Antidiabetika und Insuline, Thyreostatika, orale Kontrazeptiva Flashcards

1
Q

Metformin

Indikation
NW
KI

A

Mittel der 1. Wahl: Verstärkung der Insulinwirkung (keine erhöhte Insulinsekretion)

Nebenwirkungen:

  • Gewichtsabnahme (vorteilhaft)
  • Laktatazidose
  • gastrointestinale Störungen

Kontraindikationen:

  • Nierenversagen bzw. diesbezügliche Risikosituation (perioperativ, bei KM-Gabe…)
  • chronische Niereninsuffizienz (GFR <30ml/min)
  • Herzinsuffizienz Stadium 3+4
  • chronische respiratorische Insuffizienz (Hypoxämie)
  • Alkoholismus
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2
Q

Sulfonylharnstoffe
Wirkstoffe
Wirkung
NW

A

Glibenclamid, Glimepirid

Wirkung:
Erhöhung der Insulinsekretion aus pankreatischen ß-Zellen

Nebenwirkungen:

  • höchstes Hypoglykämie-Risiko unter den oralen Antidiabetika
  • Gewichtszunahme!
  • Blutbildveränderungen: Gefahr der Agranulozytose
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3
Q

Glinide

A

Nateglinid, Repaglinid

Wirkung:
Erhöhung der Insulinsekretion aus pankreatischen ß-Zellen (ATP-abhängig)

Nebenwirkungen:

  • Hypoglykämie-Risiko (geringer als bei Sulfonylharnstoffen)
  • Gewichtszunahme!
  • Hepatotoxizität (selten)
  • wirken auch noch bei Niereninsuffizienz
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4
Q

DPP4-Inhibitoren

Substanzen
Wirkung
NW

A

Saxagliptin, Sitagliptin

Wirkung:
Erhöhung der glukoseabhängigen Insulinausschüttung durch Hemmung der Dipeptidylpeptidase-4 -> Hemmung des Abbaus von GLP-1

Nebenwirkung:

  • gastrointestinale Beschwerden
  • Pankreatitis
  • Kopfschmerzen, Schwindel
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5
Q

GLP-1-Analoga (s.c.)

A

Exenatide, Liraglutid, Albiglutid

Wirkung:
direkte Stimulation am GLP-1 Rezeptor
- Erhöhung der glukoseabhängigen Insulinausschüttung
- Sättigungsgefühl!

Nebenwirkungen:

  • gastrointestinale Beschwerden (dadurch teilweise Gewichtsabnahme)
  • Risikoerhöhung für Pankreatitis, evtl. sogar für Pancreas-Ca

Zu GLP-1: Ein sogenanntes “Inkretin”, welches bei Dehnung des Ileums freigsetzt wird. Es bewirkt eine glukoseabhängige Freisetzung von Insulin und gleichzeitig ein Sättigungsgefühl.

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6
Q

SGLT-2-Inhibitoren

A

Substanzen:
Canaglifozin, Dapaglifozin, Empaglifozin

Wirkung: vermehrte renale Ausscheidung durch Hemmung des SGLT-2-Transporters in der Niere (“Glukosurium”)

Nebenwirkungen:

  • Genitalmykosen und HWIs
  • Polyurie und Exsikkose
  • diabetische Ketoazidose (auch bei DM Typ2)
  • evtl. karzinogene Effekte
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7
Q

α-Glukosidasehemmer (Acarbose)

A

Wirkung:
Verminderung der enteralen Glucoseresorption

Nebenwirkungen:
- gastrointestinale Störungen

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8
Q

Glitazone (Pioglitazon)

A

Wirkung:
Verminderung der Insulinresistenz durch Bindung an PPAR-Rezeptor

Nebenwirkung:

  • Gewichtszunahme
  • Ödeme und kardiale Dekompensation
  • Osteoporose

Vorteil:
- Einsatz bei GFR <30ml/min möglich

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9
Q

Anti-Diabetika in der Schwangerschaft und Stillzeit

A
  • alle Nicht-Insulin-Antidiabetika sind kontraindiziert

- Umstellung auf Humaninsulin

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10
Q

Antidiabetika bei Niereninsuffizienz

A

Verbleibende Antidiabetika:

  • Gliptine (DPP4-Inhibitoren), a.e. Sitagliptin
  • Repaglinid
  • Pioglitazon

bei GFR <30ml/min die einzigen verbleibenden Optionen; allerdings auch hier oft Dosisreduktion nötig

Oft reichen diese Therapieoptionen hinsichtlich einer ausreichenden Hyperglykämie-Kontrolle nicht aus und eine Insulintherapie wird notwendig.

