter/verminderter Proliferation und Apoptose: Megalenzephalie und Mikrozephalie (mit Mikrolissenzephalie)

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14
Q

Was ist die Fokale kortikale Dysplasie (mit Ballonzellen) (Abk. FCD)? Wie stellt sie sich in der Bildgebung da? Wie in der Spektroskopie?

A

Fehlbildungsstörung der Hirnrinde, die zu den Störungen der neuronalen Proliferation gezählt wird.

Eine Veränderung (wie eine Dysplasiestrasse) die trichteförmig von einem fokal breitem Gyrus(anteil) mit irregulären Sulci, mit unscharfer Markrinden Grenze und abweichendem Signal zur Ventrikelwand (ehemaligen germinalen Matrixzone) zieht.V.a. in der FLAIR als hyperintense Signalalteration zu erkennen.

NAA/Cr-Ratio signifikant reduziert

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15
Q

Was ist die Tuberöse Sklerose (TS)?

A

Gehört zu Phakomatosen (Gleichzeitig vorliegende Pathologien von Nerven- und Hautgewebe).

Vererbliche Multisystemerkrankung (in 70 % Neumutationen) mit Ausbildung von Hamartomen in ver. Organen und daraus resultierenden Symptomen.

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16
Q

Zur welcher Gruppe von Fehlbildungen gehört die Tuberöse Sklerose (TS)?

A

TS ist eine Phakomatose mit Manifestation von Hamartomen in ver. Organen.

Hamartome des Kortex gehören zu den Fehlbildungen der neuronalen Proliferation (erste Stufe der Kortexbbildung), aber auch Fehlbildungen der Migration (2e Stufe) sind vorhanden (subependymale Knötchen).

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17
Q

Mit welchen Veränderungen manifestiert sich die Tuberöse Sklerose im Gehirn (+ Veränderungen im MR)?

A

Mit Hamartomen des Kortex (kortikale Tuber) (Störung der neuronalen Proliferation)

subependymale Knötchen (Störung der Migration) (in 10 % mit KM-Aufnahme)

Subependymale Riesenzellastrozytome (größenprogrediente RF, ev. mit KM Aufnahme im Foramen Monroi)

in der FLAIR oft auch radiäre hyperintense Marklagerlesionen.

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18
Q

Was sind intrakranielle Gangliogliome und Gangliozytome? Wo sind sie typischerweise lokalisiert? Wie sind sie konfiguriert? Nehmen sie KM auf? Welcher Wert ist in der Spektroskopie erhöht? Wie ist das Signal in der DWI/ADC? Mit welcher Fehlbildung sind sie häufig assoziiert und weshalb?

A

Normalerweise ein gut differenzierter neuroepithelialer Tumor, bestehendaus neoplastischen Nerven- und Gliazellen WHO I, können aber auch WHO II (atypisches Gangliogliom) oder selten WHO III als anaplastische Gangliogliome oder äußerst selten WHO IV als entdifferenzierte Gg. vorkommen.

Typischerweise kortikal lokalisiert (aber überall möglich).

Sowohl als Zyste mit solidem Knötchen, wie auch als solider Tumor oder aber auch infiltrierend auftretend. In 50% Verkalkungen.

Nehmen heterogen KM auf. DWI keine Signalalteration, ADC mit erhöhtem Signal. In der MRS liegt eine Cholinerhöhung vor.

Häufug assiziiert mit einer kortikalen Dysplasie (da sie selbst zu Fehlbildungsstörungen der neuronalen Proliferation im Rahmen der Kortexentstehung gehören.)

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19
Q

Wofür steht DNET (Gehirn)?

A

Dysembryoblastischer neuroepithelialer Tumor.

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20
Q

Welchen WHO Grad hat das DNET? Welche Wachstumstendenz liegt vor? Wie ist das Kontrastmittelverhalten? Wie ist das Signalverhalten in DWI/ADC? Kann er zystisch konfiguriert vorkommen? Mit welcher Veränderung ist er assoziiert und weshalb? Welche Werte sind in der Spektroskopie verändert?

