C. Soziale Ungleichheit Flashcards
Marx: hat Marx den Klassenbegriff erfunden?
NEIN
Marx: was ist das zentrale neue Element in KM’s Klassenmodell?
Marx war der erste Autor, der die Gesellschaft insgesamt als Klassengesellschaft ansah
Marx: Nach seine Ansicht, die gesamte Geschichte ist eine Geschichte der…?
Klassenkaempfe
Marx: was zeichnet Phasen der Geschichte/Klassenkaempfe aus?
Je spezifische Produktivkraefte und Produktionsverhaeltnisse– Besitzer von Produktionsmitteln beherrschen die Nichtbesitzenden.
Marx: Geschichte als Geschichte der Klassenkaempfe - 2 implizite Annahmen
Arbeit (Produktion allgemein) ist Grundlage des menschlichen Daseins und Zusammenlebens;
Privateigentum (an Produktionsmitteln) ist Ursache sozialer Ungleichheit (a la Rousseau!!)
Marx: welches Verhaeltnis bestimmt die Klasse eines Menschen?
das Verhaeltnis zuden Produktionsmitteln
Marx: was sind die zentralen Elemente seiner Analyse der buergerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts?
Klassengegensaetze zwischen
- Bourgeoisie
- Proletariat
- Zwischenklassen
Marx: Ueberlegungen re: Klassengegensaetze (und deren Weiterbestehen nach Ueberwindung des Feudalismus)
Die buergerliche Gesellschaft hat nur neue Klassen, neue Bedingungen der Unterdrueckung, neue Gestaltungen des Kampfes an die Stelle des alten gesetzt… Aufspaltung in Bourgeoisie und Proletariat
Marx: Welche Eigenschaft definiert die Bourgeosie (und in welcher Weise beeinflusst das den Klassenkonflikt)?
Besitz von Produktionsmitteln; deren Besitz erlaubt ihnen die Aneignung des von den Arbeitern geschaffenen Mehrwehrts
Marx: was ist die Beziehung zwischen Klassenstrukturen und Faktoren wie Recht, Politik Religion, Kultur?
Recht, Politik, Religion etc. since der „ideologische Ueberbau “
Marx: was ist die Beziehung zwischen oekonomischen Verhaeltnissen und Lebensverhaeltnissen und Einstellungen individueller Personen (wichtiges Zitat)?
„das Sein bestimmt das Bewusstsein“
Marx: welche 2 Klassenbegriffe unterscheidet er?
„Klasse an sich“ vs. „Klasse fuer sich“
Marx: was bedeutet “Klasse an sich”?
Mitglieder einer Klasse rein objektiv in der gleichen Klassenlage (i.e., kein Klassenbweusstsein)
Marx: was bedeutet “Klasse fuer sich”?
gemeinsame Klassenlage (objektiv) PLUS gemeinsames Klassenbewusstsein und daraus folgende solidarische Handlungsweisen
Marx: Kritik an seinem Modell. 4 Ansaetze
- Unklare Definitionen
- Zweifel das oekonomische Gruende wirklich so viel erklaeren koennen
- Zweifel an der Exisrenz von nur 2 Klassen
- Borhersagen NICHT eingetroffen (insb. Verelendungstheorie)
Marx: Kritik an seinem Modell (speziell - ist Annahme von nur 2 Klassen ok) - Giddens Verteidigung
Marx hat zwei Klassenkonzepte – ein abstraktes und ein konkretes. Im konkreten Klassenkonzept sehe Marx durchaus mehr als 2 Klassen, er schreibt diesen zusaetzlichen Klassen jedoch keine Bedeutung in der Sozialdynamik bei
Max Weber - Lebensdaten
1864-1920. Note: spaeter als Marx, Reaktion gegen Marx
Max Weber - 2 Hauptunterschiede zu Marx
- nicht Betonung des oekonomischen wie bei Marx
2. Nicht nur zwei Klassen, und nicht nur Klassen, sondern auch andere Dimensionen (Staende, Parteien)
Weber: 3 Elemente fuer das Vorliegen einer Klasse
- gemeinsame spezifische Komponente ihrer Lebenschancen
- Komponente beruht auf oekonomischen Gueterbesitz- und Erwerbsinteressen
- Komponente ist marktbedingt
Weber: Klassenlage - 3 Aspekte
- Gueterversorgung, Lebensstellung und - schicksal
- Art und Mass der Verfuegungsgewalt ueber Gueter, Leistungsqualifikationen
- Verwertbarkeit dieser G und LQ durch Einkuenfte in der Wirtschaftsordnung
Weber: Klassenlage - worauf rebuht sie letzten Endes?
