B. Sozialstrukturanalyse Flashcards
Def. Soziologie (Weber) - Interpratetion nach Esser (worum geht es in der Soziologie)
um kollektives bzw. aggregiertes soziales Handeln und dessen Folgen
Rolle der Handlungstheorie und ihre Bedeutung fuer den Autor
Handlungstheorie ist das zentrale Theorie der Soziologie; Herleitung Sozialstruktur und sozialer Ungleichheit soll daran anknuepen
Ueberlegung zu handlungstheoretischen Ansaetzen
Es gibt viele Alternativen, er will sich nicht auf einen Ansatz festlegen
3 Kernannahmen der Theorie des rationalen Handelns (Menschenbild – homo oeconomicus)
- Handeln zielgerichtet, wird durch Präferenzen, Motive bestimmt
- Akteure unterliegen Restriktionen
- Menschen maximieren Nutzen s.t. constraints
Was ist der klassische „Gegenspieler“ des homo oeconomicus?
Homo sociologicus
Wer erfand den homo sociologicus?
Talcott Parsons, Emile Durkheim
Was ist Talcott Parson’s Hauptargument gegen den homo oeconomicus?
Modell des homo oeconomicus kann nicht erklaeren, warum es überhaupt so etwas wie eine soziale Ordnung gibt
In welcher Weise ist homo sociologicus bei Parsons formell dem homo oeconomicus aehnlich
Auch Parsons betrachtet den menschlichen Akteur als ein Wesen, das in einer bestimmten Situation bestimmte Ziele verfolgt,
homo sociologicus vs homo oeconomicus bei Parsons - wie strukturiert homo s. die Möglichkeit der Zielerreichung
- Akteure verfügen über bestimmte Handlungsmittel (e.g., Geld)
- Akteure haben Handlungsbedingungen charakterisiert, die wir nicht unter Kontrolle haben (z.B. Preise)
Talcott Parsons - 2 wichtige Erweiterungen zum h. oeconomicus
- Ziele sind nicht frei gewaehlt (sondern kulturell strukturiert)
- Handlungsmittel nicht frei gewaehlt (kein Mord von Wettbewerbern)
4 zentrale Determinanten menschlichen Handelns laut Synthese Theorie des rat. Handelns mit Parsons
- Handlungsziele (oft kulturell gepraegt)
- Handlungsmittel (aka Ressourcen)
- Handlungs- Bedingungen (aka Restriktionen)
- Andere (individuell relevante) Personen
Was ist der logische Weg von den 4 Determinanten zur Sozialstruktur und zur Analyse sozialer Ungleichheit?
Sozialstruktur ist Verteilung der 4 Determinanten (Handlungsziele, -ressourcen, -restriktionen und -partner) auf die Bevölkerung
Was sind die drei Schritte in Coleman’s Badewanne?
- welche Strukturen beeinflussen Akteure
- Welche Alternativen wahlen Personen unter Bedingungen
- Wie veraendert sich Struktur als ergebnis des Handelns vieler Personen
Def. soziale Ungleichheit
sozial erzeugte Verteilung von Handlungsressourcen und Handlungsrestriktionen in der Bevölkerung
Vertikale Ungleichheit - was steht im Fokus?
Fokus auf „oben“ vs „unten“, Klassen, Schichten etc
Horizontale Ungleichheit - was steht im Fokus?
Fokus auf Minderheiten, Frauen, Behinderte, Regionen etc
Was sind zwei (drei?) Ansaetze der Ungleichheitsforschung, die weniger auf Ressourcen und Restriktionen fokussiert sind?
Lebensstilforschung;
makrosoziologische Differenzierungstheorie;
Milieutheorie
Grundidee Lebensstilforschung
Fokus auf Verhalten im Bereich Freizeit und Konsum; wie unterscheidet sich Verhalten unabhaengig von einfach greifbaren Dimensionen (Ozzy Osbourne vs. Prince Charles), auch Bezug auf Wertforschung
Grundidee makrosoziologische Differenzierungstheorie
Menschen in unterschiedlichen Teilbereichen der Gesellschaft verfolgen unterschiedliche, institutionell vorgegebene Ziele (capitalist pig vs social worker vs priest)
Grundidee Milieutheorie
Fokus auf Determinante #4, die anderen Menschen die eine Person umgeben
De facto, was ist die Einheit der Analyse re: Sozialstruktur
der National- Staat
Konzepionelle Gruende FUER den National- Staat als Einheit der Analyse der Sozialstruktur
- Institutionen sind nationalstaatlich (Bildung, Ehe etc)
- Verfuegbarkeit von Daten
- Ungleichheit groesser zwischen Laendern - das hat aber soziologisch wenige Konsequenzen
Konzepionelle Gruende GEGEN den National- Staat als Einheit der Analyse der Sozialstruktur
- Nationalstaaten zu gross/ heterogen
- National- staatliche Regeln immer weniger wichtig (insb. EU!)
Recall Def. Definition soziale Ungleichheit
sozial erzeugte Verteilung von Handlungsressourcen und Handlungsrestriktionen
Def. Definition soziale Ungleichheit - Ueberlegung zu “sozial erzeugt”
wichtige Einschraenkung (e.g., IQ, Groesse); oft schwer umzusetzen (e.g., sind Unterschiede im Berufserfolg im Zusammenhang mit Attraktivitaet physisch bedingt oder sozial bedingt?)
