Cranio 3 Flashcards
Nenne Ursachen für eine Okklusionsstörung.
- sekundär zu TMG- und Muskelstörungen
- Zahnextraktion
- kieferchirurgische Eingriffe
- Traumata
- Biss auf einen harten Gegenstand
- CMD
- schlecht angepasste Zahnprothesen
- Zahnfüllungen
- genetische Faktoren
- Ernährungsfaktoren
- Geburtstraumata
- Im Alter: Zahnverlust, Zahnfehlstellungen, Ablenkung Gelenkknorpel, Diskusdefekte
Was versteht man unter Okklusion?
= Retrusionsbewegung und Rotation des Proc. Condylaris nach hinten
—> Kontrolliert wird die Mundschließung durch den M. Pterygoideus lateralis
Benenne die Folgen von Okklusionsstörungen.
- beide Kiefergelenke bringen sich in eine unphysiologische Lage
- Druck auf umliegende Muskulatur und somit unnatürliche Beanspruchung
- Extreme Beanspruchung der Zahnsubstanz, diese baut sich im Laufe der Zeit ab
- Verspannung und Schmerzen auch in anderen Teilen des Stütz- und Bewegungsapparates, z.B. Schmerzen an Zähnen und Kiefergelenken, im Gesicht, Kopf- und Nackenbereich
Nenne Ursachen die zu einer Fixations eines Kondylus in anteriorer Position im Kiefer führen können und mögliche Folgen davon.
Ursachen:
- zu starker Mundöffnung
- Zahnextraktion
- Sturz oder Schlag auf die Kinnspitze mit Spasmus des Pterygoideus lateralis
Folgen:
- Schläfenbein in IRO
- Posteriorisierung des Zungenbeins
- sekundäre Anspannung des M. Sternocleidomastoideus
- Venöse Stase des Schädels
- vagale Störung
- Funktionsstörung der Schilddrüse
Nenne Ursachen für die Fixation des Kondylus in posteriorer Position im Kiefer und mögliche Folgen.
Ursachen:
- Traumata
- Dysfunktion C0/C1 —> wird durch Spasmus des Temporalis in Stand gehalten
Folgen:
- Dysfunktion Kopfgelenke
- CMD
- Anspannung des M. Temporalis ( Pars Posterior)
- Schläfenbein in ARO
Nenne Ursachen und Folgen des Kondylus im Kiefergelenk in lateraler Position.
Ursachen:
- Traumata
Folgen:
- Asymmetrische Bewegung der Schläfenbeine
- Kompression der Sutura parietotemporalis
- Torsion des Tentorium cerebelli
- Lateralisierung des Unterkiefers und somit asymmetrische Öffnung und Schließung
- Lateralisierung des Zungenbeins zur Seite des lateralisierten Kondylus
Beschreibe die anatomische Lage des Discus articularis im Kiefergelenk.
- entwickelt sich embryonal in 7,5 Wo
- setzt sich vorne in die Sehne des Pterygoideus fort
- obere Lamina im Bereich der Fissura petrotympanica befestigt
- mittlere Lamina durch Fissura petrotympanica hindurch bis Malleus und Lig. Mallei anterior
- untere Lamina des Diskus setzt am Condylus an
Was ist die Funktion des Discus articularis im Kiefergelenk?
- Ausgleich der Inkongruenz und des Größenunterschieds zwischen Kiefergelenkkopf und Gelenkpfanne
- wirkt als bewegliche Gelenkpfannr und verschiebt sich bei den Bewegungen des TMG
- Koordination zwischen Diskus und Kondylus während der Kieferbewegung
- Straffes Lig. Discocondylare hält Diskus auf dem Caput mandibulae
Beschreibe den Ablauf des 7-Schritte-Protokolls der Sinustechniken nach Dr. Viola Fryman.