Marktlage
Weber: auf welchem zentralen Kriterium basieren Klassen bei Weber letzlich?
Besitz (aber Leistungsqualifikationen spielen auch mit rein…)
Weber: in welche drei Unterdimensionen teilt Weber Klassen ein?
Besitz-, Erwerbs- und soziale Klassen
Weber: Beispiele fuer positiv privilegierte Besitzklassen?
Besitzer von Fabriken, Bergwerken, etc
Weber: Beispiele fuer negativ privilegierte Besitzklassen?
Verschuldete und Arme
Weber: gibt es in seiem Klassenmodell eine Dichotomie (a la Marx)?
NEIN
Weber: worauf beruht der Markterfolg von Erwerbsklassen?
Chancen der Marktverwertung von Guetern oder Leistungen bestimmen den Markterfolg
Weber: was sind soziale Klassen (Zitat)?
Gesamtheit der Klassenlagen, zwischen denen ein Wechsel a) persoenlich und b) in der Generationenfolge leicht moeglich ist und typisch stattzufinden pflegt
Weber: was buendeln soziale Klassen in seinem Modell also?
Klassenlagen, innerhalb derer man wechseln kann
Weber: Welche 4 sozialen Klassen sieht er in seiner Zeit?
Arbeiterschaft;
Kleinbuergertum,
besitzlose Intelligenz
Klasse der Besitzenden und durch Bildung privilegierten
Weber: er teilt Gesellschaft in Klassen ein; was denkt er ueber die Existenz eines Klassenbewusstseins?
Weber nimmt nicht an, dass Zugehoerigkeit zu einer Klasse zu einem gemeinsamen Handeln oder einem Klassenbewusstsein fuehren muss
Weber: was sind 4 Bedingungen, unter denen nach Weber ein Klassenbewusstsein entstehen kann?
Massenhaft aehnliche Klassenlage;
raeumliche Naehe;
Fuehrung auf einleuchtende Ziele;
Handeln gegen unmittelbaren Klassengegner
Weber: Definition staendische Lage (3 Elemente) - Zitat
- jede typische Komponente des Lebensschicksals von Menschen, welche
- durch spezifische, positive oder negative, soziale Einschaetzung der „Ehre“ bedingt ist,
- die sich an irgendeine gemeinsame Eigenschaft vieler knuepft.
Weber: 3 Ueberlegungen zu Staenden
- Gemeinschaften (oft amorph)
- schliesst soziale Kreise, und subjektive Komponenten (wie Ehre) ein
- Bezug auf soziale Schliessung (!)
Weber: 3 Beispiele fuer Staende
Offiiziere, Aerzte, Adel
Weber: Abgrenzung Stand und Klasse
Klasse - Sphaere der Wirtschaft;
Staende - Sphaere des Sozialen
Weber: Wie grenzt Giddens Stand und Klasse ab und wir beziehen sie sich aufeinander (2 Ueberlegungen)?
- Klasse bezieht sich eher auf Produktion, Staende eher auf Konsum/Lebensfuehrung (!).
- Aufrechterhaltung eines bestimmten Konsumverhaltens verlangt bestimmte oekonomische Ressourcen…!
Weber: Ueberlegung - in der Praxis, haben Staende oft auch relativ homogene wirtschaftliche Lage?
Natuerlich (Rechtsanwaelte, Priester, Offiziere…)
Weber: Ueberlegung von Hradil zur Spannung zwischen Klasse und Stand (think Schliessung…)
Ausgepraegte Staendebildung kann die freie Konkurrenz behindern, die wiederum die Grundlage der Klassengliederung ist
Weber: Ueberlegung wann Stand und wann Klasse wichtiger ist
in Zeiten der Stabilitaet wird Stand im Vordergrund stehen, in Zeiten des Umbruchs, wird die Klasse im Vordergrund stehen…
Weber: Konzept Partei - in welcher Sphaere ist es angesiedelt?
Sphaere der Macht
Weber: Konzept Partei - welche Arten von Handeln werden dabei beruecksichtigt?
alles Handeln, welches auf Einfluss auf Gemeinschaftshandeln nehmen will
Weber: Konzept Partei - angesichts der berueckstichtigen Arten des Handelns, bezieht sich das Konzept nur auf den Staat?
NEIN, bezieht sich prinzipiell auch z.B. auf Handeln in einem Verein!