Def. Definition soziale Ungleichheit - Definition Ressourcen (Walter Korpi)
jede Fähigkeit und jeder Gegenstand unter der Kontrolle des Akteurs verstanden werden, die ihm das Erreichen seiner Ziele ermöglicht
Definition Ressourcen (Walter Korpi) - Ueberlegunge - wie werden sie oft in Interaktions- situationen eingesetzt?
typischerweise zur Bestrafung oder Belohnung anderer Akteure
Def. Definition soziale Ungleichheit - Definition Restriktionen (Diekmann/ Voss)
jedes soziale und materielle Phänomen , dass den Handlungsspielraum der Akteure einschränkt und nicht unter ihrer Kontrolle steht
Ressourcen nach Walter Korpi - Ueberlegung zum Anwendungsbereich
koennen oft nur in bestimmten Situationen und gegenueber bestimmten Akteuren (zur Belohnung/Bestrafung) eingesetzt werden.
Ressourcen - Ueberlegung - sind Macht und Prestige Ressourcen re: sozialer Ungleichheit
Viele Autoren sagen JA, aber dieser Autor sagt NEIN
Ressourcen - Ueberlegung re: Macht und Prestige - warum sieht dieser Autor sie NICHT als Ressourcen?
Macht und Prestige sind Merkmale der Beziehungen zwischen Akteuren und sind von der zugrundeliegenden Ressourcenverteilung abgeleitet
Definition Prestige
Wertschätzung und Anerkennung, die bestimmten Personen oder Gruppen in einer Gesellschaft entgegengebracht werden (note kann nicht ausgeteilt werden, Gegensatz zu Geld)
Was sind Bourdieus 4 Arten des Kapitals
Oekonomisches Kapital, soziales Kapital, symbolisches Kapital, kulturelles Kapital (inkorporiert, objektiviert, insitutionalisiert)
Bourdieu - Def. oekonomisches Kapital
Geld etc, abgesichert durch staatlich garantieete Eigentumsrechte
Bourdieu - Def. inkorporiertes kulturelles Kapital
erlernte Fertigkeiten und Dispositionen, nur durch Investition von Zeit und Geld einverleibt. Beinhaltet alles, was Eltern den Kindern beibringen
Bourdieu - Def. objektiviertes kulturelles Kapital
Materielle Gegenstaende wie Instrumente, Gemälde mit denen man wenig anfangen kann, ohne Fertigkeiten zur Nutzung bzw. zum Verständnis
Bourdieu - Def. institutionaliertes kulturelles Kapital
Bildungstitel. In Bildungseinrichtungen erworben, sozial anerkannt und durch juristische Regelungen garantiert. inkorporiertes Kapital oft implizite Voraussetzung
Bourdieu - Def. soziales Kapital
Ressourcen, die ein Akteur auf der Grundlage seiner Gruppen- oder Netzwerkzugehörigkeit mobilisieren kann.
Bourdieu - soziales Kapital - Unterschied zur Milieutheorie?
mehr Fokus auf die Ressourcen, die mobilisiert werden koennen
Bourdieu - Def. symbolisches Kapital
Wahrnehmung und Anerkennung der Ausstattung einer Person mit den anderen Kapitalsorten
Bourdieu - symbolisches Kapital - welchem anderen Konzept liegt es nahe?
Prestige (!)
Ueberlegungen re: Handlungsrestriktionen - wie gleich betreffen sie verschiedene Individuen?
Im Prinzip oft fuer alle gleich (gleicher Preis, gleiche formalen Bildungsvor-aussetzungen); de facto greifen fuer manche schaerfer als andere (wer wenig Geld hat, hat es schwerer, sich ein Auto zu kaufen, etc.)
Hinsichtlich welcher zwei Dimensionen unterscheiden sich Restriktionen fuer verschiedene Akteure?
Raum, Zeit
Differentieller Einfluss von Handlungs- restriktionen re: Raum; Beispiel
Distanzen machen es oft schwer, z.B. Bildungsangebote wahrzunehmen. Resultat – Landkinder gehen seltener zum Gymnasium als Stadtkinder
Differentieller Einfluss von Handlungs- restriktionen re: Zeit; 2 Beispiele
Konjunkturlage zum Zeitpunkt des Schul- oder Studienabschlusses;
Kohortengroesse
in welchen 4 Feldern werden eigentlich Ressourcen verteilt
wirtschaftliche Märkte;
Bildungssystem;
private Haushalte;
Wohlfahrtsstaat
BRD 2003; Haushaltsbruttoeinkommen, Anteil aus unselsbtaendiger Arbeit
52%
BRD 2003; Haushaltsbruttoeinkommen, Anteil aus selbstaendiger Arbeit
6%
BRD 2003; Haushaltsbruttoeinkommen, Anteil aus Vermoegen (Zinsen, Dividenden, etc.)
11%
BRD 2003; Haushaltsbruttoeinkommen, Anteil aus öffentlichen Transferzahlungen
25%
BRD 2003; Haushaltsbruttoeinkommen, Anteil aus nicht-öffentlichen Transferzahlungen (Betriebsrenten etc.)
5%
Ueberlegung - handlungs-t theroretische Relevanz der Verschiedenheit der Einnahmequellen?
Mittel, die man einsetzen muss, um $$ zu bekommen sind sehr verschieden bezueglich der verschiedenen Einkommensquellen…
distribution of by primary source of income by individuals - percent eigene Erwerbstaetigkeit
39%
distribution of by primary source of income by individuals - percent Transferzahlungen?
31%
distribution of by primary source of income by individuals - percent unterstützt durch Angehörige?
