Begriffe und Taxonomie Flashcards
– auf totem Material:
Saprophyten
– auf/in lebendem Wirt:
- Symbionten: Nutzen für Mikroorganismus (MO) und Wirt
- Parasiten: auf Kosten und zum Schaden für den Wirt
- Kommensalen: weder Schaden noch Nutzen für Wirt
-Biofilm:
= mikrobielles Ökosystem, zB Zahnschmelz, (Ab‐)Wasserrohr…
gegenseitige Hilfe bei Stoffverwertung und Abwehr
schwer angreifbar durch Desinfektion bzw. Antibiotika!
– Normalflora:
Gesamtheit der MO, die natürlicherweise die nicht‐sterilen Oberflächen des
lebenden Körpers besiedeln (Symbionten und Kommensalen).
Jede Oberfläche (z.B. Mundschleimhaut, Vaginalschleimhaut) hat ihre Normalflora.
Krankheitserreger = Pathogene
– Kann man auch als Parasiten (aus Sicht des Menschen als Wirt) ansehen
:: (Kommensalen: normale und ungefährliche Mitbewohner = Normalflora)
Pathogene sind zu unterteilen in:
– Opportunistische Pathogene: werden pathogen bei Änderung der Abwehr‐Angriff‐
Balance
– Obligate Pathogene sind a priori pathogen.
• Inkubationszeit
– Zeit von der Infektion bis zum Auftreten von Infektionszeichen
• [zB Masern 10‐14 d, Tollwut Wochen bis Monate, BSE Jahre]
• Infektionsdosis
– Minimale Anzahl von MO, die eine Infektion auslöst
• zB enteritische Salmonellen 105
, Shigellen 102
• Infektionsspektrum (Tropismus)
– empfängliche Arten (Wirtstropismus)
– empfängliche Gewebstypen (Organtropismus)
• Pathogenität und Virulenz
– Leider oft synonym bzw. unscharf getrennt verwendet für die (generelle) Fähigkeit
(=Pathogenität) bzw. das (graduelle) Ausmaß (=Virulenz) der Schädigungsfähigkeit
eines MO
• Z.B. Influenzaviren sind pathogen für mehrere Spezies, verschiedene
Influenza‐Stämme sind unterschiedlich virulent im Menschen
• Kontamination
– Verunreinigung von Gegenständen, Umwelt (Wasser, Lebensmittel) oder auch
Untersuchungsproben mit MO
• Kolonisation
– Mikroorganismen MO besiedeln lebende Oberflächen, zB Haut oder Schleimhäute,
ohne ins Gewebe einzudringen
– Typisches Verhalten für Kommensalen, auch für Opportunisten, selten bei obligaten
Pathogenen
Infektion
– Eindringen von MO, Vermehrung, Reaktion des Wirts
• Stille Infektion:
Infektion ohne klinische Symptome
• Infektionskrankheit:
Infektion mit klinischen Symptomen (z.B. Fieber,
Abwehrreaktionen)
•Exogene Infektion:
MO kam von außen in Körper
• Endogene Infektion:
von kolonisierenden MO (zB. Opportunistischen
Pathogenen der Normalflora)
– Nosokomiale Infektion
• Im Krankenhaus (als Patient) erworbene Infektion;durch oft resistente MO
und im Zusammenhang mit Abwehrschwäche oder „invasiven Maßnahmen“
und Antibiotika‐Therapie
– (z.B.bei Blasenkatheter, bei künstlicher Beatmung…)
• Erreger stammen in der Regel aus der Normalflora!
– Superinfektion:
• 2. Infektion tritt bei bestehender 1. Infektion dazu.
– zB: bakterielle Pneumonie bei Influenza (echte Virus‐Grippe)
• Auch hier: Erreger meist aus der Normalflora
– Rezidivierende Infektion
• Immer wieder auftretende Infektion mit demselben bzw. dem gleichen
Erreger(Relaps; Reaktivierung)
– Zb:. Fieberblasen durch Herpes simplex Virus
– Lokale Infektion
– Beschränkt auf Eintrittspforte des Erregers und Umgebung
• Beispiel: Furunkel der Haut
– Allgemeininfektion, systemische Infektion
– Lymphogene und/oder hämatogene Ausbreitung
– 3 Stadien: Inkubation -> Generalisation -> Organmanifestation
– Sepsis oder Septikämie:
– Systemische Erkrankung durch MO oder deren toxische Produkte oder Bestandteile,
Zellfunktionen und Organfunktionen gestört. Typischerweise Anwesenheit des
Erregers auch im Blut.
– Septischer Schock:
– Kritische, oft tödliche Organschädigungen (Vitalfunktionen Kreislauf und Atmung
bedroht)
– transitorische Bakteriämie (Virämie,..):
– Anwesenheit von Bakterien (..) im Blut ohne systemische Krankheitszeichen;
• zBBakteriämie kurz 5 Min nach Zähne putzen ist normal
• Epidemie
– zeitlich und örtlich begrenzte Ausbreitung einer Infektion. Extremform: Pandemie,
wenn die ganze Welt betroffen ist, Beispiel: nH1N1 Influenza
• Endemie
– Andauerndes Auftreten von Infektionen in als Einzelfälle; Beispiel: FSME
• Inzidenzrate (incidence rate)
– Anzahl neuauftretender Fälle pro Zeit (meist als: pro Jahr und pro 100.000 Personen)
• Prävalenz (prevalence)
– Anzahl zum Zeitpunkt bestehender Fälle
• Morbiditätsrate (morbidity rate)
– Anzahl neuauftretender Fälle einer bestimmten Krankheit pro Zeit (meist: pro Jahr X
100.000 Personen)
• Mortalitätsrate (mortality rate)
– Anzahl auftretender Todesfälle an einer bestimmten Krankheit pro Zeit (meist: pro
Jahr X 100.000 Personen); auch allgemein ohne Bezug als „Sterblichkeit“ (alle
Todesfälle pro Jahr X 100.000 Personen)
• Letalität (case fatality rate)
– Anteil (als Prozentsatz) der tödlich verlaufenden Fälle unter allen Fällen einer
bestimmten Erkrankung