Weber: Definition Partei
institutionalisierte Interessengruppe
Weber: logische Beziehung Partei zu Klasse und Stand - Ueberlegung von Hradil:
Partei liegt auf der gleichen logischen Ebene wie Stand und Klasse
Weber: logische Beziehung Partei zu Klasse und Stand - Ueberlegung von Giddens, Krecke
Macht ist allgemeineres Konzept, Klassen/Staende/Parteien sind alles Phaenomene der Machtverteilung
Weber: was ist bei ihm zentral, 3 wichtige Unterschiede zu Marx
- NICHT Klassencharacter des Kapitalismus sondern
- Zweckrationalitaet, mit buerokratischen Organisationen als Rahmen
- Marx ueberschaetzt die Beduetung des oekonomischen und unterschaetzt die Bedeutung der staendischen Lage
Weber: Kritik an Weber von Hradil - 2-3 Ueberlegungen
Kein hinreichender Zusammenhang zwischen
- objektiven und subjektiven Aspekten
- versch. Aspekten sozialer Ungleichheit (sozio-oekonomisch, kulturell, politisch);
Resultat: geringer Erklaerungsbeitrag
Weber: Kritik an Weber von Giddens (eine Ueberlegung mit Beispiel)
mangelnde Ursachenhinterfragung. Beispiel: keine systematischen Hinweise auf die Bedingungen, unter denen sich Klassenbewusstsein entwickelt.
Resultat: Weber als Entwurf abstrakter Begriffe, die er dann in seiner geschichtlichen Arbeit weiterfuehrt
Theodor Geiger: Lebenszeit
1891-1952
Geiger: 4 Arbeitsfelder
Klassen- und Schichtstruktur und (soziale?) Mobilitaet;
Rechtssoziologie;
Ideologiekritik;
Analyse von Werbung und Propaganda
Geiger: wie stellt er sich in den Kontext von Marx?
ausfuehrliche Selbstabgrenzung
Geiger: wie stellt er sich in den Kontext von Weber?
Selbstabgrenzung, aber weniger deutlich als gegen Marx
Geiger: als welche Art Modell klassifiziert er sein Modell?
Schichtmodell
Geiger: als welche Art Modell klassifizieren andere sein Modell (und warum)?
nicht-marxistisches Klassenmodell (wegen des starken Fokus auf oekonomische Faktoren)
Geiger: Def. Schicht?
Jede Schicht besteht aus vielen Personen (Familien), die ein erkennbares Merkmal gemein haben und als Traeger dieses Merkmals einen gewissen Status in der Gesellschaft und im Verhaeltnis zu anderen Schichten einnehmen
Geiger: Einordnung seines Schichtbegriffs
Oberbegriff, der die Sozialstruktur einer Gesellschaft kennzeichnet. Andere Begriffe (Kaste, Klasse, Stand etc.) sind historische Beispiele/Sonderfaelle
Geiger: Ueberlegung zum Begriff Klasse (insb. Klassa wie sie von Marxisten gesehen wird)?
Sonderfall der Schichtung, in dem Produktions-verhaeltnisse das „dominante Schichtungsprinzip“ sind
Geiger: Def. Status
umfasst Lebensstandard, Chance und Risiken, Gluecksmoeglichkeiten, Privilegien, Diskriminierung und oeffentliches Ansehen
Geiger: welche 2 schichtbegriffe unterscheidet er?
objektiver und subjektiver Schichtbegriff
Geiger: worauf richtet sich der objektive Schichtbegriff?
aussschliesslich auf aeussere Merkmale der sozialen Lage, e.g., Einkommen
Geiger: worauf konzentriert sich der subjektive Schichtbegriff?
auf eine bestimmte gemeinsame Haltung oder Denkweise
Geiger: Ueberlegung zur Angemessenheit der Klassifikation aufgrund objktiver Schichtungskriterien
Nicht angemessen - kaum soziologische Aussagekraft, weil recht beliebige Personen auf diese Weise zusammengefasst werden koennen (!!)
Geiger: was meint er mit gemischten Schichtbegriffen
stellen Zusammenhang zwischen Lage und Haltung her
Geiger: gemischte Schichtbegriffe - was haelt er von ihnen
sind unbefriedigend, weil sie nur solche Personen gruppieren, die sich auch solidarisch fuehlen/ verhalten
Geiger: was ist sein Ansatz zur Verbingung von Schichten/Lagen (objektiv) und Haltungen.Mentalitaeten (subjektiv)?
Erst Lagen und Haltungen getrennt erfassen, dann vergleichen, um so herauszufinden, welche Haltungen typisch fuer bestimmte Lagen sind. „Lokalisierung der Haltung in der Schicht“
Geiger: Ueberlegung - wie eindeutig ist die Zuordnung Mentalitaeten und Lagen?
