EU und Europäisierung Flashcards

1
Q

Was ist die Bedeutungen von Europäisierung (nach Olsen 2002)?

A

-Schaffung eines ‚European system of governance‘ ->von der expandierenden EU kontrollierten politischen Raumes (Erweiterung)
-Entwicklung eines europäischen politischen Zentrums mit eigenem Institutionensystem (Integration)
-Export des europäischen Modells politischer Organisation und von europäischen Vorgaben und Normen in andere Länder und Regionen
-Anpassung nationaler und sub-nationaler politischer Ebenen an Vorgaben und Normen eines europäischen Zentrums

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2
Q

Was sind die Definitionen von Europäisierung?

A
  1. Abgrenzung von Globalisierung
  2. Abgrenzung von Integration
  3. Fokus auf Fusion von supranationalen und nationalen Politikprozessen
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3
Q

Was ist Europäisierung nicht (notwendigerweise)?

A

-Konvergenz
->Annäherung von nationalen Strukturen, Prozessen, Praktiken und
Politikergebnissen im Zeitverlauf
-Homogenisierung
->Vereinheitlichung von nationalen Strukturen, Prozessen, Praktiken und
Politikergebnissen

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4
Q

Was ist das Grundmodell der Europäisierung?

A

Europäische Politik oder Rahmenbe- dingungen
—>
‚goodness of fit‘ Anpassungsdruck oder neue Handlungschancen
—>
Mediäre Institutionen / Praktiken von Akteuren
—>
Nationaler Wandel

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5
Q

Welche Elemente nationaler politischer Systeme werden von Europäisierungsprozessen erfasst (Objekte)?

A
  1. Polity
  2. Politics
  3. Policy
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6
Q

Nenne das erste Objekt der Europäisierung und gib Beispiele

A
  1. Polity
    -Verfassung/Rechtssystem, Föderalismus
    -Institutionen (Regierung, Parlamente, Gerichte, Verwaltung, etc.)
    -Normen, Werte, Identitäten
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7
Q

Nenne das zweite Objekt der Europäisierung und gib Beispiele

A
  1. Politics
    -System der Interessenformation und -aggregation (Parteien, Verbände, NGOs)
    -System der Interessenrepräsentation (insbes. Wahlen)
    -Prozesse der politischen Koordination und Entscheidungsfindung
    -System der Machtverhältnisse (Akteurskonstellationen/Netzwerke; Ressourcenverteilung;
    ‚windows of opportunity‘; etc.)
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8
Q

Nenne das dritte Objekt der Europäisierung und gib Beispiele

A
  1. Policy
    -Policy frames, Diskurse, Ziele und Prioritäten
    -Problemlösungsstrategien und Instrumente
    -Implementations- und Anwendungspraktiken
    -Governanceformen
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9
Q

Auf welche Weise wirkt Europäisierung auf nationale Systeme ein? (Mechanismen)

A

-Direkte vs. indirekte Europäisierung
-Top-down vs. Bottom-up vs horizontal diffusion

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10
Q

Was ist direkte Europäisierung? +Beispiele

A

Direkte Europäisierung
-‚Hard law‘ (bindendes Recht)
->EU klares Ziel, was soll sich ändern, gut nachvollziehbar

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11
Q

Was ist Indirekte Europäisierung? +Beispiele

A

Indirekte Europäisierung
-‚Soft law‘ (politische Verpflichtungen)
-EU indizierter Wandel ohne EU-Vorgaben (z.B. Wettbewerb)
->Nebenwirkungen von poltiischen Entscheidungen auf EU Ebene oder neue politische Arena, die ausgenutzt werden kann oder nicht, hat mit der EU zu tun dass sich etwas ändert, aber nicht klar oder direkt

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12
Q

Was sind die Auslösermechanismen der Europäisierung-Top-down?

A

Implementation von EU-Recht und EU-Vorgaben-> Umsetzung auf nat. Ebene (Top down)

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13
Q

Was sind die Auslösermechanismen der Europäisierung-Top down und Bottom-up?

A

-‘uploading‘ und ‚downloading‘ von Politiken-> woher kommen Europäischen Regeln und Vorstellungen (bottom up) Downloading: Top down, Politiken, die implementiert und übernommen werden von der EU

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14
Q

Was sind die Auslösermechanismen der Europäisierung-Horizontal diffusion?

A

-Erfahrungsbezogenes Lernen (‚experiential learning‘) horizontal, EU stellt Räume zur Verfügung fürs Lernen und Erfahungsaustausch, keine Vorgabe von Regeln
-Konkurrenzinduzierte Auswahl (‚competitive selection‘)
Horizontal diffusion hat folgende Absichten: Akteure zusammenbringen aus verschiedenen MS und Erfahrungen austauschen, auf allen Ebenen, informelle Prozesse, Lernprozesse, Hauptsächlicher Fokus: Verwaltungen

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15
Q

Was sind die Ursachen für Unterschiede in der Wirkung der Europäisierung in unterschiedlichen Ländern? (intervenierende Variablen) Strukturdimension

A

 Veto-Positionen
-Grad der Machtdiffusion
 ‚facilitating institutions‘
-Institutionen, die EU-induzierten Wandel fördern
 Politische und Organisationskultur
-Konsens- oder konfliktorientierte Handlungsmuster

