Cranio 3 Flashcards

1
Q

Nenne Ursachen für eine Okklusionsstörung.

A
  • sekundär zu TMG- und Muskelstörungen
  • Zahnextraktion
  • kieferchirurgische Eingriffe
  • Traumata
  • Biss auf einen harten Gegenstand
  • CMD
  • schlecht angepasste Zahnprothesen
  • Zahnfüllungen
  • genetische Faktoren
  • Ernährungsfaktoren
  • Geburtstraumata
  • Im Alter: Zahnverlust, Zahnfehlstellungen, Ablenkung Gelenkknorpel, Diskusdefekte
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2
Q

Was versteht man unter Okklusion?

A

= Retrusionsbewegung und Rotation des Proc. Condylaris nach hinten
—> Kontrolliert wird die Mundschließung durch den M. Pterygoideus lateralis

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3
Q

Benenne die Folgen von Okklusionsstörungen.

A
  • beide Kiefergelenke bringen sich in eine unphysiologische Lage
  • Druck auf umliegende Muskulatur und somit unnatürliche Beanspruchung
  • Extreme Beanspruchung der Zahnsubstanz, diese baut sich im Laufe der Zeit ab
  • Verspannung und Schmerzen auch in anderen Teilen des Stütz- und Bewegungsapparates, z.B. Schmerzen an Zähnen und Kiefergelenken, im Gesicht, Kopf- und Nackenbereich
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4
Q

Nenne Ursachen die zu einer Fixations eines Kondylus in anteriorer Position im Kiefer führen können und mögliche Folgen davon.

A

Ursachen:
- zu starker Mundöffnung
- Zahnextraktion
- Sturz oder Schlag auf die Kinnspitze mit Spasmus des Pterygoideus lateralis

Folgen:
- Schläfenbein in IRO
- Posteriorisierung des Zungenbeins
- sekundäre Anspannung des M. Sternocleidomastoideus
- Venöse Stase des Schädels
- vagale Störung
- Funktionsstörung der Schilddrüse

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5
Q

Nenne Ursachen für die Fixation des Kondylus in posteriorer Position im Kiefer und mögliche Folgen.

A

Ursachen:
- Traumata
- Dysfunktion C0/C1 —> wird durch Spasmus des Temporalis in Stand gehalten

Folgen:
- Dysfunktion Kopfgelenke
- CMD
- Anspannung des M. Temporalis ( Pars Posterior)
- Schläfenbein in ARO

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6
Q

Nenne Ursachen und Folgen des Kondylus im Kiefergelenk in lateraler Position.

A

Ursachen:
- Traumata

Folgen:
- Asymmetrische Bewegung der Schläfenbeine
- Kompression der Sutura parietotemporalis
- Torsion des Tentorium cerebelli
- Lateralisierung des Unterkiefers und somit asymmetrische Öffnung und Schließung
- Lateralisierung des Zungenbeins zur Seite des lateralisierten Kondylus

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7
Q

Beschreibe die anatomische Lage des Discus articularis im Kiefergelenk.

A
  • entwickelt sich embryonal in 7,5 Wo
  • setzt sich vorne in die Sehne des Pterygoideus fort
  • obere Lamina im Bereich der Fissura petrotympanica befestigt
  • mittlere Lamina durch Fissura petrotympanica hindurch bis Malleus und Lig. Mallei anterior
  • untere Lamina des Diskus setzt am Condylus an
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8
Q

Was ist die Funktion des Discus articularis im Kiefergelenk?

A
  • Ausgleich der Inkongruenz und des Größenunterschieds zwischen Kiefergelenkkopf und Gelenkpfanne
  • wirkt als bewegliche Gelenkpfannr und verschiebt sich bei den Bewegungen des TMG
  • Koordination zwischen Diskus und Kondylus während der Kieferbewegung
  • Straffes Lig. Discocondylare hält Diskus auf dem Caput mandibulae
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9
Q

Beschreibe den Ablauf des 7-Schritte-Protokolls der Sinustechniken nach Dr. Viola Fryman.

A

Vor einer Sinusbehandlung sollten:
- alle peripheren Dysfunktionen ( parietal und viszeral ) befreit sein
- oberer Thoraxeinlass offen sein
- Halsfaszien frei
- Sutura OM frei für Vena jugularis

  1. Inion —> Protuberantia externa —> Confluens sinuum
  2. Sinus transversalis ( Sinus sigmoideus)
  3. Sinus occipitalis
  4. Spreizen der Condylen ( Foramen magnum )
  5. Sinus rectus
  6. Sinus sagittalis superior ( posteriorer Teil )
  7. Sinus sagittalis superior ( anteriorer Teil )
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10
Q

Beschreibe die Biomechanik des Diskus während der Mundöffnung und Schließung.

A

Physiologischer Mundschluss:
- Diskus liegt zentriert in der Fossa mandibularis
- während des Mundschlusses besteht eine physiologische Position zwischen Proc. Condylaris und Gelenkfläche des Schläfenbeins
- das retroartikuläre Polster ist gefaltet und das Lig. Discotemporale entspannt

Mundöffnung:
- Lig. Discotemporale wird gedehnt und wirkt weiterer Mundöffnung entgegen

Maximale Mundöffnung:
- durch die elastischen Eigenschaften des Lig. Discotemporale gleitet der Diskus nach posterior

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11
Q

Welche Ursachen können zur Dysfunktion des Diskus im Kiefergelenk führen?

A
  • Stress der intermediäre Zone des Diskus, kleine Gelenkbelastungen können deutliche Deformationen hervorrufen
  • Zangengeburt
  • extreme und lang anhaltende endgradige Mundöffnungen ( führen zur Überdehnung der bilaminären Strukturen)

—> Positionsänderung sind häufig aber meist symptomlos
—> anteriore Diskusverlagerung häufigste Dysfunktion: anteriomediale Diskusstellung, Caput Condylaris etwas nach lateral und hervorstehender

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12
Q

Welche muskulären Strukturen können beim Kiefergelenk Dysfunktionen aufweisen?