Vor einer Sinusbehandlung sollten:
- alle peripheren Dysfunktionen ( parietal und viszeral ) befreit sein
- oberer Thoraxeinlass offen sein
- Halsfaszien frei
- Sutura OM frei für Vena jugularis
- Inion —> Protuberantia externa —> Confluens sinuum
- Sinus transversalis ( Sinus sigmoideus)
- Sinus occipitalis
- Spreizen der Condylen ( Foramen magnum )
- Sinus rectus
- Sinus sagittalis superior ( posteriorer Teil )
- Sinus sagittalis superior ( anteriorer Teil )
Beschreibe die Biomechanik des Diskus während der Mundöffnung und Schließung.
Physiologischer Mundschluss:
- Diskus liegt zentriert in der Fossa mandibularis
- während des Mundschlusses besteht eine physiologische Position zwischen Proc. Condylaris und Gelenkfläche des Schläfenbeins
- das retroartikuläre Polster ist gefaltet und das Lig. Discotemporale entspannt
Mundöffnung:
- Lig. Discotemporale wird gedehnt und wirkt weiterer Mundöffnung entgegen
Maximale Mundöffnung:
- durch die elastischen Eigenschaften des Lig. Discotemporale gleitet der Diskus nach posterior
Welche Ursachen können zur Dysfunktion des Diskus im Kiefergelenk führen?
- Stress der intermediäre Zone des Diskus, kleine Gelenkbelastungen können deutliche Deformationen hervorrufen
- Zangengeburt
- extreme und lang anhaltende endgradige Mundöffnungen ( führen zur Überdehnung der bilaminären Strukturen)
—> Positionsänderung sind häufig aber meist symptomlos
—> anteriore Diskusverlagerung häufigste Dysfunktion: anteriomediale Diskusstellung, Caput Condylaris etwas nach lateral und hervorstehender
Welche muskulären Strukturen können beim Kiefergelenk Dysfunktionen aufweisen?
Klinik: Schmerzen, Bewegungseinschränkungen
- M. Temporalis
- M. Masseter
- M. Pterygoideus lateralis und medialis
Hyoidale Muskulatur:
- M. Mylohyoideus
- M. Digastricus
- M. Geniohyoideus
- M. Stylohyoideus
- M. Constrictor pharyngis superior
- M. Genioglossus
- M. Sternohyoideus
- M. Thyrohyoideus
- M. Omohyoideus
- M. Sternocleidomastoideus
Welche ligamentären Strukturen können beim Kiefergelenk Dysfunktionen aufweisen?
- Lig. Stylomandibulare
- Lig. Sphenomandibulare
- Gelenkapsel
- Lig. Laterale, Collaterale laterale
- Lig. Collaterale mediale
- Lig. Mallei anterius
- Lig. Sphenopetrosum
- Raphe pterygomandibularis
Welche nervalen Strukturen können beim Kiefergelenk Dysfunktionen aufweisen?
- Ganglion trigeminale
- N. Mandibularis
- N. Maxillaris
- N. Infraorbitalis
- Nn. Alveolares superiores
- Nn. Palatini Majores
- sympathische Fasern vom N. Petrosus profundus
- N. Zygomaticus
- Ganglion oticum und Ganglion submandibulare
Welche vaskulären Strukturen können beim Kiefergelenk Dysfunktionen aufweisen?
- A. Und V. Infraorbitalis
- Aa. Alveolares superiores anteriores
- A. Alveolaris superior posterior
- A. Palatina descendens: Canalis palatinus major
- A. Alveolaris inferior: Canalis mandibulae
- A. Mentalis: Foramen mentale
- Ramus mylohyoideus: im Sulcus myolohyoideus
- A. Masseterica
Welche Drüsen befinden sich im oder in der Umgebung des Kiefergelenks?
Speicheldrüsen:
- Glandula Parotis
- Glandula sublingualis
- Glandula submandibularis
Endokrine Drüsen:
- Glandula thyoidea
- Glandula parathyroidea
Nenne mögliche klinische Zeichen einer myofaszialen CMD.