NICHT deterministisch – einzelne Schichtmitglieder koennen durchaus auch andere Mentalitaeten haben…
Geiger: Nach seiner Ansicht, wie beeinflussen Mentalitaeten die Gesellschaft?
Mentalitaeten sind die „bewegende Kraft in der Entwicklung des Wirtschaftlebens“
Geiger: was war seine wichtigste empirische Untersuchung?
Volkszaehlung 1925 (untersucht in 1932)
Geiger: Analyse der Volkszaehlung 1925 - was war seine zentrale Beobachtung?
Existenz von 5 Schichten
Geiger: Analyse der Volkszaehlung 1925 - welche 5 Schichten fand er vor?
Kapitalisten (1%)
mittlere/kleine Unternehmer (18%) - alter Mittelstand
Lohn und Gehaltsbezieher hoeherer Qualifikation (18%) - neuer Mittelstand
Tagewerker fuer eigene Rechnung (13%), proletaroide
Lohn und Gealtsbezieher minderer Qualifikation (51%), Proletariat
Geiger: Analyse der Volkszaehlung 1925 - inwieweit hat Geiger in dieser Untersuchung auch Mentalitaeten untersucht?
Mentalitaeten hat er nicht quantitativ untersucht (mangels Daten…) - er hat aber begrenzte Ueberlegungen angestellt
Geiger: Analyse der Volkszaehlung 1925 - Ueberlegungen re: alter Mittelstand - 3 Charakteristika
viele mithelfende Familienangehoerige;
Familien- und Heimkultur, entsprechende religioese Haltung;
„Verteidigungszustand“
Geiger: Fokus seiner Untersuchungen nach WWII
Analyse von Schichten bezueglich ihrer Anfaelligkeit fuer Nationalsozialismus
Geiger: Konzept des „dominanten Schichtungsprinzips“ - Grundidee
Es gibt viele moegliche Prinzipien der Schichtbildung. Entscheidend zu wissen, welche Prinzipien in einer gewissen Zeit/ Gesellschaft dominant sind
Geiger: Konzept des „dominanten Schichtungsprinzips“ - Bezug zur Sozialdynamik
Weil Schichtungsprinzipien dynamisch sind, kann sich die Gesellschaft im Verlaufe der Zeit veraendern!
Geiger: Kritik am Marxismus - 2 Ueberlegungen
- 5-Schichten-Modell in 1932 bewusste Kritik am Marxismus
2. Ab 1949 starke Kritik an Marx wegen Nichteintreten der Verelendungshypothese
Geiger: Kritik an Geigers Konzept des dominanten Schichtungsprinzips
Keine Vorgabe von Kriterien, an denen man erkennen kann, welchen Schichtungsprinzip dominant ist! so - arbitrary…?
Geiger: wie gross war sein langfristiger Einfluss?
begrenzt - keine Schulbildung (aber Einfluss auf viele deutsche Soziologen, e.g., Dahrendorf)
funktionalistische Schichtungstheorie - wer hat sie wo entwickelt?
Talcott Parsons (1902-1979), USA
funktionalistische Schichtungstheorie - wie wurde sie in D-land rezipiert?
Artikel von Davis und Moore (1945 Englisch, 1967 Deutsch)
funktionalistische Schichtungstheorie - was ist die Grundfrage?
wofuer ist soziale Schichtung nuetzlich, welchen Beitrag leistet sie fuer geordnetes gesellschaftiches Zusammenleben
funktionalistische Schichtungstheorie - was ist die Grundfrage NICHT?
wie man Ungleichheit beseitigen kann
funktionalistische Schichtungstheorie: was ist das Modell der Gesellschaft?
System mit vielen Subsystemen, die je eine bestimmte Funktion erfuellen, um die soziale Ordnung aufrechtzuerhalten
funktionalistische Schichtungstheorie: welche typischen Fragen stellt sie bzgl. einer sozialen Schicht?
wie traegt soziale Schichtung zum Funktionieren der Gesellschaft bei
funktionalistische Schichtungstheorie: Def. soziale Schichtung
differentielle Rangordnung, nach der Individuen eingestuft werden und die es bedingt, dass sie in bestimmten Zusammenhaengen als unter- oder uebergeordnet behandelt werden
funktionalistische Schichtungstheorie: Ueberlegung - wozu sind Normen wichtig?
Soziale Stabilitaet erfordert Normen, die die soziale Schichtung unterstuetzen/ erhalten
funktionalistische Schichtungstheorie: warum fuegen Menschen sich in die soziale Ordnung ein (laut Parsons)?