A

Klinik: Schmerzen, Bewegungseinschränkungen

  • M. Temporalis
  • M. Masseter
  • M. Pterygoideus lateralis und medialis

Hyoidale Muskulatur:
- M. Mylohyoideus
- M. Digastricus
- M. Geniohyoideus
- M. Stylohyoideus
- M. Constrictor pharyngis superior
- M. Genioglossus
- M. Sternohyoideus
- M. Thyrohyoideus
- M. Omohyoideus

  • M. Sternocleidomastoideus
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13
Q

Welche ligamentären Strukturen können beim Kiefergelenk Dysfunktionen aufweisen?

A
  • Lig. Stylomandibulare
  • Lig. Sphenomandibulare
  • Gelenkapsel
  • Lig. Laterale, Collaterale laterale
  • Lig. Collaterale mediale
  • Lig. Mallei anterius
  • Lig. Sphenopetrosum
  • Raphe pterygomandibularis
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14
Q

Welche nervalen Strukturen können beim Kiefergelenk Dysfunktionen aufweisen?

A
  • Ganglion trigeminale
  • N. Mandibularis
  • N. Maxillaris
  • N. Infraorbitalis
  • Nn. Alveolares superiores
  • Nn. Palatini Majores
  • sympathische Fasern vom N. Petrosus profundus
  • N. Zygomaticus
  • Ganglion oticum und Ganglion submandibulare
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15
Q

Welche vaskulären Strukturen können beim Kiefergelenk Dysfunktionen aufweisen?

A
  • A. Und V. Infraorbitalis
  • Aa. Alveolares superiores anteriores
  • A. Alveolaris superior posterior
  • A. Palatina descendens: Canalis palatinus major
  • A. Alveolaris inferior: Canalis mandibulae
  • A. Mentalis: Foramen mentale
  • Ramus mylohyoideus: im Sulcus myolohyoideus
  • A. Masseterica
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16
Q

Welche Drüsen befinden sich im oder in der Umgebung des Kiefergelenks?

A

Speicheldrüsen:
- Glandula Parotis
- Glandula sublingualis
- Glandula submandibularis

Endokrine Drüsen:
- Glandula thyoidea
- Glandula parathyroidea

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17
Q

Nenne mögliche klinische Zeichen einer myofaszialen CMD.

A
  • Abweichung während Mundbewegungen
  • Druckschmerzhaftigkeit oder ein Schmerz bei der Palpation von Muskelstrukturen, insbesondere der Kaumuskulatur
  • häufig Schmerzkonzentration im Bereich des M. Masseter, der sich bis in den M. Temporalis ausdehnen kann
  • eingeschränkte Kieferöffnung
  • Parafunktion
  • Zähnezusammenbeißen
  • Knirschen
  • Pressen
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18
Q

Benenne Ursachen für eine primäre CMD.

A
  • kongenital
  • perinatale Traumata
  • Stürze und Schläge aufs Gesicht
  • Zahnextraktionen
  • Extreme Mundöffnungsbewegungen
  • Stürze oder Schläge aufs Becken
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19
Q

Benenne Ursachen für eine sekundäre CMD.

A
  • Dysfunktion der Schädelknochen oder der Schädelnähte
  • Fehlspannung der Kaumuskeln, Hyoidmuskeln, Ligamente
  • Schlechte Kau- und Schluckgewohnheiten oder eine Dysfunktion der Zunge, insbesondere die anteriore Position der Zunge
  • Störungen der Zähne wie Bissstörungen, Zahnklammern, Zahnprothesen, etc.
  • Flaschenkinder die nicht gestillt wurden ( Wachstumsreiz —> Förderung des Mundschlusses —> Formativen Reiz)
  • Störungen der Nasenatmung oder des Zwerchfells
  • Dysfunktion der oberen HWS und C0/C1
  • Dysfunktion Schultergürtel
  • statische Dysfunktionen wie Fehlhaltungen
  • viszerale Dysfunktionen
  • gewebliche Disposition
  • Fehlspannung der Dura
  • Psycho-emotionale Faktoren
  • Psycho-soziale Faktoren
  • neurologische Störungen
  • Ungleichgewicht Merdiansystem
  • Vitamin- und Mineralienmangel
  • degenerativer und entzündlicher Rheumatismus
  • Arthrose
  • M. Bechterew
  • endokrine Störungen
  • Allergien
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20
Q

Beschreibe das Modell des 6-beinigen-Tisches.

A
  1. Beinpaar —> Kiefergelenke, besitzen Adaptationsfähigkeiten
  2. Beinpaar —> Molaren/ Seitenzähne für die Okklusion
  3. Beinpaar —> Front- Eckzahn, für die Okklusion

Bedeutung:
Je stärker stomatognates System ausgeglichen funktionell aktiv ist, desto stärker wird die assoziierte Okklusion gelenkprotektiv wirken.
Ist das nicht der Fall, kann dies zu gelenkdegenerativen Veränderungen der intra- und extraartikulären Strukturen führen

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21
Q

Worauf deutet eine Diskoordination der Mundöffnung mit Abweichungen am Ende in ML hin?

A
  • gewöhnlich myogenetische Ursache
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22
Q

Worauf deutet eine Deviation bei der Mundöffnung hin ?

A
  • myogenetische Ursache oder Ursachen liegt bei den Gelenkflächen
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23
Q

Worauf deutet eine Deflexion bei der Mundöffnung hin?

A

Diskopathie oder Akylose

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24
Q

Wodurch werden die funktionellen posterioren Dreiecke gebildet?

A

Posteriores superiores Dreieck:
- M. Trapezius ( Pars descendus ) und die tiefe zervikale Muskulatur verbindet das Okziput mit der Scapula

Posteriores inferiores Dreieck:
- M- Trapezius ( Pars ascendens) und die tiefer gelegene Brustmuskulatur —> setzt sich bis zum LSÜ und das Sakrum fort.
- seitlich unterstützt durch den M. Latissimus dorsi

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25
Q

Wodurch werden die inframandibulären Dreiecke gebildet?

