C. Soziale Ungleichheit Flashcards

1
Q

Marx: hat Marx den Klassenbegriff erfunden?

A

NEIN

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2
Q

Marx: was ist das zentrale neue Element in KM’s Klassenmodell?

A

Marx war der erste Autor, der die Gesellschaft insgesamt als Klassengesellschaft ansah

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3
Q

Marx: Nach seine Ansicht, die gesamte Geschichte ist eine Geschichte der…?

A

Klassenkaempfe

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4
Q

Marx: was zeichnet Phasen der Geschichte/Klassenkaempfe aus?

A

Je spezifische Produktivkraefte und Produktionsverhaeltnisse– Besitzer von Produktionsmitteln beherrschen die Nichtbesitzenden.

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5
Q

Marx: Geschichte als Geschichte der Klassenkaempfe - 2 implizite Annahmen

A

Arbeit (Produktion allgemein) ist Grundlage des menschlichen Daseins und Zusammenlebens;
Privateigentum (an Produktionsmitteln) ist Ursache sozialer Ungleichheit (a la Rousseau!!)

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6
Q

Marx: welches Verhaeltnis bestimmt die Klasse eines Menschen?

A

das Verhaeltnis zuden Produktionsmitteln

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7
Q

Marx: was sind die zentralen Elemente seiner Analyse der buergerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts?

A

Klassengegensaetze zwischen

  • Bourgeoisie
  • Proletariat
  • Zwischenklassen
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8
Q

Marx: Ueberlegungen re: Klassengegensaetze (und deren Weiterbestehen nach Ueberwindung des Feudalismus)

A

Die buergerliche Gesellschaft hat nur neue Klassen, neue Bedingungen der Unterdrueckung, neue Gestaltungen des Kampfes an die Stelle des alten gesetzt… Aufspaltung in Bourgeoisie und Proletariat

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9
Q

Marx: Welche Eigenschaft definiert die Bourgeosie (und in welcher Weise beeinflusst das den Klassenkonflikt)?

A

Besitz von Produktionsmitteln; deren Besitz erlaubt ihnen die Aneignung des von den Arbeitern geschaffenen Mehrwehrts

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10
Q

Marx: was ist die Beziehung zwischen Klassenstrukturen und Faktoren wie Recht, Politik Religion, Kultur?

A

Recht, Politik, Religion etc. since der „ideologische Ueberbau “

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11
Q

Marx: was ist die Beziehung zwischen oekonomischen Verhaeltnissen und Lebensverhaeltnissen und Einstellungen individueller Personen (wichtiges Zitat)?

A

„das Sein bestimmt das Bewusstsein“

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12
Q

Marx: welche 2 Klassenbegriffe unterscheidet er?

A

„Klasse an sich“ vs. „Klasse fuer sich“

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13
Q

Marx: was bedeutet “Klasse an sich”?

A

Mitglieder einer Klasse rein objektiv in der gleichen Klassenlage (i.e., kein Klassenbweusstsein)

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14
Q

Marx: was bedeutet “Klasse fuer sich”?

A

gemeinsame Klassenlage (objektiv) PLUS gemeinsames Klassenbewusstsein und daraus folgende solidarische Handlungsweisen

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15
Q

Marx: Kritik an seinem Modell. 4 Ansaetze

A
  1. Unklare Definitionen
  2. Zweifel das oekonomische Gruende wirklich so viel erklaeren koennen
  3. Zweifel an der Exisrenz von nur 2 Klassen
  4. Borhersagen NICHT eingetroffen (insb. Verelendungstheorie)
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16
Q

Marx: Kritik an seinem Modell (speziell - ist Annahme von nur 2 Klassen ok) - Giddens Verteidigung

A

Marx hat zwei Klassenkonzepte – ein abstraktes und ein konkretes. Im konkreten Klassenkonzept sehe Marx durchaus mehr als 2 Klassen, er schreibt diesen zusaetzlichen Klassen jedoch keine Bedeutung in der Sozialdynamik bei

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17
Q

Max Weber - Lebensdaten

A

1864-1920. Note: spaeter als Marx, Reaktion gegen Marx

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18
Q

Max Weber - 2 Hauptunterschiede zu Marx

A
  1. nicht Betonung des oekonomischen wie bei Marx

2. Nicht nur zwei Klassen, und nicht nur Klassen, sondern auch andere Dimensionen (Staende, Parteien)

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19
Q

Weber: 3 Elemente fuer das Vorliegen einer Klasse

A
  1. gemeinsame spezifische Komponente ihrer Lebenschancen
  2. Komponente beruht auf oekonomischen Gueterbesitz- und Erwerbsinteressen
  3. Komponente ist marktbedingt
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20
Q

Weber: Klassenlage - 3 Aspekte

A
  1. Gueterversorgung, Lebensstellung und - schicksal
  2. Art und Mass der Verfuegungsgewalt ueber Gueter, Leistungsqualifikationen
  3. Verwertbarkeit dieser G und LQ durch Einkuenfte in der Wirtschaftsordnung
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21
Q

Weber: Klassenlage - worauf rebuht sie letzten Endes?

A

Marktlage

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22
Q

Weber: auf welchem zentralen Kriterium basieren Klassen bei Weber letzlich?

A

Besitz (aber Leistungsqualifikationen spielen auch mit rein…)

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23
Q

Weber: in welche drei Unterdimensionen teilt Weber Klassen ein?

A

Besitz-, Erwerbs- und soziale Klassen

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24
Q

Weber: Beispiele fuer positiv privilegierte Besitzklassen?

