Darmpathogene E.coli Flashcards

1
Q

E. coli:

  • Eigenschaften
  • wann krankheitserregend?
  • in welchen Fällen Diagnostik?
  • allgemeines Therapie bei E. coli-Infektionen
A

Erreger:

  • gramnegatives, begeißeltes Stäbchen
  • wichtiger Bestandteil der bakteriellen Darmflora
  • Erkrankung durch Aufnahme eines für den menschlichen Darm pathogenen Subtyp oder durch Verschleppung der Darmkeime in ein anderes Milieu (Pneumonie, Zystitis)

Diagnostik (Toxin- und Erregernachweis im Stuhl) nur bei:

  • hospitalisierten Kleinkindern
  • HUS/TTP
  • hämorrhagischer oder nekrotisierender Kolitis
  • Auftreten in Gemeinschaftseinrichtungen

Allgemeine Therapie der E. coli-Infektionen:

  • symptomatische Therapie der Durchfälle
  • kalkulierte antibiotische Therapie nur bei schweren, länger anhaltenden Durchfällen
  • CAVE: keine antibiotische Therapie bei V.a. HUS bei EHEC!!
  • eingesetzte Substanzen: bei Erwachsenen Fluorchinolone und alternativ Cotrimoxazol; bei Kindern und Säuglingen Cotrimoxazol
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2
Q

EHEC:

  • wofür steht Abkürzung?
  • Häufigkeitsgipfel
  • Verbreitung
  • Erreger
  • Infektionsweg (2)
  • Pathophysiologie (4)
  • IKZ
  • Klinik (unterscheide nach Alter)
  • Diagnostik (2)
  • Meldepflicht?
  • Therapie
  • Komplikationen
A

= Enterohämorrhagische E. coli

Alter: zwei Häufigkeitsgipfel-> Säuglinge/Kleinkinder und höheres Lebensalter

Verbreitung: assoziiert mit industrieller Fertigung von Lebensmitteln in Industrienationen

Besonderheiten des Erregers:

  • Shigatoxin/Shiga-like-Toxin bildend
  • Serovar O157, O103 etc

Infektionsweg:

  • kontaminierte Lebensmittel (Rohmilchprodukte und rohes Fleisch, Gemüsesprossen)
  • fäkal-oral: Übertragung über EHEC-Ausscheider

Infektiosität: Ausscheidung über Stuhl 5-20 Tage nach Infektion

Pathophysiologie:

  • Enterohämorrhagische E. coli tragen idR Bakteriophagen -> Toxinproduktion (Shiga-like-Toxin/Shigatoxin 1 und 2)
  • Adhäsion an Rezeptoren an Darmzellen -> Freisetzung des Shigatoxins
  • Freisetzung -> wässrig blutige Durchfälle
  • evtl Übertreten in die Blutbahn -> Andocken an glomerulären Rezeptoren -> Aktivierung des Gerinnungssystems -> HÜST

IKZ: 2-10 Tage

Symptomatik: exsudativ-entzündliche Diarrhöen

  • Erwachsene: meist asymptomatisch, jedoch auch Vollbild einer EHEC-Infektion möglich
  • Kleinkinder/Säuglinge: wässrige und blutig-wässrige Durchfälle (“Enterohämorrhagische Kolitis”); evtl Erbrechen, Bauchkrämpfe

Diagnostik:

  • Nachweis des Erregers aus Stuhlproben
  • Nachweis des Shigatoxins/Shiga-like-toxins aus Stuhl und Blut

Meldepflicht:
Krankheitsverdacht oder Nachweis meldepflichtig bei:
*Erkrankung einer Person im Lebensmittel-/Gaststättengewerbe
*Erkrankung von mehr als 2 Personen
*Nachweis eines HUS

Komplikationen:
*HUS (v.a. Säuglinge und Kleinkinder -> haben im Darm mehr Rezeptoren zum Andocken)

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3
Q

ETEC:

  • wofür steht Abk?
  • Pathophysiologie
  • Vorkommen
  • Klinik
  • Therapie
  • Prophylaxe
A

= Enterotoxinbildende E. coli

Pathophysiologie: hitzelabile und hitzestabile Enterotoxine mit Ähnlichkeit zum Choleratoxin-> Hemmung der GTPase -> cAMP-Spiegel⬆️ -> erhöhte Wassersekretion (sekretorische Diarrhöe)

ETEC ist häufigster Erreger der Reisediarrhoe

Vorkommen: sehr häufig bei Reisen in asiatische, afrikanische und lateinamerikanische Länder

Klinik: unspezifische GE mit meist wässriger Diarrhöe für 1-4 Tage

Therapie:

  • supportiv, ausreichende Flüssigkeitssufnahme, Ausgleich von eventuellen Elektrolytverlustej
  • Antibiotikatherapie nur bei Fieber, Blut im Stuhl, anhaltender Diarrhöe mit hoher Stuhlfrequenz -> Ciprofloxacin

Prophylaxe:

  • Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene
  • antibiotische Prophylaxe ist nicht indiziert (ggf bei bestimmten Patientengruppen bei denen sich eine Grunderkrankung durch Diarrhoen verschlimmern würde, zB Colitis ulcerosa, Niereninsuffizienz)
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4
Q

Reisediarrhö -> Erreger

A

Am häufigsten ETEC

Außerdem anderen E. coli-Stämme (zB EAEC), Salmonellen, Shigellen, Rotaviren

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5
Q

EPEC

  • Bedeutung der Abk
  • Krankheitsbild
  • Vorkommen
  • Klinik
  • Therapie
A

= Enteropathogene E. coli

Krankheitsbild: sog. Säuglingsdiarrhoen

Vorkommen:

  • in Deutschland und in industrialisierten Ländern inzwischen selten
  • in Entwicklungsländern hinter Rotavirusinfektion eine der Hauptursachen für hohe Kindersterblichkeit

Klinik: 10-20 Stuhlabgänge pro Tag über ca 2 Wochen

Therapie:

  • symptomatisch!!!
  • kalkulierte antibiotische Therapie nur bei schwerer, länger anhaltender Diarrhöe (Erwachsene: Flourchinolon oder Cotrimoxazol; Kinder: Cotrimoxazol)
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6
Q

EIEC

  • Bedeutung der Abk
  • Pathophysiologie
  • Klinik
  • Therapie
A

= Enteroinvasive E. coli

Pathophysiologie: Invasion des Darmepithels und Enterotoxin-Bildung

Klinik:

  • blutig-schleimige Diarrhöe im Erwachsenenalter
  • Symptomatik ähnlich der Shigellenruhr

Therapie:

  • symptomatisch
  • kalkulierte antibiotische Therapie nur bei schweren, länger anhaltenden Durchfällen (Erwachsene: Fluorchinolone, alternativ Cotrimoxazol; Kinder: Cotrimoxazol)
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