A

Superiores inframandibuläres Dreieck:
- M. Digastricus ( Venter anterior), M. Mylohyoideus, M. Geniohyoideus verbinden die Mandibula mit dem Hyoid
- im weiteren umfasst es auch die Zungenmuskulatur

Inferiores inframandibuläres Dreieck:
- M. SCM, M. Thyrohyoideus, M. Sternohyoideus und M. Sternothyroideus verbinden das Hyoid und die Cartilago thyroidea mit dem Art. Sternoclavicularis und sternocostalis

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26
Q

Wodurch wird das laterale Dreieck des Kiefers gebildet?

A
  • M. Digastricus verbindet das Mastoid mit dem Hyoid und dem Unterkiefer
  • M. SCM, verbindet das Okziput und das Mastoid mit dem Sternum und der Klavikula
  • M. Stylohyoideus verbindet das Schläfenbein mit dem Hyoid
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27
Q

Beschreibe die Ausführung des Zwei-Waagen-Test.

A

Test für den Gleichgewichtssinn des Pat.
Dieser steht auf 2 Waagen und soll sein Gewicht möglichst symmetrisch verteilen.
Ein Seitenunterschied von mehr als 4 kg ist bei Schwindel ein Hinweis auf Beteiligung der WS und eine propriozeptive Störung.

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28
Q

Welche Funktion hat die tiefe mediale Linie?

A
  • Balancierung des Kopfes und Nackens auf den Körper
  • Stabilisierung des Brustkorbs
  • Unterstützung der LWS
  • Stabilisierung der Beinsegmente
  • Anhebung des medialen Fußgewölbes
  • stabilisierende Linie
  • Haupt- Core- Line des Körpers

—> verantwortlich für Atmung, Stabilität der LWS, ADD Hüfte und SUP/INV des Fußes

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29
Q

Beschreibe den Verlauf der tiefen medialen Linie.

A
  1. Kranium
  2. Kaumuskeln
  3. Mandibula
  4. suprahyoidale Muskulatur
  5. Hyoid
  6. infrahyoidale Muskeln, Fascia praetrachealis
  7. posteriorer Rand des Subcostalis Knorpels, Proc. Xyphoideus
  8. anteriores Diaphragma, Cura diaphragmatis
  9. lumbale Wirbelkörper
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30
Q

Welche Muskeln sind für die tiefe mediale/frontale Linie von Bedeutung?

A
  • Temporalis
  • Masseter
  • suprahyoidale Muskeln
  • infrahyoidale Musklen
  • Scalenus
  • Longus Colli und Capitis
  • Diaphragma
  • Psoas Major
  • Quadratus lumborum
  • Beckenboden
  • Adduktor Magnus, longus und brevis
  • Pectineus
  • Gracilis
  • Tibialis posterior
  • Flexor hallucis longus
  • Flexor digitorum longus
  • Extensor hallucis longus
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31
Q

Kennst du ein bestimmtes Haltungsmuster bezogen auf den gesamten Körper des Menschen, das typisch für die CMD sein könnte?

A
  • M. Peroneus longus zieht hinter Malleolus lateralis an die Unterseite der Fußfläche und bildet hier zusammen mit dem Ansatz des M. Tibialis anterior den sog. Steigbügel.
  • bei der CMD ergibt sich hier in fast allen Fällen folgendes Muster
    —> Rückfuß in Valgusstellung
    —> verstärkte Pronation des gesamten Fußes und Aufhebung des Längsgewölbes und Quergewölbes ( C-Bogen)
    —> M. Peroneus konzentrisch fixiert, M. Tibialis anterior exzentrisch verlängert

Aufgrund einer absteigenden Kette:
- Kopfvorhalteposition
- retrale Zwangsführung der Mandibula
- Verschiebung des Hyoids
- aufgehobene LWS- Lordose
- verstärkte BWS- Kyphose
- Verlagerung Körperschwerpunktes nach dorsal
- Beckenkippung nach anterior
- skoliotische Fehlhaltung der WS
- Hyperlordose LWS
- Beckenschiefstellungen
- Funktionelle Beinlängendifferenz
- Valgusstellung der Rückfüße
- Verlust des Längsgewölbes und des C-Bogens des Fußes

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32
Q

Wie lautet die Definition der Normokklusion/ Neutralbiss ?

A

= oberer erster Molar liegt mit mesiobukkalem Höcker n der ersten Hauptfissur des unteren ersten Molaren. Oberer Eckzahn liegt in der Loge zwischen unterem Eckzahn und erstem Prämolaren. Dadurch entsteht eine minimale Überlappung der Oberkieferzähne nach distal

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33
Q

Was versteht man unter der mandibulären Progenie ( Vorbiss)?

A

= der vordere Höcker des oberen ersten Molaren befindet sich vor dem vorderen Höcker des unteren ersten Molaren. Die oberen Frontzähne sind deutlich protrudiert.

34
Q

Was versteht man unter der mandibulären Retrogenie ( Rückbiss)?

A

= obere Frontzähne sind stark nach palatinal gekippt, bei deutlichem Vorbiss des Oberkiefers. Oder der vordere Höcker des oberen ersten Molaren befindet sich hinter dem zweiten Höcker des unteren ersten Molaren. Die unteren Frontzähne können vor den oberen stehen.

35
Q

Beschreibe die Ausführung des Fukunda- Tests.

A
  1. Phase:
    - Pat Augen geschlossen, Umgebung geräuscharm
    - Mund geschlossen, musst nicht Zusammenbeißen
    - Patient streckt Arme aus und muss auf der Stelle in einem ziemlich schnellen Tempo Maschinerien ( ca. 40 Schritte), Knie hoch ziehen
    - leichte Rotation physiologisch, Rotation über 30 Grad von Armen oder Beinen pathologisch

Bei pathologischer Rotation 2. Phase:
- auf der Seite der Dysfunktion wird eine Watterolle zwischen die Zahnflächen gelegt ( Anteriorität und Dekoaptation), Patient dabei in RL
- Maschieren wiederholen
- wenn sich Rotation verbessert Fukunda positiv, wenn nicht negativ, Dysfunktion des TMG nicht primär

36
Q

Beschreibe den Armlängenreflextest.

