Fachdidaktik allgemein + Chemie Flashcards
„Didaktische Prinzipien des Chemieunterrichts“
- Prinzip der Lernzielorientierung
- Lernziele müssen fixiert und praktisch erreichbar sein. Lernziele konkret, abgegrenzt, operationalisierte Teilziele in Unterrichtsstd. oder -einheit –> bestimmte Kompetenz(en) erreichen - Prinzip der Wissenschaftlichkeit
- an Bsp. mit Alltagsbezug an Wissesstrukturen, Denk- und Arbeitsweisen der Fachwissenschaft Ch. herangeführt - Prinzip der Schülerangemessenheit (Fasslichkeit)
● Vom Bekannten zum Neuen (Unbekannten)
●Vom räumlich und zeitlich Nahen zum Fernen
●Vom Einfachen zum Komplizierten (objektiver Aspekt)
● Vom Leichten zum Schwierigen (subjektiver Aspekt)
●Vom Konkreten zum Abstrakten - Prinzip des exemplarischen Lehrens und Lernens
- geeignete Beispiele zur Entwicklung von inhaltsbezogenen und prozessbezogenen Kompetenzen - Prinzip der Anschauung
- Gegenstandnähe, Konkretheit, Primärerfahrung
Das Prinzip der Anschauung wird auch als Prinzip der Verbindung von Konkretem und Abstraktem bezeichnet. - Prinzip der Erfolgssicherung
- Maßnahmen im Unterricht, die die erfolgreiche Erreichung der Lernziele (Befähigungsziele) durch die SuS unterstützen
(Systematisierung, Assimilation des Wissens in bekannte Strukturen, Vernetzung) – neues Wissen kann so später aktiviert werden. - Prinzip des Lebensweltbezugs und Wertebezugs
- Das Prinzip ist auf den Aufbau des Lernens auf bisherigen Erfahrungen und den Kompetenzbereich Bewerten gerichtet. - Prinzip des Problembezugs, Handlungsbezugs und der größtmöglichen Selbsttätigkeit der Schülerinnen und Schüler
- Entwicklung des eigenen Selbst- und Weltverständnisses der Schülerinnen und Schüler
- Ermöglichen verantwortungsbewussten Handeln
- Probleme erkennen, kritisch und konstruktiv analysieren
- Gelegenheit zu selbstbestimmtem, komplexen Handeln
- Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf das Erlernen von selbstständigen Lern- und Problemlösestrategien
10 Merkmale guten Unterrichts (nach Meyer?)
- Klare Strukturierung
(Regeln, Rituale, etc.) - Hoher Anteil echter Lernzeit
(Zeitmanagement, Pünktlichkeit, etc.) - Lernförderliches Klima
(Respekt, Verlässlichkeit, Verantwortung, Gerechtigkeit) - Inhaltliche Klarheit
(AA verständlich, Plausibler U-Gang, Ergebnissicherung) - Sinnstiftendes Kommunizieren
(Planungsbeteiligung, Schülerkonferenzen, S-Feedback, etc.) - Methodenvielfalt
(Inszenierungstechniken, Verlaufsformen, Großformen, etc) - Individuelles Fördern
(Freiräume, Geduld und Zeit, Integration, individueller. Lernstandsanalysen, etc.) - Intelligentes Üben
(Bewusstmachung von Lernstrategien, methodische Variation+Anwendungsbezüge, passgenaue Übungsaufgaben) - Klare Leistungserwartungen
(Passung und Transparenz, gerechte und zügige Rückmeldung) - Vorbereitete Umgebung
(Ordnung, Räume und Ästhetik)
Intelligentes Üben
Wiederholung und Übung in neuen Themen einbinden.
Z.B.
Experimentieren und Sicherheit
- RiSU (Richtlinien für Sicherheit im Unterricht, von KMK)
- seit 2019 gilt eine Negativliste, welche Stoffe verboten sind
Entsorgung in Schulen
• G1: Gefäß für flüssige organische Abfälle, halogenfrei
Die Lösemittelabfälle dürfen auch gelöste organische Stoffe enthalten.