29%
Grundideen der funktionalistischen Ungleichheitstheorie von Moore und Davis (1945)
Aufgabe von sozialer Ungleichheit ist es , Personen zur Übernahme bestimmter Positionen zu motivieren und sie zu einer pflichtgemäßen Erfüllung ihrer Aufgaben
funktionalistische Ungleichheitstheorie von Moore und Davis (1945) - 2 Gruende wegen denen ungleiche Bezahlung wichtig ist?
Nicht alle Positionen gleich wichtig fuer die Gesellschaft;
Verschiedene Positionen verlangen verschiedene Talente/Qualifikationen
funktionalistische Ungleichheitstheorie von Moore und Davis (1945) - Hauptkritikunkte?
Ist Rangordnung bestimmbar und bewertbar?
Sind Talent und die Bereitschaft zum Absolvieren bestimmter Ausbildungen in der Gesellschaft wirklich so knapp?
Logische Beschraenktheit
funktionalistische Ungleichheitstheorie von Moore und Davis (1945) - Hauptkritikunkte - worin besteht logische Beschraenktheit?
letztlich erklärt die Existenz sozialer Ungleichheit dadurch , dass sie für eine funktionierende Arbeitsteilung notwendig ist. ABER - Wie kann eine Folge eines Phänomens die Existenz des Phänomens erklären?
funktionalistische Ungleichheitstheorie - wie revelant ist sie heute zur Erklaerung von Ungleichheit?
Irrelevant
Grundideen der neoklassischen Arbeitsmarkttheorie und Humankapitaltheorie
Angebot und Nachfrage;
Wichtige Rolle der (individuellen) Produktivitaet;
wichtige Rolle der Investitionen;
Diskriminierung nicht oekonomisch
neoklassische Arbeitsmarkt- theorie und Humankapital- theorie - welche zwei Bedingungen gelten im Gleichgewicht?
Lohn gleich Produktivitaet;
keine Arbeitslosigkeit
neoklassische Arbeitsmarkt- theorie und Humankapital- theorie - welche 2 Variablen bestimmen Produktivitaet nach Mincer (1974)
Bildung;
Berufserfahrung
neoklassische Arbeitsmarkt- theorie und Humankapital- theorie - Modell von Jakob Mincer - wie gut ist es empirisch bestaetigt?
GUT!
neoklassische Arbeitsmarkt- theorie und Humankapital- theorie - welche 2 Faktoren erklaeren wieviel in Humankapital investiert wird?
Ressourcen der Eltern;
erwartete Renditen
Soziale Schließung - Grundidee
In verschiedenen Situationen gelingt es Akteuren, den Wettbewerb zu beschraenken oder Ressourcen zu monopolisieren.
Soziale Schließung - Beispiele im Zugang zu Chancen im Arbeitsmarkt
Staatsbuergerschaft/ Arbeitserlaubnis, Bildung, spezielle Pruefungen (Apotheker, FCAS), Kuendigungsschutz
Modell der sozialen Schliessung - auf welcher Ebene findet hier Konkurrzenz statt?
Konkurrenz auf der Ebene der Gruppen (statt atomistischer Konkurrenz individueller Arbeiter und Unternehmer)
Def offene Beziehung (Ursprung - Weber)
steht jeder Person offen, die tatsächlich in der Lage und geneigt ist daran zu partizipieren
Def geschlossene Beziehung (Ursprung - Weber)
Teilnahme beschränkt und an bestimmte Bedingungen geknüpft
Def geschlossene Beziehung - zentrales Element laut Weber
monopolisiert den Beteiligten bestimmte Chancen oder Ressourcen
Modell der sozialen Schliessung - was ist die Rolle der Bildung?
Bildung ist Mechanismus der sozialen Schliessung (nicht Humankapital); Autor - Collins
Def. Diskriminierung
Situation in der Personen nicht nach dem Prinzip der Leistungsgerechtigkeit sondern schlechter behandelt werden
Def. askriptive Merkmale
Charakteristika die unabhängig von Handeln oder Leistungen einer Person sind. Beispiele – Hautfarbe, Geschlecht etc
Zusammenhang Diskriminierung und askriptive Merkmale
Diskriminierung findet oft aufgrund von askriptiven Merkmalen statt
Def. erworbene Merkmale
Charakteristika die Menschen im Laufe ihres Lebens durch eigene Entscheidungen/ Investitionen erwerben koennen.
erworbene Merkmale - Beispiel
Bildung
Was ist die logische Beziehung zwischen Diskriminierung und sozialer Schliessung?
Zwei Seiten der gleichen Medaille!
Def. Stereotyp
generalisierte Überzeugungen hinsichtlich der Merkmale bestimmter Gruppen
Def. Vorurteil
spezifische Bewertungen oder affektive Haltungen zu Gruppen (aufgrund von Stereotypen)
3 Ansaetze zur Erklaerung von Diskriminierung
Diskriminierungs- praeferenz und Vorurteile;
Statistische Diskriminierung;
Radikale Theorie der Diskirminierung
Diskriminierungs- praeferenz und Vorurteile - wer war der zentrale Vertreter
Gary Becker
Gary Becker – Diskriminierungspraeferenz und Vorurteile - zentrale Annahme
(manche?) Akteure haben eine Praeferenz fuer Diskriminierung (e.g., lieber einen Mann einstellen als produktivere Frau); note - das ist gegen die eigenen wirtschaftlichen Interessen
Gary Becker –Diskriminierungs- praeferenz und Vorurteile - theoretische Luecke?
Modell kann Diskriminierung aufgrund von Vorurteilen erklaeren, sagt aber nicht, wie Vorurteile herkommen
Gary Becker –Diskriminierungs- praeferenz und Vorurteile - welche Disziplin kann die Herkunft der Vorurteile erklaeren?