A

Durch diesen Test soll festgestellt werden ob ein Okklisions- oder Depressionsfehler für den Körper einen Stressfaktor darstellt oder nicht.

  1. Bestimmung des Ausgangs-Sollwertes
    - Therapeut sitzend am Kopfende des Patienten, Patient in RL, beide Arme nach hinten über den Kopf bringen
    - TH greift beide Handgelenke und übt eine sehr leichte longitudinale Traktion auf den Arm aus
    - Eruierung der Armlänge, Daumen des Pat. Nebeneinander legen
    —> dieses Ergebnis ist der Ausgangs- bzw. Sollwert
    —> Das Testergebnis ist positiv, wenn sich die Armlänge in Reaktion auf den Challenge im Vergleich zum Ausgangswert verändert.
  2. Testung des Okklusionsstress
    - Challenge, Pat klappert mit den Zähnen einige Male aufeinander und presst dann anschließend die Zähne aufeinander —> Mundschlussmuskulatur wird aktiviert und eine Okklusion ausgelöst
    - während dessen die Armlänge testen
    - Abweichung von mindestens 1 cm vom Sollwert —> Okklusion wirkt als Stressfaktor
  3. Testung der Depression/ Mundöffnung
    - Testung wie gut das Kiefergelenk während der Mundöffnungsphase in seiner Bewegung angesteuert wird, d.h. Symmetrisches Loslassen und Aktivieren der Öffnungsmuskulatur
    - als Challenge öffnet der Pat den Mund einige Male maximal und hält ihn offen, dadurch wir die Mundöffnungsmuskulatur aktiviert
    - während der Patient den Mund geöffnet hält wird Armlänge getestet
    - eine Abweichung vom Ausgangswert von mindestens 1cm ist als positives Ergebnis zu werten
  4. Kombination des ALRT mit Therapielokalisation
    - zur Lokalisation des Stressors
    - die zu testende Struktur wird palpiert um Gehirnbereich für das Kiefergelenk zu aktivieren
    - weitere Testung wie vorher beschrieben durchführen
37
Q

Beschreibe die Bedeutung und die Ausführung des Wattenrollentestes.

A

Beißt der Patient auf zwei dünne Watterollen und ändert sich dabei die Position des Unterkiefers ist dies ein weiterer Hinweis für eine CMD

38
Q

Beschreibe den Test zur Mundöffnung und -Schließung und wie wird dieser Test interpretiert?

A
  • mit einem Lineal wird jeweils die Distanz zwischen Unterkante der Oberkieferzähne und Oberkante der Unterkieferzähne gemessen
    —> Normbereich der Mundöffnung > 40mm
  • eine verminderte Mundöffnung ( bis 35mm) weist auf eine muskuläre und distale Dysfunktion hin
  • eine deutliche Einschränkung der Mundöffnung ( 35- 21 mm) deutet auf eine relativ akute Luxation hin
  • eine starke Einschränkung der Mundöffnung ( <12 mm) ist meist bei einer Ankylose oder akuten muskulärem Spasmus ( mit häufig zugrunde liegender Luxation) vorhanden
39
Q

Beschreibe die Ausführung der isometrischen Mundöffnung.

A
  • es werden Schmerzen und Kraft registriert
  • tritt dabei Schmerz auf, ist dieser arthrogen oder myogen Ursprungs
  • zur weiteren Differenzierung wird der Mund etwas weiter geöffnet und von dieser Position eine isometrische Gegenkraft ausgeübt
    —> ist diese Testung schmerzfrei , liegt die Störung eher im arthrogenen Bereich
    —> ist diese Testung schmerzhaft, liegt eher eine Störung im myogegen Bereich vor
40
Q

Worauf können Gelenkgeräusche während der Mundöffnung und Mundschließung hindeuten?

A
  • hypermobiles Gelenk
  • Störung des Diskus
  • Lig. Laterale
  • Bewegungsbahn des Gelenks
  • Knacken am Ende der Mundöffnung und zu Beginn des Mundschlusses gibt Hinweis auf hypermobiles Gelenk
41
Q

Beschreibe die Ausführung und Interpretation des Tests nach Watt.

A
  • Pat wird aufgefordert seine Zähne mehrfach aufeinanderzuschlagen
    —> kompakter satter Ton = hohe Güte der Okklusion
    —> weicher Ton = geringe Güte der Okklusion
    —> bei einem weichen Ton wissen wir, dass sie Okklusionspunkte nicht gleichmäßig aufeinander treffen. Dies weißt entweder auf eine Okklusionsstörung, eine Beeinträchtigung der Zentrik oder eine Überforderung der Propriozeptiven Mechanismen hin
42
Q

Beschreibe die Ausführung und Interpretation der passiven Kompression am Kiefergelenk.

A
  • passive Kompression nach dorsal: Therapeut führt mit Druck Unterkiefer nach dorsal, o.B. Wenn schmerzfrei
  • bei Schmerzen: traumatische oder entzündliche bilaminäre Zone
  • passive Kompression Dorsi-cranial: hierbei wird die Gelenkbahn unter Kompression abgefahren, um Unebenheiten oder Reibegeräusche zu differenzieren
43
Q

Nach welcher Reihenfolge würdest du bei einer CMD in der Behandlung vorgehen?

A
  1. Behandlung aller auf- oder absteigenden Ketten und Behandlung aller Strukturen die das Kiefergelenk beeinflussen
  2. Behandlung des Okziputs, Os Temporale und SSB
  3. Behandlung der Kaumuskulatur
  4. Behandlung der hyoidalen Muskulatur
  5. Behandlung der Nackenmsuksulatur
  6. Behandlung der kraniozervikalen Faszien
  7. Behandlung der Condylen
  8. Intraossale Behandlung
  9. Behandlung der Ligamente des Unterkiefers —> Lig. Sphen-, Stylomandibulare
  10. Behandlung des Lig. Sphenopetrosum an der Sutura Sphenopetrosa
  11. Verbesserung der Nasenatmung
  12. Behandlung der Dyskenisien
  13. Auf- und absteigende Ketten
44
Q

Was versteht man unter dem superfiziellen muskuloaponeurotischem System ( SMAS)?

