Behavioral Pricing Flashcards

1
Q

Behavioral Pricing

A

= wie Kunden Preisinfo suchen, wahrnehmen, bewerten, erinnern, reagieren und daraus Urteile bilden um Entscheidungen zu fällen.

  • Analyse und deskriptive Beschreibung von kognitiven Vorgängen (klassische Preistheorie am vollkommenen Markt nicht berücksichtigt)
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2
Q

Phasen des Behavioral Pricing

A

Preisinformationsaufnahme (aktivierende Prozesse):

  • Preiswahrnehmung
  • Preisinteresse

Preisinformationsbeurteilung (Kognitive Prozesse):

  • Preisbeurteilung
  • Preisbereitschaft
  • Preispräferenz
  • Preiszufriedenheit

Preisinformationsspeicherung (Kognitive Referenzen):

  • Preislernen/Preiswissen
  • Preisvertrauen/Preisfairness
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3
Q

Preisinformationsaufnahme

A

= alle Handlungen zur Aufnahme v. Preisen

  • aktivierender Prozess durch Reize ausgelöst
  • Preisemotionen= Auslöser v. Aktivität
  • ohne Reiz keine Motivation
  • Preis muss wahrgenommen werden, um Interesse hervorzurufen
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4
Q

Preiswahrnehmung

A

= sensorische Aufnahme v. Preisinfo (enkodiert, Einordnung in Kategoriesystem)
Vereinfachungseffekte im Wahrnehmungsprozess:
- Preisschwelleneffekt (hinterlegte Preiskategorien)
- Preisrundungseffekt (9,99 oder 10-nicht belegt)
- Preisfigureneffekte (Ziffernkombination 9,98; 6,64; 1,11)
- Eckartikeleffekte (Lockpreise)
- Preisfärbungseffekte (Rote Preisschilder=billig)
S. 75 ff.

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5
Q

Preisinteresse

A

= Bedürfnis eines Nachfragers alle Kaufalternativen zu berücksichtigen & ggf. nach weiteren Infos zu suchen.
- Nicht nur Preis, auch Rabatte, Lieferungskosten etc.
- unterschiedlich stark ausgeprägt
Determinanten:
- Preisgewichtung (Kriterien werden bewertet)
- Alternativbewusstsein (möglichst viele Alternativen)
- Preissuche (Suche, Wahrnehmung, Verarbeitung)

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6
Q

Vereinfachungsregeln der Preissuche

A
  • Informationsaktivitäten werden von Kaufvorbereitung auf Kaufdurchführung verlagert
  • Informationsaufnahme passiv statt aktiv
  • Bedarfsausrichtung nach verfügbaren Preisinfos (Empfehlung Händler)
  • Orientierung an generellen Einkaufsregeln
  • Internet (Preismaschinen)
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7
Q

Einflussfaktoren auf Preissuche

A

Persönlichkeitsspezifische Faktoren

  • Motivation (qualitativ/quantitativ, soziale Bedürfnisse)
  • soziodemografische Merkmale (Alter)
  • Produktinvolvement (Bezug zu Produkt)

Situative Faktoren

  • Zeitdruck
  • Informationsituation (transparenz der Märkte)

Produktspezifische Faktoren

  • subjektiv empfundenes Kaufrisiko (höheres=größeres Preisinteresse)
  • Abwechslungsbedürfnis (Variety Seeking z.B. Restaurants, Ansprache über Anreize wie Wechselprämien)
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8
Q

Preisinformationsbeurteilung

A

= alle kognitiven Prozesse der Preisbeurteilung,-bereitschaft,-präferenzen,-zufriedenheit

  • Aufbereitung, Verarbeitung, Bewertung v. Preisinformationen
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9
Q

Preisbeurteilung

A

= nächster Schritt nach Wahrnehmung -> Beurteilung/in Kontext setzen

Preisgünstigkeit

  • eindimensionaler Aspekt, keine weiteren Bewertungskriterien
  • Preis hat Signal/Infofunktion-> soz. Status/Prestige, psychol.Nutzen, umso teurer-umso höher Bedeutung

Preiswürdigkeit

  • Preis in Relation zur Qualität; Preis-Leistung
  • Personenbezogene Faktoren (je nach Kenntnis)
  • Produktkategoriebezogene (Variation nach Kategorie, Preis=Qualitätsindikator)

=> keine Vollkommene Infobeschaffung, deshalb Hersteller, Marke etc.