Motive und Bewertungsmassstaebe der einzelnen und der Gesellschaft insgesamt entsprechen sich im Wesentlichen (!)
funktionalistische Schichtungstheorie: wie werden Bewertungsmasstaebe vermittelt - 3 Ideen
Verinnerlichung waherend der Sozialisation
gesellschaftliche Sanktionierung;
Suche nach Anerkennung durch andere (!)
funktionalistische Schichtungstheorie: nach welchen 6 Merkmalen findet Schichtzuordnung statt?
- Mitgliedschaft in einer Verwandtschaftsgruppe;
- Persoenliche Eigenschaften (e.g., Geschlecht, Alter);
- Leistungen (e.g., beruflicher Erfolg);
Eigentum (selten primaeres Statuskriterium; oft Symbol fuer Leistungserfolg);
Autoritaet (institutionell anerkannt);
Macht (nicht institutionell anerkannt)
funktionalistische Schichtungstheorie: was ist der Bezug zwischen den 6 Merkmalen fuer Schichtzuordnung und dem sozialen Status?
Status ist Resultante der gemeinsamen Wertungen der Eigenschaften einer Person (note – Gewichtung der einzelnen Wertungen der Merkmale kann durchaus variieren – Zeit, Gesellschaften !)
funktionalistische Schichtungstheorie: 6 Merkmalen fuer Schichtzuordnung - welche 2 Merkmale sind besonders wichtig in modernen Industrielaendern (laut Parsons)?
Leistungen im Beruf;
bestimmte Verwandtschaftsbaende
Schichtungsmodell Davis/Moore - Grundidee
Schichtung ist funktionale Notwendigkeit, ein „unbewusst entwickeltes Werkzeug, mit dessen Hilfe die Gesellschaft sicherstellt, dass die wichtigsten Positionen von den faehigsten Personen gewissenhaft ausgefuellt werden“
Schichtungsmodell Davis/Moore: was sind die zwei Determinanten fuer den Rang einer Position?
Bedeutung der Funktion fuer eine Gesellschaft;
Erforderliche Begabung und/oder Ausbildung zur angemessenen Ausfuehrung der Position;
note: auch Bezug zum Marktprinzip (erklaert, warum Muellmaenner weniger verdienen)
Schichtungsmodell Davis/Moore: Kritik von Mayntz - Grundidee
Modell beruht auf Annahmen, die nicht transparent gemacht werden und die ncht belegt sind (und nicht unbedingt stimmen muessen…!).
Schichtungsmodell Davis/Moore: Kritik von Mayntz - welche 3 Annahmen Davis/Moore’s werden kritisiert?
Talent ist angeboren und knapp;
Niemand strebt ohne Belohnung nach schwierigen Aufgaben;
Soziale Positionen werden im freien Wettbewerb errungen
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - wie definiert Lenski Schichtung um?
als „Verteilungsprozess in menschlichen Gesellschaften, durch den knappe Werte verteilt werden
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - was sind seine zwei Prinzipien des Verteilungsprozesses?
Beduerfnis und Macht
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - 1. Verteilungsgesetz
Die Menschen teilen das Produkt ihrer Arbeit insoweit, als es zur Sicherung ihres Ueberlebens und der kontinuierlichen Produktivitaet jener notwendig ist, deren Handlungen fuer sie selbst notwendig oder nuetzlich sind
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - 1. Verteilungsgesetz (said easier)
Menschen handeln auf ihren eigenen Nutzen fokussiert, aber unter der Realisierung der Notwendigkeit der Kooperation…
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - 2. Verteilungsgesetz
Macht bestimmt weitgehend darueber, wie der Surplus einer Gesellschft verteilt wird
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - was ist Lenski’s Behauptung ueber die relative Bedeutung der beiden Verteilungsesetze im Zeitverlauf?
die Bedeutung des Verteilungsprinzips durch Macht waechst mit dem technologischen Fortschritt einer Gesellschaft
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - 2 Schwerpunkte seiner Arbeit?
Dynamische Aspekte von Ungleichheit
Struktur von Verteilungssystemen
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - woraus besteht nach seiner Ansicht das Verteilungssystems einer Gesellschaft?
aus mehreren Klassensystemen mit unterschiedlicher Gewichtung, denen jeweils ein bestimmtes Klassenkriterium zugrunde liegt
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - 3 Kritikpunkte
Unuebersichtlich (mehrere Klassensysteme, Vergleichsdimensionen);
Zweifel am Erfolg der Synthese (gibt es Gesellschften ohne Mehrwert);
Viele wichtige Fragen unbeantwortet, e.g., wo kommt mit dem Mehrwert die Macht her?
