Besteuerung von Personengesellschaften Flashcards
Was ist ein Mitunternehmer?
Mitunternehmer ist wer zivilrechtlich Gesellschafter einer Personengesellschaft ist und eine gewisse unternehmerische Initiative entfalten kann sowie unternehmerisches Risiko trägt.
Was ist ein Prokurist?
Der Prokurist ist ein höher gestellter Mitarbeiter eines Unternehmens. Durch die ihm zugeteilten Vollmachten kann er Verbindlichkeiten eingehen, Wechsel zeichnen, Handlungsvollmachten zuteilen und den Geschäftsverkehr und auch eventuell Prozesse führen. Die Handlungsvollmachten dürfen dabei nur einen geringeren Umfang als die eigene Prokura aufweisen.
Was ist die Mitunternehmerinitiative?
Mitunternehmerinitiative bedeutet vor allem Teilnahme an unternehmerischen Entscheidungen, wie sie z.B. Gesellschaftern oder diesen vergleichbaren Personen als Geschäftsführern, Prokuristen oder anderen leitenden Angestellten obliegen.
Zwei Stufen der Gewinn bzw. Verlustermittlung einer Mitunternehmerschaft.
- Stufe: Gesamthand
- Stufe: Sonderbilanz
Ergebnis: Steuerlicher Gewinn
Die sich daraus ergebende Berechnung wird als additive Gewinnermittlung bezeichnet.
- Stufe: Gesamthand
Zunächst wird der Gewinn der Mitunternehmerschaft errechnet – der gesamthänderisch erwirtschaftete Gewinn. Dies ist der steuerliche Gewinn, wie er aus der laufenden Buchhaltung der Gesellschaft abgeleitet wird. Damit ist das Ergebnis auch um Zahlungen an die Gesellschafter gemindert.
Die KG weist nach Abzug dieser Aufwendungen noch einen Gewinn mit 100.000 EUR aus.
- Stufe: Sonderbilanz
Sodann werden die Ergebnisse aus den Sonderbetriebsvermögen bzw. Tätigkeitsvergütungen an die jeweiligen Mitunternehmer hinzugerechnet. Auf diese Weise werden die zuvor als Aufwand gebuchten Sondervergütungen wieder hinzugerechnet.
100000 \+80000 (Tätigkeitsvergütung) \+ 40000 Miete - 20000 Grundstücksaufwand = 200000
Beispiel:
An einer KG sind der Komplementär A mit 75 % und der Kommanditist B mit 25 % beteiligt. A erhält von der KG für die Geschäftsführung eine Tätigkeitsvergütung von 80.000 EUR. B hat der KG ein Grundstück vermietet und erhält dafür 40.000 EUR Miete, er hat 20.000 EUR Grundstücksaufwand getragen. Die KG weist nach Abzug dieser Aufwendungen noch einen Gewinn mit 100.000 EUR aus.
Daraus ergibt sich folgende steuerliche Gewinnermittlung
für den A:
Gewinnanteil 75 % 75.000 EUR
+ Tätigkeitsvergütung + 80.000 EUR
= 155.000 EUR
für den B:
Gewinnanteil 25 % 25.000 EUR \+ Miete + 40.000 EUR ./. Grundstücksaufwand ./. 20.000 EUR = 45.000 EUR Der steuerliche Gewinn der GbR als Mitunternehmerschaft beträgt
insgesamt
Sind die erziehlten Einkünfte von der Gesellschaft selbst zu versteuern?
Nein. Die einzelnen Gesellschafter sind Träger der Personengesellschaft und von deren Gesellschaftsvermögen. Die Einkünfte werden auf die Gesellschafter aufgeteilt und bei diesen jeweils im Rahmen ihrer persönlichen Einkommensteuer versteuert.
Was ist der Rechtsgedanke bei der Besteuerung on Personalgesellschaften? (Also nach welchem Vorbild sollen sie versteuert werden?)
So wie Einzelunternehmen.
Werden viele Personengesellschaften steuerlich als eine Mitunternehmerschaft bewertet?
Ja.
Wie wird die Einkunftsart bestimmt?
Nach der Ausgeübten Tätigkeit und dem Einfluss der Rechtsform.
Wie werden die Einkünfte aus einer OHG oder KG gewertet?
Als Einkünfte aus Gewerbebetrieben.
Wie werden die Einkünfte aus einer PartG gewertet?