A

Dysembryoblastischer neuroepithelialer Tumor hat den WHO-Grad I.

Kein oder minimales Wachstum. In 1/3 der Fälle mit Verkalkungen.

Keine oder flaue KM-Aufnahme.

Keine Signalalteration in der DWI, in der ADC ist das Signal erhöht.

Multizystischer Aspekt mit entsprechend sehr hohem Signal in der T2w.

Spektro: Myo-Inositol/Cr-Ratio leicht erhöht

In 30% der Fälle mit Fokaler kortikaler Dysplasie assoziiert, weil DNET auch zu Fehlbildungen der neuronalen Proliferation im Rahmen der Kortexentstehung gehört.

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21
Q

Was ist die Lissenzephalie?

A

(gr. lissos = glatt)

Überbegriff für eine Gruppe von Erkrankungen bei denen eine Verminderung der Gyrierung des Gehirns oder das Fehlen der Gyrierung vorliegen.

22
Q

Was ist die Agyrie?

A

auch als vollständige Lissenzephalie bezeichnet.

Es fehlt gänzlich die Gyrierung, wobei die Sylvische Furche sich oft noch abgrenzen lässt.

23
Q

Was ist die Pachygyrie? Welche Abgrenzung liegt gegenüber der Polymikrogyrie vor?

A

pachy = dick

Verdickter Cortex mit rudimentärer Gyrierung (breite, grobe Gyri) und flachen Sulci.

zwischen weißer und grauer Substanz besteht hier ein glatter Übergang (im Gegensatz zur Polymikrogyrie).

24
Q

Was sind die bandförmigen (laminären) Heterotopien? Wie entstehen sie? Synonyme. Wie dick ist das Kortexband?

A

Störungen der Migration (im Rahmen der Kortexbildung), gehören zu den Lissenzephalien

Syn.: Double-Cortex- Syndrom. Subkortikale Bandheterotopie.

Während der Migration wandern die Neuronen entlang der Gliazellen von der germinalen Matrix zur Hirnoberfläche. Bei der bandförmigen Heterotopie verbleibt ein teil der Neuronen im Myelon, so dass ein Bild eines doppelten Kortex entsteht.

Das eigentliche Kortexband an der Oberfläche ist trotzdem normal dick.

25
Q

Welche ist die Differentialdiagnose einer bandförmigen Heterotopie bei Neugeborenen?

A

Eine Myelinisierungsstörung.

26
Q

Was ist die Pflastersteinlissenzephalie?

A

Gehört eigentlich nicht zu Lissenzephalopathien, der Name ist historisch bedingt.

Hierbei kommt es zu einer Übermigration der Neuronen.

Hierbei handelt es sich um eine globale Störung der Gehirnentstehung. Die Hirnrinde ist ungeschichtet und pflastersteinartig unregelmäßig vorhanden.

27
Q

Was sind fokale subkortikale und subependymale Heterotopien? Welche Form komt am häufigsten vor? Was sind die Ursachen für die entstehung? Wie verhällt sich das Signal im MR? Wie verhält sich das Kortexband an der Hirnoberfläche?

A

Diese gehören zu den Migrationsstörungen der Kortexentstehung.

Dabei können die Neuronen auf der gesamten radiären Migrationsstrecke liegenbleiben und Heterotopien bilden. Also von subependymal (am häufigsten) bis subkortikal.

Sie können intrauterin erworben oder angeboren sein.

Die Heterotopien zeigen in allen Sequenzen ein kortexisoitenses Signal.

Das darüber lokalisiertes Kortexband ist meistens ausgedünnt.

28
Q

Im Rahmen welcher Syndrome kommt die Lissenzephalie Typ II (Pflastersteinlissenzephalie) vor?