A

Besitzer von Fabriken, Bergwerken, etc

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25
Weber: Beispiele fuer negativ privilegierte Besitzklassen?
Verschuldete und Arme
26
Weber: gibt es in seiem Klassenmodell eine Dichotomie (a la Marx)?
NEIN
27
Weber: worauf beruht der Markterfolg von Erwerbsklassen?
Chancen der Marktverwertung von Guetern oder Leistungen bestimmen den Markterfolg
28
Weber: was sind soziale Klassen (Zitat)?
Gesamtheit der Klassenlagen, zwischen denen ein Wechsel a) persoenlich und b) in der Generationenfolge leicht moeglich ist und typisch stattzufinden pflegt
29
Weber: was buendeln soziale Klassen in seinem Modell also?
Klassenlagen, innerhalb derer man wechseln kann
30
Weber: Welche 4 sozialen Klassen sieht er in seiner Zeit?
Arbeiterschaft; Kleinbuergertum, besitzlose Intelligenz Klasse der Besitzenden und durch Bildung privilegierten
31
Weber: er teilt Gesellschaft in Klassen ein; was denkt er ueber die Existenz eines Klassenbewusstseins?
Weber nimmt nicht an, dass Zugehoerigkeit zu einer Klasse zu einem gemeinsamen Handeln oder einem Klassenbewusstsein fuehren muss
32
Weber: was sind 4 Bedingungen, unter denen nach Weber ein Klassenbewusstsein entstehen kann?
Massenhaft aehnliche Klassenlage; raeumliche Naehe; Fuehrung auf einleuchtende Ziele; Handeln gegen unmittelbaren Klassengegner
33
Weber: Definition staendische Lage (3 Elemente) - Zitat
- jede typische Komponente des Lebensschicksals von Menschen, welche - durch spezifische, positive oder negative, soziale Einschaetzung der „Ehre“ bedingt ist, - die sich an irgendeine gemeinsame Eigenschaft vieler knuepft.
34
Weber: 3 Ueberlegungen zu Staenden
1. Gemeinschaften (oft amorph) 2. schliesst soziale Kreise, und subjektive Komponenten (wie Ehre) ein 3. Bezug auf soziale Schliessung (!)
35
Weber: 3 Beispiele fuer Staende
Offiiziere, Aerzte, Adel
36
Weber: Abgrenzung Stand und Klasse
Klasse - Sphaere der Wirtschaft; | Staende - Sphaere des Sozialen
37
Weber: Wie grenzt Giddens Stand und Klasse ab und wir beziehen sie sich aufeinander (2 Ueberlegungen)?
1. Klasse bezieht sich eher auf Produktion, Staende eher auf Konsum/Lebensfuehrung (!). 2. Aufrechterhaltung eines bestimmten Konsumverhaltens verlangt bestimmte oekonomische Ressourcen...!
38
Weber: Ueberlegung - in der Praxis, haben Staende oft auch relativ homogene wirtschaftliche Lage?
Natuerlich (Rechtsanwaelte, Priester, Offiziere...)
39
Weber: Ueberlegung von Hradil zur Spannung zwischen Klasse und Stand (think Schliessung...)
Ausgepraegte Staendebildung kann die freie Konkurrenz behindern, die wiederum die Grundlage der Klassengliederung ist
40
Weber: Ueberlegung wann Stand und wann Klasse wichtiger ist
in Zeiten der Stabilitaet wird Stand im Vordergrund stehen, in Zeiten des Umbruchs, wird die Klasse im Vordergrund stehen...
41
Weber: Konzept Partei - in welcher Sphaere ist es angesiedelt?
Sphaere der Macht
42
Weber: Konzept Partei - welche Arten von Handeln werden dabei beruecksichtigt?
alles Handeln, welches auf Einfluss auf Gemeinschaftshandeln nehmen will
43
Weber: Konzept Partei - angesichts der berueckstichtigen Arten des Handelns, bezieht sich das Konzept nur auf den Staat?
NEIN, bezieht sich prinzipiell auch z.B. auf Handeln in einem Verein!
44
Weber: Definition Partei
institutionalisierte Interessengruppe
45
Weber: logische Beziehung Partei zu Klasse und Stand - Ueberlegung von Hradil:
Partei liegt auf der gleichen logischen Ebene wie Stand und Klasse
46
Weber: logische Beziehung Partei zu Klasse und Stand - Ueberlegung von Giddens, Krecke
Macht ist allgemeineres Konzept, Klassen/Staende/Parteien sind alles Phaenomene der Machtverteilung
47
Weber: was ist bei ihm zentral, 3 wichtige Unterschiede zu Marx
- NICHT Klassencharacter des Kapitalismus sondern - Zweckrationalitaet, mit buerokratischen Organisationen als Rahmen - Marx ueberschaetzt die Beduetung des oekonomischen und unterschaetzt die Bedeutung der staendischen Lage
48
Weber: Kritik an Weber von Hradil - 2-3 Ueberlegungen
Kein hinreichender Zusammenhang zwischen - objektiven und subjektiven Aspekten - versch. Aspekten sozialer Ungleichheit (sozio-oekonomisch, kulturell, politisch); Resultat: geringer Erklaerungsbeitrag
49
Weber: Kritik an Weber von Giddens (eine Ueberlegung mit Beispiel)
mangelnde Ursachenhinterfragung. Beispiel: keine systematischen Hinweise auf die Bedingungen, unter denen sich Klassenbewusstsein entwickelt. Resultat: Weber als Entwurf abstrakter Begriffe, die er dann in seiner geschichtlichen Arbeit weiterfuehrt
50
Theodor Geiger: Lebenszeit
1891-1952
51
Geiger: 4 Arbeitsfelder
Klassen- und Schichtstruktur und (soziale?) Mobilitaet; Rechtssoziologie; Ideologiekritik; Analyse von Werbung und Propaganda
52
Geiger: wie stellt er sich in den Kontext von Marx?
ausfuehrliche Selbstabgrenzung
53
Geiger: wie stellt er sich in den Kontext von Weber?
Selbstabgrenzung, aber weniger deutlich als gegen Marx
54
Geiger: als welche Art Modell klassifiziert er sein Modell?
Schichtmodell
55
Geiger: als welche Art Modell klassifizieren andere sein Modell (und warum)?
nicht-marxistisches Klassenmodell (wegen des starken Fokus auf oekonomische Faktoren)
56
Geiger: Def. Schicht?
Jede Schicht besteht aus vielen Personen (Familien), die ein erkennbares Merkmal gemein haben und als Traeger dieses Merkmals einen gewissen Status in der Gesellschaft und im Verhaeltnis zu anderen Schichten einnehmen
57
Geiger: Einordnung seines Schichtbegriffs
Oberbegriff, der die Sozialstruktur einer Gesellschaft kennzeichnet. Andere Begriffe (Kaste, Klasse, Stand etc.) sind historische Beispiele/Sonderfaelle
58
Geiger: Ueberlegung zum Begriff Klasse (insb. Klassa wie sie von Marxisten gesehen wird)?
Sonderfall der Schichtung, in dem Produktions-verhaeltnisse das „dominante Schichtungsprinzip“ sind
59
Geiger: Def. Status
umfasst Lebensstandard, Chance und Risiken, Gluecksmoeglichkeiten, Privilegien, Diskriminierung und oeffentliches Ansehen
60
Geiger: welche 2 schichtbegriffe unterscheidet er?
objektiver und subjektiver Schichtbegriff
61
Geiger: worauf richtet sich der objektive Schichtbegriff?
aussschliesslich auf aeussere Merkmale der sozialen Lage, e.g., Einkommen
62
Geiger: worauf konzentriert sich der subjektive Schichtbegriff?
auf eine bestimmte gemeinsame Haltung oder Denkweise
63
Geiger: Ueberlegung zur Angemessenheit der Klassifikation aufgrund objktiver Schichtungskriterien
Nicht angemessen - kaum soziologische Aussagekraft, weil recht beliebige Personen auf diese Weise zusammengefasst werden koennen (!!)
64
Geiger: was meint er mit gemischten Schichtbegriffen
stellen Zusammenhang zwischen Lage und Haltung her
65
Geiger: gemischte Schichtbegriffe - was haelt er von ihnen
sind unbefriedigend, weil sie nur solche Personen gruppieren, die sich auch solidarisch fuehlen/ verhalten
66
Geiger: was ist sein Ansatz zur Verbingung von Schichten/Lagen (objektiv) und Haltungen.Mentalitaeten (subjektiv)?
Erst Lagen und Haltungen getrennt erfassen, dann vergleichen, um so herauszufinden, welche Haltungen typisch fuer bestimmte Lagen sind. „Lokalisierung der Haltung in der Schicht“
67
Geiger: Ueberlegung - wie eindeutig ist die Zuordnung Mentalitaeten und Lagen?
NICHT deterministisch – einzelne Schichtmitglieder koennen durchaus auch andere Mentalitaeten haben...
68
Geiger: Nach seiner Ansicht, wie beeinflussen Mentalitaeten die Gesellschaft?
Mentalitaeten sind die „bewegende Kraft in der Entwicklung des Wirtschaftlebens“
69
Geiger: was war seine wichtigste empirische Untersuchung?
Volkszaehlung 1925 (untersucht in 1932)
70
Geiger: Analyse der Volkszaehlung 1925 - was war seine zentrale Beobachtung?
Existenz von 5 Schichten
71
Geiger: Analyse der Volkszaehlung 1925 - welche 5 Schichten fand er vor?
Kapitalisten (1%) mittlere/kleine Unternehmer (18%) - alter Mittelstand Lohn und Gehaltsbezieher hoeherer Qualifikation (18%) - neuer Mittelstand Tagewerker fuer eigene Rechnung (13%), proletaroide Lohn und Gealtsbezieher minderer Qualifikation (51%), Proletariat
72
Geiger: Analyse der Volkszaehlung 1925 - inwieweit hat Geiger in dieser Untersuchung auch Mentalitaeten untersucht?
Mentalitaeten hat er nicht quantitativ untersucht (mangels Daten...) - er hat aber begrenzte Ueberlegungen angestellt
73
Geiger: Analyse der Volkszaehlung 1925 - Ueberlegungen re: alter Mittelstand - 3 Charakteristika
viele mithelfende Familienangehoerige; Familien- und Heimkultur, entsprechende religioese Haltung; „Verteidigungszustand“
74
Geiger: Fokus seiner Untersuchungen nach WWII
Analyse von Schichten bezueglich ihrer Anfaelligkeit fuer Nationalsozialismus
75
Geiger: Konzept des „dominanten Schichtungsprinzips“ - Grundidee
Es gibt viele moegliche Prinzipien der Schichtbildung. Entscheidend zu wissen, welche Prinzipien in einer gewissen Zeit/ Gesellschaft dominant sind
76
Geiger: Konzept des „dominanten Schichtungsprinzips“ - Bezug zur Sozialdynamik
Weil Schichtungsprinzipien dynamisch sind, kann sich die Gesellschaft im Verlaufe der Zeit veraendern!
77
Geiger: Kritik am Marxismus - 2 Ueberlegungen
1. 5-Schichten-Modell in 1932 bewusste Kritik am Marxismus | 2. Ab 1949 starke Kritik an Marx wegen Nichteintreten der Verelendungshypothese
78
Geiger: Kritik an Geigers Konzept des dominanten Schichtungsprinzips
Keine Vorgabe von Kriterien, an denen man erkennen kann, welchen Schichtungsprinzip dominant ist! so - arbitrary...?
79
Geiger: wie gross war sein langfristiger Einfluss?
begrenzt - keine Schulbildung (aber Einfluss auf viele deutsche Soziologen, e.g., Dahrendorf)
80
funktionalistische Schichtungstheorie - wer hat sie wo entwickelt?
Talcott Parsons (1902-1979), USA
81
funktionalistische Schichtungstheorie - wie wurde sie in D-land rezipiert?
Artikel von Davis und Moore (1945 Englisch, 1967 Deutsch)
82
funktionalistische Schichtungstheorie - was ist die Grundfrage?
wofuer ist soziale Schichtung nuetzlich, welchen Beitrag leistet sie fuer geordnetes gesellschaftiches Zusammenleben
83
funktionalistische Schichtungstheorie - was ist die Grundfrage NICHT?
wie man Ungleichheit beseitigen kann
84
funktionalistische Schichtungstheorie: was ist das Modell der Gesellschaft?
System mit vielen Subsystemen, die je eine bestimmte Funktion erfuellen, um die soziale Ordnung aufrechtzuerhalten
85
funktionalistische Schichtungstheorie: welche typischen Fragen stellt sie bzgl. einer sozialen Schicht?
wie traegt soziale Schichtung zum Funktionieren der Gesellschaft bei
86
funktionalistische Schichtungstheorie: Def. soziale Schichtung
differentielle Rangordnung, nach der Individuen eingestuft werden und die es bedingt, dass sie in bestimmten Zusammenhaengen als unter- oder uebergeordnet behandelt werden
87
funktionalistische Schichtungstheorie: Ueberlegung - wozu sind Normen wichtig?