A

= organisiertes Fasernetz, das aus Platysma- Muskel, Parotis- Faszie und einer fibromuskulären Schicht besteht, dass die Wange bedeckt.
- liegt unterhalb des Jochbogens und oberhalb des Muskelbauchs des Playsmas und trennt tiefes und oberflächliches Fettgewebe des Gesichts und weist eine regionsspezifische Morphologie auf
- SMAS verbindet Gesichtsmuskeln durch fibröse Septen in der oberflächlichen Fettschicht mit der Dermis
- Aufgabe: Aktivität aller Gesichtsmuskeln zu übertragen, zu verteilen und zu verstärken
- enge Beziehung zu den oberflächlichen Faszienebenen des Gesichts und des Halsbereichs
- SMAS haftet an der Parotisfaszie über der Ohrspeicheldrüse

45
Q

Welche Ursachen können bei einem anteromedial verlagertem Discus im Kiefergelenk vorliegen?

A
  • chronische oder akute Verletzungen des Kiefergelenks
  • Veränderungen der Form und/oder der dynamischen Eigenschaften der Kiefergelenkskomponenten
  • Mangel an Schmierung
  • Form der Bandscheibenveränderungen
  • degenerative Gelenkbeschwerden
  • einige okklusale Anomalien
  • Hyperaktivität des M. Pterygoideus lateralis
  • Hypermobilität des Gelenks
  • Schwäche des Kiefergelenkbandes und der Gelenkkapsel
46
Q

Beschreibe die Ausführung einer Reposition der anteromedialen Diskusverlagerung nach Farrar.

A
  • beide Hände umgreifen den Unterkeifer fest, Daumen auf hinteren Bereich der unteren Zahnreihe, übrige Finger umgreifen unteren Rand des vorderen Unterkeifers von außen
  • auf der Seite des verschobenen Diskus übt Daumen auf den Kondylus einen kaudalen Druck aus, während Finger einen Druck nach kranial ausüben
  • anschließend wird Kondylus der betroffenen Seite nach anterior und medial manipuliert
47
Q

Wie behandelst du eine Dysfunktion des Lig. Stylomandibulare?

A
  • 5-Finger- Schläfenbeintechnik
  • kaudale Hand umgreift kontralateralen Unterkiefer, Daumen liegt auf unterer Zahnreihe
  • kraniale Hand umgreift Temporale mittels Polizeigriff
  • Test: Unterkiefer schräg nach kaudal, anterior und lateral, bei abnormer Spannung: Os temporale der getesteten Seite nach inferior
  • Unterkiefer nach kaudal, anterior und lateral
48
Q

Welche neuralen Strukturen sind an der Steuerung des Kauaktes beteiligt?

A
  • Afferenz: Mechano-, Chemo-, Thermorezeptoren
  • N. Trigeminus
  • N. Facialis
  • N. Glossopharyngeus
  • N. Vagus
  • Hirnnervenkerne
  • ZNS
  • Thalamus im Zwischenhirn oder Kauzrentrum ( Pons)
  • Hirnrinde
  • extrapyramidales System
  • Basalganglien
49
Q

Durch welche Nerven wird das Kiefergelenk innerviert?

A

N. Auriculotemporalis
N. Massetericus
Nn. Temporales profunda
N. Facialis
Parasympathische Fasern über das Ggl. Oticum

50
Q

Beschreibe die Ausführung und Interpretation des Testes für den N. Mandibularis.

A
  • Pat in RL, Kopf ragt über das Kopfteil der Bank hinaus und wird durch TH Bauch gestützt
  • Hände des TH auf Os occipitale, Daumen auf den Anguli mandibularis

Ausführung:
- Beugung des Kopfes mit Flexion der HWS um eine gedachte Transversale Achse, die zwischen dem 1. und 2. Halswirbel verläuft
- kontralaterale Latflex der oberen HWS um eine gedachte sagittale Achse zwischen dem 1. und 2. Halswirbel
- Flex und Latfelx werden soweit wie möglich ausgeführt, ohne das Schmerzen ausgelöst werden
- unter Beibehaltung der Einstellung wird eine kontralaterale Gleitbewegung des Unterkiefers ausgeführt, hier für legt der TH seinen rechten Zeige- und Mittelfinger parallel zum Unterkiefer, Finger sind nach anterior gerichtet
- Kaumuskeln und Zunge des Patienten sind entspannt, der Mund ist etwa 1cm geöffnet

Interpretation:
- positiv beim Auftreten von intraoralen und kraniozervikalen Symptomen wie Taubheit, Brennen, Kribbeln und extremen Druck, sowie starken Schmerzen in der Kieferregion

51
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung und Entspannung des N. Mandibularis und seine Äste.

A
  • Daumen der kaudalen Hand auf Zahnreihe, ZF und MF umfassen Angulus von außen
  • kraniale Hand: MF im Meatus acusticus externus, RF auf Spitze des Proc. Mastoideus, KF auf Pars mastoidea, ZF und D umgreifen Proc. Zygomaticus

Ausführung:
- hochzervikal Flexion und kontralaterale SN
- an Mandibula kaudaler Zug > 2cm, und kontralaterale Laterotrusion und Mediotrusion
- Zusatzbewegung am Os Temporale oder am Sphenoidale
- Gewebedynamiken der Nerven folgen

—> für N. Mentalis:
- ZF wird intraoral am Foramen mentale gelegt, Daumen von außen auf Foramen. N. Mentalis mit 2 Fingern hin und her bewegen, Finger zueinander und voneinander weg bewegen
- auf N. Mentalis nach kaudal gerichteter Zug
- Mikrobewegungen werden unterstützt

52
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung des N. Auriculotemporalis.