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11
Q

Insulinotrope Wirkungsmechanismen

A

Insulinotrope Substanzen bewirken eine vermehrte Freisetzung von Insulin aus den β-Zellen des Pankreas. Demnach sind sie auf die (Rest‑)Funktion des Pankreas angewiesen.

Glukoseunabhängige Steigerung der Insulinsekretion:
- Sulfonylharnstoffe:
Stimulierung der Insulinsekretion durch Blockade der Kalium-Kanäle der β-Zellen des Pankreas → Depolarisation der Zellmembran → Calciumeinstrom↑ → Insulinsekretion↑

  • Glinide:
    Führen über den gleichen Wirkungsmechanismus wie Sulfonylharnstoffe zu einer Verstärkung der Insulinsekretion, besitzen jedoch eine andere chemische Struktur und Rezeptorbindungsstelle. Zudem arbeiten sie ATP-abhängig und haben daher ein geringeres Hypoglykämie-Risiko.

Glukoseabhängige Steigerung der Insulinsekretion:
- Ansatzpunkt Inkretin-Effekt (GLP-1):
GLP1-Analoga und DPP4-Inhibitoren

GLP-1:
→ Stimulation der Insulinsekretion aus den β-Zellen des Pankreas
→ Verlangsamung der Magenentleerung (Sättigungsgefühl↑, Gewicht↓)

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12
Q

Nicht-insulinotrope Wirkprinzipien

A

Nicht-insulinotrope Wirkprinzipien wirken unabhängig von einer etwaigen endogenen Insulinsekretion. Sie sind daher auch bei erloschener endokriner Pankreasfunktion noch wirksam.

  • Biguanide (Metformin)
  • SGLT-2-Inhibitoren
  • Acarbose
  • Glitazone
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13
Q

Um wieviel senkt eine IE Insulin den Blutzucker?

A

Eine IE Insulin senkt den Blutzucker um etwa 30–40 mg/dL

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14
Q

Durchschnittlicher Tagesbedarf an Insulin

A

Ca. 40 IE

Der Tagesbedarf eines jeden Diabetikers ist aber individuell zu ermitteln!

Es besteht eine Tageszeiten-abhängige Insulinempfindlichkeit:

  • Insulinbedarf pro Kohlenhydrateinheit ändert sich im Tagesverlauf
  • Pro KE: Morgens 2 IE, mittags 1 IE, abends 1,5 IE
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15
Q

Insulinbedarf bei körperliche Anstrengung

A

Bei moderater körperlicher Anstrengung (insb. mit Muskelaufbau):

  • Insulinbedarf eher abnehmend, da die Skelettmuskulatur vermehrt Glukose aufnimmt (Insulineffektivität steigt)
  • Typ-2-Diabetiker, die ihr Bewegungsverhalten ändern und mehr Sport treiben, können bei Beibehaltung hoher Insulindosierungen eine Neigung zur Hypoglykämie entwickeln

Bei extremer körperlicher Anstrengung:
- Zunehmender Insulinbedarf, da Glucocorticoide und Adrenalin ausgeschüttet werden (Gluconeogenese)

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16
Q

Dawn-Phänomen

A

Definition: Frühmorgendliche Hyperglykämie durch erhöhten Insulinbedarf in der zweiten Nachthälfte, der durch eine vermehrte Sekretion von Wachstumshormonen verursacht wird

Therapie: Abenddosis des Verzögerungsinsulins ggf. erhöhen

17
Q

Somogyi-Effekt

A

Definition: Zu hohe abendliche Insulindosis führt zu nächtlicher Hypoglykämie, die durch hormonelle Gegenregulation eine postprandiale Hyperglykämie am Morgen verursacht

Therapie: Senkung des abendlichen Verzögerungsinsulins

18
Q

Schnell- und kurzwirksame Insulinanaloga („Bolus-Insuline“)
Substanzen
Indikation
Besonderheiten

