Becken-Hüfte Flashcards
Mb. Perthes (juvenile Huftkopfnekrose)
Definition:
aseptische Osteochondrose der Femurkopfepiphyse. meistens zw. dem 5. und 7. Lebensjahr.
ist eine im Kindesalter auftretende, idiopathische, aseptische Knochennekrose des Caput femoris.
dauer: wenige Monate bis mehr als 5 Jahre
Pathogenese:
Ursache unbekannt. Durchblutung des Femurkopfs gestört und dadurch Knochengewebe stirbt.
-Initialstadium: subchondralen Nekrose des Knochenkernes in der Epiphyse. Im Rahmen des Nekroseabbaus tritt ein Gelenkerguss und eine Wachstumsstörung des Femurkopfes auf. Röntgenologisch erscheint der Gelenkspalt zu weit.
-Nachfolgend kommt es zu Kondensation und Fragmentation des Knochenkernbereichs.
-In der Reparationsphase erfolgt der Wiederaufbau des Knochenkernes.
-Im Endstadium liegt das Ausheilungsergebnis vor. Dabei kann je nach Verlauf ein normaler Femurkopf oder aber ein variabel deformierter, funktionell beeinträchtigter Femurkopf bestehen.
Der Krankheitsverlauf ist somit geprägt durch Nekrose, Wiederaufbau und die im Rahmen des Wiederaufbaus stattfindende Deformierung.
Ist die Epiphysenfuge mitbetroffen, können ernsthafte Wachstumsstörungen resultieren.
Klinik:
Schmerzen in Hüfte und Knie in Erscheinung. Betroffene Patienten hinken und ermüden schnell beim Gehen. (Hüftschmerz ist die Ausnahme)
Diagnostik:
-Röntgenaufnahme (erscheint der Gelenkspalt zu weit)
-Abduktion bei gleichzeitiger Außenrotation sind eingeschränkt –> Viererzeichen im Seitenvergleich
Klassifikation:
nach Waldenström:
-Initialstadium: Wachstumsrückstand, Gelenkspaltvergrößerung, ggf. Gelenkerguss
-Kondensationsstadium: Sklerosierung (Verdichtung) der Epiphyse (¼-½ Jahr nach Erkrankungsbeginn)
-Fragmentationsstadium: Abbau der Knochenstruktur mit scholligem Zerfall (nach ca. 1 Jahr)
-Regenerationsstadium bzw. Reparationsstadium: Reparation mit Wiederaufbau der Knochensubstanz (nach 2-3 Jahren)
-Ausheilungsstadium bzw. Endstadium: Abschluss des knöchernen Umbaus mit Restitutio ad integrum oder Fixierung der Deformität
Therapie:
Therapieziel ist eine möglichst ungestörte Abheilung ohne Deformierung des Hüftkopfes mit Inkongruenz zur Pfanne.
-spezielle Orthesen (Abduktionsschienen) zum zentrierung des Geleknskopfs
-Operativ: zentrierung des Hüftkopfes
Komplikationen:
nach deformierung entsteht risiko für Coxarthrose
Beckenringfrakturen
Definition:
Unter einer Beckenringfraktur versteht man einen Knochenbruch (Fraktur) im Bereich des Beckens, der die Integrität des Beckengürtels (Cingulum membri inferioris) unterbricht.
Pathogenese:
massive Gewalteinwirkung bei Patienten mit Polytraumata, vor allem Verkehrsunfälle. (bei osteoporotischen Patienten auch durch Niedrigenenergietrauma)
Klinik:
Hämatome und Beckenasymetrie (mit Fehlstellung des Beins)
starke Schmerzen
Störungen im Bereich von Durchblutung, Motorik und Sensibilität sind möglich.
Urogenitale innere Organe können auch verletzt sein.
Diagnostik:
-Röntgenaufnahmen Thorax, Becken, Wirbelsäule
-Sonografie Abdomen
-Computertomografie (CT)
Klassifikation:
nach Stabilität Unterteilung in A-, B- und C-Frakturen ( AO-Klassifikation)
-A-Frakturen: Stabile Beckenringfraktur. Dazu gehören z.B. Frakturen des vorderen Beckenrings, oder Frakturen der Beckenschaufeln, sowie Abrissfrakturen. meist konservative Therapie
-Typ B: Teilweise instabile Beckenringfraktur mit Rotationsinstabilität. Bei dieser Fraktur kann das Becken nach vorne aufgeklappt werden (z.B. Open-Book-Verletzung). häufig operative Stabilisierung notwendig. Bsp. Symphysensprengung
-Typ C: Bei diesem Typ liegt eine komplette Instabilität des Beckenrings vor. häufig Begleitverletzungen. häufig operative Stabilisierung notwendig
Therapie:
abhängig von Begleitverletzungen sowie der Klassifikation.