Auch bei einer PartG ist die Einkunftsart grundsätzlich vorgegeben – die Partner erzielen als freiberuflich Tätige i. d. R. Einkünfte aus selbstständiger Arbeit.
Was ist die PartG
Parnerschaftsgesellschaft (PartG).
Partnerschaftsgesellschaft (PartG)
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In der Partnerschaftsgesellschaft können sich ausschließlich Angehörige freier Berufe zur Ausübung ihrer Berufe zusammenschließen.
Sie beruht im Wesentlichen auf den Grundlagen der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Im Unterschied zur GbR bietet die Partnerschaftsgesellschaft allerdings die Möglichkeit einer Haftungsbeschränkung.
Gründung
Die Partnerschaft ist eine Gesellschaft, in der sich Angehörige Freier Berufe (natürliche Personen) zur Ausübung ihrer Berufe zusammenschließen. Sie übt kein Handelsgewerbe aus.
Haupteinkunftsarten (teil der 7 Einkunftsarten)
- Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft
- Einkünfte aus selbstständiger Arbeit
- Einkünfte aus Gewerbebetrieb
- Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit
Nebeneinkunftsarten (teil der 7 Einkunftsarten)
- Einkünfte aus Kapitalvermögen
- Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung
- Sonstige Einkünfte
Aus was setzt sich das Betriebsvermögen bei einer Mitunternehmerschaft zusammen?
Aus dem gesamthänderisch gebundenen Betriebsvermögen der Gesellschaft und das im Eigentum der Gesellschafter befindliche sogenannte Sonderbetriebsvermögen.
Aus welchen Teilen setzt sich das Sonderbetriebsvermögen zusammen?
- Aktives/Passives Sonderbetriebsvermögen I
- Sonderbetriebsvermögen II
- Negatives Sonderbetriebsvermögen
Aus was bestehen die gewerblichen Einkünfte eines Gesellschafters einer gewerblich tätigen Personengesellschaft?
Man zählt sowohl den Anteil am Gesellschaftsgewinn als auch bestimmte Sondervergütungen zu den gewerblichen Einkünften eines Gesellschafters einer gewerblich tätigen Personengesellschaft hinzu. Weiterhin gehören zu den Einkünften aus der Beteiligung an einer Gesellschaft auch die Ergebnisse aus der Veränderung von Sonderbetriebsvermögen in der Hand eines Gesellschafters.
Sonderbetriebsvermögen I
Dabei besteht das notwendige Sonderbetriebsvermögen I aus Wirtschaftsgütern, die einem Mitunternehmer gehören, die jedoch dazu geeignet und bestimmt sind, der Geschäftstätigkeit der Personengesellschaft zu dienen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn im Eigentum des Gesellschafters stehende Wirtschaftsgüter der Personengesellschaft zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden; diese Wirtschaftsgüter gehören dann zwar steuerrechtlich zum Betriebsvermögen der Gesellschaft, sie bleiben aber weiterhin zivilrechtliches Eigentum des Gesellschafters.
Sonderbetriebsvermögen II
Das notwendige Sonderbetriebsvermögen II bezieht sich auf Wirtschaftsgüter, die direkt zur Begründung oder Stärkung der Beteiligung eines Gesellschafters an der Personengesellschaft eingesetzt werden.
Passives Sonderbetriebsvermögend
Schulden eines Mitunternehmers gegenüber Dritten, die in einem direkten wirtschaftlichen Zusammenhang mit aktiven Wirtschaftsgütern des notwendigen oder gewillkürten aktiven Sonderbetriebsvermögens stehen, wie zur Finanzierung ihrer Anschaffungskosten, sind in der Sonderbilanz dementsprechend als Passivposten auszuweisen.
Sind die Gesellschafter einer Personengesellschaft oder die Personengesellschaft selbst Gewerbesteuerpflichtig?
Die Personengesellschaft ist gewerbesteuerpflichtig.
Was ist die Ausgangsbasis für die Berechnung der Gewerbesteuer?
Der steuerliche Gewinn.
Wie wird der steuerliche Gewinn einer Personengesellschaft errechnet?
Der steuerliche Gewinn ist die Summe aus
Gewinn der Personengesellschaft
+Sondervergütungen
+Sonderbetriebsausgaben (Dauerschulden werden abgezogen)
Wann muss eine Personengesellschaft keine Gewerbesteuern bezahlen?
Wenn die Gesellschafter ausschließlich Freiberufler sind.