Ertragssteuerliche Organschaft Flashcards

1
Q

Was ist eine Organschaft?

A

Die Zusammenfassung von rechtlich selbständigen Unternehmen zu einer Besteuerungseinheit.

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2
Q

Was ist die Besonderheit einer Organschaft?

A

Beide Unternehmen erscheinen insoweit als ein einheitlicher Steuerpflichtiger, ohne ihre rechtliche Selbstständigkeit zu verlieren.

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3
Q

Wie wird die steuerliche Behandlung der Organschaft bezeichnet?

A

Als Gruppenbesteuerung

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4
Q

Was ist ein Vorteil der Gruppenbesteuerung?

A

Eine Gruppenbesteuerung ist in einigen Ländern auch länderübergreifend zulässig, sodass die Steuerlast durch die Verluste ausländischer Tochterfirmen gesenkt werden kann.

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5
Q

Was ist eine Umsatzsteuer (USt)?

A

eine Steuer, die das Entgelt für Lieferungen und sonstige Leistungen von Unternehmern besteuert;
eine Gemeinschaftsteuer;
eine indirekte Steuer;
eine Verkehrsteuer oder (auch) Verbrauchsteuer;
eine oftmals zwischen Nachbarstaaten harmonisierte Steuer (Steuerharmonisierung); und
eine Haupteinnahmequelle des Staates (Steueraufkommen).

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6
Q

Entgelt

A

Als Entgelt gilt jede Art der Gegenleistung, die ein Unternehmen für seine Waren/ Leistungen abzüglich der Umsatzsteuer erhält.

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7
Q

entrichten

A

festgelegten Betrag zahlen

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8
Q

Wie wird die Umsatzsteuer berechnet?

A

Sie wird prozentual vom Entgelt berechnet und bildet zusammen mit diesem den vom Leistungsempfänger zu entrichtenden Preis.

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9
Q

Gehört die Umsatzsteuer zu den betrieblichen kosten?

A

Nein. Sie mindert nicht den Ertrag des Unternehmens.

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10
Q

Wie ist eine körperschaftsteuerliche Organschaft aufgebaut?

A

Ein rechtlich selbständiges Unternehmen (die Organgesellschaft) wird in ein anderes rechtlich selbständiges Unternehmen (den Organträger) dergestalt integriert, dass die steuerlichen Vorgänge der Organgesellschaft grundsätzlich dem Organträger als eigene zugerechnet werden.

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11
Q

Ist die Organschaft bei der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer zulässig?

A

Ja

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12
Q

Ist die Organschaft bei der Umsatzsteuer gegeben?

A

Bei dem Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen.

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13
Q

Können nur juristische Personen Organgesellschaften (Untergeordnete Gelsellschaft in der Organschaft) sein?

A

Ja. Allerdings gilt die Rechtsform der GmbH und Co. KG als juristische Person.

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14
Q

körperschaftsteuerliche Organschaft:

Wer kann der Organträger sein?

A

jede natürliche Person, Personengesellschaft oder Körperschaft
Voraussetzung:
- inländisches gewerbliches Unternehmen betreibt

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15
Q

körperschaftsteuerliche Organschaft:

Was ist die Organgesellschaft?

A
  • Sie ist dem Organträger untergeordnet.
  • Sie ist eine Kapitalgesellschaft (juristische Person)
  • Sie hat ihren Sitz und ihre Geschäftsleitung im Inland
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16
Q

Wem wird das Einkommen der Organgesellschaft zugerechnet?

A

Dem Organträger

17
Q

körperschaftsteuerliche Organschaft:

Welche Vorteile hat die Organschaft in Bezug auf Steuern?

A
  • Vermeidung der wirtschaftlichen Doppelbelastung von Gewinnen einer Kapitalgesellschaft, die sich durch die Besteuerung auf der gesellschaftsebene und beim Anteilseigner ergibt
  • Ausgleich von Verlusten zwischen Organgesellschaft und Organträger
  • beteiligungsbezogene Aufwendungen des Organträgers sind in vollem Umfang als Betriebsausgaben abzugsfähig. Das ist dann von Vorteil, wenn der Erwerb der Beteiligung an der Organgesellschaft fremdfinanziert wurde
  • Vermeidung der körperschaftsteuerlichen Definitivbelastung der Gewinne der Organgesellschaft durch phasengleiche Erfassung des Ergebnisses der Organgesellschaft im Wege der Gewinnabführung
18
Q

Was ist ein klassisches Kst-System?

A

, die dadurch gekennzeichnet sind, dass das durch eine Körperschaft erziele Einkommen zweimal besteuert wird, und zwar einmal auf der Ebene der Körperschaft in der Form der KSt mit einer Definitivbelastung und ein weiteres Mal im Fall der Ausschüttung oder im Fall der Realisierung durch den Anteilseigner durch Veräußerung der im Wert erhöhten Anteile bei dem durch die ESt.

19
Q

Was ist eine finanzielle Eingliederung?

A

Kern des Organschaftsverhältnisses ist die finanzielle Eingliederung der abhängigen Organgesellschaft in ein beherrschendes Unternehmen

20
Q

Wann liegt eine finanzielle Eingliederung vor?

A

Wenn dem Organträger die Mehrheit der Stimmrechte zusteht.

