2. psychische Störungen bei körperlichen Erkrankungen Flashcards
Welche Hypothesen gibt es, um den Zusammenhang von somatischen und psychischen Erkrankungen zu erklären?
- somatische Erkrankungen oder zur Behandlung eingesetzte Medikamente verursachen oder lösen auf bio-physiologischer Ebene die psychische Störung aus.
- Die somatische Erkrankung geht der Entwicklung einer psychischen Störung bei genetisch vulnerablen Personen zeitlich voraus.
- Die psychische Störung entwickelt sich als Reaktion auf eine somatische Erkrankung und ihre Behandlung. (schlechter Umgang mit Krankheit)
- Eine psychische Störung geht dem Beginn körperlicher Symptome bzw. Erkrankung voraus und/ oder kann sie ungünstig beeinflussen.
- Die somatische Erkrankung und psychische Störung sind nicht kausal miteinander verbunden, sonder zeitlich koinzident.
Welche PATIENTENBEZOGENEN VARIABLEN psychologischen Konzepte/ Mechanismen spielen bei der Entstehung und Aufrechterhaltung bzw. beim Umgang mit einer Erkrankung eine Rolle?
- Lernen und Sozialisation
a) klassische. K.
b) operante Verstärkung
c) Modelllernen - Krankheitsverhalten
a) individuelle Reaktion
b) abnormes Krankheitsverhalten - Stress und Coping
- kognitive Repräsentation von Krankheit
a) subj. Annahmen über Art, Symptome, Verlauf, Kausalattributionen (Wer ist schuld?)
b) gesundheitsbezogene Kontrollüberzeugungen
c) Symptomwahrnehmung (Über-/Unterschätzung)
d) Informationsverarbeitung (Gesundheitsangst) - gesundheitsschädigendes Verhalten
a) Rauchen, Übergewicht
b) schwierig zu verändernde Verhaltensmuster - Compliance zur Behandlung
- Affekt
a) neg. Affekt korreliert pos. mit Gesundheitsbeschwerden
b) neg. Affekt korreliert neg. mit subjektiver Einschätzung des Gesundheitszustandes
Nenne zwei Beispiele, die zu folgender Hypothese passen: somatische Erkrankungen oder zur Behandlung eingesetzte Medikamente verursachen oder lösen auf bio-physiologischer Ebene die psychische Störung aus.
- Neurotransmitter mit Einfluss auf Schmerz und Depression: Serotonin, Noradrenalin etc.
> Schilddrüsenerkrankung, Morbus Parkinson - neurobiologische Mechanismen: z.B. immunologisch vermittelte Kreuzreaktionen bei Tumorerkrankungen, Dysregulation der HHN-Achse
- endokrine Erkrankungen und depressiv-ängstliche Störungen z.B. bei Morbus Cushing, Schilddrüsenerkrankungen
Welche Faktoren gibt es, die auf das Risiko einer psychischen Störung bei körperlicher Erkrankung Einfluss nehmen?
- Art der körperlichen Erkrankung (Stoffwechselstörungen, Neurotransmittersystem involviert?)
- Krankheitsbedingungen (organpathologisch vs. anatomische Lokalisation, Verlauf, Schweregrad, Einschränkung, Schmerzkontrollierbarkeit)
- Behandlungsmodalitäten (Erfolgschance, Qualität der Patientenedukation, Nebenwirkungen, Medikamentenwirkung)
- soziale Bedingungen der Erkrankung (Auswirkungen auf Beruf, Beziehungen und Rolle)
- Patientenbezogene Variablen (Vulnerabilität, Persönlichkeit, Alter, Status, Ressourcen, Stressoren)
Welche Befunde gibt es zu folgender Hypothese: Eine psychische Störung geht dem Beginn körperlicher Symptome bzw. Erkrankung voraus und/ oder kann sie ungünstig beeinflussen.
Zusammenhang von Angst/ Depression mit Entstehung körperlicher Erkrankung:
- kardiovaskuläre Erkrankung:
a) rel. Risiko, eine kardiovaskulären Erkrankung zu erleiden, erhöht, wenn prämorbid hohe Depressions-Scores
b) manifeste kardiovaskuläre Erkrankungen und erhöhte Depressivität > statistisch höhere Wahrscheinlichkeit in den folgenden Monaten nach Infarkt zu versterben - Schmerzerkrankungen:
a) psychosoziale Variablen signifikant mit dem Übergang von einer akuten zu chronischer Schmerzbehinderung assoziiert.
Welche Evidenz haben kausale Modelle, die die ätiologischen Beziehungen zwischen körperlichen Erkrankungen und psychischen Störungen zu erklären versuchen?
insgesamt zu komplexe Zusammenhänge, als dass kausale Modelle diese erklären könnten
> nicht sinnvoll/ unwahrscheinlich
Welche Faktoren sollten bei Dispositions/ Vulnerabilitätsmodellen berücksichtigt werden?
individuelles und interagierendes Bedingungsgefüge
- prädisponierende Faktoren
- neurobiologische Korrelate
- psychische Störungen/ Verhaltensfaktoren
Welche patientenbezogenen Faktoren gibt es, die auf das Risiko einer psychischen Störung bei körperlicher Erkrankung Einfluss nehmen?
Vulnerabilität Persönlichkeit Alter Status Ressourcen Stressoren