Dahrendorf: Grundidee (1966) - 3 Aspekte
Ansatz ist Frage nach der Quelle der Ungleichheit;
Antwort fokussiert auf Existenz von mit Sanktionen versehenen Normen;
Note: ohne Ungleichheit ist keine Sanktionierung von Normen moeglich
Dahrendorf: was sind seine 3 zentralen Begriffe
Norm
Sanktion
Herrschaft
Dahrendorf: 3 zentrale Begriffe - welcher Begriff ist (logischerweise) Zentral?
Herrschaft
Dahrendorf: was ist die Beziehung zwischen Ungleichheit/sozialem Rang und Normen? (Zitat)
„derjenige wird die guenstigste Stellung in der Gesellschaft erringen, dem es kraft sozialer Position am besten gelingt, sich den herrschenden Normen anzupassen – und umgekehrt, sind die geltenden oder herrschenden Werte einer Gesellschaft an ihrer Oberschicht ablesbar
Dahrendorf: potentialle Parallelen zu Marx?
Dichotomie herrschende – beherrschte kling aehnlich wie Marx, D. stellt klar, dass er eine andere Dichotomie als Marx im Sinn hat, und dass den industriellen Klassenkonflikt nicht fuer den zentralen gegenwaertigen Konflikt in der Gesellschaft halte (dank Institutionalisierung der Interessengegensaetze)
Dahrendorf: wie/warum grenzt er sich von Funktionalismus ab?
Konflikt ist zentral in seiner Theorie, sieht sie als Gegenposition zu den auf Integration fokussierten Strukturfunktionalistischen Theorien
Dahrendorf: was ist die Rolle des Konflikts in seiner Theorie? (Zitat)
„Konflikt als der Stachel, der soziale Strukturen in Bewegung haelt“
Dahrendorf: Rolle des Konflikts in seiner Theorie - worum geht es bei Knflikten? (Zitat)
um Verteidigung oder Vergroesserung von Lebenschancen, die auf „Ligaturen“ (Bindungen, Beschraenkungen) und „Optionen” beruhen.
Dahrendorf: welche Metapher benutzt er fuer sein Modell?
Haus
Dahrendorf: an welchen anderen Denker knuepft Dahrendorf explizit an?
Geiger
Dahrendorf: Schicht-Modell - % Unterschicht, Beispiele
5%, Dauererwerbslose, Kriminelle
Dahrendorf: Schicht-Modell - % Arbeiterschaft
45%; vielfach gegliedert (Industriebranchen, je mit Existenz einer eigenen Mentalitaet)
Dahrendorf: Schicht-Modell - % Mittelstand
20%; defensive Haltung, keine praegende Schicht (mehr)
Dahrendorf: Schicht-Modell - % Arbeiterelite (und Beispiele)
5%; Meister etc.; auch defensive Haltung, keine praegende Schicht (mehr)
Dahrendorf: Schicht-Modell - % falscher Mittelstand (und Beispiele)
12%; ausfuehrende Berufe im Dienstleistungsbereich, e.g., Kellner, Chauffeure; von der Mentalitaet eher Mittelsstand
Dahrendorf: Schicht-Modell - % Dienstklasse
12%, Verwaltung und Beamte, steht im Dienst der Herrschenden; individuell – Erfahrung der Konkurrenz praegender als Ausuebung von Herrschaft
Dahrendorf: Schicht-Modell - % Eliten
Dahrendorf: Logik hinter der Wahl der Haus-Methapher
Anschaulich (obwohl willkuerlich);
Macht klar das es weitere Strukturen gibt (Zimmer haben Ecken und Nischen etc.);
Hausmodell und Schichttheorie stehen nicht in engem Zusammenhang…
Def. Prestige (Lexikon)
„Bezeichnung fuer die Wertschaetzung, die eine Gruppe oder eine Person bzw die Inhaber eines sozialen Status geniessen“
Prestige - Ueberlegung - wie klar ist es an eine spezifische Person gebunden
Kann sowohl auf Prestige beruhen als auch auf persoenlichen Eigenschaften wie Einkommen und Qualifikationen
Prestige - Abgrenzung von perseonlichen Ansehen
Wichtig zu trennen – man kann Polizisten allgemein nicht moegen, aber einen spezifischen Polizisten persoenlich schaetzen, und umgekehrt…
Prestige - objektive Sicht
Prestige ist Ressource, die man mehr oder weniger haben kann
Prestige - subjektive Sicht
Prestige ist Ergebnis einer subjektiven Wertung (und zwar nicht immer nach klaren Kriterien…!)
Warner - Prestigestudien - wann hat er sie wo durchgefuehrt?