  • Anteile, die der Gesellschafter über Treuhänder hält
21
Q

Was wird berücksichtigt um festzustellen ob:

Dem Organträger die Mehrheit der Stimmrechte zusteht.

A
  • Anteile, die der Gesellschafter über Treuhänder hält
  • wirtschaftliches Eigentum (unter bestimmten Voraussetzungen)
  • Mittelbare Beteiligungen des Organträgers an der Zwischengesellschaft von mehr als 50% der Stimmrechte (aber nicht wenn die Anteile zweier Kapitalgesellschaften ausschließlich von natürlichen Personen im Privatvermögen gehalten werden)
22
Q

Was ist ein Treuhänder?

A

Ein Treuhänder (englisch trustee) ist ein Rechtssubjekt, das aufgrund eines Treuhand­vertrages oder gesetzlich dazu verpflichtet ist, die Interessen eines anderen Rechtssubjekts wahrzunehmen.

23
Q

Welche Formen kann eine westentliche Beteilung annehmen?

A

mittelbar oder unmittelbar

24
Q

Wann liegt eine unmittelbare Beteiligung vor?

A

Wenn der Stpfl. selbst an der Kapitalgesellschaft zu mehr als 25% bzw. zu 10% oder 1% beteiligt ist.

25
Q

Was ist eine mittelbare Beteiligung?

A

Wenn der Stpfl. nicht selbst an der fraglichen Kapitalgesellschaft beteiligt ist, sondern an einer anderen juristischen Person, die ihrerseits wiederum an der Kapitalgesellschaft beteiligt ist.

Eine mittelbare Beteiligung liegt vor, wenn der Fremdkapitalgeber Anteile an einer Gesellschaft hält, die ihrerseits die Anteile an der kreditnehmenden Kapitalgesellschaft hält; dabei kann die (direkte) Beteiligungskette beliebig lang sein. Auch die mittelbare Beteiligung muss “wesentlich” sein, d. h. mehr als 25 % betragen.

26
Q

Wann ist eine Beteiligung wesentlich?

A

Wenn sie mehr als 25% beträgt.

27
Q

Was bedeutet mittelbar?

A

indirekt, über Zwischenglieder, Mittelspersonen

28
Q

körperschaftsteuerliche Organschaft:

Zeitliche Voraussetzungen der Organschaft

A

Die Organgesellschaft muss vom Beginn bis zum Ende des Wirtschaftsjahres ununterbrochen in das Unternehmen des Organträgers eingegliedert sein. (Ausnahme ist das Rumpfwirtschaftsjahr, bei welchem auch eine finanzielle Eingliederung gegeben ist)

29
Q

Was ist ein Rumpfwirtschaftsjahr?

A

beschreibt ein Wirtschafsjahr, das weniger als zwölf Monate umfasst

30
Q

Was sind die Gründe für das Entstehen eines Rumpfwirtschaftsjahres?

A

Eröffnung eines Betriebes, Veräußerung oder die Aufgabe eines Betriebes.

31
Q

Gewinnabführungsvertrag (GAV)

A

Mit einem Gewinnabführungsvertrag verpflichtet sich eine deutsche AG oder KG auf Aktien gegenüber einem in-oder ausländischen Unternehmen in beliebiger Rechtsform, den Gewinn an letzteres Unternehmen abzuführen.

32
Q

Für welche steuerlichen Zwecke benötigt die Organschaft einen Gewinnabführungsvertrag?

A

Für körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Zwecke.

33
Q

Zeitliche Voraussetzungen für den GAV?

A

Der Gewinnabführungsvertrag muss auf mindestens fünf Jahre abgeschlossen und grundsätzlich diesen Zeitraum hindurch aufrechterhalten und durchgeführt werden.

34
Q

Die Voraussetzungen für die gewerbesteuerliche Organschaft

A

Die Voraussetzungen der gewerbesteuerlichen Organschaft sind vollständig an die Voraussetzungen der körperschaftlichen Organschaft angepasst.

  • die Organgesellschaft ist nicht selbst gewerbesteuerpflichtig.
  • der Organträger ist Schuldner der gesamten Gewerbesteuer des Organkreises
35
Q

Die Voraussetzungen für die umsatzsteuerliche Organschaft

A

Organschaft nach § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG liegt vor, wenn eine juristische Person nach dem Gesamtbild der tatsächlichen Verhältnisse finanziell, wirtschaftlich und organisatorisch in ein Unternehmen eingegliedert ist

  • Organ kann im Gegensatz zur körperschaftsteuerlichen und gewerbesteuerlichen Organschaft jede juristische Person sein, insbes. eine Kapitalgesellschaft.
  • Es ist nicht erforderlich, dass alle drei Eingliederungsmerkmale gleichermaßen ausgeprägt sind. Ein Gewinnabführungsvertrag ist nicht erforderlich.
36
Q

Was ist der Hauptanwendungsfall der umsatzsteuerlichen Organschaft?

A

Vermeidung steuerlicher Definitivbelastungen.

Sie wird daher z.B. bei Unternehmen mit vorsteuerabzugsschädlichen Umsätzen (wie Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime etc.) eingesetzt, um bisher von Drittunternehmen erbrachte Dienstleistungen von Umsatzsteuer zu entlasten