-Typ A: Dieser Frakturtyp wird in der Regel konservativ mit ca. 2 Wochen Bettruhe behandelt.
physiotherapeutisch:
-frühzeitige Mobilisierung als Ziel
-ab dem 1. Tag Aktivierung der unteren Extremität im schmerzfreien Bereich
-nach dem 3. Tag schmerzadaptierte Belastung mit Steigerung der Intensität
-teilbelastender Gang im Dreipunktgang
-nach Woche 2 erfolgt Entlassungsvorbereitung (ADL‘s,
Gleichgewichtstraining, Treppentraining, Sturzprävention …)
-hohes Thromboserisiko! –> längerfristige Immobilisation vermeiden
-Typ B/C: Hier ist in der Regel eine operative Therapie erforderlich. Bei schweren und instabilen Frakturen wird eine erste Stabilisierung der Frakturteile durch einen Fixateur externe oder eine Beckenzwinge erreicht.
physiotherapeutisch:
-frühzeitige Aktivierung (schmerzfrei)
-Wundheilungsprozesse der OP in den ersten Tagen beachten –> Unterstützung der Abschwellung, Wundkontrolle
-teilbelastender Gang im Dreipunktgang
-bis 2. Woche erweiterte assistive/aktive Aktivierung
-Steigerung bis zur Vollbelastung im Laufe der Wochen
Komplikationen:
-Begleitverletzungen; Verletzungen von Harnblase und Harnröhre sowie Darmperforationen.
-Schädigung des Nervus ischiadicus sowie intraperitoneale und retroperitoneale Blutungen durch Verletzung der Iliakalgefäße, dem Plexus venosus sacralis sowie der Arteria femoralis und der Vena femoralis möglich.
-Aufgrund massiver Blutverluste besteht die Gefahr eines hämorrhagischen Schocks.
Acetabulumfrakturen
Definition:
Knochenbruch im Bereich der Hüftgelenkspfanne.
Pathogenese:
indirektes Trauma, das Femur leitet die Energie von peripher ins Azetabulum
Klinik:
Fehlstellung und Schmerzen. Hinzu kommen eine Schwellung und ein Hämatom
Diagnostik:
Untersuchung der Durchblutung, Motorik und Sensibilität.
Röntgenbildern und CT
Klassifikation:
AO-Klassifikation unterscheidet man Frakturen von nur einem Pfeiler bei intaktem zweiten Pfeiler (Typ A), Querfrakturen (Typ B) und Frakturen beider Pfeiler (Typ C).
Therapie:
operativ: bei Dislokation mit Platten- und/oder Schraubenosteosynthese um eine stufenlos wiederherstellung der Gelenkfläche.
nicht dislozierte Frakturen können konservativ behandelt werden.
Bei älteren Patienten bietet sich die Implantation einer Hüfttotalendoprothese (TEP) nach konservativer Ausheilung der Fraktur an.
Komplikationen:
Da in vielen Fällen Stufen im Bereich der Gelenkfläche verbleiben, entwickeln drei von vier Patienten im Laufe der Zeit eine schwere Coxarthrose.
Femurkopffrakturen
Definition:
Knochenbruch im Bereich des Hüftkopfes.
Pathogenese:
Hüftkopffrakturen werden durch direkte und indirekte Gewalteinwirkung hervorgerufen. Sie treten häufig im Rahmen von Hüftgelenkluxationen oder auch bei Acetabulumfrakturen auf.
Klinik:
Fehlstellung, Schmerzen und Bewegungsstörungen/aufgehobene Beweglichkeit.
Diagnostik:
Röntgenbilder. Da Frakturen des Hüftkopfes auf konventionellen Röntgenaufnahmen häufig übersehen werden, sollte zusätzlich eine Computertomographie durchgeführt werden.