Soziale Stabilitaet erfordert Normen, die die soziale Schichtung unterstuetzen/ erhalten
88
funktionalistische Schichtungstheorie: warum fuegen Menschen sich in die soziale Ordnung ein (laut Parsons)?
Motive und Bewertungsmassstaebe der einzelnen und der Gesellschaft insgesamt entsprechen sich im Wesentlichen (!)
89
funktionalistische Schichtungstheorie: wie werden Bewertungsmasstaebe vermittelt - 3 Ideen
Verinnerlichung waherend der Sozialisation gesellschaftliche Sanktionierung; Suche nach Anerkennung durch andere (!)
90
funktionalistische Schichtungstheorie: nach welchen 6 Merkmalen findet Schichtzuordnung statt?
- Mitgliedschaft in einer Verwandtschaftsgruppe; - Persoenliche Eigenschaften (e.g., Geschlecht, Alter); - Leistungen (e.g., beruflicher Erfolg); Eigentum (selten primaeres Statuskriterium; oft Symbol fuer Leistungserfolg); Autoritaet (institutionell anerkannt); Macht (nicht institutionell anerkannt)
91
funktionalistische Schichtungstheorie: was ist der Bezug zwischen den 6 Merkmalen fuer Schichtzuordnung und dem sozialen Status?
Status ist Resultante der gemeinsamen Wertungen der Eigenschaften einer Person (note – Gewichtung der einzelnen Wertungen der Merkmale kann durchaus variieren – Zeit, Gesellschaften !)
92
funktionalistische Schichtungstheorie: 6 Merkmalen fuer Schichtzuordnung - welche 2 Merkmale sind besonders wichtig in modernen Industrielaendern (laut Parsons)?
Leistungen im Beruf; | bestimmte Verwandtschaftsbaende
93
Schichtungsmodell Davis/Moore - Grundidee
Schichtung ist funktionale Notwendigkeit, ein „unbewusst entwickeltes Werkzeug, mit dessen Hilfe die Gesellschaft sicherstellt, dass die wichtigsten Positionen von den faehigsten Personen gewissenhaft ausgefuellt werden“
94
Schichtungsmodell Davis/Moore: was sind die zwei Determinanten fuer den Rang einer Position?
Bedeutung der Funktion fuer eine Gesellschaft; Erforderliche Begabung und/oder Ausbildung zur angemessenen Ausfuehrung der Position; note: auch Bezug zum Marktprinzip (erklaert, warum Muellmaenner weniger verdienen)
95
Schichtungsmodell Davis/Moore: Kritik von Mayntz - Grundidee
Modell beruht auf Annahmen, die nicht transparent gemacht werden und die ncht belegt sind (und nicht unbedingt stimmen muessen...!).
96
Schichtungsmodell Davis/Moore: Kritik von Mayntz - welche 3 Annahmen Davis/Moore's werden kritisiert?
Talent ist angeboren und knapp; Niemand strebt ohne Belohnung nach schwierigen Aufgaben; Soziale Positionen werden im freien Wettbewerb errungen
97
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - wie definiert Lenski Schichtung um?
als „Verteilungsprozess in menschlichen Gesellschaften, durch den knappe Werte verteilt werden
98
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - was sind seine zwei Prinzipien des Verteilungsprozesses?
Beduerfnis und Macht
99
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - 1. Verteilungsgesetz
Die Menschen teilen das Produkt ihrer Arbeit insoweit, als es zur Sicherung ihres Ueberlebens und der kontinuierlichen Produktivitaet jener notwendig ist, deren Handlungen fuer sie selbst notwendig oder nuetzlich sind
100
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - 1. Verteilungsgesetz (said easier)
Menschen handeln auf ihren eigenen Nutzen fokussiert, aber unter der Realisierung der Notwendigkeit der Kooperation...
101
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - 2. Verteilungsgesetz
Macht bestimmt weitgehend darueber, wie der Surplus einer Gesellschft verteilt wird
102
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - was ist Lenski's Behauptung ueber die relative Bedeutung der beiden Verteilungsesetze im Zeitverlauf?
die Bedeutung des Verteilungsprinzips durch Macht waechst mit dem technologischen Fortschritt einer Gesellschaft
103
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - 2 Schwerpunkte seiner Arbeit?
Dynamische Aspekte von Ungleichheit | Struktur von Verteilungssystemen
104
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - woraus besteht nach seiner Ansicht das Verteilungssystems einer Gesellschaft?
aus mehreren Klassensystemen mit unterschiedlicher Gewichtung, denen jeweils ein bestimmtes Klassenkriterium zugrunde liegt
105
Schichtungsmodell - Lenski Synthese - 3 Kritikpunkte
Unuebersichtlich (mehrere Klassensysteme, Vergleichsdimensionen); Zweifel am Erfolg der Synthese (gibt es Gesellschften ohne Mehrwert); Viele wichtige Fragen unbeantwortet, e.g., wo kommt mit dem Mehrwert die Macht her?
106
Dahrendorf: Grundidee (1966) - 3 Aspekte
Ansatz ist Frage nach der Quelle der Ungleichheit; Antwort fokussiert auf Existenz von mit Sanktionen versehenen Normen; Note: ohne Ungleichheit ist keine Sanktionierung von Normen moeglich
107
Dahrendorf: was sind seine 3 zentralen Begriffe
Norm Sanktion Herrschaft
108
Dahrendorf: 3 zentrale Begriffe - welcher Begriff ist (logischerweise) Zentral?
Herrschaft
109
Dahrendorf: was ist die Beziehung zwischen Ungleichheit/sozialem Rang und Normen? (Zitat)
„derjenige wird die guenstigste Stellung in der Gesellschaft erringen, dem es kraft sozialer Position am besten gelingt, sich den herrschenden Normen anzupassen – und umgekehrt, sind die geltenden oder herrschenden Werte einer Gesellschaft an ihrer Oberschicht ablesbar
110
Dahrendorf: potentialle Parallelen zu Marx?
Dichotomie herrschende – beherrschte kling aehnlich wie Marx, D. stellt klar, dass er eine andere Dichotomie als Marx im Sinn hat, und dass den industriellen Klassenkonflikt nicht fuer den zentralen gegenwaertigen Konflikt in der Gesellschaft halte (dank Institutionalisierung der Interessengegensaetze)
111
Dahrendorf: wie/warum grenzt er sich von Funktionalismus ab?
Konflikt ist zentral in seiner Theorie, sieht sie als Gegenposition zu den auf Integration fokussierten Strukturfunktionalistischen Theorien
112
Dahrendorf: was ist die Rolle des Konflikts in seiner Theorie? (Zitat)
„Konflikt als der Stachel, der soziale Strukturen in Bewegung haelt“
113
Dahrendorf: Rolle des Konflikts in seiner Theorie - worum geht es bei Knflikten? (Zitat)
um Verteidigung oder Vergroesserung von Lebenschancen, die auf „Ligaturen“ (Bindungen, Beschraenkungen) und „Optionen" beruhen.
114
Dahrendorf: welche Metapher benutzt er fuer sein Modell?
Haus
115
Dahrendorf: an welchen anderen Denker knuepft Dahrendorf explizit an?
Geiger
116
Dahrendorf: Schicht-Modell - % Unterschicht, Beispiele
5%, Dauererwerbslose, Kriminelle
117
Dahrendorf: Schicht-Modell - % Arbeiterschaft
45%; vielfach gegliedert (Industriebranchen, je mit Existenz einer eigenen Mentalitaet)
118
Dahrendorf: Schicht-Modell - % Mittelstand
20%; defensive Haltung, keine praegende Schicht (mehr)
119
Dahrendorf: Schicht-Modell - % Arbeiterelite (und Beispiele)
5%; Meister etc.; auch defensive Haltung, keine praegende Schicht (mehr)
120
Dahrendorf: Schicht-Modell - % falscher Mittelstand (und Beispiele)
12%; ausfuehrende Berufe im Dienstleistungsbereich, e.g., Kellner, Chauffeure; von der Mentalitaet eher Mittelsstand
121
Dahrendorf: Schicht-Modell - % Dienstklasse
12%, Verwaltung und Beamte, steht im Dienst der Herrschenden; individuell – Erfahrung der Konkurrenz praegender als Ausuebung von Herrschaft
122
Dahrendorf: Schicht-Modell - % Eliten
123
Dahrendorf: Logik hinter der Wahl der Haus-Methapher
Anschaulich (obwohl willkuerlich); Macht klar das es weitere Strukturen gibt (Zimmer haben Ecken und Nischen etc.); Hausmodell und Schichttheorie stehen nicht in engem Zusammenhang...
124
Def. Prestige (Lexikon)
„Bezeichnung fuer die Wertschaetzung, die eine Gruppe oder eine Person bzw die Inhaber eines sozialen Status geniessen“
125
Prestige - Ueberlegung - wie klar ist es an eine spezifische Person gebunden
Kann sowohl auf Prestige beruhen als auch auf persoenlichen Eigenschaften wie Einkommen und Qualifikationen
126
Prestige - Abgrenzung von perseonlichen Ansehen
Wichtig zu trennen – man kann Polizisten allgemein nicht moegen, aber einen spezifischen Polizisten persoenlich schaetzen, und umgekehrt...
127
Prestige - objektive Sicht
Prestige ist Ressource, die man mehr oder weniger haben kann
128
Prestige - subjektive Sicht
Prestige ist Ergebnis einer subjektiven Wertung (und zwar nicht immer nach klaren Kriterien...!)
129
Warner - Prestigestudien - wann hat er sie wo durchgefuehrt?
30er/40er Jahre, USA (kleine?) Gemeinden
130
Warner - Prestigestudien - mit welcher Variable hat er vertikale Ungleichheit gemessen?
mit einem Prestigeindex, 4 Variablen: Beruf, Art des Einkommens, Haustyp und Wohngegend
131
Warner - Prestigestudien - welche Schichtung findet er?
3 Schichten, je zweigeteilt
132
Moore/Kleining - wann haben sie ihre Ergebnisse publiziert?
1960
133
Moore/Kleining - was war ihr Ansatz?
Schichtung der Gesellschaft aufgrund sozialer Selbsteinteilung
134
Moore/Kleining - Methodologie - was waren ihre 2 Schritte
1. Bildung einer Berufshierarchie (a la Warner) 2. Befragung von Individuen, denen 9 Karten mit Berufen gezeigt wurden, und die ihren Beruf dann einer der Karten zuordnen sollten
135
Moore/Kleining - Methodologie - was war die kleinste Einheit ihrer Untersuchung?
die Familie, und nur der Mann wurde befragt (!)
136
Moore/Kleining - was behaupten die Autoren re: Reichweite der gefundenen Schichten?
gefundene Schichten gehen ueber Berufe hinaus, sind homogen in anderer Hinsicht, e.g., Familie/ Erziehungsstil, Konsum, Meinungen (Ausnahme - oberste und unterste Schichten, wo sich Menschen NICHT durch Beruf definieren)
137
E.K. Scheuch (1961), Prestigeschichten durch Indexbildung, allgemeiner Ansatz
zentrales Kriterium ist wieder Beruf; diesmal gemessen durch die Internationale Standardklassifikation der Berufe ISCO (kann aber durch andere Kriterien ergaenzt werden, e.g., Einkommen)
138
E.K. Scheuch (1961), Prestigeschichten durch Indexbildung,welche 3 Variablen setzt er ein?
Schulbindung, Beruf und Einkommen
139
K.M. Bolte (1967), Zwiebelmodell, Grundidee
Modell, das Status- und Prestige vermischt und zu einer Zwiebeldarstellung fuehrt, in der die primaere Anordnung vertikal ist, in der bestimmte Schichten sich aber vertikal auf der gleichen Hoehe befinden
140
K.M. Bolte (1967), Zwiebelmodell, Beziehung zwischen Beruf und Status
Beruf bestimmt in gewissen Grenzen Einkommen, Lebensstil und Umgang mit anderen. ABER Beziehung ist nicht eindeutig
141
K.M. Bolte (1967), Zwiebelmodell, Beziehung zwischen Status und Lebensstil
Unterteilung der Gesellschaften in Schichten ist nicht praezise; Schichtungstendenzen sind oben und unten klar, die Mitte ist Sammelbecken der differenziertesten Bevoelkerungsgruppen
142
K.M. Bolte (1967), Zwiebelmodell, Kritik an seinem Ansatz
es ist nicht ganz klar, was das Modell genau misst... Status? Prestige? „Prestigestatusaufbau“ (whatever the heck that means...). Think about it – what is on the vertical axis? How do certain groups get defined – particularly those that are at the same level of the vertical axis?