30er/40er Jahre, USA (kleine?) Gemeinden
Warner - Prestigestudien - mit welcher Variable hat er vertikale Ungleichheit gemessen?
mit einem Prestigeindex, 4 Variablen: Beruf, Art des Einkommens, Haustyp und Wohngegend
Warner - Prestigestudien - welche Schichtung findet er?
3 Schichten, je zweigeteilt
Moore/Kleining - wann haben sie ihre Ergebnisse publiziert?
1960
Moore/Kleining - was war ihr Ansatz?
Schichtung der Gesellschaft aufgrund sozialer Selbsteinteilung
Moore/Kleining - Methodologie - was waren ihre 2 Schritte
- Bildung einer Berufshierarchie (a la Warner)
- Befragung von Individuen, denen 9 Karten mit Berufen gezeigt wurden, und die ihren Beruf dann einer der Karten zuordnen sollten
Moore/Kleining - Methodologie - was war die kleinste Einheit ihrer Untersuchung?
die Familie, und nur der Mann wurde befragt (!)
Moore/Kleining - was behaupten die Autoren re: Reichweite der gefundenen Schichten?
gefundene Schichten gehen ueber Berufe hinaus, sind homogen in anderer Hinsicht, e.g., Familie/ Erziehungsstil, Konsum, Meinungen
(Ausnahme - oberste und unterste Schichten, wo sich Menschen NICHT durch Beruf definieren)
E.K. Scheuch (1961), Prestigeschichten durch Indexbildung, allgemeiner Ansatz
zentrales Kriterium ist wieder Beruf; diesmal gemessen durch die Internationale Standardklassifikation der Berufe ISCO (kann aber durch andere Kriterien ergaenzt werden, e.g., Einkommen)
E.K. Scheuch (1961), Prestigeschichten durch Indexbildung,welche 3 Variablen setzt er ein?
Schulbindung, Beruf und Einkommen
K.M. Bolte (1967), Zwiebelmodell, Grundidee
Modell, das Status- und Prestige vermischt und zu einer Zwiebeldarstellung fuehrt, in der die primaere Anordnung vertikal ist, in der bestimmte Schichten sich aber vertikal auf der gleichen Hoehe befinden
K.M. Bolte (1967), Zwiebelmodell, Beziehung zwischen Beruf und Status
Beruf bestimmt in gewissen Grenzen Einkommen, Lebensstil und Umgang mit anderen. ABER Beziehung ist nicht eindeutig
K.M. Bolte (1967), Zwiebelmodell, Beziehung zwischen Status und Lebensstil
Unterteilung der Gesellschaften in Schichten ist nicht praezise;
Schichtungstendenzen sind oben und unten klar, die Mitte ist Sammelbecken der differenziertesten Bevoelkerungsgruppen
K.M. Bolte (1967), Zwiebelmodell, Kritik an seinem Ansatz
es ist nicht ganz klar, was das Modell genau misst… Status? Prestige? „Prestigestatusaufbau“ (whatever the heck that means…). Think about it – what is on the vertical axis? How do certain groups get defined – particularly those that are at the same level of the vertical axis?
K.M. Bolte (1967), Zwiebelmodell, Kritik an seinem Ansatz - Einfluss auf weiter Theorieentwicklung
diese Unschaerfe (noetig durch gesellschaftliche Entwicklungen, Tendenz zu mehr Statusinkonsistenzen) gehoert zu den Motivationen, sich von vertikalen Modellen ab der spaeten 70er Jahre zu distanzieren
Pappi (1973) - Ansatz
Frage nach dem Beruf und dem der dreibesten Freunde
Mayer (1977) - Ansatz
Ordne Prestigegruppen aufgrund des Heiratsverhaltens
Prestigemodelle (allgemein) - 2 zentrale Kritikpunkte
Unschaerfe des Begriffs Prestige
Unklarer Erklaerungswert des Prestigeaufbaus fuer gesellschaftliche Ungleichheitsstrukturen
Prestigemodelle (allgemein) - 2 zentrale Kritikpunkte - 3 Ueberlegungen zur Unschaerfe des Begriffs Prestige
Unklar, welcher Prestigebegriff gemeint ist – objektiv? Subjektiv? Beide?
Waere es besser statt Prestige die dahinterliegenden Merkmale zu messen (Einkommen, Bildung)?
Was ist Beziehung zwischen Prestige (subjektiv?) und Status (objektiv?)