Sozialpsychologie
Welche 3 Ansaetze der Sozialpsychologie koennen Vorurteile erklaeren?
Autoritaere Persoenlichkeit (Neigung zur Diskriminierung;
Existenz von Vorurteilen (kann zu Diskiminierung fuehren);
Interessen bestimmter Gruppen, e.g., Staerkung sozialer Identitaet, Selbstwertgefuehls. Note – Vorurteile koennen das unterstuetzen
Statistische Diskriminierung - theoretischer Kontext
Oekonomische Modelle, welche die Annahme der vollkommenen Information aufgeben und Information aus Gut betrachten, dessen Erwerb Ressourcen verbraucht.
Statistische Diskriminierung - key insight
Arbeitgeber suchen nach Anzeichen, die mit hoeherer Produktivitaet korrelieren…
Statistische Diskriminierung - key insight - Beispiel
Bildungsabschluesse als Indikator fuer Produktivitaet; Beruecksichtigung von Gruppenmerkmalen („Asian Americans work hard); UNABHAENGIG von individueller Auspraegung
Statistische Diskriminierung - wo kommt der Name her
Arbeitgeber orientieren sich an Gruppendurch- schnittswerten und nicht an der individuellen Leistungsfähigkeit
Radikale Theorie der Diskriminierung – theroretischer Kontext
Nicht mehr neoklassische VWL, Lohne haengen ab von Machtverhaeltnissen zwiischen Arbeitern und Arbeitgebern.
Radikale Theorie der Diskriminierung – theroretischer Kontext - Zielfunktion Arbeitnehmer
wollen sowenig arbeiten wie moeglich
Radikale Theorie der Diskriminierung – theroretischer Kontext - Ziel der Arbeitgeber?
wollen die Organisationsfaeigkeit der Arbeiter verschlechtern, und setzen die „teile und herrsche“ Strategie ein
Radikale Theorie der Diskriminierung – was ist das zentrale Resultat?
Ein Teil der Beschaeftigten bekommt mehr gezahlt.
Radikale Theorie der Diskriminierung – zentrales Resultat - was ist die Auswirkung davon, dass ein Teil der Beschaeftigten mehr gezahlt bekommt?
Arbeitnehmer die mehr bekommen verteidigen ihre hoehere Bezahlung gegen den Arbeitgeber und gegen die weniger bezahlten Kollegen, was Produktivitaet erhoeht
Radikale Theorie der Diskriminierung – warum trifft solche Diskriminierung v.a. bestimmte Gruppen (Frauen, Minderheiten etc.)? 2 Ideen
Diskriminierung orientiert sich an schon vorhandenen Vorurteilen;
Diskriminierung wirkt v.a., gegen Gruppen, die sich schlecht organisieren koennen
zwei Ueberlegungen zum Zusammenhang zwischen Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung
Diskriminierung beruht oft auf Vorurteilen/ Stereotypen, die etabliert und gelernt sind. Die dienen dann dazu, Ungleichheit und Schliessungsstrategien zu legitimieren;
Stereotype threat Sozialpsychologie belegt, dass Menschen, welche das Ziel negativer Stereotype sind, oft schwaechere Leistungen zeigen, wenn Stereotypen aktiviert sind.
3 Bedingungen fuer das Vorliegen von Ausbeutung nach Erik O. Wright (neomarxistischer Klassentheoretiker).
- Causal relation between high wealth of one group and low wealth of other group
- Causal relation stems from exclusive control over means of production
- Causal relationship includes appropriation of output of work low group by high group
Erik O Wright - Gemeinsamkeit zwischen seinen Kriterien fuer das Vorliegen von Ausbeutung und sozialer Schliessung
Ausschluss bestimmter Personen von der Kontrolle ueber die zentralen Produktionsmittel
Erik O Wright - zusaetzliche Annahmen in seinen Kriterien fuer das Vorliegen von Ausbeutung im Vergleich zu sozialer Schliessung
Annahme, dass Ausbeuter und Ausgebeutete in direkter Beziehung stehen und dass Arbeitsertraege der Ausgebeuteten von den Ausbeutern angeeignet werden (dies erfordert bestimmte Formen des Herrschens und der Administration)
Logische Beziehung soziale Schliessung und Ausbeutung (as defined by Erik O. Wright)
Ausbeutung ist Spezialfall der sozialen Schliessung
Definition Institution – 3 Merkmale
- Regeln, die Interaktionen strukturieren
2, Regeln sind bekannt/ bewusst - Einhaltung der Regeln typischerweise sanktioniert
Instututionen und Ungleichheit – Beispiel Abitur
Regeln zum Bestehen des Abiturs; Einfluss Abitur auf Lebenschancen, Rolle der Bildung fuer Humankapital, Schliessung
(Konzept) Wann liegt Reproduktion der Sozialstruktur vor?