A

Walker-Warburg-Syndrom (+ Hydrozephalus und Augenfehlbildungen +/- Balken- und Kleinhirnfehlbildungen)
Fukuyama-Syndrom (= Fukuyama-Muskeldystrophie + frontale Polymikrogyrie, subkortikale Zysten, Myelinisierungsverzögerung)
Muscle-Eye-Brain-Disease (+ Augenfehlbildungen)

29
Q

Was ist die Polymikrogyrie (PMG)? Wie stellt sich diese im CT da? Wie sieht sie im MR anbhängig von einzelnen Sequenzen aus?

A

Gehört zu den Organisationsstörungen im Rahmen der Kortexbildung.

Fehlbildung die durch übermäßige Fältelung eines ausgedünnten Cortexbandes gekenzeichnet ist mit zu vielen und zu kleinen Gyri. Dazwischen liegen flache Sulci.

Im CT können einzelne Gyri nicht voneinander unterschieden werden so dass es wie eine Pachygyrie aussieht. (Ev. Verkalkungen periventrikulär als Hinweis für eine uterine CMV Infektion).

Im MR in der T2w sellt sich die Polymikrogyrie abhängig von der Myelinisierung (Patientealter) da. So dass < 12 Monaten der Kortex normal dünn aussieht, vll. leicht gewellt. Dagegen > 12 Monate ist der Kortex bereits verdickt, die Oberfläche und die Markrindengrenze sind “uneben” oder irregulär.

In der FLAIR ev. Signalsteigerung im angrenzenden Myelon.

30
Q

Wie kann man im Bild eine Abgrenzung zwischen einer fokalen Pachygyrie versus Polymikrogyrie treffen?

A

Bei einer fokalen Pachygyrie liegt ein glatter Übergang von grauer zu weißer Substanz vor.

Bei einer Polymikrogyrie ist der Übergang von grauer zu weißer Substanz ungleichmäßig konfiguriert.

Bei der Schizenzephalie liegt immer eine Polymikrogyrie vor.

31
Q

Welche Ätiologien liegen einer Polymikrogyrie zu Grunde?

A

Im Rahmen verschiedener genetischer Syndrome (mit typischer Verteilung), aber auch nach intrauterinen Infektionen (CMV).

32
Q

In welcher Verteilung kann sich eine Polymikrogyrie im Rahmen genetischer Syndrome im Bild darstellen?

A

Im Rahmen verschiedener genetischer Syndrome als bilateral symmetrische Polymikrogyrie,

z.B. Bilateral perisylvisch, parasagittale parietookzipitale, frontoparietal.

33
Q

Welche Störungen gehören zu den Organisationsstörungen des Kortex?

A

Polymikrogyrie

Schizenzephalie

Kortikale Dysplasie ohne Ballonzellen (cave: Kortikale Dysplasie mit Ballonzellen ist eine Störung der neuronalen Proliferation)

34
Q

Wie breit ist ein normales Kortexband? Wie breit ist es bei einer Lissenzephalie (Pachygyrie)?

A

Normal 2,5-4 mm, Lissenzephalie 10-20 mm

35
Q

Zu welchen Störungen zählen die Lissenzephalie/Pachygyrie/Agyrie?

A

Zu den Störungen der Migration (im Rahmen der Kortexentwicklung).

36
Q

Was ist die Schizenzephalie? Zeigt sie eine Seitenpräferenz? Liegen Veränderungen der Kalotte vor? Welche Sequenz sollte zur Abgrenzung von DD angefertigt werden?

A

Bei der Schizenzephalie (»gespaltenes Gehirn«) liegt eine Spaltbildung vor, die von der Hirnoberfläche zum Ventrikelsystem reichtDie Oberfläche der Spalte wird auf ihrer gesamten Länge von polymikrogyraler grauer Substanz ausgekleidet.

Nein, die Schizenzephalie zeigt keine Seitenpräferenz, in bis zu 50 % der Fälle kommt sie bilateral vor (können gleichzeitig sowohl open-lip-S. wie auch closed-Lip-S. vorliegen).