143
K.M. Bolte (1967), Zwiebelmodell, Kritik an seinem Ansatz - Einfluss auf weiter Theorieentwicklung
diese Unschaerfe (noetig durch gesellschaftliche Entwicklungen, Tendenz zu mehr Statusinkonsistenzen) gehoert zu den Motivationen, sich von vertikalen Modellen ab der spaeten 70er Jahre zu distanzieren
144
Pappi (1973) - Ansatz
Frage nach dem Beruf und dem der dreibesten Freunde
145
Mayer (1977) - Ansatz
Ordne Prestigegruppen aufgrund des Heiratsverhaltens
146
Prestigemodelle (allgemein) - 2 zentrale Kritikpunkte
Unschaerfe des Begriffs Prestige | Unklarer Erklaerungswert des Prestigeaufbaus fuer gesellschaftliche Ungleichheitsstrukturen
147
Prestigemodelle (allgemein) - 2 zentrale Kritikpunkte - 3 Ueberlegungen zur Unschaerfe des Begriffs Prestige
Unklar, welcher Prestigebegriff gemeint ist – objektiv? Subjektiv? Beide? Waere es besser statt Prestige die dahinterliegenden Merkmale zu messen (Einkommen, Bildung)? Was ist Beziehung zwischen Prestige (subjektiv?) und Status (objektiv?)
148
Prestigemodelle (allgemein) - 2 zentrale Kritikpunkte - 2 Ueberlegungen zum Kritikpunkt Erklaerungswert des Prestigeaufbaus fuer die gesellschaftlichen Ungleichheitsstrukturen
Erstellung eines Prestigeindexes ist schwierig – viele Verzerrungen moeglich; schwierig, Einschnitte in diesen Skalen zu machen, um Schichten voneinnander abzugrenzen – oft Eindruck der Willkuerlichkeit
149
Neomarxistische Ansaetze in den siebziger Jahren - Grundideen
Ansaetze sind Gegenbewegung zu den Schichtmodellen der 70er. Ansatz - koennen Klassenmodelle die Sozialstruktur besser erklaeren
150
Neomarxistische Ansaetze in den siebziger Jahren - 2 prominente Beispiele
Analysen des Instituts fuer Marxistische Studien und Forschungen (IMSF) und des Projekts Klassenanalysen (PKA)
151
Instituts fuer Marxistische Studien und Forschungen (IMSF) - wichtiger Autor?
Leisewitz
152
Projekts Klassenanalysen (PKA), wichtiger Autor?
Bischoff
153
IMSF: welche 3 Klassen sieht das Modell?
Bourgeoisie (incl. Manager); Mittlere Klassen (3 Unterklassen); Arbeiterklasse
154
IMSF - Mittelklassen - was sind die 3 Unterklassen?
``` selbstaendige Mittelschichten (begrenztes Kapital,setzen eigene Arbeitskraft im eigenen Betrieb ein); lohnabhaengige Mittelschichten (Leitungs- und Aufsichtspersonal); selbstaendige und lohnabhaengige Intelligenz (Aerzte, Kuenstler, Spezialisten mit Hochschulabschluss) ```
155
IMSF - Arbeiterklasse - wie beschreibt das Modell sie weiter?
lohnabhaengige, bei denen der Warencharakter der Arbeitskraft weitgehend entfaltet ist (kein Spezialist, keine Fuehrungsperson)
156
IMSF - was ist die (Prozent-) Verteilung der Erwerbsbevoelkerung in 1950?
Verhaeltnis A/M/B: 65/32/3
157
MSF - was ist die (Prozent-) Verteilung der Erwerbsbevoelkerung in 1974?
Verhaeltnis A/M/B: 71/22/2
158
PKA - welche 3 Klassen sieht das Modell?
Bourgeoisie, Mittelklasse, Arbeiterklasse
159
PKA -Def. Bourgeoisie
Produktionsmittelbesitzer (mit mindestens 4 Beschaeftigten)
160
PKA - Mittelklasse - was sind die 2 Unterklassen
``` Kleinunternehmer mit geringem Profit; Lohnabhaengige Mittelklasse (schliesst auch Angestellte ein, deren Arbeitgeben nicht gewinnorientiert sind, e.g., Staat und Kirche!) ```
161
PKA - Arbeiterklasse - was sind die 3 Unterklassen
Produktive Arbeiter (direkt im Produktionsprozess); Kommerzielle Lohnarbeiter (gehen mit bereits produzieren Waren um, Teil des „Zirkulationsprozesses“) Arbeitslose Note: Arbeiter weiter unterteilt nach Qualifikation
162
PKA - Vergleich der Definition der Arbeiterklasse PKA/IMSF - Unterschied?
PKA benutzt eine breitere Definition der Arbeiterklasse als IMSF und klassifiziert einige Erwerbstaetige als Arbeite welche IMSF zum Mittelstand schlaegt
163
wPKA - as ist die (Prozent-) Verteilung der Erwerbsbevoelkerung in 1978?
Verhaeltnis A/M/B: 66/31/3
164
PKA - was ist die (Prozent-) Verteilung der Erwerbsbevoelkerung in 1978 - was ist die Zusammensetzung der Mittelklasse?
Insgesamt 31%, davon 20% lohnabhaengige Mittelklassem 11% Kleinbourgeoisie
165
PKA: Nach Erbsloeh, hat sich die die (Prozent-) Verteilung der Erwerbsbevoelkerung zwischen 1978 und 1985 gross veraendert?
NEIN - leicht mehr Mittelklasse
166
Neomarxistische Modelle - zentraler Kritikpunkt
Grenzen sind unklar und Einteilungen beliebig - note: unterschiedliche Grenzziehungen bei IMSF, PKA - Behandlung Mittelschicht besonders problematisch
167
Neomarxistische Modelle - zentraler Kritikpunkt Einteilung und Grenzen - 2 Beispiele aus der PKA
ist es sinnvoll, dass - hochqualifizierte Angestellte und ungelernte Arbeiter in derselben Gruppe (Arbeiterklasse) sind? - ein hochqualifizierter Angestellter oder ungelernter Arbeiter, der nicht fuer einen gewinnorientierten Arbeitgebe arbeitet, zur Mittelschicht gesaehlt wird?
168
Neomarxistische Modelle - zentraler Kritikpunkt Einteilung und Grenzen - Beispiel inkongruenter Einstellungen von Erbsloeh
Erbsloeh findet fuer PKA, dass Mittelschicht weniger kapitalistisch eingestellt ist als die Arbeiterschaft...!
169
Zusammenfassung: 5 Hauptmerkmale von Klassenmodellen
1. Fokus - Oekonomie 2, Klassenzugehoerigkeit beinflusst alle Lebensbereiche 3. Relationen zwischen Klassen gegensaetzlich 4. Theoretisches Interesse - Momentaufnahme und Dynamik 5. Weniger Interesse an Beschreibung der Lebensbedingungen als an den Ursachen von Ungleichheit, sozialem Wandel
170
Zusammenfassung: Hauptmerkmale von Schichtmodellen
1. Fokus - Beschreibung ungleicher Lebensbedingungen. Schicht hat Einfluss auf Einstellungen etc., aber Schicht nicht automatisch Interessengruppe 2. Schichtkriterien oft theoretisch, aber nicht unbedingt oekonomisch 3. Midenstens 3 Schichten, KEIN Kontinuum 4. Wenn Prozesse betrachtet werden, dann sind sie individuell (nicht gesamtgesellschaftlich) 5. Beseitigung von Ungleichheit nicht notwendigerweise ein Ziel
171
Zusammenfassung: 2 Gemeinsamkeiten von Klassen- und Schichtmodellen
Vertikale Aufteilung der Gesellschaft aufgrund sozio-oekonomischer Kriterien; Annahme, dass Klassen- oder Schichtzugehoerigkeit zu einer typischen Handlungsorientierung fuehrt
172
Zusammenfassung: 2 Kritikpunkte von Klassentheoretikern an Schichtansaetzen
Zu statisch, zu wenig theoretisch angelegt; lediglich beschreibend mit willkuerlichen Abgrenzungen; Zu wenig Fokus auf - die Ursachen der Ungleichheit und den sozialen Wandel - Konfliktpotentiale und Herrschaftsverhaeltnisse, die aus Ungleichheit stammen
173
Zusammenfassung: 3 Kritikpunkte von Schichtungsforschern an Klassenmodellen
Zu undifferenziert, v.a., weil sie sich auf nur ein Hauptkriterium (Eigentum an Produktionsmitteln) fokussieren; Vernachlaessigung der individuellen Mobilitaetsprozesse; Realitaetsfern
174
Zusammenfassung +: 3 Kritikansaetze in den 80er Jahren vis-a-vis Klassen- UND Schichtmodellen
Modelle fokussioen zu viel auf Segmentierung der Gesellschaft durch sozio-oekonomische Faktoren – erfassen so nicht die immer weitergehende soziale Differenzierung („Pluralisierung“); Modelle zu abstrakt; Modelle zu statisch
175
Kritik and Schicht- UND Klassenmodellen - Pluralisierungsargument - Grundidee
Menschen in vergleichbarer sozio-oekonomischer Lage (Beruf, Bildung, Einkommen) haben immer haeufiger sehr verschiedene Lebensstile haben; hoehere Wahrscheinlichkeiten von Statusinkonsistenzen
176
Kritik and Schicht- UND Klassenmodellen - Pluralisierungsargument - Grundidee - Beispiel
zwei Schlossergesellen, einer geht zu Punkrock-Konzerten, der andere geht lieber in seinen Schrebergarten
177
Kritik and Schicht- UND Klassenmodellen - Pluralisierungsargument - was beruecksichtigen die daraus folgenden Ansaetze als Resultat dieser Ueberlegungen?
Pluralisierung fuehrt zur Beruecksichtigung „horizontaler“ Ungleichheiten, mit den zentralen Dimensionen Alter/Kohorte, Geschlecht, Ethnie, Region
178
neuere Schichtansaetze - Grundidee
ein modifizierter Schichtansatz ist besser als die (ganz neuen) Ansaetze, welche die vertikale Dimension voellig aufgeben (vertikale Dimension nach wie vor wichtig ist!)
179
neuere Schichtansaetze - wichtiger Vertreter
Rainer Geissler
180
neuere Schichtansaetze - Rainer Geissler - Ziel des Modernisierungsprozesses der Modelle (laut Geissler)
Nicht Aufloesung von Klassen und Schichten, sondern Herausbildung einer dynamischeren und plausibleren Schichtstruktur
181
neuere Schichtansaetze - Rainer Geissler - Def. Schicht
konkrete „Gruppierungen mit aehnlicher Soziallage und damit verknuepften typischen Subkulturen und Lebenschancen
182
neuere Schichtansaetze - Rainer Geissler - 5 Thesen
1. vertikal nur eine Dimension 2. vertikal weiter dominant 3. keine klaren Grenzen 4. moderne Schichtstruktur ist eher latent (und oft fast unsichtbar) 5. Modell konzentrischeer Kreise: Kern stark schicht-grepraegten Segmenten umgeben von Segmenten, die nur schwach von Schichten gepraegt sind
183
neuere Schichtansaetze - Rainer Geissler - Vergleich zu Klassenmodellen
Weniger Fokus auf Rolle des Menschen im Wirtschaftsprozess
184
neuere Schichtansaetze - Rainer Geissler - Beziehung zu Geiger:
Auch Geiger hatte schon Multidimensionalitaet mit einbezogen, und erlaubt, dass sich Schichten ueberlappen
185
neuere Schichtansaetze - Rainer Geissler - Beziehung zu Dahrendorf:
Schichtungsmodell baut auf Dahrendorfs Hausmodell auf (siehe p.64)
186
neuere Schichtansaetze - Rainer Geissler - 2 Kritikpunkte an sein Modell
Seine Kritik an anderen neuen Ansaetzen vielleicht zu pauschal; Haus-Modell ist sehr intransparent
187
Neue Klassenmodelle -Grundidee
Autoren argumentieren, dass Klassenmodelle weiterhin eine wichtige Rolle spielen, da ansonsten vertikale Ungleichheiten und Herrschaftsverhaeltnisse unterbelichtet werden
188
Neue Klassenmodelle - 4 wichtige (im Kurs besprochene) Vertreter
Eric O Wright (Tradition von Marx, USA) Goldthorpe (Tradition von Weber, UK) W. Mueller (D-land) Kreckel (D-land)
189
Neue Klassenmodelle - Wright (1970s, Modell 1) - welche 3 Klassen hat das Modell?
Bourgeoisie Proletariat Mittelklassen („widerspruechliche Zwischenklassen)
190
Neue Klassenmodelle - Wright (1980s, Modell 2) - auf welcher 3 Arten von Ressourcen beruht Ausbeutung?
Produktionsmittel, Qualifikationen, Organisationsmacht
191
Neue Klassenmodelle - Wright (1980s, Modell 2) -wie erfolgt Klassenzuordnung?
Ausbeuter – viele Ressourcen in allen 3 Spielarten; Ausgebeutete – keine Ressourcen; Zwischenklassen – viel von einer Ressource und wenig von anderen (alte Mittelklassen) - ein wenig von allem (neue Mittelklasse)
192
Neue Klassenmodelle - Wright (1980s, Modell 2) - wieviele Klassen hat das Modell?
12, p.68
193
Neue Klassenmodelle - Wright (1980s, Modell 2) - Struktur - key idea
