Allgemeine Bakteriologie Flashcards

1
Q

Gesundheit laut WHO

A

Zustand der völligen körperlichen und geistigen Wohlbefindens (und nicht allein das Fehlern von Krankheiten)

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2
Q

Definition Hygiene

A

ist die Gesundheitslehre, die sich mit der Erhaltung der Gesundheit des Einzelnen und von Populationen beschäftigt

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3
Q

kurative Medizin?
präventive Medizin?
sekundäre Prävention?

A

kurativ: Heilen von eingetretenen Krankheiten
präventive: Krankheiten verhindern mit Vorsorge ( gesunde Ernährung, Sport, Hygiene)
sekundäre: Vorsorge vor einem Rückfall (z.B. Herzinfarkt)

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4
Q

Was ist Mikrobiologie?

A

ist eine Wissenschaft, die sich mit den kleinsten Lebewesen (Miroben) beschäftigt (seit 1850)

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5
Q

die Koch-Henle Postulate

A
  • Erreger muss in Krankheitsläsionen vorhanden und nachweisbar sein
  • Erreger muss daraus reinkultivierbar sein
  • Erreger muss nach Wiedereinbringung (z.B. Tierversuch) die Krankheit wieder auslösen und daraus wieder zu isolieren sein
  • Erreger darf nicht “zufällig” bei anderen Krankheiten oder Gesunden zu finden sein
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6
Q

Wo könnten man Schwierigkeiten mit diesen Postulaten haben?

A
  1. Postulate passt nicht mehr (durch Wissenschaft überholt worden
    Erreger sind zufällig bei gesunden Menschen zu finden z.B. fakultative Erreger
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7
Q

Klassen von Erreger

A

Viren
Bakterien
Protozoen
Würmer

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8
Q

Unterschiede Prokaryoten & Eukaryoten

A

Prokaryoten (Bakterien, Archaea):
- DNA-Knäuel ohne Chromatin
- Ribosomen 70s
- asexuelle Vermehrung
- Starre Zellwand (Murein, LPS, Wachse)

Eukaryoten (Protozoen, Pilze, Pflanzen, Tiere)
- Zellkern: DNA mit Chromatin
- Organellen (Mitochondrien)
- Ribosomen 80 s
- asexuell oder sexuell
- Zellmembran unterschiedlich

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9
Q

bakterielle Sporen

A
  • sind überlebenstüchtige Dauerformen, die bei schlechten Umweltbedingungen gebildet werden
  • anderen biochemischen Aufbau als Mutterbakterium
  • enthalten das Genom als Kopie
  • Alkohol–resistent
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10
Q

bakterielle Kapsel

A

ist eine Polysaccharid-Hülle als Schutz vor dem Gefressen werden von Abwehrzellen (Phagozytoseschutz)

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11
Q

Welche Einteilungsgesichtspunkte gibt es bei den Bakterien?

A
  • Form
  • Sporenbildung, Kapselbildung
  • Atmungsphysiologie
  • Färbbarkeit nach Gram
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12
Q

Einteilungsgesichstpunkt: Form

A
  • kugelrund = Kokken
  • länglich (gerade oder gekrümmt) = Stäbchen
  • verdreht = Spiralbakterien
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13
Q

Einteilungsgesichstpunkt: Kapselbildung

A

Ja oder nein

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14
Q

Einteilungsgesichstpunkt: Atmungsphysiologie

A
  • Aerobier (brauchen O2)
  • Mikroaerophile (brauchen Luft mit hohem CO2 Anteil)
  • Fakultative Anaerobier (+/- O2)
  • Obligate Anaerobier (kein O2)
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15
Q

Wofür benötigt man die Gram-Färbung?

A

zur Unterscheidung der unterschiedlichen Zellwand, d.h. die Dicke des Mureins

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16
Q

Welche Bakterien unterscheidet man nach der Gram-Färbung?

A

Gram-positive Bakterien: haben bis zu 40 Schichten Murein (blauviolett)

Gram-negative Bakterien: haben nur 1 Schicht Murein (rot)

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17
Q

Wie läuft die Gram-Färbung ab?