Ja über der Open-Lip Schizenzephalie bildet sich häufig eine Vorwölbung der Kalotte aus, wrsch. durch Liquorpulsation verursacht.

Ist in der FLAIR Gliose angrenzbar spricht das für einen erworbenen Defekt und gegen eine Schizenzephalie.

37
Q

Welche Formen der Shizenzephalie werden unterschieden?

A

Bei beiden Formen besteht eine Verbindung zwischen äußeren und inneren Liquorräumen. Jedoch bei

Open-Lip-Schizenzephalie liegt eine offene Spalte vor, so dass die Wände der Spalte sich nicht berühren.

Closed-Lip-Schizenzephalie liegt eine geschlossene Spalte vor, d.h. die Wände der Spalte berühren sich; oft schwieriger zu diagnostizieren.

38
Q

Was ist die Kortikale Dysplasie ohne Ballonzellen? Wie stellt sich diese im Bild da?

A

Eine Fehlbildung die zu Organisationsstörungen der Kortexbildung zählt (im Gegensatz zu Kortikale Dysplasie mit Ballonzellen, die zu neuronalen Proliferationsstörungen zählt). Dabei kommt es zu Störung der Schichtung.

Zeichen der Kortikalen Dysplasie ohne Ballonzellen sind:

Verdickter CortexKleine kortikale Vertiefung mit konsekutiver dezenter Erweiterung des angrenzenden Subarachnoidalraums – als spezifisches Zeichen beschrieben, in (>80% der Fälle).Verwaschene Mark-Rinden-Grenze
auch wie bei Kortikaler Dysplasie mit Ballonzellen könne radiär angeordnete FLAIR hyperintense Stränge zum Ventrikelsystem zeigen.

DD zur Kortikaler Dysplasie mit Ballonzellen??

39
Q

Beschreibe die Chiari I Malformation. Welche Entstehungsursachen können vorliegen?

A

Fehlbildung die überwiegend die hintere Schädelgrube betrifft.

Tiefstand der Tonsillen um mehr als 5- 6 mm kaudal des Foramen magnum.

Genetisch bedingt können unterschiedliche Ursachen für die Formation vorliegen, wie bsp. eine zu kleine hintere Schädelgrube oder Fehlbildungen des kraniocervikalen Überganges und des Cllivus (zu kurz/flach).

40
Q

Nenne die Zeichen einer Schweregradeinteilung der Chiari I Malformation.

A

Schweregrad 1: Asymptomatisch (15–20%)

Schweregrad 2: Hirnstammkompression

Schweregrad 3: Syringohydromyelie

41
Q

Welche sekundären Folgen hat eine Chiari I Malformation?

A

Sekundäre Folgen sind eine Liquorzirkulationsstörung → Syringohydromyelie

42
Q

Was ist die Chiari-II-Malformation? Welche Störungen liegen häufig assoziiert vor?

A

Komplexe Fehlbildung mit Beteiligung des Rhombencephalons und des Mesoderms der Schädelbasis und der Wirbelsäule.

Häufig assoziiert mit supratentoriellen Fehlbildungen (z.B. Balkenagenesie) sowie mit Entwicklungsstörungen der Hirnrinde (Heterotopien, Polymikrogyrie)

und

Nahezu immer liegt eine Meningomyelozele vor (innerhalb von 48 Stunden operiert werden sollte).
In fast 100% eine Spina bifida aperta.(Fehlbildungen des Atlas)
In 90 % Syringohydromyelie.
5% Diastematomyelie.
43
Q

Welche Veränderungen der Chiari Malformation II liegen im Bild vor? Unterscheide nach axialen und sagittalen Bildern.

A

Nahezu immer liegt ein Hydrozephalus vor.