Klassifikation:
Pipkin-Klassifikation:
-Pipkin I: Fraktur der Kalotte ( kugelförmiger Knochen) kaudal der Fovea capitis femoris (außerhalb der Belastungszone)
-Pipkin II: die Fraktur der Kalotte zieht durch die Fovea capitis
-Pipkin III: Fraktur der Kalotte (Pipkin I oder Pipkin II) in Kombination mit einer medialen Schenkelhalsfraktur
-Pipkin IV: Fraktur der Kalotte (Pipkin I oder Pipkin II) in Kombination mit einer dorso-kranialen Pfannenrandfraktur
Therapie:
mit ausnahme von kleinen Typ-I Frakturen ist eine operative Behandlung mit Rekonstruktion der femuralen Gelenkfläche, des Schenkelhalses oder Azetabulum.
Komplikationen:
In vielen Fällen entwickelt sich eine posttraumatische Arthrose.
Femurhalsfrakturen (Schenkelhalsfraktur)
Definition:
Fraktur des Oberschenkelhalses (Collum femoris).
Bruch des Oberschenkels zwischen hüftkopf und Trochanter major
Pathogenese:
entsteht durch mechanische Krafteinwirkung auf den Schenkelhals.
Typischer Unfallhergang ist ein Sturz aus Standhöhe oder niedriger Sitzhöhe auf den Trochanter major oder eine forcierte Außenrotation des Beines (z.B. beim Stolpern)
Klinik:
Schmerzen im Hüftgelenk, die sich bei passiver Hüftbeugung verstärken. Fehlstellung, häufig deutliche Außenrotation.
Diagnostik:
Röntgenaufnahmen der Hüfte in 2 Ebenen
Klassifikation:
Pauwels-Klassifikation berücksichtigt den Winkel der Hauptfrakturlinie zur Horizontalen (je größer der Winkel, desto höher das Risiko einer Dislokation und dadurch einer schlechten Heilung der Fraktur )
-Pauwels I: Winkel < 30° (Abduktionsfraktur in Valgusfehlstellung, günstige Heilungstendenz)
-Pauwels II: Winkel 30-50° (Adduktionsfraktur in Varusfehlstellung, abnehmende Heilungstendenz)
-Pauwels III: Winkel > 50° (Abscherfraktur, schlechte Heilungstendenz)
Therapie:
Pauwels I: konservativ. 6-Wochen Teilbelastung (regelmäßigen Röntgenkontrollen)
Pauwels II und III müssen operativ versorgt werden, junge Patienten kopferhaltende Therapie. ältere Patienten TEP
Komplikationen:
Petrochantärefrakturen
Definition:
Fraktur zwischen dem Trochanter major und dem Trochanter minor des Femurs.
Pathogenese:
betrifft vor allem ältere Menschen und entsteht in der Regel durch einen Sturz auf die Hüfte.
Klinik:
Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, häufig Fehlstellung in AR
Diagnostik:
Röntgen in 2 Ebenen
Klassifikation:
AO-Klassifikation erfolgt die Einteilung in die Typen A1 bis A3.
A1: einfache Fraktur der lateralen Kortikalis bei intakter medialer Kortikalis
A2: mehrfache Fraktur der medialen Kortikalis bei intakter lateraler Kortikalis
A3: Fraktur der medialen und lateralen Kortikalis
Therapie:
Die pertrochantäre Fraktur wird operativ behandelt. Bei jungen Patienten wird dabei versucht, den Oberschenkelkopf zu erhalten. Die osteosynthetische Behandlung erfolgt mittels dynamischer Hüftschraube und mittels proximalem Femurnagel.
Bei älteren Menschen wird die pertrochantäre Fraktur durch eine Hüfttotalendoprothese (TEP) behandelt.
Komplikationen:
Komplikationen treten selten auf.
mögliche Komplikationen sind Wundheilungsstörungen, Thrombose und Lungenembolie.
Subtrochantärefrakturen
Definition:
Definition nicht ganz einheitlich in der Literatur.
-manche sagen Frakturen von der Fossa piriformis bis zum Isthmus des Femurs als subtrochantär
-AO sagt zwischen untere Teil des Tochanter minors bis 3cm distal davon
Pathogenese:
junge Patienten: Hochrasanztrauma
älteren Patienten: osteoporotisch bedingt
Klinik:
Bein liegt in AR und Varusfehlstellung
Diagnostik:
Röntgen in 2 ebenen, evtl CT
Klassifikation:
Therapie:
operativ in der Regel mittels intramedullärer Implantate
Komplikationen:
Epiphyseolysis capitis femoris (ECF)
Definition:
dislokation der proximalen Femurepiphyse
-ist eine Epiphysenlösung des Femurkopfes mit Dislokation des Schenkelhalses
Pathogenese:
männliche Geschlecht bevorzug betroffen, zumeist zwischen dem 9. Lebensjahr bis zum Wachstumsabschluss. 50% der Fälle ist die Erkrankung doppelseitig.