A
  • Fixierung: Anheften an Glas durch trockene Hitze
  • Gram I = Gentianviolett
  • Gram II = Kaliumjodid -> durch Gram II erfolgt Quervernetzung von Gram I
  • Entfärbung mit 96% Ethanol -> Farbe bleibt im dicken Murein noch vorhanden
  • Gegenfärbung = Safranin oder Fuchsin (ROT)
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18
Q

Wird Kapsel oder Sporen angefärbt?

A

NEIN

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19
Q

Wie verläuft das Wachstum von Bakterien?

A

Bakterien wachsen exponentiell
Verdopplungszeit 20 Minuten

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20
Q

Allgemeiner Aufbau der Bakterien

A

Nukleoid
Plasmide
Zellwand, Murein
äußere Membran
Pili
Kapsel
Geißeln

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21
Q

Aufbau des Mureins

A

Abfolge von N-Acetyl-Muraminsäure & N-Acetyl-Glukosamin
Aminosäuren als Linker

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22
Q

Was ist eine Peptidbindung?

A

wird ausgebildet zwischen 2 Aminosäuren NH2 (Amino) und COOH (Carbon) Gruppe unter Wasserspaltung

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23
Q

Welches Enzym ist für die Mureinvernetzung zuständig?

A

Transpeptidase

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24
Q

Welches Enzym ist für die Mureinvernetzung zuständig?

A

Transpeptidase
(= auch Angriffspunkt der ß-Lactam-Antibiotika -> ähnelt dem D-Ala-D-Ala Ende -> wird vom Enzym fälschlich genommen -> Blockierung)

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25
Q

Wie schaut die Zellwand bei Gram-Positiven Bakterien aus?

A

40 Schichten Murein
Lipoteichonsäuren
Polysaccharide

26
Q

Wie schaut die Zellwand bei Gram-Negativen Bakterien aus?

A

1 Schicht Murein
äußere Membran
periplasmatischer Raum
LPS
Porine

27
Q

Wie ist das Lipopolysaccharid aufgebaut? Was ist das?

A
  • toxisches Lipid A
  • Core
  • O-Antigen

nicht durch Sterilisation zerstörbar
wirkt als Pyrogen bzw. Endotoxin (Zytokinausschüttung, aktiviert Kompliment, aktiviert Blutgerinnung)

typisch für Gram-Negativ & rein bakterielles Molekül

28
Q

Welche 2 genetische Variabilität gibt es bei Bakterien?

A

Spontanmutation
DNA Übertragung

29
Q

Spontanmutation

A

-Punktmutation (SNP): synonym oder still (DNA Mutation ohne Veränderung der Proteinsequenz) & nicht synonym (DNA Mutation mit Änderung der Proteinsequenz)
- Insertion, Deletion
- frame-shift

30
Q

DNA-Übertragung

A

-Transformation
-Transduktion
-Konjugation

31
Q

Transformation

A

= durch Aufnahme freier DNA

32
Q

Kojugation

A

= durch Übertragung von Plasmiden

33
Q

Transduktion

A

= über Befall mit Bakteriophagen

34
Q

Was sind Plasmide?

A

-enthalten genetische Info außerhalb des Nukleoids
-werden zwischen Bakterien übertragen (Konjugation)
-sind auch natürlicherweise Ort für “Resistenzgene”

35
Q

Was sind Toxine?

A
  • sind potente Giftstoffe, die Bakterien & Pilze produzieren
  • Typische Struktur ist ein Protein aus zwei Domänen (AB)
  • A: Aktivierung, intrazellulär Schadenauslösung
    B: Bindung an die Zelle zwecks Einschleusung
36
Q

Welche Erkrankungen werden durch ein produziertes Toxin verursacht?

A

Tetanus
Diphterie
Keuchhusten
Cholera

37
Q

Unser Mikrobiom besteht aus welchen 4 Stämmen der Bakterien?