- G2: Gefäß für flüssige organische Abfälle, halogenhaltig
- G3: Gefäß für feste organische Abfälle
• G4: Gefäß für saure und alkalische Abfälle, Schwermetallsalzlösungen
Anmerkung: Falls feste Schwermetallverbindungen nicht in gelöster Form in G4 entsorgt werden können, möglichst im
Originalbehälter entsorgen.
• G5 und G6: Bei Bedarf je ein Gefäß für Glasbruch mit Quecksilber (G5) und ein Gefäß für Quecksilberverbindungen und
quecksilberhaltige Abfälle (G6)
Quecksilber muss stets getrennt gesammelt werden und darf nicht zusammen mit anderen Schwermetallen bzw. Schwermetallverbindungen
entsorgt werden.
• Bei Bedarf ein Gefäß für Feststoffabfall für Arbeitsmittel wie Filterpapier, Exsikkatorhülsen etc.
Dabei ist darauf zu achten, dass den Arbeitsmitteln keine reaktionsfähigen Rückstände anhaften (z. B. Zinkstaub auf Papiertüchern).
DGUV?
Deutsche gesetzliche Unfallversicherung:
- hat Regelungen zum Umgang in Schulen mit gefährlichen Stoffen
Verhalten von L. und S. beim Experimentieren
Verhalten von Lehrern und Schülern in naturwissenschaftlichen Fachräumen und beim Experimentieren
- Schüler dürfen naturwissenschaftliche Fachräume ohne Aufsicht des Fachlehrers in der Regel nicht betreten.
- Die Schüler sind zu Beginn jeden Schulhalbjahres in jedem naturwissenschaftlichen Fach auf die zur Unfallverhütung unbedingt einzuhaltenden Regelungen hinzuweisen (für Unterricht und Praktikum, im Tagebuch dokumentieren).
- Die Schüler sind bei allen Gelegenheiten auf mit den Experimenten oder mit dem Umgang von Stoffen verbundene Risiken und Unfallgefahren hinzuweisen und zu einem sachgerechten Umgang mit Maschinen, Schaltungen, Chemikalien usw. anzuhalten. Die Schüler sind davor zu warnen, gefährliche Experimente zu Hause nachzuvollziehen.
- Die Schüler sind zu informieren über
- Lage und Bedienung der elektrischen Not-Aus-Schalter und des zentralen Gas-Haupthahns
- vorhandene Löscheinrichtungen (Feuerlöscher, Löschdecke, Löschsand)
- Fluchtwege bzw. einen bestehenden Rettungsplan - Ohne Aufforderung durch den Lehrer dürfen Geräte, Maschinen, Schaltungen und Chemikalien in der Regel nicht berührt werden.
- Schüler dürfen in der Schule in der Regel nur unter Anleitung und Verantwortung des Lehrers Versuche durchführen. Der Lehrer ist dabei zu einer dem Alter und der Reife der Schüler entsprechenden Aufsicht verpflichtet. Der Lehrer kann in Einzelfällen Schüler auch ohne ständige Aufsicht in der Schule experimentieren lassen (z.B. bei Facharbeiten o.ä.), wenn er nach den bisherigen Unterrichtserfahrungen davon ausgehen kann, dass die Schüler mit Geräten und Chemikalien sachgerecht umgehen. Hierbei gelten jedoch einige Einschränkungen.
- Der Lehrer hat dafür zu sorgen, dass auch die Schüler Schutzausrüstungen (Schutzbrillen, Schutzhandschuhe) tragen, falls das Experiment es erfordert. Bei gefährlichen Demonstrationsversuchen sind Schutzvorkehrungen zu treffen (z.B. Schutzscheiben, evtl. Splitterkörbe). Ein Versammeln der Klasse um den Experimentiertisch ist in diesen Fällen nicht zulässig.
- Die Mithilfe der Schüler beim Heranholen von Geräten und Stoffen, beim Aufbau der Geräte und bei der Durchführung von Versuchen ist nur erlaubt, wenn damit weder für sie noch für Dritte eine gesundheitliche Gefährdung zu befürchten ist.
