Endochirurgie, Zysten Flashcards
Inzision & Drainage - Warum?
- Entlastung (Abszess, Infiltrat) ubi pus ibi evacua
- Schmerzlinderung
- akute Phase ⇒ chronische Phase
apikale & radikuläre Chirurgie - was gibt es alles?
WSR Perforationsverschluss Wurzelamputation Hemisektion Separation Intentionelle Replantation
Indikationen für apikale Chirurgie (WSR)
Persistierende ap. PA bei nicht verbesserbarer WKB
ap. PA bei WK-Obstruktion
extrudierte WF mit ap. PA / anatom. gefähr. Strukturen
Wurzelperforation (nicht anterograd deckbar)/Via Falsa
WK-Stift
W# im apikalen Drittel
Instrumentenfraktur, nicht anterograd entfernbar
ggf bei Zystenentfernung
Was ist in apikaler Aufhellung histologisch nachweisbar? Prozentzahlen.
Abszess 5%
Granulom 70%
Zyste 20%
Narbengewebe 5%
Einflussfaktoren auf Outcome apical surgery
- Restauration (koronales Leakage): termporär: 67% definitiv: 79% - Paro (WSR = AV apikal!): AV > 50% -> senkt Erfolgswahrscheinlichkeit erheblich - Endo: keine Revision 74% präop Revision 84%
Ablauf ap. Chriurgie
Desinfektion Anästhesie Inzision MPL Zugangspräp Entfernung Granulationsgewebe Resektion Blutstillung retrograde Präp mit Methylenblau (#-Ausschluss) Retrograde WF Wundverschluss 6-0/7-0 polyamid monofil Neue Restauration nach 6 Monaten
welche Inzisionen bieten sich für ap chirurgie an?
- sulkulär
- paramarginal/=submarginal (in der attached Gingiva auf den Knochen!)
- Papillenbasis-Inzision
(= paramarginal an Papille -> 90° paramedian zum Zahn, dann sulkulär am Zahn)
Blutversorgung des Weichgewebes beachten (Verlaufsrichtung der Gefäße! Siehe Endochir VL 3))
Inspektion der resizierten WurzelOF woraufhin?
Undichte WKF Ungefüllte Kanäle Isthmus Microcracks Wurzelfraktur
Vorteile MTA als retrograde WF
biokompatibel
Adhärenz an Kavität
geringe löslichkeit
induziert zementogenese
Klinische Heilung - was ist tolerabel, was nicht?
okay: Rötung, Wetterfühligkeit, Narbe, narbig abgeheilte Fistel nicht okay: Schmerzen Perk+ Fistel Schwellung Endo-Paro-Läsion
Was ist eine Zyste?
DD
pathologischer, epithelial ausgekleideter Hohlraum meist gefüllt mit Flüssigkeit.
langsames, verdrängendes Wachstum
-> lang klinisch asymptomatisch (CAVE sekundäre Infektion)
-> häufig Zufallsbefund im Rx
DD
- osteolytische Tumoren zB Ameloblastom
- Metastase
- Fibrom Myxom Riesenzellgranulom
Pathogenese der Zysten
odontogen
nicht odontogen
entz.
Unspezifischer Reiz auf embryonale Zellreste im Gewebe (Serres - Zahnleiste / Malassez -
HES)-> Proliferation des Epithels -> Zerfall zentraler Epithelzellen -> osmotischer Druck -> Flüssigkeitseinstrom zum Konzentrationsausgleich -> Druck++ -> Kn-Resorption -> Anreicherung weiterer STW-Endprodukte im Lumen -> Einstrom -> …
CAVE: kein Abfluss übers Lymphsystem
dysontogenetisch
same, Zellreste aus Fusionslinien Embryonaler Anlagen/ embryonale Fehldifferenzierung oder traumatisch versprengte Epithelreste
Einteilung der Zysten mit wichtisten Vertretern
- Entzündungsbedingt
- > Rad. Zyste (apikal/lateral/residual)
- > parodontale/mandibulär infektiose bukkale Zyste - Entwicklungsbedingt odontogen (Entstehungsmechanismus unbekannt)
- > Keratozyste
- > Follikuläre Zyste
- > laterale parodontale Zyste
- > Gingivale Zyste (infantil: Epsteinperle/Bohnsches Knötchen)
- > Eruptionszyste ( = follikuläre Zyste im Weichtgewebe)
- Entwicklungsbedingt odontogen (Entstehungsmechanismus unbekannt)
- Entwicklungsbedingt, nicht-odontogen
- > Nasopalatinale Zyste (Z. d. Canalis incisivus)
- > Nasolabiale Zyste
- Entwicklungsbedingt, nicht-odontogen
3. Pseudozysten solitäre Knochenzyste (traumatische Kn-Zyste) -> Schmerzlos aneurysmatische Knochenzyste (meist < 20 LJ, aggressives Wachstum, Schmerzen , ggf Schwellung)
Zystektomie Synonym Vorgehen \+/- Einsatzgebiet
Partsch II
-> komplette Entfernung des Zystenbalges (Ausschälung)
DM > 15 mm: Defektauffüllung mit Kollagenvlies (ggf Membran) + perioperative AB
-> primärer WV
+ vollständige Histo, kurze Behandlungszeit
- Infektionsprobleme durch primären WV &
bei großen Zysten:
Verletzung von Nachbarstrukturen (Devitalisierung von NZ, N.alv.inf., KH)
Frakturgefahr UK
-> bevorzugte Therapieform, ggf zweizeitiges Vorgehen über Zystenfensterung bei infizierten Zysten (Chronifizierung) und Gefahr durch Nähe zu kritischen Strukturen (Verkleinerung)
Zystostomie Synonym Vorgehen \+/- Einsatzgebiet
Partsch I
Eröffnung der Zystenhöhle im größten DM
- > Einschlagen und Vernähen des Weichteillappens
- > Offenhalten durch Obturator
+ geringes Infektionsrisiko, wenig traumatisch
- wenig Material für Histo, lange Behandlungszeit, bei älteren Patienten häufig keine vollständige Regeneration des Knochens -> verbleib einer nebenbucht (Hygiene!!)
- > für Follikularzysten von nicht durchgebrochenen Permanenten (ausser 8er)
- > ggf als Kombination Zystostomie & Zystektomie um Risiko für Nachbarstrukturen zu minimieren