AKS § 7 Flashcards

Prospektrecht

1
Q

Prospekt
1. Definition
2. Zweck
3. Rechtsnormen

A
  1. Definition
    Das gesetzliche Pflichtdokument, das Informationen über das zu erwerbende Unternehmen enthält.
  2. Zweck
    - Information
    - Anlegerschutz
  3. Rechtsnormen
    - EU-Prospektverordnung (EU-ProspektVO)
    - Wertpapierprospektgesetz (WpPG)
    - Vermögensanlagengesetz (VermAnlG)
    - Kapitalanlagengesetzbuch (KAGB)
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2
Q

Prospektpflicht nach der EU-ProspektVO
1. Ziel
2. Anwendbarkeit

A
  1. Ziel
    Schaffung einer EU-Kapitalmarktunion
  2. Anwendbarkeit
    Art. 1 Abs. 1 EU-ProspektVO
    Aufstellungspflicht, Mindestinhalt, Format
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3
Q

Prospektpflicht nach der EU-ProspektVO
1. Allgemein
2. Freiwillig
3. Ausnahmen
4. Pflicht zur Prospektzusammenfassung
5. Prospektarten

A
  1. Art. 3 i.V.m. Art. 2 lit. d EU-ProspektVO
    - öffentlich angebotene Wertpapiere
    -> invitatio ad offerendum
    - Erstellung, Billigung und Verbreitung des Prospekts
    -> öffentliches Angebot = Angebotsprospekt
    -> Marktzulassung = Zulassungsprospekt
  2. Art. 4 EU-ProspektVO Prospekt auf freiwilliger Basis
  3. Art. 1 Abs. 4 EU-ProspektVO, z.B. bei qualifizierten Anlegern, Mindeststückelung von 100 TEUR oder weniger als 150 nicht qualifizierte Anleger
  4. Pflicht zur Prospektzusammenfassung
    Art. 7 EU-ProspektVO
    Alle Basisinformationen auf max. 7 DIN A4 Seiten
  5. Prospektarten
    - Prospekt i.e.S.
    - Basisprospekt
    - EU-Wachstumsprospekt
    - Prospekt für Sekundäremissionen
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4
Q

Prospektpflicht nach der EU-ProspektVO
Nenne die drei Bestandteile des Prospekts i.e.S.

A

Art. 6 EU-ProspektVO
1. Angaben zum Emittenten und zum Garantiegeber
2. Angaben zu Wertpapier und den damit verbundenen Rechten
3. Gründe für die Emission und die Auswirkungen für den Emittenten

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5
Q

Prospektpflicht nach der EU-ProspektVO
Welche drei Grundsätze sind gemäß Art. 6 EU-ProspektVO zu berücksichtigen?

A
  • Prospektvollständigkeit
  • Prospektwahrheit
  • Prospektklarheit
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6
Q

Prospektpflicht nach der EU-ProspektVO
Basisprospekt
1. Inhalt
2. Anwendungsbereich

A

Art. 8 EU-ProspektVO

  1. Inhalt
    Muss noch keine endgültigen Angaben enthalten
    -> keine weitere Billigung der endgültigen Angaben notwendig
  2. Anwendungsbereich
    Für alle Nichtdividendenwerte (z.B. Hypothekenpfandbriefe) zulässig
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7
Q

Prospektpflicht nach der EU-ProspektVO
EU-Wachstumsprospekt Prospekt für Sekundäremissionen

A

Art. 14, 15 EU-ProspektVO
Vereinfachte Regelungen
-> z.B. bei Unternehmen, die seit mindestens 18 Monaten an einem geregelten Markt zugelassen sind

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8
Q

Prospektpflicht nach der EU-ProspektVO
Billigung und Veröffentlichung des Prospekts
1. Zuständige Behörde
2. Inhalt der Prüfung
3. ≠ Inhalt der Prüfung

A

Art. 20 EU-ProspektVO
1. Zuständige Behörde: BaFin

  1. Inhalt der Prüfung
    -> Vollständigkeit
    -> Kohärenz (= innere Widerspruchsfreiheit)
    -> Verständlichkeit
  2. ≠ Inhalt der Prüfung
    -> inhaltliche Richtigkeit
    -> Bonität des Emittenten
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9
Q

Prospektpflicht nach der EU-ProspektVO
Was bedeutet “Europa-Pass” und wo ist er geregelt?