- Lehrer dürfen während des Unterrichts den Fachraum grundsätzlich nicht verlassen. Muss ein Lehrer aus zwingenden Gründen dennoch kurzzeitig Schüler ohne Aufsicht in einem Fachraum lassen, muss er die zur Unfallverhütung erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen treffen.
- Vor Unterrichtsstunden, in denen experimentiert wird, hat sich der Lehrer mit der Handhabung der Geräte und dem Reaktionsablauf vertraut zu machen.
- Vor dem Beginn jeden Experiments muss der Lehrer klären, wie er die Reste und Abfälle gefahrlos und am wenigsten umweltschädlich beseitigen kann.
- Versuche, bei denen giftige oder gesundheitsschädigende Gase, Dämpfe, Nebel oder Rauch auftreten, sind unter ausreichender Belüftung in der Regel im Abzug durchzuführen.
Was sollte bei der Elementarisierung im Chemieunterricht beachtet werden?
als „Kernstück des Lehrens“
= Vermittlung des Grundlegenden, Elementaren; „Didaktische Reduktion“
- Prinzip der fachlichen Richtigkeit
- Prinzip der fachlichen Ausbaufähigkeit / Anschlussfähigkeit
- Prinzip der Altersgemäßheit (Angemessenheit an die kog-nitive Struktur des Lernenden)
Welche Möglichkeiten der Elementarisierung gibt es?
Möglichkeiten der Elementarisierung:
• Beschränkung auf die qualitative Ebene
• Vernachlässigung
• Rückgriff auf historische Erkenntnisstufen
• Generalisierung
• Betrachtung von Teilaspekten
• Vernachlässigung begrifflicher Differenzierungen
Wie kann man besonders im Chemie Unterricht die Motivation steigern?
- durch fachliche/sachliche Aspekte
- durch abgestimmte Impulse
- durch Inkongruenzen
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Möglichkeiten der sachbezogenen Motivation
(Schaffung von Interesse, Kompetenz, Wertschätzung)
• breite Phänomenbasis
• Anleitung zur Strukturierung des Wissens durch klare Leitlinien
• Experimentalunterricht
• Chemie und Lebenswirklichkeit
• Wissenschaftsgeschichte
• abwechslungsreiche Unterrichtsverfahren
Der Impuls als Frontalangriff auf das Scheinwissen • echte Fragestellungen • Bedeutung des Einstiegs • Aufrechterhaltung der Spannung ! Das Unterrichtsziel muss klar werden!
Besondere Motivation durch Inkongruenzen
(Unklarheit, Verwirrung, Widersprüchlichkeit, Zweifel)
Beispiel Widersprüchlichkeit:
Dem Schüler erscheint ein Experimentalbefund als Anomalie.
Welche Kriterien muss ein gutes Chemie-Lehrbuch erfüllen?
Erfüllt das, was Sie benutzen diese Kriterien?
Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf?
• Bildungsplankonformität
(Werden die in den Bildungsstandards formulierten Kompetenzen durch die Inhalte des Lehrbuchs abgedeckt? Passt das Buch zu unserem Kern- und Schulcurriculum?)
• Fachliche Korrektheit
(Entspricht das Buch dem aktuellen Stand der Fachwissenschaft und ist es fehlerfrei?)
• Adressatenangemessenheit
(Besitzt das Buch eine angemessene didaktische Reduktion der Inhalte und ist es sprachlich und vom Layout her altersangemessen/motivierend gestaltet?)
• Konzept
(Welcher methodische Gang wird gewählt? Werden in dem Buch verschiedene Kompetenzbereiche entwickelt, d.h. zum Beispiel werden auch Anwendungsbezüge in Natur und Technik, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge etc. angemessen berücksichtigt, bietet das Buch Möglichkeiten zur Arbeit an Texten, Grafiken, mit Formeln, Sprachanlässe, Diskussionsanlässe, Experimentieranleitungen, etc. …?)
