Emotion Flashcards
Merkmale von Emotionen (4pkt)
- Emotionen sind aktuelle Zustände von Personen
- Emotionen haben eine bestimmte Qualität, Intensität und Dauer
- Emotionen sind in der Regel objektgerichtet
- Emotionen sind von einem charakteristischen Erleben, Verhalten und physiologischen Veränderungen begleitet
Aspekte von Emotionen
- Erlebensaspekt (Gefühl)
- Physiologischer Aspekt (Physiologische Veränderungen)
- Verhaltensaspekt (Expressiver / Intrumenteller Aspekt)
Physiologische Emotionstheorien
James-Lange Theorie der Emotion (4pkt)
William James (1842-1910); Carl Lange (1834 – 1900)
Reiz löst eine körperliche (periphere) Antwort aus, dieser wird als Emotion wahrgenommen
- Peripheralistische Emotionstheorie
- „Ich bin traurig, weil ich weine.“
Stereotype, viszerale Veränderungen entscheidend
Implikation:
- Verschiedene Emotionen haben unterschiedliche physiologische Erregungsmuster
Problem
- Nicht alle Emotionen klar anhand der Körperreaktionen unterscheidbar
Physiologische Emotionstheorien
Cannon-Bard Theorie der Emotion (2+3 pkt)
Walter Cannon (1871 – 1945), Philip Bard (1898 – 1977)
- Emotionen entstehen im Gehirn (zentral)
- Bestimmte Hirngebiete sind auf emotionale Prozesse spezialisiert
Argumente für Theorie:
- Peripher-physiologische Reaktionen differenzieren nicht zwischen Emotionen (Welche emotion gibt es?)
- Emotionen treten auch nach künstlicher Trennung von Organen und Gehirn auf
- Das künstliche Herbeiführen von physiologischen Veränderungen führt nicht zu der Wahrnehmung von Emotionen (Stimmt nur bedingt)
Physiologische Emotionstheorien
Zweifaktorentheorie der Emotion (1 + 1 + 3 pkt)
- Emotionen basieren auf Zusammenspiel von peripheren und zentralen Prozessen
Georg Maranon (1924) - Emotionen entstehen durch das gemeinsame Auftreten von emotionalen Gedanken und körperlichen Reaktionen. (Exp: Adrenalin Spritzen)
Schacter & Singer (1962)
- Emotionen entstehen, wenn eine wahrgenommene periphere Erregung auf die emotionale Einschätzung der Situation zurückgeführt wird
- -Qualität der Emotion durch Einschätzung (Bewertung) der Situation
- -Bewertung: Appraisal (Appraisaltheorien der Emotion)
Physiologische Emotionstheorien
Neo-Jamesianische Emotionstheorien (2+2)
DamasiosTheorie der somatischen Marker (1994)
- Die affektiven Folgen von Handlungen sind körperliche Reaktionen, die als somatische Marker im Gedächtnis gespeichert werden
- Körperlicher Reaktion (sensorische Neurone) werden mit Handlung (motorische Neurone) verknüpft
Embodiement Ansätze der Emotion
- Alle Kognitionen und Emotionen aktivieren multi-modale Repräsentationen
- „Fahrrad“ aktiviert Wort, Bild, Körperhaltung, Geruch, Geräusch etc.
Verhaltenstheorien der Emotion
Behavioristische Emotionstheorien (3pkt)
Behavioristische Emotionstheorien
Emotionalen Reaktionen auf einen Reiz durch Konditionierung
Erklärt, warum nicht alle Menschen vor den gleichen Dingen Angst haben
Erklärt das Entstehen von Phobien
Verhaltenstheorien der Emotion
Der kleine Peter (Mary Cover Jones 1924) (5pkt)
Startpunkt der Verhaltenstherapie
Drei Jahre alt, Kleintierphobie
Gegenkonditionierung
Kaninchen mit positiven Reizen präsentiert (Süßigkeiten für Peter)
Abstand zum Kaninchen am Anfang groß, später im kleiner
Modelllernen
Peter sieht, wie andere Kinder mit dem Kaninchen spielen
Systematische Desensibilisierung bis heute Methode der Wahl bei Phobien
Spinnenphobie, Höhenangst etc.
Beweist Wirksamkeit von verhaltenstherapeutischen Maßnahmen
Ohne Motive, unbewusste Komplexe, Abgrenzung zur Psychoanalyse
Verhaltenstheorien der Emotion
Der kleine Albert (Watson & Rayner, 1920) (4pkt)
9 Monate alt, emotional sehr stabil
- Keine Reaktion auf weiße Ratte, Kaninchen, Hund, Masken
Konditionierung: Ratte + Hammerschlag
- Nach 1 Woche: Angstreaktion auf die Ratte (ohne Hammerschlag)
- Generalisierung: Angstreaktion auch auf das Kaninchen
- Stabilität: Angstreaktion auch nach 4 Wochen
Evolutionstheoretische Emotionstheorien
Charles Darwin (1809 – 1882) (3 pkt)
Prinzip der natürlichen Selektion:
- Selektionsdruck aus der Umwelt führt zu vermehrten Fortpflanzung der Organismen mit einer bestimmten Ausprägung der Eigenschaft
Emotion aus evolutionärer Sicht
- Emotionen haben sich im Laufe der Evolution entwickelt, um spezifische adaptives Verhalten zu fördern
Funktion der Emotionen
- Körper und Geist bestmöglich auf adaptives Verhalten vorzubereiten
- Überleben sichern
Evolutionstheoretische Emotionstheorien
Plutchik (1980): 8 Basisemotionen (8pkt)
- Angst, Entsetzen
- Ärger, Wut
- Freude, Ekstase
- Traurigkeit, Abnetung Vertrauen
- Ekel, Abscheu
- Erwartung, Antizipation
- Überraschung
Evolutionstheoretische Emotionstheorien
Paul Ekmans neurokulturelle Theorie (1972) (2pkt)
- Mimischer Ausdruck für Basisemotionen angeboren
- Gesichtsausdruck durch Emotionen ausgelöst, kann durch kulturelle „display rules“ verändern werden
- Auslösen einer Emotion ruft automatisch mimischen Affektprogramm ab (Beispiel: Stärkere emotionaler Ausdruck bei Amerikanern vs. Japanern)
Evolutionstheoretische Emotionstheorien
Basisemotionen Fazit (3pkt)
- Einige emotionale Gesichtsausdrücke wahrscheinlich universell.
- Genaue Anzahl von Basisemotionen unklar
- Vernachlässigung sozio-kultureller Faktoren
- -Gleiche Emotionsworte können unterschiedliche Emotionen beschreiben
- Mischung von Basisemotionen = sekundäre Emotionen? Funktioniert nicht!