Personengruppen, die am Anfang eines bestimmten Prozessablaufs viele Ressourcen haben, sind auch diejenigen, die am Ende dieses Ablaufs über viele Ressourcen verfügen
wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Reproduktion von Ungleichheit
- wie können Ressourcen investiert und ineinander konvertiert werden
- wie kommt es (manchmal) zu Veränderungen der Verteilung
Reproduktion von Ungleichheit - 2 wichtge Ansaetze re: Konvertieren und Investieren von Ressourcen
- Theorie der funktionalen Differenzierung;
2. Bourdieu und seine Klassifikation von Ressourcen
Reproduktion von Ungleichheit - Theorie der funktionalen Differenzierung - Grundidee
verschiedene Felder der Gesellschaft funktionieren nach ihren eigenen Regeln, und Ressourcen koennen nicht einfach zwischen Feldern der Gesellschaft transferiert werden
Reproduktion von Ungleichheit - Theorie der funktionalen Differenzierung - schoenes Luhmann Zitat
auch Nobelpreisträger müssen sich selbst die Schuhe putzen
Reproduktion von Ungleichheit - Theorie der funktionalen Differenzierung - kritische Ueberlegung
Erfolg in einem Bereich der Gesellschaft scheint mit Erfolg in anderen Bereichen korreliert zu sein (erfolgreiche Kuenstler auch allgemein wohlhabend, etc.)
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Ueberlegungen zur Konvertierbarkeit - oekonomisches Kapital
hochgradig konvertierbar, hat spezifische Risiken (Fehlinvestitionen, Inflation)
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Ueberlegungen zur Konvertierbarkeit - soziales Kapital
relativ konvertierbar, Risiken auch relativ hoch (Netzwerke koennen Wert verlieren etc.), sowie auch Grenzen (Regeln gegen Vetternwirtschaft/Korruption
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Def. Beziehungsfalle
Investition in unzuverlässige Personen, die sich als undankbar erweisen und sich daher nicht an die Norm der Reziprozität halten
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Def. Statusfalle
Situation in der statushoehere Personen systematisch niedrigere Gegenleistungen erbringen
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Def. Freundschaftssfalle
Wenn Beziehungen so eng geworden sind, dass man auf Gedeih und Verderb dazu ist, eine bestimme andere Person zu unterstuetzen
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Ueberlegungen zur Konvertierbarkeit - inkorporiertes kulturelles Kapital
nicht direkt konvertierbar (duh), auch indirekt nur schwer konvertierbar.
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - inkorpoeriertes kulturelles Kapital - warum ist es auch schwer, das indirekt zu konvertieren? 2 Ideen
- Arbeitgeber wollen Zertifikate, pruefen nicht direkt was jemand weiss/kann.
- Kann an Relevanz verlieren (veraltern von Wissen, Veraenderung dessen, was relevant ist)
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - inkorpoeriertes kulturelles Kapital - Ueberlegung zu Beziehung Identitaet, Wandel der Werte
inkorporiertes Wissen oft ueber lange Jahre erworben und Teil der Identitaet geworden – Wertverlust kann Angriff auf die eigene Identitaet darstellen…
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Ueberlegungen zur Konvertierbarkeit - objektiviertes kulturelles Kapital
in mancher Hinsicht dem oekonomischen Kapital aehnlich, aber Risiken hoeher (kulturelle Gueter oft nicht objektiv bewertbar; Wert schwankt oft unvorhersehbar…)
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Ueberlegungen zur Konvertierbarkeit - institutionalisiertes kulturelles Kapital
weit konvertierbar (Arbeitsmarkt, Heiratsmarkt), aber an Voraussetzungen gebunden, e.g., Nachfrage, und eigenen Risiken ausgesetzt (Bindungsinflation…)
Reproduktion von Ungleichheit - 2 Grenzen der Reproduzierbarkeit
- messy transmission: Viele Prozesse in vielen verschiedenen sozialen Feldern
- noisy transmission: Konkurrenz, Innovationen, Unsicherheit
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - Motivation/ Grundfrage
wie koennen kleine Unterschiede in der Ressourcenverteilung im Laufe der Zeit zu grossen Unterschieden werden
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - welches griffige Konzept hat Mertons entwickelt
Matthaeuseffekt – „wer hat dem wird gegeben“
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - Beispiele
Relativalterseffekt (besonders im Sport, Wahl der weitergehenden Schulform)
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - Bezug zu Institutionen
oft Beziehungen zu Institutionen (e.g., Stichtag der Klassenzugehoerigkeit festlegt)
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - 3 Prozesse nach DiPrete und Eirich (2006)
Einfach;
pfadabhaengig;
statusabhaengige
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - einfache Prozesse - Definition
Ressourcengewinn einer Ressource haengt ab von der Kumulation einer oder mehrerer anderer Ressourcen in der Zeit
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - einfache Prozesse - Beispiel
Humankapitalmodell; wenn ein Akteur im Lebensverlauf weitere Qualifikationen und Humankapital ansammelt, dann steigt Einkommen
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - pfadabhaengige Prozesse - Definition
Zuwachs einer Ressource Zeit T haengt ab von der Ressourcenausstattung bei T-1
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - pfadabhaengige Prozesse - Beispiel
Matthaeuseffekt; auch – wer mehr Vermoegen hat, bekommt hoehere Zinsen
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - statusabhaengige Prozesse - Definition
Verwertung einer Ressource haengt von Status einer Person ab
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - statusabhaengige Prozesse - Beispiele
niedrigere Renditen von Bildungsinvestitionen fuer Frauen in D-land (oder ggf Schwarzen in den USA)
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - 3 Prozesse nach DiPrete, Enrich - schliessen sie sich gegenseitig aus?
NEIN! Insb. Kombination pfadabhaegige und statusabhaengige Prozessen kann grosse Unterschiede erklaeren
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - sind sie prinzipiell mit anderen Prozessen und Theorien kombinierbar
JA!