A
  • beide Zeigefinger werden zwischen Tragus und Caput mandibulae positioniert
  • der N. Auriculotemporalis ist zwischen Tragus und Caput mandibulae bei Mundöffnung gut zu palpieren
  • der TH stellt hochzervikal eine Flexion und kontralaterale SN ein
  • es wird ein sanfter und divergenter Longitudinaler Zug man N. Auriculotemporalis ausgeführt und dabei auftretende Mirkobewegungen werden unterstützt
53
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung des N. Lingualis.

A
  • ZF intraoral, mediodorsal der Mandibula, etwa 1 cm kaudal vom Caput mandibulae
  • anderer ZF ebenso einige cm kaudal vom 1. ZF
  • N. Lingualis ist mediodorsal der Mandibula, etwa 1cm kaudal vom Caput mandibulae in Region des superioren Anteils des M. Pterygoideus medialis
  • hochzervikal Flexion und kontralaterale SN
  • divergenter longitudinaler Zug am Nerv, Mikrobewegungen unterstützen
54
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung des Ganglion trigeminale.

A
  • kaudale Hand umgreift Alae majores
  • kraniale Hand MF im Meatus acusticus externus, RF auf Spitze des Proc. Mastoideus, KF auf Pars mastoidea, ZF und Daumen umgreifen Proc. Zygomaticus
  • Os temporale wird nach kaudal bewegt und ein Spannungsgleichgewicht versucht herzustellen
  • Sphenoidale wird mittels der Alae majores nach kranial bewegt
  • Fokus auf Ganglion trigeminale
55
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung des N. Palatinus major.

A
  • MF am Foramen palatinus major und palpiert Puls der Arterie und Nerven
  • hochzervikale Flexion und kontralaterale Seitneigung, der N. Palatinus major wird sanft entspannt
56
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung der Fascia superficialis und Platysma.

A
  • Kopf des Pat in leichter Extension
  • beide Hände des TH liegen auf dem oberen Bereich des Thorax bzw. Am Übergang zwischen Hals und Thorax
  • Testung: Pat atmet tief ein und hält den Atem an, während der Apnoe wird ein kaudaler Zug ausgeübt und Restriktionen auf Höhe des Platysmas befindet
  • Technik: Patient spannt seinen Mund an, bzw. Schneidet Grimassen während die Hände kaudalen Zug am oberen Thorax ausüben um das Platysma nach kaudal zu fixieren
57
Q

Beschreibe eine Technik zur Entspannung der suprahyoidalen Muskulatur.

A
  • die Hänge liegen beidseits am Unterkiefer des Pat, die Fingerspitzen beider Hände liegen von unten auf der Muskulatur des M. mylohyoideus
  • die Finger üben einen Zug nach kranial medial aus
  • der Zug wird so lange aufrecht erhalten bis eine Lösung der Spannung vernehmbar ist
58
Q

Beschreibe die Technik zur Spannungslösung der Lamina superficialis nach F. Buset.

A
  • SCM wird bds. Umgriffen
  • der SCM wird mitsamt der Lamina superficialis nach lateral und medial bewegt und gegenüber der Lamina praetrachealis und den Zungenbeinmuskeln mobilisiert
59
Q

Beschreibe die Technik zur Lösung der vorderen Halsmuskulatur und der viszeralen Loge gegenüber der Lamina praevertebralis nach F. Buset.

A
  • Daumen zusammen auf ipsylateraler Seite, Finger auf anderer Halsseite, so kranial wie möglich
  • hyoidale Muskulatur inkl. viszeraler Loge umgreifen
  • Vorsicht! Nicht die Carotis komprimieren
  • beide Händen üben einen sanften nach anterior gerichteten Zug aus
  • zusätzlich vordere Halsmuskeln und die viszerale Loge transversal gegenüber der Nackenmuskulatur ( Lamina praevertebralis) mobilisieren
60
Q

Beschreibe die Ausführung der Halsfaszientechnik mit Kopfrotation.

A
  • eine Hand auf Thorax
  • eine Hand umfasst Hinterhauptbein oder Mandibula
  • Hand auf Brustkorb übt leichten Zug nach kaudal aus
  • kraniale Hand rotiert Kopf zur Seite
  • alle Gewebebewegungen werden zugelassen, ohne sanften Zug zu vermindern
  • bei jeder Entspannung der Gewebe wird neue Bewegungsgrenze aufgesucht
61
Q

Beschreibe die Besonderheiten des cranialen Sinus venosus.

A
  • keine Klappen
  • kein umgebender Muskeltonus
  • Einfluss von Spannungen der Dura, keine glatte Muskulatur im Sinus
  • Venen des Gehirns münden meist im rechten oder spitzen Winkel in die Sinus, z.T. Entgegengesetzt zur Flussrichtung
  • Abfluss: größter Teil des venösen Blutes durch eine Schädelöffnung
62
Q

Welche Indikationen sprechen für die Ausführung des 7 Schritte Protokolls von Viola Fryman?

A
  • sehr restringierter fester Schädel
  • Schwere Dysfunktion der Schädelbasis
  • zahlreiche suturale Kompressionen
  • intrakraniale Stauungserscheinungen aufgrund verminderter venöser Drainage
  • intrakranialer Hochdruck
  • retroorbitale Schmerzen und intrakraniale Schmerzen
  • Migräneanfälle
63
Q

Was ist bei der Ausführung des 7 Schritte Protokolls zu beachten?

A
  • Kontakt der Finger wird in jeder Position so lange aufrecht erhalten bis eine Erweichung des Knochens an seiner Fingerbeere und ein Einsetzen der inhärenten Bewegungen wahrgenommen werden
  • bei sehr festen komprimierten Schädeln kann es eine längere Zeit erfordern, diese Technik zu beenden. Es sollte allerdings erst der nächste Behandlungschritt erfolgen, wenn die Erweichung palpiert werden kann
    -der TH nimmt wahr, ob der Knochen oder die Membran über die Fluida der betroffenen Struktur sich deutlicher in Dysfunktion befindet
64
Q

Beschreibe die Behandlung der Sinus venosus duralis nach dem Skript von T. Liem.

