Bakterielle Durchfallerkrankungen Flashcards

1
Q

Campylobacter-Enterokolitis/-Enteritis

  • Erreger
  • Infektionsweg
  • IKZ
  • Klinik
  • Therapie
  • Komplikationen
A

Erreger: Campylobacter jejuni (gramnegative Spirillen)

Infektionsweg: kontaminierte Lebensmittel (v.a. Geflügel, Trinkwasser)

  • geringe Infektdosis genügt
  • Erhitzen schützt vor Infektion

IKZ: 2-6 Tage

Klinik:

  • Frühphase: grippeähnliche Symptome
  • meist wässrige, manchmal aber auch blutige Diarrhöe mit kolikartigen Unterbauchschmerzen (exsudativ-entzündliche Diarrhöen)

Therapie: idR symptomatisch; bei schwerem Verlauf kausal mit Makroliden

Komplikationen: reaktive Arthritis, Guillain-Barré-Syndrom

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Q

Salmonellengastroenteritis:

  • Erreger
  • Infektionsweg
  • IKZ
  • Klinik
  • Therapie
A

Erreger: Salmonella enteritidis, Salmonella typhimurium (gramnegatives Stäbchen, fakultativ anaerob)

Infektionsweg: peroral über kontaminierte Lebensmittel (v.a. Geflügel, Eier, Milch)

  • Salmonellen sind resistent gegen Einfrieren! Nur ausreichendes Erhitzen der Nahrung schützt vor Infektion!
  • hohe Infektdosen nötig für Infektion

IKZ: wenige Stunden bis mehrere Tage (abhängig von Infektdosis)

Klinik:

  • Endotoxine der Salmonellen lösen massive Brechdurchfälle aus
  • meist wässrige, manchmal auch blutige Diarrhöe und grippeähnliche Symptome
  • Immunsuppression (zB HIV Stadium C): Salmonellen-Sepsis (rezidivierende Salmonellen-Septikämien als AIDS-definierende Erkrankungen)

Therapie: symptomatisch; kausale Therapie nur bei systemischem Verlauf oder Immunsupprimierten Patienten (Fluorchinolone oder Cephalosporine 3. Generation)

*antibiotische Therapie kann negativen Effekt durch verlängerte Erregerausscheidung und Züchtung von Resistenzen bewirken!!!

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3
Q

Shigellose:

  • Synonym
  • Erreger
  • Infektionsweg
  • IKZ
  • Klinik
  • Therapie
  • Komplikationen
A

= Shigellenruhr = bakterielle Ruhr

Erreger: Shigella dysentericae, -flexneri, -sonnei (gramnegative Stäbchen, Toxin-Bildner -> Shigatoxin)

Infektionsweg:
Kontaminiertes Wasser und Nahrungsmittel (v.a. Milchprodukte und rohes, nicht gewaschenes Gemüse) -> Seuchenerkrankung (mangelnde Hygiene und verunreinigtes Trinkwasser in Flüchtlingslagern und Kriegsgebieten)
*schon 10-200 Erreger reichen für Infektion!!!

IKZ: 1-4 Tage

Klinik:

  • leichter Verlauf: wässrige Diarrhöe und grippeähnliche Symptome
  • schwerer Verlauf: blutig-schleimige Diarrhöe, Tenesmen, hohes Fieber (exsudativ-entzündliche Diarrhöe)

Therapie: symptomatisch; kausale Therapie nur bei schwerem Verlauf (Fluorchinolone oder Breitbandpenicillin)

Komplikationen:

  • HUS
  • toxisches Megakolon
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4
Q

Cholera:

  • Erreger
  • Infektionsweg
  • Pathophysiologie
  • IKZ
  • Klinik
  • Diagnostik
  • Therapie
  • Prävention
  • Meldepflicht
A

Erreger: Vibrio cholerae (gramnegativ, produziert Choleratoxin)

Infektionsweg:

  • fäkal-oral: von Mensch zu Mensch
  • über kontaminiertes Wasser bei nicht getrennten Trinkwasser- und Abwassersystemem

Pathophysiologie:
Enterotoxin aktiviert Adenlyatzyklase -> vermehrt cAMP -> Hypersekretion von Wasser ins Darmlumen

IKZ: wenige Stunden bis mehrere Tage

Klinik:

  • leichte Form (über 90%): mäßige Diarrhöe oder symptomloser Verlauf
  • schwere Form: Reiswasserstühle mit 20-30 wässrigen Stuhlgängen/Tag, nahezu flüssig wie Wasser mit weiß-trüber Färbung, nicht hämorrhagisch

Diagnostik:
Direkter Erregernachweis mittels Mikroskopie und Stuhlkultur

Therapie:

  • antibiotische Therapie mit Fluorchinolonen, zB Ciprofloxacin (nur bei schwerem Verlauf)
  • Flüssigkeitssubstitution!!!!!!!!

Prävention:

  • Tot- und attenuierter Lebendimpfstoff stehen zur Verfügung
  • empfohlen in Gefahrgebieten (Zustände mangelnder Hygiene wie bspw. bei Naturkatastrophen)

Meldepflicht: namentlich bei Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod

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5
Q

Yersiniose:

  • Erreger
  • Infektionsweg
  • IKZ
  • Klinik
  • Diagnostik
  • Therapie
  • Komplikationen
A

Erreger: Yersinia enterocolitica, -pseudotuberculosis (gramnegative Stäbchen)

Infektionsweg: Zoonose!!! (Indirekt von Tieren über Lebensmittel, Milchprodukte, rohes Schweinefleisch)

IKZ: 3-10 Tage

Klinik:

  • Pseudappendizitis -> mesenteriale Lymphadenitis v.a. am Ileum mit den typischen Appendizitiszeichen (DD Appendizitis!!!)
  • Enterokolitis -> Durchfall über Wochen und kolikartige Bauchschmerzen, seltener blutig (DD M. Crohn/Colitis ulcerosa)

Diagnostik: direkter Erregernachweis (Kälteanreicherung: Stuhlprobe kühl lagern, da Yersinien sich im Gegensatz zur normalen Stuhlflora auch noch bei 4 Grad vermehren)

Therapie:

  • symptomatisch
  • bei schwerem Verlauf Fluorchinolone oder Cephalisporine 3. Generation

Komplikationen: v.a. bei HLA-B27-Patienten:

  • Reaktive Arthritis
  • Erythema nodosum
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6
Q

Bakterielle Durchfallerkrankungen -> Meldepflicht?

A
  • namentliche Meldepflicht bei Nachweis von: Campylobacter, Salmonellose, Shigellose, Cholera, Yersinien
  • namentliche Meldepflicht schon bei Verdacht im Falle von Cholera und bei Personen mit beruflichem Kontakt zu Lebensmitteln
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