Deskriptiver Ansatz zur Analyse von Ungleichheit - Grundidee
Betrachtet die Verteilung von Ressourcen oder Handlungsrestriktionen im Hinblick auf einige zentrale Strukturdimensionen
Deskriptiver Ansatz zur Analyse von Ungleichheit - 4 zentrale Dimensionen
vertikal
Geschlechter
Migrationshintergrund
raeumlich (Ost/West)
2 Kriterien der Beurteilung von Modellen der vertikalen Strukturen
Qualitaet der deskripriven Erfassung; Erklaerungskraft
2 Kriterien der Beurteilung von Modellen der vertikalen Strukturen - Qualitaet der deskripriven Erfassung - was meint das
Kann das Konzept bei der anschaulichen deskriptiven Erfassung der vertikalen Struktur sozialer Ungleichheit helfen
2 Kriterien der Beurteilung von Modellen der vertikalen Strukturen - Erklaerungskraft - was meint das
Kann das Konzept Einstellungen und Verhaltensweisen der Menschen gut erklaeren
Welche 2 Theoretiker haben die Klassentheorie begruendet?
Marx und Weber
3 Merkmale der Klassentheorie per Marx und Weber
Einteilung der Bevoelkerung allein auf Grundlage oekonomischer Kriterien;
Annahme, dass objektive Klassenzugehoerigkeit das Handeln und Bewusstsein der Menschen praegt;
Annahme, dass Klassen keine einfache vertikale Hierarchien bilden (!!)
marxistische Klassentheorie - 3 Grundelemente
- Kriterium: Eigentum an Produktionsmitteln bestimmt Klassenzugehoerigkeit
- Interessengegensatz: Ausbeutung verschaerfen vs abschaffen
- Modell: Historisches Modell
marxistische Klassentheorie - 3 Grundelemente - historisches Modell - 4 Schritte
Mittelklasse wird untergehen;
Gegensaetze zwischen Arbeitern und Kapitalisten verschaerfen sich;
Klassenbewusstsein der Arbeiter wird staerker;
Revolution ueberwindet Klassengegensatz
marxistische Klassentheorie - emprisches Hauptproblem?
warum ist die Mittelklasse nicht verschwunden…?!
Webers Klassentheorie - Grundelemente
Klassendefinition: auf Basis der Marktchancen;
Klassen: 2 Hauptklassen(lagen) - Erwerbsklasse, Besitzklasse
es gibt keinen zentralen Klassengegensatz (viele Gruppen mit vielen Interessen)
Webers Klassentheorie - Grundelemente - Definition soziale Klasse
Anzahl der Klassenlagen, zwischen denen eine Person im Laufe ihres Lebes relativ leicht wechseln kann und zwischen denen ein Wechsel (statistisch) haeufig stattfindet
Webers Klassentheorie - Grundelemente - 4 Hauptklassen
Arbeiterschaft;
qualifizierte Mittelklasse (besitzlose Intelligenz, Fachgeschultheit);
Kleinbuergertum (Handwerker, Ladenbesitzer – gewisser Besitz der Produktionsmittel);
Oberklasse – Besitz und Bildung
Webers Klassentheorie - Grundelemente - Def. Erwerbsklasse
Muss Arbeitskraft auf dem Markt anbieten
Webers Klassentheorie - Grundelemente - Def. Besitzklasse
Kann vom Ertrag ihres Eigentums leben
Webers Klassentheorie -Fokus (in Abgrenzung vom Marxismus)
Ausstattung mit (differenzierten) Ressourcen (nicht nur 1 Ressource);
Kein zentraler Klassengegensatzes, sondern mehrerer Gruppen mit verschiedenen Interessen;
Kein (breit geteiltes) Klassenbewusstsein
Ueberlegungen zum Anspruch der Klassentheorie – urpruenglich (Marx, Weber)
Makrosoziologischer Ansatz, e.g., Entstehung von klassenspezifischen Organisationen, Ausbruch sozialer Konflikte, Revolutionen, etc
Ueberlegungen zum Anspruch der Klassentheorie – heute
Klassenlage als Erklaerung fuer individuelles Verhalten und individuelle Einstellungen
Wer ist ein wichtiger Vertreter (neo-) marxistischer Modelle in juengerer Zeit?
Erik O Wright
Erik O. Wright - Theoretischer Ansatz
Hauptgegensatz: Eigentuemer von Produktionsmitteln vs. abhaengig Beschaeftigten (a la Marx);
Differenzierung der Arbeitgeber: nach Anzahl der Beschaeftigten;
Differenzierung Arbeitnehmer: Autoritaetsposition, Qualifikationen
Erik O. Wright - Theoretischer Ansatz - wie differenziert er Arbeitgeber nach der Anzahl der Beschaeftigten
Oft 3 Klassifizierungen: 0-1, 2-9, 10+
Erik O. Wright - Theoretischer Ansatz - wie fein differenziert er Arbeitnehmer nach Qualifikation und welchen Einfluss hat das
3 Auspraegungen; hoehre Qualifikationen - Knappheit, schwer zu evaluieren – bekommen mehr Geld
Erik O. Wright - Theoretischer Ansatz - Differenzierung der Arbeitnehmer nach Autoritaet - Ueberlegung
Arbeitnehmer mit Autoritaet sind wichtig fuer die Extraktion des Mehrwertes
Erik O. Wright - Theoretischer Ansatz - struktureller Einfluss von Arneitnehmern mit Qualifikation und/oder Autoritaet
diese Arbeitnehmer haben eine widerspruechliche Klassenlage
Erik O. Wright - Theoretischer Ansatz -wieviele Klassenlagen hat er in seinem Modell
Insgesamt 12 Klassenlagen – 3 Beschaeftigungsstufen mal 4 (3 Qualifikationslevel fuer Nichtbesitzer der Produktionsmittel, ein Level fuer Besitzer der Produktionsmittel)
In welchen 3 Punkten naehert sich Wright and Weber?