- Abweichung während Mundbewegungen
- Druckschmerzhaftigkeit oder ein Schmerz bei der Palpation von Muskelstrukturen, insbesondere der Kaumuskulatur
- häufig Schmerzkonzentration im Bereich des M. Masseter, der sich bis in den M. Temporalis ausdehnen kann
- eingeschränkte Kieferöffnung
- Parafunktion
- Zähnezusammenbeißen
- Knirschen
- Pressen
Benenne Ursachen für eine primäre CMD.
- kongenital
- perinatale Traumata
- Stürze und Schläge aufs Gesicht
- Zahnextraktionen
- Extreme Mundöffnungsbewegungen
- Stürze oder Schläge aufs Becken
Benenne Ursachen für eine sekundäre CMD.
- Dysfunktion der Schädelknochen oder der Schädelnähte
- Fehlspannung der Kaumuskeln, Hyoidmuskeln, Ligamente
- Schlechte Kau- und Schluckgewohnheiten oder eine Dysfunktion der Zunge, insbesondere die anteriore Position der Zunge
- Störungen der Zähne wie Bissstörungen, Zahnklammern, Zahnprothesen, etc.
- Flaschenkinder die nicht gestillt wurden ( Wachstumsreiz —> Förderung des Mundschlusses —> Formativen Reiz)
- Störungen der Nasenatmung oder des Zwerchfells
- Dysfunktion der oberen HWS und C0/C1
- Dysfunktion Schultergürtel
- statische Dysfunktionen wie Fehlhaltungen
- viszerale Dysfunktionen
- gewebliche Disposition
- Fehlspannung der Dura
- Psycho-emotionale Faktoren
- Psycho-soziale Faktoren
- neurologische Störungen
- Ungleichgewicht Merdiansystem
- Vitamin- und Mineralienmangel
- degenerativer und entzündlicher Rheumatismus
- Arthrose
- M. Bechterew
- endokrine Störungen
- Allergien
Beschreibe das Modell des 6-beinigen-Tisches.
- Beinpaar —> Kiefergelenke, besitzen Adaptationsfähigkeiten
- Beinpaar —> Molaren/ Seitenzähne für die Okklusion
- Beinpaar —> Front- Eckzahn, für die Okklusion
Bedeutung:
Je stärker stomatognates System ausgeglichen funktionell aktiv ist, desto stärker wird die assoziierte Okklusion gelenkprotektiv wirken.
Ist das nicht der Fall, kann dies zu gelenkdegenerativen Veränderungen der intra- und extraartikulären Strukturen führen
Worauf deutet eine Diskoordination der Mundöffnung mit Abweichungen am Ende in ML hin?
- gewöhnlich myogenetische Ursache
Worauf deutet eine Deviation bei der Mundöffnung hin ?
- myogenetische Ursache oder Ursachen liegt bei den Gelenkflächen
Worauf deutet eine Deflexion bei der Mundöffnung hin?
Diskopathie oder Akylose
Wodurch werden die funktionellen posterioren Dreiecke gebildet?
Posteriores superiores Dreieck:
- M. Trapezius ( Pars descendus ) und die tiefe zervikale Muskulatur verbindet das Okziput mit der Scapula
Posteriores inferiores Dreieck:
- M- Trapezius ( Pars ascendens) und die tiefer gelegene Brustmuskulatur —> setzt sich bis zum LSÜ und das Sakrum fort.
- seitlich unterstützt durch den M. Latissimus dorsi
Wodurch werden die inframandibulären Dreiecke gebildet?
Superiores inframandibuläres Dreieck:
- M. Digastricus ( Venter anterior), M. Mylohyoideus, M. Geniohyoideus verbinden die Mandibula mit dem Hyoid
- im weiteren umfasst es auch die Zungenmuskulatur
Inferiores inframandibuläres Dreieck:
- M. SCM, M. Thyrohyoideus, M. Sternohyoideus und M. Sternothyroideus verbinden das Hyoid und die Cartilago thyroidea mit dem Art. Sternoclavicularis und sternocostalis
Wodurch wird das laterale Dreieck des Kiefers gebildet?