Asymmetrie zwischen Arbeit und Kapital weiter zentral, aber Mittelklasse weit differenzierter, eigenstaendige Kraft
194
Neue Klassenmodelle - Wright (1980s, Modell 2) - empirische Errgebnisse in D-land (Erbsloeh)
Modell passt gut zur Erklaerung von Einkommensunterschieden, und (mit Einschraenkungen) auch fuer ein typisches Bewusstsein
195
Neue Klassenmodelle - Wright (1980s, Modell 2) - empirische Errgebnisse in D-land (Erbsloeh) - Vergleich zu PKA, IMSF
Modell empirisch besser als PKA oder IMSF!
196
Neue Klassenmodelle - Wright - 3 Kritikpunkte
1. Andere Dimensionen wie Geschlecht nur schwer einbindbar 2. Hradil: Weniger Fokus auf Prozesse, wie z.B. Bildung des Klassenbewusstseins 3. Koch: Theoretische Kritik – macht Idee der Ausbeutung von Arbeitnehmern durch Arbeitnehmer durch Qualifikation, Organisationsmacht wirklich Sinn? Welche Probleme der Klassentheorie loest Wright durch ihre ausbeutungstheoretische und spieltheoretische Rekonstruktion?
197
Neue Klassenmodelle - Goldthorpe - Ansatz
Fokus auf die Dimension des Berufs, der Arbeitssituation und Marktlage erfassen soll.
198
Neue Klassenmodelle - Goldthorpe - was sind die konstitutiven Klassenmerkmale in seinem Modell?
Einkommensquelle, Einkommenshoehe, Arbeitsplatzsicherheit, Befoerderungschancen
199
Neue Klassenmodelle - Goldthorpe - wie operationalisiert er sein Modell (2 Elemente)?
durch berufliche Stellung und internationale Standardklassifikationen (ISCO)
200
Neue Klassenmodelle - Goldthorpe - welche Klassen sind in diesem Modell besonders wichtig?
Dienstklassen sind in diesem Modell besonders wichtig, fuer Klassenzuordnung ist weniger der Arbeitsinhalt wichtig als das Dienstverhaeltnis, insbesondere die Autonomie
201
Neue Klassenmodelle - Goldthorpe - wieviele Klassen hat sein Modell?
7
202
Neue Klassenmodelle - Goldthorpe - was sind die 7 Klassen in seinem Modell?
- Dienstklasse – obere, untere; - Nicht-manuelle Berufe mit Routinetaetigkeiten (Kellner? Krankenschwester?) - Kleinbuergertum; - Landwirte; - Facharbeiter; - An-/Ungelernte; - Landarbeiter
203
Goldthorpe - zentrale Einsicht aus seinem Modell (laut Goldthorpe)
"remarkable persistence of class-linked inequalities and of class-differentiated patterns of social actions, even within periods of rapid change at the level of economic structure, social institutions and political conjectures“
204
Goldthorpe - zentrale Einsicht aus seinem Modell (laut Goldthorpe) - welche Mobilitaet ist klar Abstieg/Aufstieg (und welche nicht)?
Aufstieg/Abstieg aus der Dienstklasse ist klar als Auswaerts- oder Abwaertsbewegung erkennbar. Alle anderen Veraenderungen sind relativ uneindeutig
205
Goldthorpe - wie hat es sich empirisch bewaehrt
sehr gut - laut Hradil das am weitesten verbreitete Schema (international)
206
Goldthorpe - wie wird es in D-land empirisch eingesetz?
Allbus (Allgemeine Bevoelkerungsumfrage der Sozialwissenschaften)
207
Goldthorpe - 3 kritische Ueberlegungen
1. Modell relativ flach (nur Dienstklasse oben?) 2. Grenzen zwische Klassen willkuerlich (insb. bzgl. Berufen) 3. zu stark auf Wirtschaft konzentriert
208
Goldthorpe - 2 Zweifel von Zerger
Zweifel, dass das Modell klassenspezifische Enkommenslagen gut erklaert Zweifel an der Faehigkeit, Einstellungen zu erklaeren (insbesondere Wahlverhalten)
209
W. Mueller - welchen Klassenbegriff benutzt sein Modell?
Klassenbegriff von Weber, beruecksichtigt neben Besitz auch z.B. Qualifikation
210
W. Mueller - was ist seine Hauptthese
1. Argumentiert gegen Entstrukturierung, Individualisierung 2. Argumentiert, dass Spannung zwischn Arbeit und Kapital immer noch der zentrale Konflikt ist (trotz neuer Form dank Wohlfahrtsstaat, Differenzierungen in der lohnabhaengigen Arbeit)
211
W. Mueller - auf welche 2 Felder konzentriert sich seine Analyse?
Bildung, Wahlverhalten
212
W. Mueller - was sind seine Schlussfolgerungen auf den Einfluss von Klasse auf seine 2 zentralen Analysefelder (Bildung, Wahlen)?
Klasse strukturiert nach wie vor Bildungs- und Wahlverhalten; Ungleichheiten bestehen weiter, reproduzieren sich ueber Generationen
213
Kreckel - was ist sein grundlegender Ansatz?
Gesellschaft ist von Konflikten um Ressourcen gekennzeichnet – was wir erklaeren muessen ist nicht Ungleichheit oder Konflikt, sonder die relative Stabilitaet in der Gesellschaft
214
Kreckel - auf welche 2 Ressourcentypen konzentriert er sich?
1. Distributive Ressourcen (Reichtum, Wissen, Zeugnisse) | 2. Relationale Ressourcen: hierarchische Organisation, Rang, Zugehoerigkeit
215
Kreckel - welche Struktur steht hinter seinem Modell?
Zentrum und Peripherie
216
Kreckel - Def. peripherale Lage
„strukturell verankerte Bedingungskonstellationen, aus denen sich fuer die Betroffenen Benachteiligungen hinsichtlich ihrer Zugangsmoeglichkeiten zu ... Guetern und hinsichtlich ihres Spielraums fuer autonomes Handeln ergeben“
217
Kreckel - Rolle der Metapher Zentrum/Peripherie fur sein Modell?
zentral, denn es ermoeglicht multiple Konfliktlinien, ueberlappende Kraeftefelder
218
Kreckel: was sind seine 4 konzentrischen Kreise?
- Zentrum: korporatistisches Dreieck aus Staat, Arbeit und Kapital; - 1 out: Verbaende; - 2 out: neue soziale Bewegungen; - Aeusserer Ring: sozial strukturierte Bevoelkerung
219
Kreckel: wie passen Parteien in seine 4 konzentrischen Kreise?
koennen quer zu diesen Kreisen liegen
220
Kreckel: 3 Arten von Asymmetrien - was ist die primaere Asymmetrie, die er betrachtet?
Arbeit vs Kapital; Kapital hat deutliche strategische Vorteile
221
Kreckel: 3 Arten von Asymmetrien - was ist die sekundaere Asymmetrie, die er betrachtet?
Asymmetrien innerhalb von Arbeit und Kapital, hervorgerufen z.B. von Segmentations – und Sdchliessungsstrategien. Illegale Einwanderer haben so z.B. weit schlechtere Ausgangspositionen...
222
Kreckel: 3 Arten von Asymmetrien - was sind die mehrdimensionalen Asymmetrien, die er betrachtet?
ergaenzen primaere und sekundaere Asymmetrien um askriptive Merkmale, v.a. Geschlecht
223
Kreckel: 2 kritsche Ueberlegungen
1. zu deskriptiv, viel Fokus auf oekonomiche Gesichtspunkte | 2. Sackgasse – keine systematische Weiterentwicklung
224
Zusamenfassende Ueberlegungen bzgl. neuerer Klassen- und Schichtungsansaetze
Beide Ansaetze sind nicht mehr soweit voneinander entfernt – Konzentration auf Beruf, vertikale Dimension; Kritik – zu starke Konzentration auf oekonomische Faktoren, zu wenig Fokus auf Mikroebene
225
Lebensstilansaetze - was ist die urspruengliche Motivation fuer diesen Ansatz?
Ueberlegung, dass allgemeiner Wohlstandszuwachs dazu gefuehrt hat, dass sich Menschen mehr leisten koennen und mehr Optionen haben. Deswegen soll die Verbindung zwischen verhalten und Klasse/Schicht schwaecher geworden sein
226
Lebensstilansaetze - 2 wichtige Schlagworte?
Individualisierungsprozesse, Ausdifferenzierung von Lebensstilen
227
Lebensstilansaetze - welche 3 Denker haben diesen Begriff erstmals eingesetzt?
Max Weber, Georg Simmel, Thorsten Veblen
228
Lebensstilansaetze - Max Weber - 3 Ueberlegungen
1. Lebensfuehrung ist charakteristisches Merkmal eines Standes 2. Stand beruht auf Prestige und einen bestimmten Ehrenkodex 3. Lebensfuehrung bezieht sich auf Muster des Konsums, der Zeiteinsetzung
229
Lebensstilansaetze - Georg Simmel - seine Ueberlegung zu positiven und negativen Seiten der Modernisierung
Modernisierung bringt Wahlmoeglichkeiten, die wiederum Identitaet gefaehrden koennen
230
Lebensstilansaetze - Georg Simmel -was ist die Aufgabe des Lebensstils (im Rahmen der Vor- und Nachteile der Modernisierung)?
Stil dient der Entlastung und Verhuellung des Persoenlichen, Milderung und Abtoenung der akuten Personalitaet
231
Lebensstilansaetze - Georg Simmel - in my words
people want to be free and unconstrained at some level, but they also crave rules, structure and order (and hate responsibility for their own lives, specifically failures)
232
Lebensstilansaetze - was ist der Ursprung der gegenwaertigen Lebensstilansaetze?
oft Marktforschung (a la „outfit Studie“, Spiegeldokumentation 1994)
233
Lebensstilansaetze - gegenwaertige Ansaetze kommen aus der Marktforschung - wie unterscheiden sich Ansprueche vs Soziologie?
deskriptive Erfassung ist genuegend fuer Marktforschung, Soziologie braucht mehr - Zusammenhang Lebenschancen und Lebsensstile
234
Lebensstilansaetze - gegenwaertige Ansaetze - was ist ihr Anspruch vis-a-vis Klassen- und Schichtmodelle?
soziale Ungleichheit differenzierter und angemessener analysieren koennen
235
Definition Lebensstil - Woerterbuch der Soziologie (Hillmann 1994)
Ausdrucksformen der alltaeglichen Daseinsgestaltung in ganzheitlich- umfassender Weise
236
Definition Lebensstil - HP Mueller
Raum-zeitlich strukturierte Muster der Lebensfuehrung, von materiellen und kulturellen Ressourcen
237
Definition Lebensstil - HP Mueller - 4 wichtige Dimensionen
- expressives Verhalten (Freizeitverhalten, Konsummuster) - interaktives Verhalten (Geselligkeit, Heiratsverhalten) - evaluatives Verhalten (Werte, Wahlverhalten) - kognitives Verhalten (subjektive Zugehoerigkeit)
238
Definition Lebensstil - Hradil
Der Lebensstilbegriff konzentriert sich auf die Prinzipien, Ziele und Routinen, nach denen die einzelnen ihr Leben relativ bestaendig ausrichten
239
Lebensstilansaetze - Ueberlegung - was sind die 3 Funktionen, die Lebensstile erfuellen?
- sichern Verhaltensroutinen - druecken Zugehoerigkeit zu bestimmten Gruppen aus - foerdern soziale und personale Identitaet
240
Lebensstilansaetze - in welcher Weise ist der Lebensstilansatz ein Spiegelbild der Kritik an aelteren Ansaezten? 2 Aspekte
- Weniger Fokus auf objektive Merkmale (Einkommen, Bildung), und mehr auf kulturelle und symbolische Faktoren - stellen die Frage, wie eine Person mit Restriktionen umgeht
241
Lebensstilansaetze - was ist ihr Anspruch?
lebensnaehere Modelle entwerfen, welches Makroebene (Struktur) und Mikroebene (Handlungen) verknuepfen
242
Lebensstilansaetze - was sind die 2 Richtungen
- Strukturierungsmodelle | - Entstrukturierungsmodelle (aka strukturtheoretische und kulturalistische Sichtweise)
243
Lebensstilansaetze -Strukturierungsmodelle - 2 Ueberlegungen
- Lebensstilgruppen sind gepraegt durch strukturelle Kriterien, e.g., Alter, Geschlecht, vertikale Merkmale (...) - Baut auf vertikale Modelle auf und ergaenzt sie (ersetzt sie aber nicht)
244
Lebensstilansaetze -Strukturierungsmodelle - 3 Beispiele
Bourdieu HP Mueller W. Zapf
245
Lebensstilansaetze -Entstrukturierungsmodelle - 2 Ueberlegungen
- Lebensstile grundlegend anderes Konzept sozialer Ungleichheit - Lebensstilgruppen werden durch Lebensstil konstituiert, Lebensstile werden selbst zum Einflussfaktor und erklaerenden Merkmal (fuer Handlungsfuehrung, empfundene Lebensqualitaet)
246
Lebensstilansaetze -Entstrukturierungs- modelle - Beispielautor
Hoerning (Grenzfall?)
247