Im axialen Bild:

Kleinhirnhemisphären umarmen den Hirnstamm (wrapping)
Tentoriumsschlitz herzfömig konfiguriert
Vorwölbung des Cerebellums durch den Tentoriumsschlitz nach kranial
Relativ kaudaler Verlauf der Commisura anterior

Im sagittalen Bild:

Tief ansetzendes Tentorium, zu klein ausgebildete hintere Schädelgrube
Tiefstand der Kleinhirntonsillen und des Vermis
IV. Ventrikel oft schmal und länglich konfiguriert, oder balloniert aufgrund der Liquorzirkulationsstörung
Pons abgeflacht (da gegen Clivus gedrückt)
Tectal beaking = schnabelartige Konfiguration der Vierhügelplatte durch Verdrängung
Medulla oblongata ist nach kaudal verlagert → medullary kinking (Knickbildung am Übergang zum Zervikalmark)
Fenestrierte, hypoplastische oder fehlende Falx cerebri
44
Q

Was st die Chiari-Malformation Typ III?

A

Dabei handelt es sich um Veränderungen wie sie bei Typ-II-Chiari-Malformation zu sehen sind (intrakranielle Veränderungen)

+ okzipitale oder hochzervikale Meningoenzephalozele

+ Hydrozephalus

sehr selten

45
Q

Welche Fehlbildungen gehören zum Dandy-Walker-Spektrum?

A

(»Klassische«) Dandy-Walker-Malformation

Dandy-Walker-Variante

Megacisterna magna

46
Q

Wie sieht die zystische Erweiterung des IV Ventrikels im Rahmen einer dandy Walker Malformation im MR aus?

A

Die Zyste kann in der FLAIR bei abweichendem Inhalt der Zyste ein etwas anderes (erhöhtes ) Signal als CSF. Eventuell auch Signalalteration der Zyste in der DWI. In dünnschichtigen T2 (CISS/FIESTA) Aufnahmen kann die Zystenwand sichtbar sein.

47
Q

Wodurch entstehen die Veränderungen im Rahmen einer Dandy Walker Malformation?

A

Aufgrund der Obstruktion der Foramina Magendi und Luschkae. Dadurch kommt es Liquorabflußstörung aus dem IV Ventrikel. Dieser wölbt sich zwischen die Kleinhinrhemisphären und verhindert so die Fusion der Kleinhirnhemispheren und Ausbildung eines Vermis. Die knöcherne Schädelgrube wird ebenfalls dadurch in ihrer Konfiguration verändert (vergrössert).

48
Q

Was ist die (klassische) Dandy-Walker-Malformation?

A

Fehlbildung die zum Dandy Walker Spektrum gehört.

Mit zystischen Erweiterung des IV. Ventrikels (der einen Großteil der hinteren Schädelgrube einnehmen kann).

Die hintere Schädelgrube ist erweitert.

Durch die Erweiterung des IV Ventrikels liegt gleichzeitig ein hypoplastischer oder fehlender Vermis vor (wenn hypoplastisch vorliegend, dann nach cranial rotiert).

49
Q

Was ist die Dandy-Walker-Variante?

A

Fehlbildung die zum Dandy Walker Spektrum gehört.

Mit einer zystischen Erweiterung des IV. Ventrikels und einem hypoplastischen Vermis. Die hintere Schädelgrube ist nicht vergrössert.

50
Q

Was ist die Megacisterna magna?

A

Fehlbildung die zum Dandy Walker Spektrum gehört.

Dabei liegt eine zystische Erweiterung der Cisterna magna bei vergrößerter hinterer Schädelgrube vor, der Vermis und der IV. Ventrikel sind normal.

51
Q

Benenne größte Suturen am Kopf (5)

A

Coronarsutur (Os frontale mit den Os parietale)

Lambdoidale Sutur (Os parietale mit dem Os occipitale)

Sutura sagittalis (Os parietale miteinander)

Sutura squamosa (Os temporale mit os parietale)

Sutura occipitomastoidea (Os temporale mit Os occipitale)

52
Q
A