A

Substanzen:

  • Insulin Lispro
  • Insulin Aspart
  • Insulin Glulisin

Indikation:
Intensivierte konventionelle Insulintherapie: Zu den Mahlzeiten

Besonderheiten:

  • Kein Spritz-Ess-Abstand notwendig
  • Rasche Resorption aufgrund sofortigem Zerfall in einzelne Insulinmoleküle
19
Q

Verzögerungsinsuline und langwirksame Insulinanaloga

Substanzen und Indikationen

A
  • NPH-Insuline: Suspension aus gut löslichem Normalinsulin und schwer löslichem Protamin

-Indiaktion:
Konventionelle Insulintherapie in Kombi mit Normalinsulin
Bei therapierefraktärem Diabetes mellitus Typ II als supportives Basalinsulin (BOT)

  • Insulin Glargin
  • Insulin Detemir

Indikationen:

  • Intensivierte konventionelle Insulintherapie: Als Basalinsulin
  • Bei therapierefraktärem Diabetes mellitus Typ II als supportives Basalinsulin (BOT)
20
Q

Gemeinsame Nebenwirkungen von Insulinen

A

Hypoglykämien
Gewichtszunahme
Lipodystrophie an der Injektionsstelle
Allergische Reaktionen (selten)

21
Q

Nebenwirkungen von Bisphosphonaten

Anwendungshinweise

A

Komplexbildung mit Calcium
Mineralisationsstörung in Folge einer Hypokalzämie → Osteomalazie
Intravenös gegeben besteht die Gefahr des Nierenversagens
Ösophagitis, selten
Aseptische Knochennekrose des Kiefers
Atypische Frakturen

Bisphosphonate sollten morgens und mindestens 30 Minuten vor dem Essen (Verhindern der Komplexbildung mit Calcium) mit reichlich Leitungswasser in aufrechter Körperhaltung (Verhindern von Ösophagitis) eingenommen werden!

22
Q

Thionamide

Wirkstoffe
Wirkung
Indikationen
Nebenwirkungen

A

Wirkstoffe:
Thiamazol
Carbimazol
Propylthiouracil

Wirkung:
Inhibierung der Schilddrüsenhormonsynthese über eine Hemmung der Thyreoperoxidase (TPO)

(Wirkungseintritt mit einer Latenz von 6-8 Tagen)

Indikationen:
Hyperthyreose
Thyreotoxische Krise
Vor Radiojod-Therapie und Thyreoidektomie

Nebenwirkungen:
Schilddrüse: Diffuse Struma durch TSH-induzierten Wachstumsreiz für die Schilddrüse

Allergie/Überempfindlichkeit (Umstellung auf Propylthiouracil)

Knochenmark: Reversible Knochenmarksuppression und Agranulozytose
Leber: Transaminasen↑, Cholestaseparameter↑, cholestatischer Ikterus, akutes Leberversagen

23
Q

Perchlorate

Wirkstoffe
Wirkung
Indikationen
Nebenwirkungen

A

Wirkstoffe: Natriumperchlorat

Wirkung: Inhibierung der Jodaufnahme in die Thyreozyten

Vorteil: rascher Wirkungseintritt

Indikationen:

  • Hyperthyreose
  • Protektiv vor Kontrastmittelgabe oder Szintigraphie bei speziellen Indikationen
24
Q

Hemmung der Deiodase-Aktivität

A

Propylthiouracil (Thionamid)
Propanolol
Amiodaron
Dexamethason

25
Q

Mini-Pille

A

reines Gestagenpräparat

strikte regelmäßige Einnahme
keine “Pillenpause”

26
Q

Ulipristal

A

“Pille danach”

selektiver Progesteronrezeptor-Modulator

27
Q

Levonorgestrel

A

“Pille danach”

Gestagenmonopräparat

28
Q

Dienogest

A

antiandrogen

Maxim

29
Q

Kontraindikationen für die Pille

A
  • arterielle Hypertonie (>160/95 mm Hg)
  • Thrombosen/Thromboembolien
  • Raucherinnen >35 Jahre
  • Lebertumore
  • etc.

relative Kontraindikationen:

  • Migräne
  • Rauchen
  • Alter >40 Jahre
  • Adipositas