Lebensstilansaetze - W. Georg - Grundidee - Beziehung zu Klassen- und Schichtmodellen?
Ergaenzung, nicht Abloesung
248
Lebensstilansaetze - W. Georg - Grundidee - wie ergaenzen Lebensstilansaetze die Klassen- und Schichtmodelle?
- Ressourcen gehoeren zum Bereich K/S-Modelle - symbolische Ausdrucksformen der Ungleichheit (incl. Auswirkungen wie soz. schliessung) gehoeren zum Bereich L/S-Forschung
249
Lebensstilansaetze - W. Georg - Definition Lebensstil
„relativ stabile, ganzheitliche und routinisierte Muster der Organisation von aesthetisch-expressiven Wahlprozessen“
250
Lebensstilansaetze - W. Georg - Definition Lebensstil - 4 wichtige Aspekte
Aesthetik, Geschmack, Stil - aber auch repraesentative Aussenwirkung...
251
Lebensstilansaetze - W. Georg - auf welchen 2 Ebenen modelliert er die Einflussfaktoren auf den Lebensstil?
Soziale Lage und mentale Ebene
252
Lebensstilansaetze - W. Georg - 2 Ebenen der Modellierung - soziale Lage - 2 Unter- ebenen
1. vertikal verteilte Ressourcen - Einkommen, Bildung, soziale Netzwerke 2. horizontal differenzierte Lebensbedingungen: Alter, Kohortenzugehoerigkeit, Region
253
Lebensstilansaetze - W. Georg - 2 Ebenen der Modellierung - mentale Ebene - 3 Beispielelemente
Wertorientierungen, Einstellungen, Lebensziele
254
Lebensstilansaetze - W. Georg - 2 Ebenen der Modellierung - mentale Ebene worauf richtet sie sich prinzipiell?
auf identitaetsstiftende bzw. Distinktive Funktionen von Lebensstilen ueber symbolische Zugehoerigkeiten und Abgrenzungen
255
Lebensstilansaetze - W. Georg - 2 Ebenen der Modellierung - was ist der logische Zusammenhang?
Kein Zusammenhang a priori – muss empirisch geprueft werden...! (unabhaengige Variablen...!)
256
Lebensstilansaetze - W. Georg - mit welchem Forschungsinstitut arbeitete er?
Sinus-Institut (Werbeagentur!)
257
Lebensstilansaetze - W. Georg - wann publizierte er seine erste Analyse und wie hiess sie?
Lifestyle 90, 1990
258
Lebensstilansaetze - W. Georg - Lifestyle 90 - welche Population?
West-Deutschland ab 14 Jahre
259
Lebensstilansaetze - W. Georg - Lifestyle 90 - statistische Analysemethode?
Clusteranalyse
260
Lebensstilansaetze - W. Georg - Lifestyle 90 - wieviele Lebensstile findet er?
7
261
Lebensstilansaetze - W. Georg - Lifestyle 90 - wie heissen die 7 Lebensstile?
Hedonistisch-expressiv (10.2%) Familienzentriert (19.2%) Kulturbezogen-asketisch (11.3%) Konservativ-passiv (14.9%) Prestigebezogene Selbstdarstellung (11.1%) Zurueckhaltend-konventionell (16.1%) Selbstdarstellung, Genuss und Avantgardismus (11.6%)
262
Lebensstilansaetze - W. Georg - Lifestyle 90 - welche 6 Merkmale bestimmen die Lebensstile am meisten (in Reihenfolge)?
1. Alter (Vermutung – Kohorteneffekt, weniger Alterseffekt) 2. Lebenszyklusvariable (mit Partner zusammenlebend oder verheiratet; mit Kind) 3. Bildungsniveau 4. Geschlecht 5. Einkommen 6. Beruflicher Status
263
Lebensstilansaetze - W. Georg - Lifestyle 90 - Ueberlegungen zum Vergleich mit Schichtmodellen?
1. Schichtmodelle nehmen an, dass beruflicher Status besonders wichtig ist... 2. Georgs Modell zeigt, dass mentale Ebene eigenstaendige Praediktionskraft hat! Note – „traditionsorientiere Wertorientierung“ hat die groesste Bedeutung fuer den Lebensstil
264
Lebensstilansaetze - Spellerberg - Grundidee
Identifikation bestimmter Lebenstilgruppen aufgrund subjektiver und objektiver Faktoren und deren quantitative Analyse aufgrund der gesamten Bevoelkerung
265
Lebensstilansaetze - Spellerberg - Def. Lebensstil
„Individuelle Organisation und expressive Gestaltung des Alltags“
266
Lebensstilansaetze - Spellerberg - 3 Dimensionen ihres Modells
Interaktiv Expressiv Evaluativ
267
Lebensstilansaetze - Spellerberg - 3 Dimensionen ihres Modells - Beispiele fuer Dimension Interaktiv
Freizeitverhalten
268
Lebensstilansaetze - Spellerberg - 3 Dimensionen ihres Modells - Beispiele fuer Dimension Expressiv
Geschmack, e.g., Musik, Einrichtung
269
Lebensstilansaetze - Spellerberg - 3 Dimensionen ihres Modells - Beispiele fuer Dimension Evaluativ
Lebensziele
270
Lebensstilansaetze - Spellerberg - 2 wichtige Unterschiede zu Georg?
Behandlung von Werten, Aktionsradius
271
Lebensstilansaetze - Spellerberg - 2 wichtige Unterschiede zu Georg - Behandlung von Werten
G: Werte sind Faktoren, die Lebensstile beeinflussen; S: Werte gehoeren zu den Lebensstilen
272
:Lebensstilansaetze - Spellerberg - 2 wichtige Unterschiede zu Georg - Behandlung des Aktionsradius
G: Aktionsradius ist NICHT explizite Variable S: Aktionsradius IST Variable (haeuslich, ausserhaeuslich)
273
:Lebensstilansaetze - Spellerberg - was ist ihre Datenbasis?
Wohlfahrtssurvey, Ost UND West-Dland
274
Lebensstilansaetze - Spellerberg - wieviele Lebensstilgruppen findet sie in 1993?
Je 9 in Ost und West; note - Osten und Westen unterscheiden sich
275
Lebensstilansaetze - Spellerberg - 3 Unterschiede 1993 und 1996?
1. Angleichung Ost/West 2. weniger hochkulturell interessierte im Westen 3. Bedeutungsgewinn fuer Unterhaltung, Geselligkeit, Genussorientierung
276
Lebensstilansaetze - Spellerberg - 4 wichtigste Variablen (geordnet) im Westen
1. Alter 2. Bildung 3. Einkommen 4. Geschlecht
277
Lebensstilansaetze - Spellerberg - 4 wichtigste Variablen (geordnet) im Osten
1. Alter 2. Geschlecht 3. Bildung 4. Kinder im Haushalt
278
Lebensstilansaetze - Methodologie - 2 zentrale Analysemethoden?
1. Clusteranalyse | 2. Bourdieu - Korrespondenzanalyse
279
Milieus. Def. Milieu (Lexikon der Soziologie)
Gesamtheit der auesseren, natuerlichen und sozialen Umwelt des einzelnen bzw einer Gruppierung, die auf die Entwicklung, Entfaltungsmoeglichkeiten und die Modalitaet sozialen Handelns Einfluss nimmt
280
Milieus. Def. Milieu (Hradil)
Gruppen Gleichgesinnter, die gemeinsame Werthaltungen und Mentalitaeten aufweisen, und auch die Art gemeinsam haben, ihre Beziehungen zu Menschen einzurichten und ihre Umwelt in aehnlicher Weise zu sehen und gestalten
281
Milieus. Abgrenzung/Vergleich Mileu und Schicht/Klasse
Milieus beruecksichtigen objektive sozio-oekonomische Faktoren, ergaenzen sie durch andere Dimensionen. machen klar, dass aehnliche „objektive“ Faktoren in verschiedenen Milieus anders gesehen/ gefiltert/ bewertet werden koennen
282
Milieus. Abgrenzung/ Vergleich Milieu und Schicht/Klasse Gemeinsamkeiten - 3 Ideen
1. beruecksichtigen objektive Lebensbedingungen 2. sehen keine Kausalbeziehung zw. Handlungsbedingungen, deren Wahrnehmung, Werten und Verhalten gibt 3. Fassen Personengruppen zusammen
283
Milieus. Abgrenzung/ Vergleich Milieu und Schicht/Klasse Unterschiede - 3 Ideen
1. Rolle des Verhaltens 2. Rolle "tiefsitzender Werthaltungen" (Hradil) 3. Rolle von Werten
284
Milieus. Abgrenzung/ Vergleich Milieu und Schicht/Klasse Unterschiede - 3 Ideen - Rolle des Verhaltens
Verhalten ist zentral fuer Lebensstilkonzepte; Fokus auf Wahlfreiheit und Expression. Dieser Faktor ist weniger zentral fuer die Milieukonzepte
285
Milieus. Abgrenzung/ Vergleich Milieu und Schicht/Klasse Unterschiede - 3 Ideen - Rolle tiefsitzender Werthaltungen
Hradil: „tiefsitzende Werthaltungen“ zentral fuer Milieus, wogegen Lebensstile auf typische Verhaltens- und Meinungsroutinen fokussieren
286
Milieus. Abgrenzung/ Vergleich Milieu und Schicht/Klasse Unterschiede - 3 Ideen - Rolle von Werten
Werte sind wichtiger fuer Milieus (und Verhalten ist wichtiger fuer Lebensstile)
287
Milieus. Beispiel Sinus. Ziel?
Lebenswelten ueber subjektive Lebenslagen und –stile erfassen
288
Milieus. Beispiel Sinus. Wann und von wem erstmals publiziert?
1982, U. Becker, H. Nowak
289
Milieus. Beispiel Sinus. 4 Messungen - welche Jahre?
1982, 1985, 1997, 2000 | 200 erstes gesamtdeutsches Modell
290
Milieus. Beispiel Sinus. Def. Milieu
Soziale Milieus fassen Menschen zusammen, die sich in Lebensauffassungen und Lebensweise aehneln, die also subkulturelle Einheiten in der Gesellschaft bilden
291
Milieus. Beispiel Sinus. Methodologischer Ausgangspunkt
Marktforschung, Cluster-Analyse
292
Milieus. Beispiel Sinus. Modellstruktur - 2 Koordinaten?
Wertorientierung (x-Achse) | Schichteinteilung (y-Achse)
293
Milieus. Beispiel Sinus. Modellstruktur - 2 Koordinaten - welche 4 Elemente beinhaltet die Schichteinteilung?
Bildung, Beruf, Einkommen und Alter (!)
294
Milieus. Beispiel Sinus. Modellstruktur - 1982 - wieviele Milieus findet es?
10
295
Milieus. Beispiel Sinus. Kritik von Schulze - 2 Ideen
1. warum sind subjektive Dimensionen nur eindimensional erfasst (ueber Werthaltung)? 2. Warum werden Kategorien der Schichtungsforschung aufgenommen, obwohl die Schichtungsforschung doch gerade abgelehnt wurde?
296
Milieus. Beispiel Sinus. Kritik von H.P. Mueller - 2 Ideen
1. Determinanten der Milieubildung werden ausgeblendet 2. Modell erfasst individuellen Wertewandel, aber beruecksichtig den Zusammenhang zum sozialstrukturellen und institutionellen Wandel nicht
297
Milieus. Beispiel Sinus. Erweiterung durch Vester (1993, 2001). Grundidee
Untersuchung sozialer Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel; (dynamische Perspektive?)
298
Milieus. Beispiel Sinus. Erweiterung durch Vester (1993, 2001). Def. Milieu
Gruppe mit aehnlichem Habitus und aehnlicher Alltagskultur (note – reference to Bourdieu...)
299
Milieus. Beispiel Sinus. Erweiterung durch Vester (1993, 2001). 2 Achsen?
Vertikal: Herrschaft, soziale Chancen, Wohlstand, Macht, Einfluss; Horizontal: Einstellungen zur Autoritaet (autoritaet bis avantgardistisch)
300
Milieus. Beispiel Sinus. Erweiterung durch Vester (1993, 2001). 3 key insights
1. Seit 1949 starke Veraenderung der Milieus 2. Milieus nicht mehr feste politische Grossgruppen, aber immer noch lebensweltliche Traditionslinien 3. Milieus getrennt durch erhebliche Vorurteile, Kulturschranken
301
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 Ueberlegungen zu Grundeinstellungen der Menschen
1. Menschen sucheUnsicherheiten und n "schoenes Leben", Erlebnisorientierung 2. Was Menschen als schoen empfinden, ist milieuabhaengig 3. Enttaeuschungen sind typische Begleiterscheinungen der Erlebnisorientierung (aka Innenorientierung)
302
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata
Hochkulturschema, Trivialschema, Spannungsschema
303
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - Hochkulturschema in einem Wort
Schoengeistig
304
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - auf welchen 3 Ebenen werden sie analysiert?
Genuss, Distinktion, Lebensphilosophie
305
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - Hochkulturschema - Schlagwort zur Genussebene?
Kontemplation
306
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - Hochkulturschema - Distinktionsebene?
anti-barbarisch; 2 kulturelle Feindbilder: - Bier-trinkende viel-Fernseher - Bild-Leser
307
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - Hochkulturschema - Lebensphilosophie - 3 Ueberlegungen