Ursache unklar
Fall besteht ein Missverhältnis zwischen den auf die Epiphysenfuge einwirkenden Scherkräften und der lokalen Widerstandsfähigkeit des Fugenknorpels und der perichondralen Weichteile.
Klinik:
Knieschmerz
IR deutlich eingeschränkt (positives Drehmann-Zeichen), das Bein wird in AR gehalten
Diagnostik:
Röntgenuntersuchung
Klassifikation:
nach Verlauf:
-ECF lenta (75 %): über einen Zeitraum von > 3 Wochen entwickeln sich rezidivierende, belastungsabhängige Schmerzen in der Leiste, im Oberschenkel und/oder Knieregion. Im Röntgenbild zeigen sich reaktive Veränderungen.
-ECF acuta (10 %): plötzlich (< 3 Wochen) auftretende Schmerzen. Das Bein kann häufig wie bei einer Schenkelhalsfraktur nicht mehr belastet werden. Im Röntgenbild finden sich keine Hinweise auf Knochenheilungsprozesse. Es handelt sich um einen orthopädischen Notfall aufgrund des hohen Risikos einer Hüftkopfnekrose.
Therapie:
akut: notfallmäßige Reposition des Huftkopfs
lenta Form unter 30°: Drahtspikcung oder Verschraubung
über 30° korrigierende Osteonomie
Komplikationen:
Neben einer residuellen Deformität des proximalen Femurs sind eine Hüftkopfnekrose, eine Chondrolyse sowie ein femoroazetabuläres Impingement zu bedenken.
Coxa vara
Definition:
Bei der Coxa vara handelt es sich um eine angeborene oder eine während des Knochenwachstums erworbene Verbiegung des Oberschenkelhalses (Collum femoris).
CCD-Winkel deutlich kleiner als 120°. (Normalerweise liegt dieser zwischen 120°-130°)
Pathogenese:
Missverhältnis zwischen Belastung und Widerstandsfähigkeit des Schenkelhalses vorliegt (Rachitis, arthrotische Abnutzung im Alter, Osteomalazie etc.).
Als Folge kann es zu einem Ermüdungsbruch kommen.
Klinik:
Diagnostik:
Körperliche Untersuchung
Die Überprüfung der passiven Beweglichkeit des Oberschenkels im Liegen zeigt eine verminderte Fähigkeit zur Abduktion der Beine. Die Adduktion ist gelegentlich verstärkt. Die Rotationsfähigkeit der Hüften ist seitendifferent, die Innenrotation eingeschränkt.
Funktionstests
Ein einfacher klinischer Funktionstest ist der Einbeinstand. Bei einer Coxa vara kommt es beim Stehen auf dem erkrankten Bein zum Abkippen des Beckens zur gesunden Seite, was als Trendelenburg-Zeichen bezeichnet wird.
Das Trendelenburg-Zeichen entsteht durch den Hochstand des Trochanters im Verhältnis zum Hüftkopfzentrum, das zu einer Insuffizienz des Musculus gluteus medius und Musculus gluteus minimus führt. Auf der gleichen biomechanischen Grundlage kommt es bei einer beidseitigen Coxa vara beim Gehen zum Duchenne-Hinken.
Klassifikation:
Therapie:
Die definitive Diagnose wird durch Röntgenaufnahmen gestellt. Der CCD-Winkel wird auf einer Beckenübersichtsaufnahme vermessen
Komplikationen:
Bei der Coxa vara besteht die Gefahr der Progression und Ausbildung einer sekundären Arthrose, so dass eine operative Behandlung notwendig sein kann
Coxa antetorta
Definition:
versteht man eine Fehlstellung des Oberschenkelhalses in der Transversalebene, bei der eine Verdrehung nach ventral vorliegt.
Pathogenese:
primäre Coxa antetorta: angeborene bzw. idiopathische Form, die meist beidseits auftritt; vermutet wird aktuell (2019) eine genetische Prädisposition
sekundäre Coxa antetorta: u.a. bei Hüftdysplasie, infantiler Zerebralparese oder posttraumatisch
Klinik:
Innenrotation des Knies und damit verbunden des Fußes zur Folge
Außenrotationsfähigkeit ist stark eingeschränkt
Diagnostik:
Körperliche Untersuchung: Beurteilung von Beinachse, Gangbild und Oberschenkelmuskulatur
Klinische Antetorsionsbestimmung: Der Untersucher rotiert mit einer Hand den im Kniegelenk angebeugten Unterschenkel, während die andere Hand den Trochanter major tastet und spürt, wann dieser lateral am stärksten vorsteht. Die Antetorsion wird bei maximaler Lateralisation des Trochanters anhand der Abweichung des Unterschenkels von der Senkrechten abgelesen.
