5_Beziehungsaufbau (Phase 2) Flashcards
Was sind die Merkmale einer professionellen Beratungsbeziehung?
- Asymmetrie
- Arbeitsorientierung
- Zeitliche Begrenzung
- Professionelle Distanz
- Verzicht auf persönliche Meinungen und Wertungen
Was beschreibt die Asymmetrie?
Nur der Klient schildert seine Schwierigkeiten und Ziele, der Berater verzichtet darauf. Keine Wertungen, Meinungen.
Was beschreibt die Arbeitsorientierung?
Eine Beratung ist eine reine Arbeitsbeziehung (keine Freundschaft).
Was beschreibt die zeitliche Begrenzung?
Die Beratungsbeziehung ist zeitlich auf einzelne, in ihrer Dauer festgelegte Sitzungen begrenzt.
Was beschreibt die professionelle Distanz?
- möglichst neutralen Blickpunkt wahren
- versucht, Verständnis zu zeigen, aber nicht identifizieren (z.B. nicht sagen “das würde mich auch eifersüchtig machen).
- mitfühlen, aber nicht mitleiden
- körperliche Ebene: höchstens Hand geben
Weshalb sollte man auf persönliche Meinungen und Wertungen verzichten?
- In Freundschaften ist es angebracht, Meinungen einzubringen, in der Beratung wird jedoch darauf verzichtet.
- Der Klient soll nicht von der persönlichen Meinung überzeugt werden.
- Keine oberflächlichen Ratschläge (z.B. nicht sagen “erstmals ruhig durchatmen und dann mit der Freundin reden”).
Was sind die Pole der Beratungsbeziehung?
Akzeptieren und Aktivieren
Was beschreibt “Akzeptieren”?
- Bei der Klärung unterstützen
- Vorurteilsfrei zuhören
- Zurückmelden, dass ich verstehe, indem ich zusammenfasse und spiegle
- Verständnisfragen stellen
Was beschreibt “Aktivieren”?
- Bei der Problemlösung unterstützen - Klienten aktivieren
- Zielvorstellungen generieren
- Ermutigen
- Klienten fordern
- Wenn nötig mit Unangenehmen konfrontieren, wenn es der Problemlösung dient
Welche drei Beziehungsaspekte sind die notwendige Grundlage einer Beratungsbeziehung?
- Unbedingte Wertschätzung
- Echtheit
- Empathie
Was beschreibt “unbedingte Wertschätzung”?
- Klienten so annehmen, wie er ist
- Eigene Ansichten und Werte bewusst zurückstellen
- ABER: wenn man bemerkt, dass man einen Klienten nicht mag resp. seine Probleme nicht nachvollziehen kann, weiterverweisen (“Ich wüsste einen Berater, der Ihnen besser weiterhelfen kann. Darf ich Ihnen seine Adresse geben?”)
Wichtig: Klienten sind selber für ihr Leben verantwortlich: als Berater darf und muss ich nicht für sie entscheiden. Lediglich die Möglichkeit geben, Zugang zu eigenen Werten zu finden, damit sie selbst entscheiden können, wie sie auf bestimmte Situationen reagieren und welche Ziele sie erreichen möchten.
Was beschreibt “Echtheit”?
- Klienten nicht anlügen
- keine Gefühle vorspielen
- sich nicht hinter einer Expertenrolle verstecken
- dosierte Selbstöffnung: ein bisschen sich öffnen geht in Ordnung wenn man bspw. ähnliche Erfahrungen gemacht hat (“man fühlt sich wie taub wenn das eigene Kind stirbt, jedenfalls ging es meiner Frau und mir so”) - aber Aufmerksamkeit nicht zu fest auf sich selbst lenken
Was beschreibt “Empathie”?
- Versuchen, den Klienten und seine Welt so zu sehen, wie er sie sieht, und ihm etwas von diesem Verständnis mitzuteilen.
- Gefühle und Erfahrungen einer anderen Person sensibel zu erkennen und mitteilen zu können
Was sind beziehungsgestaltende Methoden / Gesprächsmethoden?
- Wiederholen
- Spiegeln
- Spiegeln und Führen
- Zusammenfassen
Was beschreibt “Wiederholen”?
- einfachste Methode um zu verdeutlichen, dass ich zuhöre
- einen Satz oder ein wichtiges Wort wiedergeben
Beispiel:
- Klientin: Im Moment ist alles so schwierig mit meinem Mann, dass ich auch schon an eine Trennung gedacht habe.
- Berater: Trennung?