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16
Q

Was sind die Ursachen für Unterschiede in der Wirkung der Europäisierung in unterschiedlichen Ländern? (intervenierende Variablen) Akteursdimension

A

 Umverteilung von Macht
-Ermächtigung oder Schwächung von Akteuren
 Ziel- und Präferenzwandel von Akteuren
-Erhöhung oder Verringerung der Bereitschaft für Wandel

17
Q

Was sind die Ursachen für Unterschiede in der Wirkung der Europäisierung in unterschiedlichen Ländern? (intervenierende Variablen) Situative/kontingente Faktoren

A

 Bedeutsamkeit des EU-Vorhabens für den MS
 Erwartungen des MS im Hinblick auf die EU-Politik
 Verständnis der EU-Politik bzw. von EU-Vorgaben
 Vereinbarkeit mit nationalen politischen Prioritäten
 Parteipolitischer Wettbewerb
 Zeitpunkt der Intervention in den nationalen Politikzyklus
 Klarheit der Politikziele

18
Q

Was sind die Wirkungen der Europäisierung?

A

 Inertia (Beharrung: kein Wandel)
 Absorption (Anpassung: peripherer Wandel)
 Transformation (Wandel zentraler Paradigmen)
 Retrenchment (Rückbau: negativer Wandel)

19
Q

Was sind die Wirkungen der Europäisierung (Vereinfachte Modelle)?

A

 niedrig – mittel – hoch
 Absorbtion – accommodation – transformation
 Konvergenz vs. Divergenz zwischen Mitgliedsstaaten

20
Q

Was ist der gebräuchliche Theorieansatz des Neo-Funktionalismus?

A

Wandel nationaler Systeme als Resultat des Kompetenz- und Loyalitätstransfers
auf die EU Ebene, wodurch nationale Politik zunehmend europäisch beeinflusst wird
->Europäisierung als Folge des Machtgewinns supranationaler Akteure

21
Q

Was ist der gebräuchliche Theorieansatz des Liberalen Intergouvernementalismus?

A

Wandel nationaler Systeme als Folge des instrumentellen Einsatzes der EU
Ebene, insbes. durch nationale Exekutiven zur Durchsetzung von Reformen
->Europäisierung als Folge des Machtgewinns der Exekutiven

22
Q

Was ist der gebräuchliche Theorieansatz der Multilevel Governance-Theorie?

A

Wandel nationaler Systeme durch die Ausbildung von transnationalen Netzwerken
von politischen und privaten Akteuren mit der Folge einer Neukonstituierung und - verteilung von Macht- und Einflusschancen
->Europäisierung als Folge des Machtgewinns transnationaler Netzwerke

23
Q

Was ist der gebräuchliche Theorieansatz des Rationalistischer Institutionalismus?

A

 Rationale Akteure – gegebene Präferenzen – Nutzenmaximierung als Ziel
 EU als Opportunitätsstruktur, die Handlungsoptionen für bestimmte Gruppen öffnet und für andere schließt oder Interdependenz erhöht
->Europäisierung als Folge der Machtverschiebung zwischen gesellschaftlichen Gruppen

24
Q

Was ist der gebräuchliche Theorieansatz des Soziologischer Institutionalismus?

A

 Normorientierte Akteure – gegebene Rollenerwartungen und
zuschreibungen – Anpassung an sozial erwünschtes Verhalten
 EU als System von Normen, Werten, Praktiken und Strukturen, das in nationale Systeme integriert werden muss
->Europäisierung als Folge von Sozialisations- und Lernprozessen

25
Q

Was ist der gebräuchliche Theorieansatz der Historischer Institutionalismus?

A

Europäisierung als evolutionärer Prozess – Anpassung an EU-Vorgaben
als ‚trial and error‘ – Pfadabhängigkeit (Verfestigung von Handlungsmustern)
->Europäisierung als Folge kontingenter, aber gerichteter Prozesse des schleichenden Wandels nationaler Praktiken

26
Q

Was ist der gebräuchliche Theorieansatz der Vergleichende Politikfeldforschung?

A

Nationaler Wandel als Folge unterschiedlicher nationaler bürokratischer
Kapazitäten und Kulturen der Implementation von EU-Vorgaben
->Europäisierung als Folge bürokratisch determinierter Prozesse selektiver Aneignung europäischer Vorgaben

27
Q

Von was ist der Anpassungsdruck abhängig ? (Thesen zum Stand der Europäisierungsforschung)

A

 Kompetenzumfang der EU im jeweiligen Politikbereich (mehr Befugnisse->mehr Druck)
 Klarheit der rechtlichen Basis (umstritten->Widerstand)
 Instrumententyp: ‚hard‘ (verbindlich) vs ‚soft law‘(empfehlend)
 Einbeziehung der Normadressaten in die Normentstehung (Mitsprache->Akzeptanz)
 Grad der Unabhängigkeit/Hierarchie in Kontrollbehörde->Beeinflussung Effektivität
 Grad der finanziellen Autonomie der rechtsetzenden Ebene

28
Q

Von was ist die Anpassungsbereitschaft der MS abhängig?

A

 Nationale Traditionen, Ressourcen und Kapazitäten
 Parteipolitischen Konstellationen
 Innerstaatlichem, sektoralen Reformwillen oder -widerstand