Inhalte zaehlen weniger; Perfektion begeistert; Man liest ein Buch nicht (oder besucht ein Museum nicht) weil man es geniesst, sondern weil man etwas auf sich haelt (!!)
308
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - Trivialschema - in einem Wort
Gartenzwerg (!)
309
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - Trivialschema - Genussebene - ein Schlagwort
Gemuetlichkeit (Erlebnisse sollen nicht anstrengen, Suche nach dem Gewohnten)
310
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - Trivialschema - Distinktion - ein Schlagwort
anti-exzentrisch
311
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - Trivialschema - Lebensphilosophie
Harmonie als Kultur der schoenen Illusion (immer ein „happy end“)
312
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - Spannungsschema in 3 Worten
Unruhe, Abwechslung, Bewegung
313
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - Spannungsschema - Genussebene
Suche nach Action, nach immer Neuem, Koerper expressiv eingesetzt (z.B., Sport, Disco)
314
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - Spannungsschema - Distinktion
Anti-konventionell. 2 Feindbilder - Sonntagsfahrer - biederer Familienvater
315
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 3 aesthetische Schemata - Spannungsschema - Lebensphilosophie?
Narzissismus; Masstab ist subjektiv erfolgreiche Unterhaltung oder Selbstverwirklichung
316
Schulze. Erlebnisgesellschaft. Def. Milieu
Personengruppen, die sich durch gruppenspezifische Existenzformen und erhoehte Binnenkommunikation voneinander aabheben
317
Schulze. Erlebnisgesellschaft. Methodologisch, wie definiert er die Milieus?
Durch Abstand/Naehe zu allen 3 aesthetischen Schemata
318
Schulze. Erlebnisgesellschaft. wie heissen die 5 Milieus die er findet?
``` Niveaumilieu Integrationsmilieu Harmoniemilieu Selbstverwirklichungsmilieu Unterhaltungsmilieu ```
319
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 5 Milieus - Definition Niveaumilieu
(H+, T-, S-), ueber 40; streben nach Rang
320
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 5 Milieus - Definition Integrationsmilieu
(H+, T+, S-), ueber 40, streben nach Konformitaet
321
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 5 Milieus - Definition Harmoniemilieu
(H-, T+, S-), ueber 40; streben nach Geborgenheit
322
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 5 Milieus - Definition Selbstverwirklichungsmilieu
(H+, T-, S+), unter 40, streben nach Selbstverwirklichung
323
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 5 Milieus - Definition Unterhaltungsmilieu
(H-, T-, S+), unter 40, streben nach Stimulation
324
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 5 Milieus - Ueberlegung - wie offensichtlich sind die Milieus
Milieus sind alltagsoffensichtlich
325
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 5 Milieus - was ist die Natur der Beziehungen?
Klima von Indifferenz oder achselzuckender Veraechtlichkeit; keine umfassende Struktur von oben/unten
326
Schulze. Erlebnisgesellschaft. 2 Kritikpunkte
1. o Schulzes Modell (und Lebensstilanalysen allgemein) gelten nur in Zeiten relativ grossen Wohlstands. 2. Werte der erlebnisorientierten Akteure als ideologischer Schleier, verstellt Blick auf den Wettbewerb um begeherte soziale Positionen ?
327
Ansatz der alltaeglichen Lebensfuehrung - Grundideen
Beziehung Arbeit/Leben wird komplizierter; viele Entscheidungen und Aushandlungsprozesse; viele Rollen fuer jeden, Blick auf Gesamtarrangement
328
Ansatz der alltaeglichen Lebensfuehrung - wer, wann, wo?
o Sonderforschungsbereich Entwicklungsperspektiven von Arbeit, ab Mitte 80er Jahre, Uni Muenchen; 1995; Kudera/Voss 2000; Voss/Weirich 2001; Weihrich/Voss 2002
329
Ansatz der alltaeglichen Lebensfuehrung - Eckpunkte - was steht analytisch im Vordergrund?
Handlungspraxis, das konkrete Tun, Alltag (aber subjektive Deutungen sind nicht unerheblich)
330
Ansatz der alltaeglichen Lebensfuehrung - Eckpunkte - was ist der Untersuchungsgegenstand?
die Form des Zusammenhangs von Aktivitaeten, das Gesamtarrangement
331
Ansatz der alltaeglichen Lebensfuehrung - Eckpunkte - was ist die Perspektive?
Subjektoriert, aber auch Anspruch auf Verbindung von Mikro- und Makroperspektive. Lebenssfuehrung als zentrales Kupplungssystem zwischen Individuum und Gesellschaft
332
Ansatz der alltaeglichen Lebensfuehrung - 3 Dimensionen (Gegensatzpaare) von Bolte
Aussengeleitet vs Eigeninitiative; Gleichfoermig vs variabel; Kurzfristig vs dauerhaft
333
Ansatz der alltaeglichen Lebensfuehrung - Beispielanalyse (reference)
Vergleich zweier Maenner - Angelernter Schichtarbeiter baeuerlicher Herkunft; - Sohn eines Landarztes und qualifizierter Journalist wer hat es besser - subjektiv und objektiv? wie strukturieren se Leben?
334
Ansatz der alltaeglichen Lebensfuehrung - Beispielanalyse (reference) - key takeaway
alltaegliche Lebensfuehrung kann soziale Lage (Ungleichheitstheorie...!) relativieren...
335
Ansatz der alltaeglichen Lebensfuehrung - overall assessment - positiver Aspekt?
Konzept kann wichtige Bestandteile fuer weiter Untersuchungen liefern – die dichten Beschreibungen alltaeglicher Lebensfuehrung bringen etwas neues ein
336
Ansatz der alltaeglichen Lebensfuehrung - overall assessment - negativer Aspekt?
Aggregation des Modells zu einem Modell sozialer Ungleichheit oder eine Verknuepfung mit anderen Modellen (e.g., Milieumodellen) gibt es bisher nicht
337
Lebensstil- und Milieuanalyse. Overall assessment. 4 Kritkpunkte
1. zu deskriptiv, zu wenig Theorie 2. Herrschaftsstrukturen unterbelichtet 3. Zu viel Fokus auf Wahlfreiheit, strukturelle Kriterien vernachlaessigt 4. zu wenig dynamisch
338
L - ebensstil- und Milieuanalyse. Overall assessment. 3 Kritkpunkte - zu wenig Theorie - schoene Frage (Zitat)
Empirisch koennen beliebig mehr/viele Lebensstile festgestellt werden. Offene Frage, wie diese zusaetzlichen Gruppierungen fuer die Handlungsorientierungen und das soziale Zusammenleben von Bedeutung sind
339
Bourdieu. wie heissen seine 3 Klassen?
Herrschende Klasse, Mittelklasse, Volksklasse
340
Bourdieu. Herrschende Klasse - wieviele Unterklassen gibt es und wie sind sie defniniert?
2, Zusammensetzung des Kapitals (Unternehmer vs Kuenstler/Professoren)
341
Bourdieu. Mittelklasse. Welche Unterklassen gibt es?
Absteigendes Kleinbuergertum, exekutives Kleinbuergertum, neues Kleinbuergertum
342
Bourdieu. Mittelklasse. Unterklassen - Beispiele fuer absteigendes Kleinbuergertum
Handwerker und kleine Haendler
343
Bourdieu. Mittelklasse. Unterklassen - Beispiele fuer exekutives Kleinbuergertum
ausfuehrende berufliche Taetigkeiten, e.g., Bueroangestellte, Volksschullehrer
344
Bourdieu. Mittelklasse. Unterklassen - Beispiele fuer neues Kleinbuergertum
Berater, Kulturverbreitung, Journalisten, Eheberater; note – oft heterogene Laufbahnen
345
Bourdieu. Volksklasse - Beispiele
angelernte Arbeiter, Hilfsarbeiter, Landarbeiter
346
Bourdieu. wie verbindet er Klasse und Lebensstil (i.e., B.‘s Grundthese)?
Lebensstil ist gesellschaftlich gepraegt durch Klasse (nicht frei gewaehlt...!); Klassenzugehoerigkeit drueckt sich in Lebensstilen (typischer Handlungspraxis) aus
347
Bourdieu. wie deterministisch sind Klasse und Handlungsstil verbunden?
NICHT deterministisch, nur probabilistisch (Beispiel – Reis essen...)
348
Bourdieu. welche Distinktionsfunktion erfuellen Lebensstile oft
Abgrenzung nach unten; note – hoehere Klassen erlauben sich dabei oft mehr Freiheit in der Interpretation der Spielregeln (Gegensatz – strebende Mittelklasse...)
349
Bourdieu. welches Konzept verknuepft den Raum der sozialen Positionen mit dem Raum der Lebensstile?
Habitus
350
Bourdieu. Def Habitus (note - schwammig)
Allgemeine Grundhaltung gegenueber der Welt; | kollektive Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata – dem einzelnen oft nicht bewusst
351
Bourdieu. Zitat re: Habitus
„der Habitus ist Erzeugungssystem objektiv klassifierbarer Praxisformen und Klassifikationssystem dieser Formen“
352
Bourdieu. Habitus und Faehigkeit, Verhalten einer Person vorherzusagen (2 Ueberlegungen)
Habitus erlaubt die Vorhersage von Grenzen, i.e., was die Person NICHT machen will/kann; Habitus erlaubt NICHT die Vorhersage, wie eine Person ihr Leben in den Grenzen des Habitus gestalten wird
353
Bourdieu. Lebensstil der 3 Klassen
Legitimer Geschmack; mittlerer/praetentioeser Geschmack; populaerer oder Notwendigkeitsgeschmack
354
Bourdieu. Lebensstil der herrschenden Klasse
Sinn fuer Distinktionen, teilweise auch Luxusartikel, „Ungezwungeheit aus Vertrautheit“ im Umgang mit Kultur und Bildung; Geschmack - asketischer Aestetizismus
355
Bourdieu. praetentioeser Geschmack der Mittelklasse - wodurch zeichnet er sich aus?
Versuch, den oberen Klassen nachzueifern, imsbesondere durch Bildungsbeflissenheit
356
Bourdieu. praetentioeser Geschmack der Mittelklasse - warum schlaegt der Versuch, die herrschende Klasse zu imitieren normalerweise daneben?
Fehlende Selbstsicherheit, entsteht aus dem Bewusstsein, dass ein Element der Distinktion schnell uebersehen werden kann, und man sich so der Klassifizierung (als nicht zur herschenden Klasse gehoerend) ausliefert
357
Bourdieu. populaerer oder Notwendigkeitsgeschmack – wodurch zeichnet er sich aus?
Orientierung am Praktischen, Anpassung an den Mangel
358
Bourdieu. Logische Beziehung/ Vergleich zu Marx (3 Ueberlegungen)
1. Gemeinsam: Fokus auf Kapital 2. Unterschiedlich: - Mehr als eine Kapitalsorte, Zusammensetzung wichtig 3. Habitus vermittel zwischen Klasse und Handlungspraxis... NICHT-deterministisch
359
Bourdieu. 5 Kritikpunkte an seinem Modell
Uebertragbarkeit, Determinismus, utilitaristischer Rahmen, Ausblendung dynamischer Prozesse, Unklarkeiten
360
Bourdieu. 5 Kritikpunkte . Uebertragbarkeit (ueber das Frankreich der 60er Jahre hinaus). Ueberlegung
Sowohl positive wie auch negative Befunde (z.B. bei Uebertragung auf D-land)
361
Bourdieu. 5 Kritikpunkte - Determinismus - Ueberlegung
Ist Modell nicht doch deterministisch? E.g., Hradil – homogene Lebensbedingungen (in einer Klasse) fuehren zu homogenenen Anpassungs- und Konditionierungs-prozessen
362
Bourdieu. 5 Kritikpunkte - Utilitarismus (und implizierte Begrenzung durch Utilitarismus) - Ueberlegung
Zentralbegriffe Bourdieus sind oekonomisch/utilitaristisch, aber verlangt nicht die Beruecksichtigung der Aspekte des Kampfs um soziale Geltung, Moralmodelle eine andere Logik?
363
Bourdieu. 5 Kritikpunkte - dynamische Prozesse - Ueberlegung
Modell ist offen gegenueber dynamischen Veraenderungen (e.g., Habitus kann sich aendern) aber Bourdieu sagt nie, wie Dynamik in die Theorie gehoert
364
Bourdieu. 5 Kritikpunkte - Unklarheiten - Ueberlegung
