9. Internationale Aspekte des Umweltproblems Flashcards

1
Q

Zwei Kernprobleme der internationalen Umweltpolitik:

A
  1. Für jedes Land ist es rational, nur die Schadstoffemissionen im Inland zu berücksichtigen
    → es wird nicht die gesamte Schädlichkeit der Emissionen mit einbezogen
    2.Von einer internationalen Koordination können zwar alle Beteiligten profitieren, doch die Aufteilung der Verhandlungsgewinne ist theoretisch beliebig
    → effiziente Lösungen werden durch Verteilungskämpfe behindert
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2
Q

Nationale Umweltprobleme

A
  • Unterschiedliche Umweltstandards beeinflussen internationale Konkurrenzfähigkeit
    → Länder mit hohen Umweltstandards fordern Vereinheitlichung der Standards, aber wohlfahrtsoptimale Umweltstandards nicht unbedingt identisch
  • Optimale Umweltbelastung abhängig von allen Faktoren, die Kosten & Nutzen der Schadstoffvermeidung in jeweiligem Land beeinflussen
  • Zahlungsbereitschaft für Umweltgüter abhängig vom Pro-Kopf-Einkommen

→ unterschiedliche nationale Umweltbedingungen → Abweichen der wohlfahrtsoptimalen Umweltstandards
Ein Maßstab für Vereinheitlichung lässt sich kaum definieren!

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3
Q

Knappheit des Produktionsfaktors Umwelt in Deutschland

A
  1. Hohe Vorbelastung → verbleibende Assimilationskapazitäten geringer
  2. Produktionsstruktur + hoher BIP pro Kopf führt zu hoher Schadstoffbelastung
  3. Zahlungsbereitschaft für Umweltgüter ist besonders hoch (zB wegen hohem Umweltbewusstsein)
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4
Q

Grenzüberschreitende Umweltprobleme

A
  • Theoretisch: Berücksichtigung aller schädlichen Auswirkungen der Emissionen in anderen Ländern
  • Die wohlfahrtsoptimalen Emissionen in den verschiedenen Ländern sind dennoch unterschiedlich, sofern die nationalen Ausgangsbedingungen unterschiedlich sind*Im Wohlfahrtsgleichgewicht dürfen Industrieländer weniger emittieren als Entwicklungsländer, da Emissionen im I immer geringeren Nutzen und höheren Schaden haben
  • Ohne Kooperation zwischen den Ländern
    → ineffizientes Nash-Gleichgewicht, weil kein Land Anlass hat, Schäden seiner Emissionen in anderen Ländern zu berücksichtigen
  • Der wohlfahrtsoptimale Zustand kann nur durch eine internationale Kooperation der Umweltpolitik zustande kommen, die aber durch Verteilungskämpfe (Verschiedene Umweltbehörden versuchen, nationale Wohlfahrt zu maximieren) und asymmetrische Information erschwert wird

→ Die globale Wohlfahrt im globalen Optimum ist immer strikt höher als im Nash-Gleichgewicht, sofern eine grenzüberschreitende negative Externalität vorliegt

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5
Q

Fazit Internationale Kooperation:

A
  • Abkommen müssen selbstdurchsetzend (self-forcing) sein
  • Notwendige Bedingungen:
    → Rational (profitabel) → individuelle Besserstellung der Nationalstaaten durch Kooperation
    → Stabil →Anreiz zur Beibehaltung der Mitgliedsstrategie (Vermeidung von Freifahreranreizen)

Beispiele für grenzüberschreitendeKooperation: Kyoto-Protokoll(1997), Pariser Abkommen (2015)

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6
Q

Globale Umweltprobleme

A
  • Bei globalen Umweltproblemen, die durch globale Schadstoffe hervorgerufen werden
    → irrelevant, wo Emissionen ausgestoßen werden(Aufteilung)
    → ausschließlich Berücksichtigung der Summe der Schadstoffe
  • Sonderfall: Im Wohlfahrtsoptimum muss der Grenznutzen der Emissionen aller Länder gleich sein
    → Grenzkosten der Schadstoffvermeidung in allen Ländern müsste gleich sein
    → eine kosteneffiziente Schadstoffvermeidung kann daher bei globalen Schadstoffen durch ein weltweites Einsetzen marktorientierter Instrumente theoretisch sehr einfach erreicht werden
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7
Q

Öko-Dumping und strategische Handelspolitik

A

Öko-Dumping: niedrige Umweltstandards werden bewusst als Mittel zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit eingesetzt (rational aus nationaler Sicht)
- Protektionistische Maßnahmen (zB Einsatz von Importzöllen, Exportsubventionen) durch jeweiliges Land, um Position inländischer UN auf den Weltmärken zu stärken
- Unzureichende Internalisierung externer Effekte kann als solch eine Maßnahme interpretiert werden

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8
Q

Das Ursprungslandprinzip im GATT

A

Das GATT (General Agreement on Tariffs and Trade) hat das Ziel, den freien Welthandel durch Abbau protektionistischer Maßnahmen zu fördern
- Kritikpunkte:
→ Existenz grenzüberschreitender und globaler Schadstoffe: es wurde gezeigt, dass keinesfalls damit gerechnet werden kann, dass Länder immer wohlfahrtsoptimale Umweltstandards wählen.
Eine Einschätzung der Kosten der Umweltzerstörung bzw. des Nutzens der Schadstoffvermeidung ist sehr schwierig .
→ Existenz unvollständiger Märkte → protektionistische Maßnahmen können teilweise die Wohlfahrt sogar steigern (zB im Oligopol)
- Grundgedanke des Öko-Dumpings: dieses Prinzip der Exportsubventionen auf niedrige Umweltstandards übertragen in Abhängigkeit von
→ Art des oligopolistischen Wettbewerbs
→ Charakter der betrachteten Schadstoffe (grenzüberschreitend oder nicht)
→ Frage, ob Export in Drittländer oder zw. Beteiligten Ländern stattfindet

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