A

Art. 24, 25 EU-ProspektVO

Ein Prospekt, welcher in einem EU-Mitgliedsstaat gebilligt wurde, ist auch in anderen Mitgliedsstaaten zuzulassen.

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10
Q

Prospektpflicht nach der EU-ProspektVO
Werbung

A

Art. 22 EU-ProspektVO
-> weit zu verstehender Begriff

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11
Q

Prospektpflicht nach der EU-ProspektVO
Haftung
1. Zentrale Norm der EU-ProspektVO
2. Anspruchsgrundlagen
3. Haftungsbegründende Tatbestandsmerkmale
4. Bewertungsmaßstab
5. Haftungsadressat
6. Norm für Haftungsausschluss
7. Norm für Haftung für fehlenden Prospekt
8. Zusammenfassung Tatbestandsvoraussetzungen

A
  1. Zentrale Norm der EU-ProspektVO
    Art. 11 EU-ProspektVO
  2. Anspruchsgrundlagen
    §§ 8 ff. WpPG (Wertpapierprospektgesetz)
    -> § 9 WpPG Zulassungsprospekt
    -> § 10 WpPG Angebotsprospekt
  3. Haftungsbegründende Tatbestandsmerkmale
    Unrichtiger oder unvollständiger Prospekt
    -> unrichtig = entspricht nicht der Wahrheit + wesentlich
    -> unvollständig = wenn er nicht den Vorgaben gemäß Art. 6, 13 EU-ProspektVO entspricht
  4. Bewertungsmaßstab
    Horizont eines aufmerksamen Lesers und durchschnittlichen Anlegers
  5. Haftungsadressat
    § 8 WpPG
    Prospektverantwortliche, d.h. Anbieter, Emittent, Zulassungsantragsteller und Garantiegeber, Prospektveranlasser (“Hintermänner”)
  6. Haftungsausschluss
    § 12 WpPG
  7. Haftung für fehlenden Prospekt
    § 14 WpPG
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12
Q

Prospektpflicht nach der EU-ProspektVO
Zusammenfassung Tatbestandsvoraussetzungen

A
  1. Haftungsbegründende Tatbestandsmerkmale
  2. Zeitfenster von sechs Monaten gemäß § 9, 10 WpPG
  3. Haftungsbegründende Kausalität
    -> Ursächlichkeit des Prospekts für den Erwerb der Wertpapiere
  4. Haftungsausfüllende Kausalität
    -> Veröffentlichung des fehlerhaften Prospekts mitursächlich für den Erwerb der Wertpapiere
  5. Verschulden
    nur für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit
    -> (-), wenn Nachweis, dass Unrichtigkeit oder Unvollständigkeit nicht gekannt UND Unkenntnis beruht nicht auf grober Fahrlässigkeit
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13
Q

Prospektpflicht nach der EU-ProspektVO
Verjährung

A

§ 195 BGB § Jahre

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14
Q

Anwendungsbereich des Vermögensanlagegesetz (VermAnlG)

A

§ 1 Abs. 2 WpPG
Für alle anderen Anlageprodukte, die nicht Wertpapiere i.S.d. WpPG sind
-> Unternehmensbeteiligungen
-> Treuhandvermögen
-> Genussrechte
-> Namensschuldverschreibungen

(-), wenn ausschließlich im Ausland angeboten

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15
Q

Prospektpflicht gemäß VermAnlG
1. § 6, 7 VermAnlG
2. § 8 VermAnlG
3. Prüfungsmaßstab
4. § 13 VermAnlG