o Bourdieu argumentiert viel mit Begriffen wie Berufsgruppen und Klassen, praezisiert die Begriffe und ihre Beziehungen aber nicht.
365
Bourdieu. 5 Kritikpunkte - Unklarheiten - Beispiele
Habitus: Ist er klassen-, berufsgruppen- oder klassenfraktionsspezifisch? Kapitalsorten: Funktionieren sie alle nach den gleichen Regeln wie das oekonomische Kapital?
366
Soziale Lage. Grundidee (Abgrenzung zu Klassen- und Schichtmodellen)
Klassen- und Schichtmodelle sind zu eng. Modelle sozialer Lagen erfassen eine groessere Anzahl Dimensionen
367
Soziale Lage. Hradil. Def. soziale Lage - 4 Aspekte
Mehrdimensional nicht additiv fokussiert auf „objektive“ Lebensbedingungen nicht notwendig hierarchisch
368
Soziale Lage. Hradil. Def. soziale Lage - 4 Aspekte - mehrdimensional - 3 Beispieldimensionen
Oekonomische Ungleichheiten wohlfaahrtsstaatlich erzeugte Ungleichheiten (e.g., soziale Absicherung) soziale Ungleichheiten (e.g., soziale Beziehungen, Diskriminierungen)
369
Soziale Lage. Hradil. Def. soziale Lage - 4 Aspekte - mehrdimensional - Implikationen zu Statusinkonsistenzen?
Statusinkonsistenzen sind moeglich und wahrscheinlich!
370
Soziale Lage. Hradil. Def. soziale Lage - 4 Aspekte - non-Additivitaet - welche 2 Arten von Ressourcen unterscheidet Hradil?
Primaer/dominierende Ressourcen, weniger wichtige Ressourcen
371
Soziale Lage. Hradil. Def. soziale Lage - 4 Aspekte - non-Additivitaet - wie entscheidet sich ob eine Ressource dominierend ist oder nicht?
Diese Entscheidung ist kontextabhaengig. In manchen Situationen ist Geld wichtiger, in anderen Bildung oder soziale Netzwerke
372
Soziale Lage. Hradil. Def. soziale Lage - 4 Aspekte - non-Additivitaet - an welchen anderen Autor und welches Konzept erinnert diese Unterscheidung in primaere/nicht-primaere Ressourcen?
T Geiger – dominantes Schichtungsprinzip
373
Soziale Lage. Hradil. Def. soziale Lage - 4 Aspekte - Ueberlegungen re: Fokus auf objektive Lebensbedingungen und Abgrenzung zu Lebensstilmodellen?
Fokus auf objektive Faktoren und erklaeren Handlungspraxis nicht; komplementaer vis-a-vis Lebensstilmodellen
374
Soziale Lage. Hradil. Def. soziale Lage - 4 Aspekte - Ueberlegungen re: Fokus auf objektive Lebensbedingungen und Abgrenzung zu Schichtmodellen?
Gemeinsamkeit - vertikale Dimension wieterhin im Vordergrund
375
Soziale Lage. Hradil. Def. soziale Lage - 4 Aspekte - nicht unbedingt hierarchisch - Ueberlegungen
Manche soziale Lagen sind klar bezorzugt gegenueber anderen Lagen (i.e., eine Lage hat hoehere Auspraegungen auf allen relevanten Dimensionen), aber das muss eben nicht so sein...
376
Soziale Lage. Hradil. Historische Relevanz von Hradil
Viele Autoren haben den Begriff soziale Lage vonr Hradil benutzt, aber Hradil hat ihn neu populaer gemacht
377
Soziale Lage. Hradil. wichtiges Buch
„Sozialstrukturanalyse in einer fortgeschrittenen Gesellschaft“ (1987)
378
Soziale Lage. Hradil. was sind die 4 unabhaengigen Variablen in seinem Modell?
Erwerbsstruktur, Geschlecht, Region (Ost/West), Alter (60)
379
Soziale Lage. Hradil. was sind die 2 abhaengigen Variablen in seinem Modell?
Einkommen, Lebenszufriedenheit
380
Soziale Lage. Hradil. Modell. Wieviele soziale Lagen unterscheidet er (Ost/West)?
West-D: 10; Ost-D: 9; note – nicht benannt sondern nummeriert (!)
381
Soziale Lage. Hradil. welchen Bezug sehen Hradil und schwenk zu Milieumodellen
Soziale Lagen sind wichtiger Ansatz, aber soziale Lagen muessen in einem weiteren Schritt mit Lebensstilgruppen oder Milieus verknuepft werden
382
Soziale Lage. Hradil. 2 Kritikpunkte an seinem Modell?
Modell nur beschreibend, nicht erklaerend; | Modell empirisch zu komplex (da das Modell nichts ausschliesst)
383
Soziale Lage. Hradil. 2 Kritikpunkte - ad 1: nur beschreibend. Kommentar Geissler
soziale Lagen schweben frei ueber den Milieus, Hradit stellt keinen Zusammenhang zwischen Handlungs- und Strukturebene her
384
Soziale Lage. Hradil. 2 Kritikpunkte - ad 1: nur beschreibend. Kommentar Geissler - response Hradil
(in short – na und?) Deskriptive Untersuchungen sind doch auch wichtig als Ansatzpunkt fuer weiterfuehrende Untersuchungen
385
Soziale Lage. Hradil. 2 Kritikpunkte - ad 1: nur beschreibend. Kommentar Mueller
Modell erklaert nichts (insbesondere, ueber die Verknuepfung von Milieus und sozialen Lagen
386
Individualisierung. Hauptautor?
Ulrich Beck, 1986 „Risikogesellschaft“
387
Individualisierung. Beck. Hauptthese
Es gibt keine gesellschaftlichen Grossgruppen, die mehr als statistische Zusammenfassungen sind. Objektive und subjektive Bedingungen fallen stark auseinander
388
Individualisierung. Beck. Was hat laut Beck zur Individualisierung gefuehrt?
Individualisierungsschub seit den 60er Jahren
389
Individualisierung. Beck. 3 Dimensionen des Individualisierungsschubs seit den 1960er Jahren?
Freisetzung aus traditionellen Bindungen, Entzauberung, Reintegration in die Gesellschaft
390
Individualisierung. Beck. 3 Dimensionen des Individualisierungsschubs - Freisetzung aus trad. Bindungen - was meint er damit?
mehr Mobilitaet und Wahlmoeglichkeiten, e.g., bezueglich von Geschlechterrollen oder sozialen Klassen
391
Individualisierung. Beck. 3 Dimensionen des Individualisierungsschubs - Entzauberung - was meint er damit?
Mehr Wahlfreiheit heisst mehr individuelles Risiko. Beck „die handlungsleitenden Meso-Sicherheiten sozialer Milieus schmelzen weg“
392
Individualisierung. Beck. 3 Dimensionen des Individualisierungsschubs - Reintegration in die Gesellschaft - was meint er damit?
Intitutionen gibt es weiter (e.g., Schulpflicht, Ausbildungswege), sie fuehren zur Herausbildung neuer Lebenslaeufe und Standardisierungen.
393
Individualisierung. Beck. in welcher Weise ist diese Entwicklung doppelgesichtig?
Freiheit ist eine Seite der Individualisierung, neue Restriktionen sind die andere Seite, e.g., verbleibende Restriktionen re: Anforderungen re: Berufswahl
394
Individualisierung. Beck. in welcher Weise veraendert sich das Verhaeltnis Individuum/Gesellschaft
Verhaeltnis wird direkter (nicht mehr vermittelt durch soziale Instanzen wie Klasse und Schicht)
395
Individualisierung. Beck. in welcher Weise veraendern sich Biographien?
Bastelbiographien statt Normalbiographien (aber trotzdem nicht unendliche Variabilitaet...)
396
Individualisierung. Beck. 3 Ursachen fuer die Individualisierung (laut Beck)
Fahrstuhleffekt und Mobilitaet; Wohlfahrtsstaat; Bildungsexpansion
397
Individualisierung. Beck. WARNING - Becks Begriff der Individualisierung wird oft in welcher Weise missverstanden?
Individualisierung bedeutet NICHT unbegrenzte Freiheit oder Atomisierung...!
398
Individualisierung. Beck. Ueberlegung - wie passt Beck in die Ungleichheitsforschung?
Beck fokussiert auf Individualisierung und den schwindenen Einfluss alter sozialer Strukturen; er sagt per se fast nichts ueber Ungleichheit (not even when he talks about Fahrstuhleffekt)
399
Individualisierung. Beck. Beziehung zu anderen Konzepten der Ungleichheitsforschung, insbesondere Lebensstilforschung. Mehrheitsmeinung?
viele Autoren stellen Beziehung her
400
Individualisierung. Beck. Beziehung zu anderen Konzepten der Ungleichheitsforschung, insbesondere Lebensstilforschung. Gegenmeinung Wagner und Huinink?
Individualisierung weder notwendig noch hinreichend fuer Pluralisierung von Lebensformen; homogenes Verhalten kann auch bei schwachen normativen Vorgaben entstehen
401
Individualisierung. Berger. Grundidee
Fokus auf dynamische Prozesse, insb. innerhalb eines Lebenslaufes (Bewegungen in und zwischen Strukturen sowie auch Bewegung von Strukturen)
402
Individualisierung. Berger. Haupthese re: deutsche Gesellschaft?
starke Auflockerungstendenzen, aber hergebrachte Mechanismen der Statusvererbung etc sind deswegen noch lange nicht völlig ausser Kraft gesetzt.
403
Individualisierung. Berger. 4 Bewegungstypen
Aufsteiger Unstetige Absteiger Stabile
404
Individualisierung. Berger. 4 Bewegungstypen - Aufsteiger - Anteil und Lebensfuehrungsnorm?
10% | strategisch
405
Individualisierung. Berger. 4 Bewegungstypen - Unstetige- Anteil und Lebensfuehrungsnorm?
28%, situativ-privilegiert
406
Individualisierung. Berger. 4 Bewegungstypen - Absteiger - Anteil und Lebensfuehrungsnorm?
5%, situativ-depriviert
407
Individualisierung. Berger. 4 Bewegungstypen - Stabile- Anteil und Lebensfuehrungsnorm?
57%, traditional
408
Individualisierung. Berger. Kritik von Karl Ulrich Mayer?
Individuelle Veränderungen sind wichtig, aber Prägung vom Elternhaus und die anfängliche Ressourcenausstattung haben langfristige Nachwirkungen (diese Logik führt zurück zu den Schichten- und Klassenmodellen...)
409
Ueberlegungen zur Dynamik - Marx?
explizit eingebaut (duh). Frage, wieweit die widerlegen Prognosen bedeuten, das alle Aspekte des Modells verworfen werden müssen
410
Ueberlegungen zur Dynamik - Weber?
Definition der sozialen Klassen berücksichtigt Mobilität ausdrücklich. Klassendefinition beinhaltet, dass Klassenwechsel zwischen zwei Generationen unwahrscheinlich ist
411
Ueberlegungen zur Dynamik - Geiger?
dynamischer Aspekt durch das Konzept des dominanten Schichtungsprinzips, das sich im Laufe der Geschichte ändern kann. konkretere Mobilitätsanalysen im Spätwerk
412
Ueberlegungen zur Dynamik - Funktionalistische Schichtungstheorie?
Dynamik passt prinzipiell schwierig in diese Modelle, da ein Ziel ist, zu erklären, wie soziale Strumture zur Stabilität beitragen. Mobilität liegt im Bereich der individuellen Eigenverantwortung, aber Einflussfaktoren können sich im Laufe der Zeit durchaus verändern
413
Ueberlegungen zur Dynamik - Klassen/ Schichtmodelle der 50er/60er?
wenig Fokus auf Dynamik (Ausnahme - neomarxistische Ansätze, of course)
414
Ueberlegungen zur Dynamik - Geissler?
modernisiertes Schichtmodell eignet sich gut, um individuelle Mobilität zu erklären. Modell an sich wenig dynamisch - kein Fokus auf Entwicklungsbedingungen für Veränderungen \
415
Ueberlegungen zur Dynamik - neuere Klassenmodelle?
kein Fokus auf Wandlungsprozesse. Vordergrund- Entwicklung eines mehrdimensionalen Modells
416
Ueberlegungen zur Dynamik - neuere Lebensstile und Milieus?
implizit Annahme relativer Stabilität, aber explizite Betrachtung von lebenszyklischen Veränderungen und Kohorteneffekten
417
Ueberlegungen zur Dynamik - neuere Bourdieu?
Dynamik eingebaut durch Betrachtung der sozialen Laufbahn und sozialer Konflikte, mit Habitus als stabilisierender Kraft
418
Ueberlegungen zur Dynamik - neuere soziale Lagen?
kein Fokus auf Analyse von Veränderungsmechanismen. Mehrdimensionalität und die Möglichkeit der Verschiebung der Gewichte verschiedener Faktoren können Dynamik erklären...
419
Ueberlegungen zur Dynamik - Individualisierung?
Darstellung gesellschaftlicher Wandlungsprozesse gehört zum Kern der Individualiserungstheorien. Aber - kein Fokus aof Ungleichheitsstrukturen ...