Konventionelles Röntgen: Beckenübersichtsaufnahme und Antetorsionsaufnahme nach Rippstein zur Bestimmung des reelen Antetorsionswinkels.
Klassifikation:
Therapie:
Bei einer idiopathischen Coxa antetorta kommt es in nahezu 90 % der Fälle zu einer Spontankorrektur während der Wachstumsphase
Konservative Maßnahmen sind nicht indiziert.
Eine Korrekturosteotomie nach posttraumatischer Coxa antetorta erfolgt erst nach Wachstumsabschluss.
Komplikationen:
Coxarthrose
Definition:
eine degenerative, langsam fortschreitende, primär nicht-entzündliche Gelenkerkrankung eines oder beider Hüftgelenke.
Pathogenese:
Missverhältnis zwischen Belastung und Belastungsfähigkeit des Hüftgelenks über einen langen Zeitraum
Weitere Ursachen sind angeborene Gelenkstörungen (Coxa valga, Coxa vara, Coxa plana), Gelenkveränderungen nach Trauma (z.B. Oberschenkelfraktur), Stoffwechsel- bzw. Durchblutungsstörungen (Diabetes mellitus, Gicht, Alkoholabusus, Perthes-Calvé-Legg-Krankheit, etc.) oder entzündliche Prozesse.
Klinik:
Eine Coxarthrose führt zu Schmerzen und Funktionseinschränkungen in der Hüfte. In der Regel manifestiert sie sich erst im höheren Lebensalter.
Einlaufsschmerz, Belastungsschmerz und Ruheschmerz
Diagnostik:
Bewegungseinschränkungen, Röntgen
Klassifikation:
Therapie:
Die Therapie richtet sich nach der Ursache und Schwere der Erkrankung. Sie besteht meist aus mehreren Komponenten:
Allgemeinmaßnahmen:
-Gewichtsreduktion bei vorbestehender Adipositas
-Bewegung
Konservative Therapie:
-Funktionsmassagen
-Bewegungsbad
-Kältetherapie
-Elektrotherapie (Iontophorese)
-Analgetika
Operative Therapie
-Korrektur von Gelenkfehlstellungen
-Gelenkersatz (Hüftgelenksendoprothese)
Komplikationen:
Traumatische Hüftgelenksluxationen (? nicht im ROT aber doch en Schackes folien)
Femurschaftfrakturen (? folien aber nicht rot)
Coxa valga
Definition:
Achsenfehlstellung des Oberschenkelhalses, bei welcher eine Steilstellung des Schenkelhalses mit einem CD-Winkel größer als 140° vorliegt.
Pathogenese:
angeboren (Coxa valga congenita)
Paresen der Oberschenkelmuskulatur
Osteomyelitis
Traumen (z.B. Oberschenkelhalsfraktur)
Klinik:
Diagnostik:
Klassifikation:
Therapie:
Komplikationen:
Coxa retrotorta
Definition:
versteht man eine Fehlstellung des Oberschenkelhalses, bei der eine Verdrehung nach dorsal vorliegt
Pathogenese:
Die Ursache der primären Coxa retrotorta ist nicht bekannt. Eine sekundäre Coxa retrotorta findet sich häufiger bei Epiphyseolysis capitis femoris zusammen mit einer Coxa vara, bei spastischer Lähmung (z.B. bei infantiler Zerebralparese) und bei Spina bifida.
Klinik:
Eine Coxa retrotorta hat eine Außenrotation des Knies und damit verbunden des Fußes zur Folge. Es kommt zum außenrotierten Gangbild mit einer nach außen weisenden Fußspitze.
Bereits im jungen Erwachsenenalter kann es zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Hüftgelenk kommen.
Diagnostik:
Klinische Untersuchung
Computertomographie
Konventionelles Röntgen
Klassifikation:
Therapie:
Bei Vorliegen relevanter Beschwerden kann eine operative Korrektur in Form einer intertrochantären Umstellungsosteotomie durchgeführt werden.
Komplikationen:
Die Coxa retrotorta ist eine Präarthrose, die - abhängig vom Schweregrad der Fehlstellung - eine vorzeitige Coxarthrose auslösen kann.