Prestigemodelle (allgemein) - 2 zentrale Kritikpunkte - 2 Ueberlegungen zum Kritikpunkt Erklaerungswert des Prestigeaufbaus fuer die gesellschaftlichen Ungleichheitsstrukturen
Erstellung eines Prestigeindexes ist schwierig – viele Verzerrungen moeglich;
schwierig, Einschnitte in diesen Skalen zu machen, um Schichten voneinnander abzugrenzen – oft Eindruck der Willkuerlichkeit
Neomarxistische Ansaetze in den siebziger Jahren - Grundideen
Ansaetze sind Gegenbewegung zu den Schichtmodellen der 70er. Ansatz - koennen Klassenmodelle die Sozialstruktur besser erklaeren
Neomarxistische Ansaetze in den siebziger Jahren - 2 prominente Beispiele
Analysen des Instituts fuer Marxistische Studien und Forschungen (IMSF) und des Projekts Klassenanalysen (PKA)
Instituts fuer Marxistische Studien und Forschungen (IMSF) - wichtiger Autor?
Leisewitz
Projekts Klassenanalysen (PKA), wichtiger Autor?
Bischoff
IMSF: welche 3 Klassen sieht das Modell?
Bourgeoisie (incl. Manager);
Mittlere Klassen (3 Unterklassen);
Arbeiterklasse
IMSF - Mittelklassen - was sind die 3 Unterklassen?
selbstaendige Mittelschichten (begrenztes Kapital,setzen eigene Arbeitskraft im eigenen Betrieb ein); lohnabhaengige Mittelschichten (Leitungs- und Aufsichtspersonal); selbstaendige und lohnabhaengige Intelligenz (Aerzte, Kuenstler, Spezialisten mit Hochschulabschluss)
IMSF - Arbeiterklasse - wie beschreibt das Modell sie weiter?
lohnabhaengige, bei denen der Warencharakter der Arbeitskraft weitgehend entfaltet ist (kein Spezialist, keine Fuehrungsperson)
IMSF - was ist die (Prozent-) Verteilung der Erwerbsbevoelkerung in 1950?
Verhaeltnis A/M/B: 65/32/3
MSF - was ist die (Prozent-) Verteilung der Erwerbsbevoelkerung in 1974?
Verhaeltnis A/M/B: 71/22/2
PKA - welche 3 Klassen sieht das Modell?
Bourgeoisie, Mittelklasse, Arbeiterklasse
PKA -Def. Bourgeoisie
Produktionsmittelbesitzer (mit mindestens 4 Beschaeftigten)
PKA - Mittelklasse - was sind die 2 Unterklassen
Kleinunternehmer mit geringem Profit; Lohnabhaengige Mittelklasse (schliesst auch Angestellte ein, deren Arbeitgeben nicht gewinnorientiert sind, e.g., Staat und Kirche!)
PKA - Arbeiterklasse - was sind die 3 Unterklassen
Produktive Arbeiter (direkt im Produktionsprozess);
Kommerzielle Lohnarbeiter (gehen mit bereits produzieren Waren um, Teil des „Zirkulationsprozesses“)
Arbeitslose
Note: Arbeiter weiter unterteilt nach Qualifikation
PKA - Vergleich der Definition der Arbeiterklasse PKA/IMSF - Unterschied?
PKA benutzt eine breitere Definition der Arbeiterklasse als IMSF und klassifiziert einige Erwerbstaetige als Arbeite welche IMSF zum Mittelstand schlaegt
wPKA - as ist die (Prozent-) Verteilung der Erwerbsbevoelkerung in 1978?
Verhaeltnis A/M/B: 66/31/3
PKA - was ist die (Prozent-) Verteilung der Erwerbsbevoelkerung in 1978 - was ist die Zusammensetzung der Mittelklasse?
Insgesamt 31%, davon 20% lohnabhaengige Mittelklassem 11% Kleinbourgeoisie
PKA: Nach Erbsloeh, hat sich die die (Prozent-) Verteilung der Erwerbsbevoelkerung zwischen 1978 und 1985 gross veraendert?
NEIN - leicht mehr Mittelklasse
Neomarxistische Modelle - zentraler Kritikpunkt
Grenzen sind unklar und Einteilungen beliebig
- note: unterschiedliche Grenzziehungen bei IMSF, PKA
- Behandlung Mittelschicht besonders problematisch
Neomarxistische Modelle - zentraler Kritikpunkt Einteilung und Grenzen - 2 Beispiele aus der PKA
ist es sinnvoll, dass
- hochqualifizierte Angestellte und ungelernte Arbeiter in derselben Gruppe (Arbeiterklasse) sind?
- ein hochqualifizierter Angestellter oder ungelernter Arbeiter, der nicht fuer einen gewinnorientierten Arbeitgebe arbeitet, zur Mittelschicht gesaehlt wird?