- Untersuchung verschiedener Ressourcen fuer Produktionsbeziehungen, Marktchancen
- Pluralitaet von Interessen
- Keine Zwangslaeufe zur Revolution
In welchen 2 Punkten bleibt Wright in der marxistischen Tradition?
- Fokus auf Ausbeutungsbeziehung und organisatorische Umsetzung im Produktionsprozess
- Arbeiter sind der groessten Teil der Bevoelkerung 60%-80%)
Ueberlegungen: 60%-80% der Bevoelkerung in Wrights Modell sind Arbeiter. Was heisst das fuer die Empirie?
Wenig nuetzlich - Theorie nicht tauglich, Unterschiede in dieser grossen Mehrheit zu analysieren…
Was ist das wichtigste Modell der empirischen Klassenforschung?
Goldthorp Modell, EGP Modell (nach Erikson, Portocero, Goldthorp, 1979)
Was ist die Grundidee des EGP Modells?
Zusammenfassung von Berufsgruppen zu Klassen aufgrund homogener Marktchancen, Arbeitsbedingungen
Was ist die Struktur des EGP Modells - erste Ebene?
Unterscheidung nach dem Besitz von Produktionsmitteln
Was ist die Struktur des EGP Modells - erste Ebene - Besitz von Produktionsmitteln - welche 3 Auspraegungen gibt es?
Selbstaendige mit Arbeitnehmern, selbstaendige ohne Arbeitnehmer, nicht-Selbstaendige
Was ist die Struktur des EGP Modells - nicht-selbstaendige, wie werden sie weiter differenziert (2 Kriterien)?
Möglichkeit der Kontrolle und Überwachung der Arbeitsleistung;
Notwendigkeit von spezifischen Qualifikationen
EGP Modell - Definition spezifische Qualifikation?
Qualifikationen die nur fuer ein bestimmtes Unternehmen relevant sind
Welche zwei Formen des Arbeitsvertrags sind Teil des EGP Modells?
Lohnarbeitsvertrag, Diensvertrag
EGP Modell - was meint der Begriff Lohnarbeitsvertrag?
Bezahlung nach der Zahl ihrer Arbeitsstunden oder im Stücklohn; kurze Kündigungsfristen, wenig Aufstiegschancen
EGP Modell - was meint der Begriff Dienstvertrag?
monatliches Gehalt, größere Beschäftigungssicherheit und Karrierechancen innerhalb des Unternehmens, im Verlaufe der Karriere kontinuierlich steigendes Gehalt
EGP - wie behandelt es Landwirtschaft?
getrennt von allen anderen Berufen
EGP Modell - was sind die zwei Mischtypen?
„ueberwachen schwierig“ (Dienstleistungs- und Verwaltungsbereich – Routineangstellte ) ODER „spezifische Qualifikationen“ (Meister, Vorarbeiter)
EGP Modell - quantitative Ergebnisse - wieviele Segmente ergeben sich?
11
EGP Modell - was sind die drei groessten Segmente?
- Untere Dienstklasse – 26% West/21% Ost
- Facharbeiter – 16%, 28%
- Un- und angelernte Arbeiter – 16%/10%
EGP Modell - strukturell, was ist der groesste Unterschied zu Wright?
es gibt keine dominante (homogene?) Klasse mehr
EGP Modell - wie hat es sich empirisch beweahrt?
Gut - auch als Grundlage fuer international vergleichende Forschung
Welches europaeische Klassifizierungsschema baut auf EGP auf?
EseC – euopean Socio-economic Classification
Hauptkritikpunkte re: Goldthorpe/EGP
- Gehoeren Unternehmer, obere Dienstklasse in eine Klasse?
- Ist diskrete Gruppierung angebracht (oder ist die Welt kontonuierlich)?
- Theoretische Begruendung zu schwach?
Hauptkritikpunkte re: Goldthorpe/EGP - Schwaeche der theoretischen Fundierung - spezifische Kritik?
ist die Klassifizierung zwischen Lohn- und Dienstvertraegen kongruent mit den benutzten Klassenschemata?
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - Ansatz
Klassentheorien und empirische Klassenforschung zu stark auf Makroklassen fokussiert. Deren Erklaerungskraft ist gering – neuer Ansatz sollte sich auf Mikroklassen fokussieren
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - Beispiel (Argument fuer Mikroklassen)
Interessen werden oft aufgrund der engen Klassen gebildet, e.g., in den USA Lehrer-gewerkschaft, Betriebsgewerkschaft)
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - theoretische Begruendung fuer Mikro-Ansatz
Prozesse der Praegung klassenspezifischer Lebensbedingungen, Einstellungen und Verhaltensweisen laufen auf dieser Ebene ab
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - soziale Praegung - 3 Mechanismen
Selbstselektion/ andere Allokationsprozesse;
Mechanismen der sozialen Konditionierunge.g., durch ähnliche Ausbildung,
Interaktionsnetze, gemeinsame Erfahrungen und geteilte Generalisierungen;
Institutionalisierung spezifischer Regeln, e.g., Qualifizierungsanforderungen
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - empirische Ergebnisse
Mikroklassen erklaeren Varianz weit besser als Goldthorpe’s Klassen
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden -wieviele Mrikroklassen benutzen sie?
126 (!)
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - 3 Kritikpunkte
- 126 Mikroklassen sind zu unuebersichtlich
- Viele Mikroklassen haben strukturelle Gemeinsamkeiten
- Ansatz ist „variablensoziologisch“ statt erklaerend. (Aufklaerung der Varianz ist gut, aber was ist der Mechanismus?)
