9_Problemanalyse (Phase 4) Flashcards
Welche Problemarten existieren?
- Klärung: Unklarheit bezüglich Ziele / Problem
- Entscheidungsprobleme
- Erlebens- und Verhaltensprobleme
Was sind die Ziele der Problemanalyse?
- Verständnis des Klienten für sein Problem fördern
- Zuversicht erhöhen, das Problem zu lösen
- Anzahl Ideen und Möglichkeiten für eine Lösung erhöhen
- Auswahl einer wirksamen Strategie erleichtern
Was besagt die Verhaltensgleichung?
(Problematisches) Verhalten ist eine Funktion von etwas…
- von einer Situation?
- einer gedanklichen Bewertung einer Situation?
- von Konsequenzen, die auf das Verhalten erfolgen?
- von Bedürfnissen, die unser Verhalten motivieren?
Aufgrund von Zeitnot in der Beratung muss der Fokus vor allem auf welchen Faktoren liegen?
- Aufrechterhaltende Faktoren von störendem Verhalten
- Variablen genauer untersuchen, dies sich schnell verändern lassen
- in möglichst kurzer Zeit die wichtigsten Variablen untersuchen
Welches Modell ist in der Beratung wichtig?
SORC-Modell (Kanfer & Saslow, 1965)
S = Stimulus
O = Organismusvariable
R = Reaktion
C = Konsequenz
Zwischen Reaktion (R) und Konsequenz (C) gibt es das Kontingenzverhältnis (KV) - dies ist wichtig für die Aufrechterhaltung einer Reaktion
Wie wird das Schema zur Lösungsentwicklung nach Grolimund (2014) beschrieben?
- Situation
- Gedanken
- Problematische(s) Verhalten / Gefühle
- Konsequenzen
Wie kann eine Verhaltensanalyse durchgeführt werden?
- Welches Verhalten und welche Gefühle sollen verändert werden? Immer dort beginnen!
- In welchen Situationen taucht Verhalten / Gefühl auf?
- Objektive Situationsbeschreibung (keine Interpretationen!)
- Konkrete Gedanken / Situationen erfassen («Können Sie mir ein Beispiel geben?», «Was ging Ihnen in Situation XY durch den Kopf?»)
- Situation bspw. in einem Rollenspiel nachspielen («Wie genau hat sich die Situation abgespielt? Wo sassen Sie? Wo XY? Spielen wir dies kurz nach…»)
- Tagebuch führen – viele Klienten können sich gleich im Anschluss an eine schwierige Situation besser an ihre Gedanken erinnern
- Auf Qualität und Kontingenz der Konsequenzen achten
Benenne ein konkretes Beispiel mit dem Schema zur Lösungsentwicklung nach Grolimund (2014).
Beispiel mit der Schülerin, welche eine Beratung aufgrund von Leistungsängsten aufsucht.
- Situation: Ich lerne Statistik oder lese einen schwierigen Text zuhause am Pult.
- Gedanken: Ich kann es nicht. Bringt eh nichts. Ich bin einfach zu blöd. Werde die Prüfung nie schaffen. Was passiert, wenn ich durchfalle? Du blöde Kuh, reiss dich zusammen. Du bringst es nie zu etwas.
- Problematische(s) Verhalten / Gefühle: Ich höre auf zu lernen (fange oft an zu putzen). Fühle mich wie gelähmt. Angst. Wut auf mich selbst.
- Konsequenzen: Kurzfristig Entspannung und Erleichterung nach dem Aufhören. Langfristig kommen Schuldgefühle und geringere Chance, die Prüfung zu bestehen. Saubere Wohnung.
–> Beim Verhalten wird nun das Ziel geäussert, weiter dran zu bleiben und weiter zu lernen. Sich zuversichtlich und herausgefordert fühlen. Evtl. in Bibliothek gehen, weil zu Hause schneller alles hingeschmissen wird und angefangen zu putzen.
Wie soll bei der Problemanalyse vorgegangen werden?
- bei den problematischen Gefühlen / Verhaltensweisen anfangen und nicht bei der Situation
- konkrete Gedanken erfassen
- Situation objektiv beschreiben
- Qualität und Kontingenz der Konsequenzen beachten
Was sind mögliche Fragen zu problematischen Gefühlen und Verhaltensweisen?
- “Welches problematische Verhalten oder welche Gefühle sollen
verändert werden?” - “In welcher Situation treten diese auf?”
- “Welche Folgen/Konsequenzen hat das Verhalten?”
- “Welche Gedanken treten in der Situation auf?”
- “Wie möchte sich der Klient gerne fühlen und verhalten?”