Beobachtung Flashcards
Beobachtung Vorteile (3pkt)
- Messung des tatsächlichen Verhaltens (anstatt subjektiven Handlungsintentionen)
- Keine Verzerrung durch Selbstdarstellung
- Bestimmte Daten können nur per Beobachtung erhoben werden (Gestik, Gesichtsausdruck, persönliche Interaktion)
Beobachtung Nachteile (5pkt)
- Zeit- und kostenintensiv
- Selektive Wahrnehmung
- Beobachtungsfehler beeinträchtigen die Daten
- Nicht geeignet für Erfassung von Wahrnehmungen und Kognitionen
- Wenig Kontrolle von Störvariablen
- Kein Einfluss darauf, dass Zielverhalten tatsächlich auftritt
Dimensionen zur Klassifizierung von Beobachtung (5 pkt)
- Rolle des/der Beobachter (Teilnehmend vs NIcht-Teilnehmend)
- Planungsgrad (Strukturiert vs. unstrukturiert)
- Erstichtlichkeit des/der Beobachtenden (Verdeckt vs. Offen)
- Grad der Beeinflussung (Reaktiv vs. nicht-Reaktiv)
- Setting (Natürlich vs simuliert)
Der Beobachtungsprozess –
Merkmale und Vorwissen kombinieren (2pkt)
Top Down
- Konzeptuelles Schema
(
Fehler zu Lasten der Beobachtung
Reaktivität (Hawthorn-Effekt) (1pkt)
Beobachtung und Untersuchung- Bedingungen (1pkt)
Problem des Beobachtungssystems (1pkt)
Reaktivität: Verzerrung der erhobenen Daten aufgrund der Kenntnis, Gegenstand einer Untersuchung zu sein
Beobachtung und Untersuchung- Bedingungen: Etwa schlechte Licht- und Wetterverhältnisse. Allerdings sollen diese Bedingungen beim naturalistischen Beobachten nicht verändert werden. Ausnahme: strömender Regen, der Protokollierung unmöglich machen würde. Ansonsten werden Licht- und Wetterverhältnisse als Eigenschaften kodiert.
Problem des Beobachtungssystems: Differenzierungen (die ein Beobachter leisten könnte) werden durch
erzwungene und künstliche (zu enge oder zu weite) Kategorien verhindert. So
gehen nicht nur wertvolle Informationen verloren, sondern auch die
Darstellung wird verzerrt (Klassifikationsfehler).
Fehler zu Lasten des/der Beobachter/in - Wahrnehmung
- Konsistenzeffekt (Halo-Effekt)
- Einfluss vorangehender Informationen
- Erwartungseffekt
- Emotionale Beteiligung
- “Observer-Drift”
- Tendenz konsistent, d.h. widerspruchsfrei zu bleiben (prominentestes Beispiel: „Halo-Effekt“). Urteil wird in Abhängigkeit (heisst i.d.R. Übereinstimmung) vom Gesamteindruck oder einem besonders hervorstechenden Merkmal gefällt. Auch: Tendenz frühere Urteile oder Überzeugungen eher zu bestätigen als zu widerlegen.
- Informationen von anderen Beobachtern. Informationen über Erwartungen des Beobachtungsleiters. Im Prinzip auch Konsistenzeffekt.
- „Wer sucht, der findet“. Neigung zu hypothesenkonformer oder nichtkonformer Wahrnehmung. Überzeugungen bestimmen die Wahrnehmung. Erziehungs-Effekt durch Beobachtungsleiter (umso stärker, je häufiger Zwischenergebnisse diskutiert werden).
- Persönliches Interesse an den/dem Beobachteten beeinflusst das Urteilsvermögen (Wertungseffekt). Problem der teilnehmenden Beobachtung!
- Veränderung des Standards eines Beobachters (z.B. Vergesslichkeit, Ermüdung, nachlassende Motivation, Erwerb von „störenden“ Gewohnheiten).
Fehler zu Lasten des/der Beobachter/in - Interpretation
- Zentrale Tendenz
- Persönliche Tendenz oder Dispositionen
- Tendenz extreme Urteile zu vermeiden beispielsweise bei Schätz- oder Ratingskalen.
- Individuelle Tendenz zur „Milde“ o. „Strenge“ (ähnlich der zentralen Tendenz) in Abhängigkeit etwa der Sympathie o. Antipathie gegenüber der/dem Beobachteten
Fehler zu Lasten des/der Beobachter/in - Erinnerung
- Primacy/Recency Effect
- Erinnerungsverzerrungen und selektionen
- Problem, dass B. nur begrenzte Menge von Informationen gleichzeitig aufnehmen kann. „primacy-recency“-Effekt.
- Menschen speichern Informationen nicht neutral, sondern bauen ihre Wahrnehmungen in ein vorhandenes Netz aus Vorwissen und Erfahrungen ein.
Fehler zu Lasten des/der Beobachter/in - Wiedergabe
- Konformität (Sozialer Einfluss)
- Abgesehen von Täuschungsversuchen, von denen wir natürlich nicht
ausgehen, ergeben sich Wiedergabefehler z.B. durch Konformitätsdruck (z. B.
Konformitätsexperimente von Asch).
Verringerung von Beobachtungsfehlern (6 pkt)
- Mehrere unabhängige Beobachter
- Gute Kategoriensysteme
- Beobachter/innen-Training
- Beobachter/innen und Equipment sollten möglichst wenige Aufmerksamkeit erzeugen (Mimetisation)
- Notizien machen und verwenden
- Erst Beobachtung, dann Bewertung!
Livecodierung (7 pkt)
- Mobil – Sicht kann angepasst werden
- Es muss sofort Code zugewiesen werden
- Limitierte Kategorienanzahl (Überforderung)
- An Beobachtungsort / -zeit gebunden
- Rel. Preisgünstige Ratingtools
- Weniger strenge Ethikregelung
- Meist nur Häufigkeiten möglich
Videocodierung (7pkt)
- Limitierte Sicht
- Pausen sind möglich, Video kann beliebig viele Male angeschaut werden
- Umfangreiche Kategorien möglich, da mehr Zeit zum entscheiden (start/stop)
- Nicht an Situation gebunden
- Teure Soft- / Hardware (Kamera etc.)
- Ethikbewilligung für Videoaufnahmen
- Dauer und Häufigkeiten möglich