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - wann haben sie ihren Ansatz publiziert?
2006
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - ist abschliessende Bewertung derzeit moeglich?
Nein, noch zu frueh (da erst 2006 publiziert)
Wie bilden soziale Schichtmodelle soziale Ungleichheit ab?
auf einer einzigen Skala
Schichtmodelle - Abgrenzung zu Klassenmodellen?
- Klassenmodelle benutzen oft mehr als eine Dimension
2. K-modelle wollen oft mehr erklaeren als Schichtmodelle
Schichtmodelle - Abgrenzung zu Klassenmodellen in welcher Weise wollen K-modelle oft mehr erklaeren als S-modelle (Beispiel)?
z.B., gemeinsame Interessen als Grundlage kollektiven Handelns
Abgrenzung Schichtmodelle vs Statusskalen
Schichtmodelle nehmen an, dass es klare Grenzen zwischen Schichten gibt; Statusskalen funktionieren eher graduell
Schichtmodelle und Statusskalen - Def. Status
Position einer Person in der Verteilungsstruktur einer bestimmten Ressource, z. B. Einkommensverteilung, Bildungsstruktur
4 Typen von Status-/Schichtmodellen
- Modelle von Prestigeschichten oder –skalen
- Modelle der subjektiven Schichtidentifikation
- Modelle, die sich allein auf den Beruf stuetzen
- mehrdimensionale Modelle
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Def. Prestige
Wertschätzung oder Anerkennung, die bestimmten Personen oder sozialen Gruppen entgegengebracht wird
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Was fuer eine Art Merkmal ist Prestige?
relational…
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Ueberlegung - Prestige - wie direkt haengt es mit oekonomischen Variablen zusammen?
nicht direkt! e.g., Neureiche haben zwar viel Geld, aber oft niedrigen sozialen Status; im Europa des spaeten 19. Jhd war es umgekehrt mit dem ggf verarmten Adel
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Auf welchen 4 Faktoren beruht normalerweise Prestige?
One of: spezifische Lebsensfuehrung; bestimmte Ausbildung; privilegierte soziale Herkunft Ausuebung eines bestimmten Berufs
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Schichtstudien von William L. Warner (Schicht uebersetzt von „class“) - Kontext
Gemeindestudien, USA; Schichtkonzept nah an Webers Konzept der staendischen Wertschaetzung
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Schichtstudien von William L. Warner - operationalisierte Definition von Schicht (class)
Personengruppen, die von anderen Mitgliedern einer Gemeinschaft aufgrund ihres Prestiges als sozial hoeher oder niedrigen eingestuft werden
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Schichtstudien von William L. Warner -operative Umsetzung von Schichtung
„Index of status characteristics“, rehudend auf den Faktoren Beruf, Einkommen, Haustyp, Wohngegend
Schichtstudien von William L. Warner - „Index of status characteristics“ - wie misst es Prestige?
nicht direkt, sondern ueber Ausstattung der Personen mit bestimmten Merkmalen (die fuer mich sehr wie Ressourcen aussehen…!)
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Schichtstudien von William L. Warner - deutsches Pendant
Scheuch Index
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Scheuch Index - was sind die 3 Indikatoren?
Einkommen, berufliche Stellung, Bildung
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Scheuch Index - wie werden die 3 Indikatoren zu einem Index zusammengefasst?
Zuweisung von Punktzahlen zu Auspraegungen, Gewichtung und Mittelwertsbildung
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Scheuch Index - Indexbildung - 2 Problematiken
welche Punkte, welche Gewichte – welche theoretisch fundierte Begruendung…?
Wie koennen Schichten fundiert abgegrenzt werden?
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Scheuch Index -wo wird er noch heute eingesetzt?
mehrdimensionaler Index des soziooekonomischen Status in der sozialmedizinischen und epidemiologischen Forschung
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten - was ist SIOPS?
Standard International Occupational Prestige
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten - wer hat SIOPS entwickelt?
Donald Treiman (WANN?)
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten - SIOPS - wie ist es in D-land eingesetzt worden?
Etablierung von Prestigeskalen, auch bezogen auf Freundschafts- und Heiratsbeziehungen
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Grundidee - 2 Schritte
Entwickle eine Schichtung von Berufen basiert auf Prestige durch Befragung von Individuen;
Bitte Versuchspersonen, ihren Beruf einer der Schichted zuzuordnen
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Typische Ergebnisse (D-land)?
Verteilung sieht aus wie eine Zwiebel – Menschen ordnen sich ueberwiegend der oberen Unterschicht und der unteren Mittelschicht zu
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Wichtige Forscher
Moore, Kleining
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Einsatz in der Forschung (3 Aspekte)
In der akademischen Forschung eher selten;
genutzt von der Gesellschaft fuer Konsumforschung (GFK) i;
ALLBUS (Allgemeine Bevoelkerungsumfrage in den Sozialwissenschaften) Umfrage
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Ueberlegung zu Ost/West Unterschieden
Westen eher Zuordnung zur Mittelschicht, Osten eher Zuordnung zur Arbeiterschaft. Bei gleichem Beruf/ Einkommen/ Bildung, im Osten niedrigere Selbsteinstufung
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Ueberlegung zur Bereitschaft, Frage zu beantworten?
Allgemein grosse Bereitschaft, Frage zu beantworten, die im Laufe der Zeit nicht abnimmt. Spricht gegen Entschichtung der Bevoelkerung