A

Actinobacteria
Bacteroidetes
Firmicutes
Proteobacteria

38
Q

Physiologisch keimfrei gehalten werden aber

A

Harntrakt ab Harnblase
Atmungstrakt ab Luftröhre
Nasennebenhöhlen, Mittelohr

39
Q

Normalflora (häufigste Gruppe) Haut

A
  • Staphylokokken: S. epidermidis & S. aureus
  • Corneybakterien
  • Hefepilze (Candida)
40
Q

Normalflora (häufigste Gruppe) Darm

A
  • Anaerobier
  • Enterobakterien
  • Clostridien
  • Enterokokken
41
Q

Normalflora (häufigste Gruppe) Mund & Rachen

A
  • Orale Streptokokken
  • Hämophilus
  • Pneumokokken
  • Anaerobier
42
Q

Normalflora (häufigste Gruppe) Vagina

A

Laktobazillen

43
Q

Wie wirken Antibiotika generell?

A

bakteriostatisch
=Wachstum sistiert, prinzipiell reversibel; tötet Bakterien nicht ab

bakterizid:
= Abtötung irreversibel, passiert i.d. Regel nur in der Wachstumsphase

44
Q

Antibiotika wirken nicht alleine….

A

Der Beitrag der körpereigenen Abwehr zur Keim-Elimination durch AB ist essenziell
Ohne Abwehr wirken AB nur bedingt

45
Q

Wann/wo ist meine Abwehr beeinträchtigt?

A

-Krankheit (AIDS, Krebs, Unterernährung)
-abgekapselte Erreger
-schlecht durchblutete Gewebe (Knochen)
-Fremdkörper, Implantate (keine Blutversorgung)

46
Q

Wo am Erreger wirken Antibiotika?

A

Replikation
Transkription
Translation
Enzyme der Mureinsynthese

47
Q

Welche Antibiotika wirken in der Replikation?

A

Chinolone:
hemmen die Topoisomerase & damit die Platz sparende Verdrillung der Nukleoids

Sulfonamide:
sind Folsäureantagonisten & hemmen so u.a. die Nukleoid-Synthese für DNA und für RNA

48
Q

Welche Antibiotika wirken in der Transkription?

A

Rifampicin:
hemmt die RNA-Polymerase und damit die RNA-Bildung

49
Q

Welche Antibiotika wirken in der Translation?

A

Makrolide
Aminoglykoside
Tetracycline:
hemmen Ribosomen bzw. Enzyme der Translation und damit die Proteinsynthese

50
Q

Welche Antibiotika wirken in der Zellwand?

A

ß-Lactame
Glykopeptide:
hemmen die Mureinbiosynthese und damit den Zellwandaufbau

51
Q

Welche 3 Resistenzmechanismen gegen Antibiotika gibt es?

A
  • Zerstörung des AB durch Enzyme
  • Zielstruktur im Bakterium mutiert und wird dadurch unangreifbar
  • neue Transportproteine für Influx / Efflux
52
Q

Welche bakterielle Enzyme führen zur direkten Inaktivierung des Antibiotikums?

A

ß-Lactamase:
spaltet ß-Laktam im periplasmatischen Raum

Aminoglykosid wird durch Acetylierung im periplasmatischen Raum zerstört

53
Q

Wie kann man die Wirksamkeit von Antibiotika testen?

A

MHK-Bestimmung
Plättchendiffusionstest

54
Q

Wie läuft die MHK-Bestimmung ab?

A

1) Verdünnungsreihe des AB in flüssiger Nährlösung
2) Beimpfen mit dem Testisolat (Bakterium)
3) Bebrütung

55
Q

Was ist der MHK?

A

= minimale Hemmkonzentration
die AB-Konzentration, die Keimwachstum gerade noch unterdrückt

56
Q

Wie läuft der Plättchendiffusionstest ab?

A

1) fester Nähragar mit Testisolat bestrichen
2) Auflage von AB-haltigen Plättchen; AB diffundiert in den Agar
3) Bebrütung

57
Q

Was wird bei dem Plättchendiffusionstest gemessen?

A

der Durchmesser des Hemmhofes (= Zone ohne Wachstum)

58
Q

Antibiogramm Definition

A

Das Ergebnis der Empfindlichkeitstest eines Bakterienisolats gegen eine Reihe von Antibiotika

59
Q

Das Wirkspektrum eines AB

A

= alle auf ein bestimmtes AB empfindlichen Bakterien

60
Q

Resistenz von Antibiotikum

A

-natürliche Resistenz
-erworbene Resistenz (Evolution = Mutation + Selektion)