A
  1. § 6, 7 VermAnlG
    - alle für die Beurteilung notwendigen Informationen
    - mit Investment verbundenem maximalen Risiko
  2. § 8 VermAnlG
    Billigung des Verkaufsprospekts durch BaFin
  3. Prüfungsmaßstab
    § 7 VermAnlG
    -> formale Vollständigkeit
    -> Kohärenz (Freiheit von inneren Widersprüchen)
    -> NICHT: inhaltliche Richtigkeit oder Bonität der Emittenten
  4. § 13 VermAnlG
    Vermögensanlagen-Informationsblatt
    -> neben dem Verkaufsprospekt zu veröffentlichen
    -> höchstens 3 DIN A4 Seiten
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16
Q

Prospektpflicht gemäß VermAnlG
Haftung
1. Haftungstatbestände
2. Nichtanwendbarkeit des VermAnlG
3. Beurteilungsmaßstab
4. Verjährung

A
  1. Haftungstatbestände
    § 20 VermAnlG
    Haftung bei fehlerhaftem Verkaufsprospekt
    -> Angaben unrichtig oder unvollständig
    + für Beurteilung der Vermögensanlagen wesentlich

§ 21 VermAnlG
Haftung bei fehlendem Verkaufsprospekt

  1. Nichtanwendbarkeit des VermAnlG
    § 2 Abs. 3 VermAnlG
    -> nicht mehr als 20 Anteile angeboten
    -> Verkaufspreis der angebotenen Anteile innerhalb der letzten 12 Monate max. 100 TEUR
    -> Preis jedes angebotenen Anteils mindestens 200 TEUR je Anleger
  2. Beurteilungsmaßstab
    Kenntnisse und Erfahrungen eines durchschnittlichen Anlegers
  3. Verjährung
    §§ 195, 199 BGB 3 Jahre
17
Q

Prospektpflicht gemäß VermAnlG
§ 20 VermAnlG
1. Haftungsadressat
2. Haftungsausschluss

A
  1. Haftungsadressat
    -> Initiator = derjenige, von dem der Erlass des Verkaufsprospekt ausgeht UND
    -> derjenige, der für den Prospekt die Verantwortung übernommen hat
    -> GESAMTSCHULDNERISCH
  2. Haftungsausschluss
    -> Erwerber kannte Fehlerhaftigkeit
    -> Fehlerhafte Angaben haben nicht zu einer Minderung des Erwerbspreises der Vermögensanlagen beigetragen
18
Q

Prospektpflicht gemäß VermAnlG
§ 20 VermAnlG
Zusammenfassung Tatbestandsvoraussetzungen

A

§ 20 Abs. 4 Nr. VermAnlG

  1. Haftungsbegründende Tatbestandsmerkmale
  2. Haftungsbegründende Kausalität
    -> Ursächlichkeit des fehlerhaften Prospekts für den Erwerb der Wertpapiere
    -> wird vermutet
    -> Beweislast: Haftungsadressat trägt Nachweispflicht, dass Kausalität (-)
  3. Verschulden
    nur für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit
    -> (-), wenn Nachweis, dass Unrichtigkeit oder Unvollständigkeit nicht gekannt UND Unkenntnis beruht nicht auf grober Fahrlässigkeit
19
Q

Prospektpflicht gemäß VermAnlG
§ 21 VermAnlG
1. Haftungsadressat
2. Haftungsbegründende Kausalität
3. § 22 VermAnlG

A
  1. Haftungsadressat
    Sowohl der Anbieter als auch der Emittent
  2. Haftungsbegründende Kausalität
    § 21 Abs. 1 S. 1 VermAnlG
    Pflichtwidrige Nichtveröffentlichung ursächlich für Erwerb der fraglichen Anlagen
    -> wird vermutet
  3. § 22 VermAnlG
    Haftung für ein unrichtiges Vermögensanlagen-Informationsblatt
    -> muss Anbieter neben dem Verkaufsprospekt erstellen