• Möglichkeiten der praktischen Arbeit mit dem Buch
(Wie kann das Buch im Unterricht und zu Hause verwendet werden? – Ermöglicht es auch Einstiegsimpulse; selbstständiges Erarbeiten von Inhalten; Schülerversuche und Praktika; Nachvollziehen von Unterrichtsinhalten; Üben und Wiederholen, Zusammenfassen, Systematisieren; Hausaufgaben; bietet es Anregungen für weiter führende Themen, GfS etc…)
In welchen Unterrichtssituationen kann das Buch zum Einsatz kommen?
Welche Funktionen kann es erfüllen?
Unterrichtseinstieg:
Motivationsseiten, z.B. einleitende Fragestellungen, Probleme, Alltagsbezüge, andere Kontexte…
Erarbeitungsphase:
Selbstständiges Erarbeiten von Texten, Grafiken, Arbeit mit Aufgaben und mit Experimentieranleitungen,
arbeitsteilige bzw. auch binnendifferenzierte Aufgabenstellungen
Systematisieren / Üben/Wiederholen:
Arbeit mit Zusammenfassungen und Systematisierungsseiten am Ende des Kapitels, Nacharbeiten, Hausaufgaben, Übungsaufgaben
Wie kann man Schüler/innen an die Arbeit mit dem Buch heranführen?
Suchen Sie im Lehrbuch einen geeigneten Text und erarbeiten Sie dazu ein Konzept zur Verwendung im Unterricht:
- In welcher Unterrichtssituation und mit welcher Aufgabenstellung kann der Text bearbeitet werden?
- Welche weiteren Varianten der Bearbeitung des Textes bestehen?
(auch: Wie kann Textverständnis schrittweise entwickelt werden?) - Wie können Anlässe für ein Unterrichtsgespräch zur Auswertung des Textes geschaffen werden? Welche weiteren Möglichkeiten der Auswertung von Texten gibt es?
- Wie kann mit einem Text binnendifferenziertes Arbeiten ermöglicht werden?
Welche Medien kann man im Ch-Unterricht benutzt und wofür?
Schulbuch
hat viele Funktionen!
Experiment
zentrales Medium
Lehrer-Demonstrationsversuch/ Schülerversuch
Tafelbild
Ergebnissicherung
Filme/Bilder
Sicherheit/komplexe Experimente
historische u. technische Aspekte
OHP/Dokumentenkamera
Präsentation von Schüler-Abs, etc.
- …
Modelle/Molekülbaukasten
Veranschaulichung
Digitale Medien
interaktiv, Recherche
Arbeitsblatt
Übung, Prakitkum, Gr-Arbeiten
Welche wichtigen Ziele und Kriterien der Unterrichtsbeobachtung gibt es?
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Welche Techniken gibt es, die Entwicklung der Kompetenz der SuS Aufgaben zu lösen zu fördern?
- Genaue Formulierung der Aufgaben mit Operatoren,
- Klärung, welche Anforderungen an den Inhalt und den Umfang der Antwort durch den Operator / die Formulierung gestellt werden (z.B. „Welche Schritte gehören zur Interpretation eines Diagramms“ , Umkehraufgabe „Formuliere die Aufgabe zu dieser Lösung“…),
- Üben der Lesekompetenz,
- Erfassen von Material,
- Neu erworbene oder weiter entwickelte Konzepte müssen in nachfolgenden Unterrichtssituationen in weiteren Aufgaben verarbeitet werden,
- Verschiedene Anforderungsmerkmale beachten,
- Erfolgserlebnisse schaffen: Aufgaben müssen (zumindest von der Mehrheit der Klasse) lösbar sein, ggf. mit Differenzierung der Anforderungsbereiche oder mit gestuften Hilfen, dazu müssen fachliche Kompetenzen vorhanden sein,
- Partneraufgaben stellen – dies fördert selbst verantwortetes Bearbeiten von Aufgaben und entlastet den Lehrer,
- Anpassung des Anspruchsniveaus und der Komplexität der Aufgaben an den Stand der Kompetenzentwicklung.