A
  1. OA-Release
  2. Confluens Sinuum
    - die MF beider Hände werden mit ihren Fingerbeeren unter die Protuberantia externa gelegt
    - Finger sind vertikal aufgestellt, sodass das gesamte Gewicht des Schädels auf ihnen ruht
  3. Sinus occipitalis
    - die Finger werden an der Mittellinie des Hinterhaupts eine Fingerbreite nach kaudal versetzt
    - nach Wahrnehmung der Erweichung können die beiden MF wiederum um eine Fingerbreite nach kaudal im Verlauf des Sinus occipitalis versetzt werden
  4. Sinus Transversus und Sinus rectus
    - Fingerbeeren der KF beider Hände an Inion, während Fingerbeeren der übrigen Finger entlang der Linea nuchalis superior gelegt werden
    - gesamtes Gewicht des Schädels ruht auf Fingern
    - Daumen werden an Sutura sagittalis übereinander gelegt
  5. Sinus sagittalis superior
    - Daumen beider Hände einen QF oberhalb von Inion, überkreuzt auf die jeweils gegenüberliegende Seite
    - leichte spreizende Kraft auf Höhe der SSS
    - Daumen werden nach der Erweichung des Gewebes einen fingerbreit nach anterior gelegt bis Bregma
    - dann Finger beider Hände entlang der Sutura Metopica auf Os frontale
    - ZF befinden sich anterior von Bregma, die KF oberhalb von Nasion, übrige Finger dazwischen
    - die Finger der jeweiligen Hand homolateral neben der Sutur
    - leichter Druck und eine spreizende Kraft
  6. Sinus petrosus inferior
    - Behandlung des Sinus petrosus inferior kann mit der Behandlung der Sutura petrobasilaris angegangen werden
  7. Sinus petrosus superior
    - Ausbalancierung von ARO und IRO des Temporale oder Daumen V-förmig posterior von Bregma und ZF und MF auf Mastoid
    - Druck mit Daumen auf Sinus, ARO und IRO von ZF und MF mittels Mastoid
  8. Sinus sigmoideus
    - S. Parietomastoidea Technik, bzw. Druck auf die S. Parietomastoidea ausüben
    - Daumen oder ZF, MF, RF auf Mastoid
    - Druck auf Knochen
  9. Sinus cavernosus
    - beide Daumen direkt hinter Bregma auf beide Seiten der Sutura sagittalis und ZF auf Ala major
    - Daumen Druck in Richtung Sinus cavernosus
    - ZF anteriore Traktion auf Sphenoid
65
Q

Beschreibe die Ausführung des Testes für die bilaminäre Zone.

A

Pat in RL, TH auf einer Seite auf der Zahnreihe der Mandibula mit Daumen, restliche Finger umgreifen Mandibula. Andere Hand fixiert Sphenoid.
TH gibt nun Druck einseitig in das Kiefergelenk bankwärts nach posterior in das retrodistale Polster als Provokation.

Variation:
Einseitig mit selben Griff wie oben Kompression ins Kiefergelenk geben, während Pat seinen Mund langsam öffnet

66
Q

Beschreibe eine Behandlungstechnik bei Hypertonus der Mundbodenmuskulatur.

A

Pat in RL, Mund leicht geöffnet halten. TH sucht mit seinem Daumen oder ZF rechts und links vom Zungenbändchen nach Auffälligkeiten in Form von Myogelosen, Verhärtungen, Triggerpunkte und behandelt diese mittels Druck- Inhibition oder Ausstreichungen. Freie Hand unterhalb des Kinns des Pat als Widerlager
Auch im Sitz möglich

67
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung des Diaphragma styloideum.

A

Pat in RL, TH sitzend neben dem Pat. Eine Hand auf HWS, andere Hand flächig über Kehlkopf. Die hand auf der HWS ist ruhig und hat nur eine stützende Funktion. Leichte Annäherung und mittels Unwinding abwarten bis Gewebe zur Ruhe kommt.

68
Q

Beschreibe eine globale Technik zur bilateralen Behandlung des Kiefergelenks.

A

Patient in RL, TH stehend dem Pat gegenüber, beiden Daumen werden auf untere Zahnreihe gelegt, ZF im Verlauf der Maxilla, die restlichen Finger umgreifen die Mandibula.
Beidseits über die MF eine Kompression nach cranial durchführen, dann eine Distraktion nach caudal bds durchführen und warten bis sich Gewebe entspannt. Wenn Gewebe entspannt ist wird ein Zug nach anterior durchgeführt, auf Release warten und dann nach posterior schieben und ebenfalls auf Release warten.
Rotation über die ZF nach rechts und dann nach Entspannung nach links, wieder auf Release warten.

Auch BLT möglich, hier wird indirekt behandelt über leichte Kompression und in die Dysfunktion einstellen, Leichtigkeit folgen.

69
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung des Hyoids.

A

Pat sitzend, TH stehend hinter dem Pat. Kopf des Pat kann gegen das Brustbein des TH abgelegt werden. Eine Behandlung im Liegen ist ebenfalls möglich, hier Pat in RL. Eine Hand auf Sphenoid, eine Hand hält Hyoid im Zangengriff.
Hyoid zum indirekt oder direkt behandeln, für die indirekte Technik wird das Hyoid dem Temporale angenähert.
Es ist ebenfalls möglich eine Hand auf Hyoid zu nehmen und eine Hand auf Mandibula und hier indirekt über Annährung zu behandeln.
Weitere Möglichkeit:
Hyoid zum Constrictor annähern.

70
Q

Beschreibe die Abfolge für die Untersuchung des Kiefergelenks Inspektion und Tests.