- M. Digastricus verbindet das Mastoid mit dem Hyoid und dem Unterkiefer
- M. SCM, verbindet das Okziput und das Mastoid mit dem Sternum und der Klavikula
- M. Stylohyoideus verbindet das Schläfenbein mit dem Hyoid
Beschreibe die Ausführung des Zwei-Waagen-Test.
Test für den Gleichgewichtssinn des Pat.
Dieser steht auf 2 Waagen und soll sein Gewicht möglichst symmetrisch verteilen.
Ein Seitenunterschied von mehr als 4 kg ist bei Schwindel ein Hinweis auf Beteiligung der WS und eine propriozeptive Störung.
Welche Funktion hat die tiefe mediale Linie?
- Balancierung des Kopfes und Nackens auf den Körper
- Stabilisierung des Brustkorbs
- Unterstützung der LWS
- Stabilisierung der Beinsegmente
- Anhebung des medialen Fußgewölbes
- stabilisierende Linie
- Haupt- Core- Line des Körpers
—> verantwortlich für Atmung, Stabilität der LWS, ADD Hüfte und SUP/INV des Fußes
Beschreibe den Verlauf der tiefen medialen Linie.
- Kranium
- Kaumuskeln
- Mandibula
- suprahyoidale Muskulatur
- Hyoid
- infrahyoidale Muskeln, Fascia praetrachealis
- posteriorer Rand des Subcostalis Knorpels, Proc. Xyphoideus
- anteriores Diaphragma, Cura diaphragmatis
- lumbale Wirbelkörper
Welche Muskeln sind für die tiefe mediale/frontale Linie von Bedeutung?
- Temporalis
- Masseter
- suprahyoidale Muskeln
- infrahyoidale Musklen
- Scalenus
- Longus Colli und Capitis
- Diaphragma
- Psoas Major
- Quadratus lumborum
- Beckenboden
- Adduktor Magnus, longus und brevis
- Pectineus
- Gracilis
- Tibialis posterior
- Flexor hallucis longus
- Flexor digitorum longus
- Extensor hallucis longus
Kennst du ein bestimmtes Haltungsmuster bezogen auf den gesamten Körper des Menschen, das typisch für die CMD sein könnte?
- M. Peroneus longus zieht hinter Malleolus lateralis an die Unterseite der Fußfläche und bildet hier zusammen mit dem Ansatz des M. Tibialis anterior den sog. Steigbügel.
- bei der CMD ergibt sich hier in fast allen Fällen folgendes Muster
—> Rückfuß in Valgusstellung
—> verstärkte Pronation des gesamten Fußes und Aufhebung des Längsgewölbes und Quergewölbes ( C-Bogen)
—> M. Peroneus konzentrisch fixiert, M. Tibialis anterior exzentrisch verlängert
Aufgrund einer absteigenden Kette:
- Kopfvorhalteposition
- retrale Zwangsführung der Mandibula
- Verschiebung des Hyoids
- aufgehobene LWS- Lordose
- verstärkte BWS- Kyphose
- Verlagerung Körperschwerpunktes nach dorsal
- Beckenkippung nach anterior
- skoliotische Fehlhaltung der WS
- Hyperlordose LWS
- Beckenschiefstellungen
- Funktionelle Beinlängendifferenz
- Valgusstellung der Rückfüße
- Verlust des Längsgewölbes und des C-Bogens des Fußes
Wie lautet die Definition der Normokklusion/ Neutralbiss ?
= oberer erster Molar liegt mit mesiobukkalem Höcker n der ersten Hauptfissur des unteren ersten Molaren. Oberer Eckzahn liegt in der Loge zwischen unterem Eckzahn und erstem Prämolaren. Dadurch entsteht eine minimale Überlappung der Oberkieferzähne nach distal