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10
Q

Preisbereitschaft/Preispräferenz

A

Preisbereitschaft:

  • Bereitschaft für bestimmtes Gut max. Betrag zu zahlen (Preisobergrenze)
  • bei Überschreitung= Nichtkauf
  • Beeinflussung durch Preiswahrnehmung/Preiskenntnis

Preispräferenz:

  • Präferenzen nicht auf sondern andere Determinanten
  • z.B. Warengruppen, Einkaufsstätten, quantitative Aspekte (Großpackungen), zeitliche Aspekte (Weihnachten)
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11
Q

Preiszufriedenheit

A

= Ergebnis der Gegenüberstellung v. Erwartung und Wahrnehmung
- elementare Komponente, da sie auch über Nachkauf entscheidet
- Confirmation (Preiszufriedenheit - Bestätigung Preiserwartung)/ Disconfirmation (Preisunzufriedenheit )
Determinanten:
- Preisgünstigkeit/Preiserwartung
- Preiszuverlässigkeit (Anbieter hält Preise ein, vgl. Zusatzkosten)
- Preissicherheit (keine Preiserhöhung im bestimmten Zeitraum)
- Preistransparenz (Klare Kennzeichnung d. Preise, vgl. Zusatzkosten)

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12
Q

Preisinformationsspeicherung

A

= erlernen von Referenzpunkten f. zukünftige Preisbeurteilung
- Lernen (dauerhafte Verhaltensänderung) und Memorieren (Speicherung v. Gedächtnisprozessen im Langzeitgedächtnis)

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13
Q

Preislernen

A

Preislernen ist Voraussetzung f. Preiswissen
=Verhaltensänderung auf Basis v. Erfahrungen
Lernformen:
- Kognitive Berieselung (unbewusste Aufnahme/Speicherung; z.B. wöchentl. Angebote)
- Preisorientierte Habitualisierung (Routine, reaktiv, automatisch)
- Generalisierung/Diskriminierung v. Preisimage (Erfahrungen werden auf andere Artikel übertragen)
- Preiskonditionierung (über Jahre wird Image anerzogen z.B. Elektromärkte=billig)

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14
Q

Preiswissen

A

= Fähigkeit v. Kunden sich an Preise zu erinnern
Explizites Preiswissen:
- bewusst aufgenommen, gelernt & verarbeitet
-> bewusste Erinnerung möglich
Implizites Presiwissen:
- zufällig unbewusst, aufgenommen, gespeichert
- keine bewusste Rekapitulation, aber Angebotsbeurteilung möglich
- Aktivierung durch Schlüsselreize

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15
Q

Preisvertrauen

A

= Erwartungshaltung des Käufers, dass er nicht benachteiligt wird
- Einschätzung als Referenz zu Wettbewerb möglich, aber keine Aussage ob Erhöhung gerechtfertigt oder nicht
Besonders wichtig:
- erstmalig/einmalig gekauft & hohe finanzielle Risiken
- Komplexe Verbrauchsgüter (Sondermaschinen)
- wenn Investitionen im Spiel sind (Zulieferer)
- bei vielen individuellen Preisverhandlungen

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16
Q

Preisfairness

A

= Käufer fühlt sich fair behandelt, besonders bei Preiserhöhungen

  • Equity Theorie= beide Seiten profitieren gleichermaßen
  • Mehrprinzipienansatz:
  • Dual Entitlement Prinzip