A
  1. Inspektion im Stand ( v.a. Ohren, Schulterhöhe, Becken, Beinachse, Fußstellung) von vorne, seitlich und hinten, Kaumuskulatur im Stand aktiv? Gesichtssymmetrie?
  2. Mundöffnung und -Schließung, Flüssig? Diskoordination? Deviation? Deflexion? Kopfbewegung? Wie viele QF passen zwischen die beiden Zahnreihen
  3. Mittellinie der 1er Zähne
  4. Zunge zeigen lassen, Bewegung möglich? Abdrücke?
  5. Kieferöffnung unter Palpation, Knacken? Krepitation?
  6. Barre- Test
  7. Zink-Test im Stand, Sitz und RL
  8. Mersemann- Test
  9. Papierstreifen zwischen die Zähne, Laufen und Schlucken lassen. Hat sich in der Statik was verändert? Wenn ja könnte Kiefergelenk ursächlich sein. Beinlänge testen, ABD und IRO Hüfte, Kopfrotation, mit Ergebnissen vorher vergleichen.
71
Q

Beschreibe die Ausführung einer MET- Technik zur Verbesserung der Mundöffnung/ Mundschließung.

A

Pat in RL, TH sitzend am Kopfende.
Für die Mundöffnung greift TH mit Daumen von extern die Kinngrube und sucht Bewegungsgrenze der Mundöffnung auf. Er lässt dann für 3-5 Sekunden in die Schließung anspannen, locker lassen und neue motorische Grenze aufsuchen in Öffnung. 3-5x wiederholen.
Für die Mundschließung gleiches Prinzip, Widerstand unterm Kinn, Anspannung in die Öffnung.

72
Q

Beschreibe eine Behandlungstechnik für den M. Digastricus.

A

Pat in RL, Kopf in leichter Extension um Muskel gut erreichen zu können. TH seitlich sitzend am Kopfteil. Craniale Hand auf Parietale, kaudale Hand kontaktiert M. Digastricus mit ZF.
Venter posterior am Kieferwinkel vor dem SCM.
Venter anterior seitlich der Kinnspitze auf der Rückseite des Kinns.
Behandelt werden kann mittels Druck- Inhibition, Druck- Rotation oder andere bekannte Techniken.

73
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung des M. Masseter und der Faszia Masseterica.

A

Pat in RL, TH Arm Kopfende sitzend.
Masseter aufsuchen, Spannung des Gewebes spüren und Focus auf Gewebe bringen. Spannungen palpieren, Triggerpunkte aufsuchen und mittels Druck- Inhibition behandeln.

74
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung des M. Omohyoideus.

A

Pat in RL, TH sitzend am Kopfende.
Muskel aufsuchen und mit Daumen kontaktieren und über Kopfrotation dehnen oder über Annäherung behandeln.

75
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung des M. Pterygoideus lateralis

A

Patient in RL auf der Bank, TH seitlich stehend oder sitzend daneben.
Mit KF an der äußeren oberen Zahnreihe entlang gehen in Richtung äußerer Gehörgang. In der Tiefe kann man dann den Pterygoideus lateralis spüren und bleibt hier mit leichtem Druck bis sich der Muskel entspannt.

Möglichkeit von extern:
Incisura Zygomaticus aufsuchen und 2-3 Finger vor dem Tragus palpieren. Pat Mund öffnen lassen wie sich medial des Masseters der Widerstand verringert. Druck ausüben bis Masseter sich entspannt und man in der Tiefe den Pterygoideus lateralis erreichen kann. Behandlung mit Druck- Inhibition.

76
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung des Pterygoideus medialis.

A

Extern:
Pat in RL, TH am Kopfende sitzend.
Medial des Kieferwinkels am Mundboden nach cranial palpieren, Triggerpunkte suchen und mittels Druck- Inhibition behandeln.

Intern:
In den geöffneten Mund innen an der unteren Zahnreihe entlang und hinter dem letzten Zahn den Muskelbauch gegen die Mandibula palpieren, und Festigkeiten mittels Druck- Inhibition behandeln.

77
Q

Beschreibe die Behandlung des M. Temporalis.

A

Intern:
Pat in RL, TH am Kopfende sitzend.
- außen an der oberen Zahnreihe entlang und auf Höhe des letzten Zahnes nach lateral abbiegen. Temporalis mittels Druck- Inhibition behandeln.

Extern:
- Temporalis palpieren und Triggerpunkte, Festigkeiten mittels Druck- Inhibition behandeln

78
Q

Beschreibe die Ausführung der Mundbodentechnik bei der Kieferbehandlung.

A

Pat in RL, TH am Kopfende sitzend. Die Finger beider Hände medial der Mandibula auf den Mondboden platzieren und medial cranial einsinken lassen. Auf Entspannung warten.

Auch als Behandlung für die oberflächliche Halsfaszie geeignet!

79
Q

Beschreibe eine Technik zur Behandlung des Platysmas.

A

Pat in RL, TH sitzend am Kopfende. Beide Hände flächig im Bereich Klavikula/ Platysma auflegen und kaudalen Schub geben. Pat bitten tief einzuatmen um bessere Vorstellung davon zu bekommen wo Spannungsverhältnisse vorliegen.
Patienten dann auffordern Grimasse zu ziehen um Platysma anzuspannen, mit Daumen gegenhalten und warten bis Entspannung kommt.

Variation:
TH umgreift SCM beidseits und übt etwas Spannung auf Halsfaszie auf.

80
Q

Beschreibe eine Technik zur Reposition des Kiefergelenks.

A

Pat auf der Liege sitzend, TH stehend hinter dem Pat. Pat kann sich an TH anlehnen. Eine Hand fixiert Kopf von oben, andere Hand umgreift das Kinn.
Pat auffordern Kiefer möglichst locker lassen. Locker am Kiefer „schaukeln“ und hin und her bewegen bis sich Mundboden entspannt. Dann gut fixieren, Scheinimpuls in die falsche Richtung, dann Impuls in die Manipulation zur richtigen Richtung.

81
Q

Beschreibe eine Technik zur Mobilisation von Thyroid und Hyoid.

A

Pat in RL, Th seitlich am Kopfteil sitzend. Eine Hand auf Thyroid, eine auf Hyoid und beides gegenläufig mobilisieren.
Auch mit Fixation Thyroid/Hyoid und Kopfrotation möglich.