9. Krankheit, Sterben und Tod Flashcards
Wie lautet die Theorie des Phasen-Modells der Krankheitsverarbeitung nach Kübler und Ross?
unbewusste Strategien zur Bewältigung extrem schwieriger Situationen, welche nebeneinander vorhanden sein und verschieden lang andauern können
Wie sieht die Realität der Phasen der Krankheitsverarbeitung aus?
Phasen wechseln sich einander häufig ab - werden selten idealtypisch durchlaufen - schwer voneinander abgrenzbar > Modell : MÖGLICHE Verarbeitungsreaktionen, kein zwingender Phasen-Ablauf > Arbeitsmodell
Welche Komponenten beinhaltet das Krankheitsverarbeitungsmodell?
- Nicht-Wahrhaben-Wollen (Verleugnung)
- Zorn
- Verhandeln
- Depression
- Zustimmung (Akzeptanz)
Wie sieht die Phase der Verleugnung aus? Was ist Aufgabe des Betreuers in dieser Phase?
- Betroffene will Diagnose nicht wahrhaben
- Verdrängung und Schock
- Glaube an Verwechslungen und Irrtümer
Betreuer:
- zu Gesprächen bereit
- offen über Situation reden
- schrittweise begreiflich machen
Wie sieht die “Zorn”-Phase aus? Was ist Aufgabe des Betreuers?
- Zorn, Groll, Wut
- Neid, gegen diejenigen, die leben dürfen
Betreuer:
- nicht persönlich von Anschuldigungen angesprochen fühlen
- nicht aggressiv reagieren
- in Lage hineinversetzen, Verständnis
Wie sieht die Phase des Verhandelns aus? Was ist Aufgabe des Betreuers?
- bevorstehenden Tod erkannt, aber verhandeln : “wenn ich wenigstens noch…”
- “verhandeln” mit Ärzten, Pflegepersonal
- Gelübde, Versprechen
- Therapieteilnahme
Betreuer:
- Hoffnungen auf realistischen Hintergrund zurückführen
- keine falschen Hoffnungen wecken
Wie sieht die Phase der Depression aus? Was ist Aufgabe des Betreuers?
- Schwankungen zwischen Depression und Hoffnung (Trauer um Partner, Kinder etc.)
- Patient bereut ggf. zurückliegende Versäumnisse
- Hoffnung nicht aufgegeben
Betreuer:
- Hoffnung auf schmerzfreies Sterben erfüllen
- wichtige Erledigungen unterstützen (Testament)
Wie sieht die Phase der Zustimmung aus? Was ist Aufgabe des Betreuers?
- Betroffener nimmt Schicksal an
- Traurigkeit/ Trauer über sich selbst/ Angehörige zulassen
- körperlich/ geistige Erschöpfung
- Isolation
Betreuer:
- Zusammenarbeit mit Angehörigen
- hohes Einfühlungsvermögen
- Gefühl vermitteln, nicht allein zu sein
Wann besteht der Verdacht einer pathologischen/ chronischen Trauer?
nach Dauer und Schwere
- mind. 14 Monate seit Trauerfall vergangen
- ausgeprägtes Sinnlosikeitserleben, Leere
- emotionale Taubheit oder starke Reizbarkeit
- häufige Erinnerungsattacken in Bezug auf Verstorbenen
- starkes Vermeiden von Orten/ Personen/ Aktivitäten, die mit Verstorbenen zusammenhängen
- Suchtverhalten
- Schlafstörungen
Wann ist eine pathologische Trauer zu befürchten?
- bei vorbestehender psychischer Instabilität
- bei schwierigen Todesumständen:
- plötzlicher Tod
- Tod durch Gewalt
- Vermeidbarkeit/ Zufälligkeit
- Verlust eines Kindes
- Suizid
Was ist Trauer?
Gefühl, das entsteht, wenn wir jemanden oder etwas Bedeutsames verlieren (Prozess des Abschiednehmens)
> reguläre Trauerreaktion: Abwechslung von Trauer und Neuorientierung