=> klare Kommunikation-> Kundenbindung,-loyalität

17
Q

Mehrprinzipienansatz:

A

= weiterentwicklung Equity Theorie

Verteilungsgerechtigkeit
-Gerechte Verteilung vorhandener Ressourcen, z.B. Schneesturm, Preissteigerung Schneeschaufeln

Verfahrensgerechtigkeit
- Interessen aller Parteien werden berücksichtigt & abgewogen

Interaktionsgerechtigkeit
- Kommunikation auf Basis gegenseitigem Vertrauen

Ausgewogene Machtsymetrie
- Machtbalance beider Parteien

18
Q

Dual Entitlement Prinzip

A

= Beide Seiten haben Vorteil da Referenzgrößen
- Käufer Marktpreis, Verkäufer angemessener Gewinn
- besonders bei Preiserhöhungen
OK bei gestiegenen Kosten
- nicht OK bei Gewinnsteigerung
- Gewinnsteigerung OK bei Kostenoptimierung

19
Q

Preisbestimmung im Rahmen des Behavioral Pricing

A

= Preisbefragung
- bei welchem Preis besteht Kaufbereitschaft
- mit welcher Intensität werden Preisinfos gesucht
Preisgünstigkeitest (subjektive Preiswahrnehmung/-einschätzung):
- Preisschätzung
- Preisempfindungstest
- Preisbarometer

Preiswürdigkeitstest (Relation Preis/Produktqualität):

  • GFK Price Challenger
  • Conjoint Analyse
20
Q

Preisschätzung/Preisempfindungstest

A

Preisschätzung
- Vorstellung Produkt und was es kosten darf
- Abgleich mit geplanten Preis
=> nicht ausgeschöpfte Absatzpotentiale, Absatzrisiko
=> Einschränkung geringes Wissen, daher nur in früher Phase einsetzbar

Preisempfindungstest

  • Skaleneinschätzung zur Einschätzung der Preisgünstigkeit (niedrig, angemessen, hoch)
  • nur grobe Einschätzung, da jeder andere Einschätzung von billig hat
  • Gut für Preisschwellen
21
Q

Preisbarometer (Price Sensitivity Meter)

A

= unmittelbare Kaufbereitschaft zu versch. Preisen
- Fragenbatterie zur Preisober-, Untergrenze, Optimalpreis
1. Produkt als zu Günstig
2. Produkt als zu teuer
3. ab welchem Preis zu teuer und niemals kaufen
4 ab welchem Preis zu billig, das Qualität nicht gut ist
- zwei fallende/zwei steigende Kurven

22
Q

Vorteile/Nachteile Price Sensitivity Meter

A

Vorteile:

  • Geringe Komplexität, einfache Anlage, Durchführung, Auswertung
  • Definition v. oberen/unteren Preisschwellen
  • Definition von zu günstigen/teuren Preisen

Nachteile:

  • nur Preisbetrachtung-> Gefahr Überbewertung/Ergebnisverzerrung
  • Keine Ableitung v. Absatzpotential
  • Keine Berücksichtigung Wettbewerb
23
Q

GFK Price Challenger

A

= optimaler Preis im Wettbewerbsumfeld, Bestimmung Preis/Absatzfunktion

  1. Definition Relevanten Sets (Produkte/Marken)
  2. Ableitung Kaufwahrscheinlichkeit (Abgleich Produkt/Preis durch Teilnehmer)
  3. Nutzung Daten f. Preisschwellen, Preisreaktionswerte, Preisinteresse
24
Q

Conjoint Analyse

A

= Bewertungsinstrument, welches Preis und Produktmerkmale in Beziehung setzt, um Preiswürdigkeit zu definieren
- relative Einflussstärke der Merkmale auf Gesamtpräferenz
=> welche Merkmale den Gesamtnutzen ausmachen und dabei Preis beeinflussen
=> Veränderung einzelner Merkmale auf Kaufbereitschaft
S. 91 f.