2. Theorie externer Effekte Flashcards

1
Q

Klassifikation externer Effekte und Effizienzbedingungen

A
  • Entdeckt von Arthur Cecil Pigou
  • Ein externer Effekt liegt dann vor, wenn in die Nutzen-oder Produktionsfunktion der Wirtschaftssubjekte i Variablen y_i eingehen, die von anderen Wirtschaftssubjekten j gewählt werden, ohne die Auswirkungen auf i zu beachten
  • Ein externer Effekt in der Volkswirtschaft äußert sich darin, dass das Handeln eines Marktteilnehmers Auswirkungen auf den Nutzen unbeteiligter Dritter hat. Diese Auswirkungen können sowohl negativer als auch positiver Art sein
  • Auswirkungen wirtschaftlicher Aktivitäten, denen kein Marktmechanismus entgegenwirkt und die sich nicht in Preiseffekten niederschlagen
  • Beispiel: Grundlagenforschung (Lösung: Patente), Nachbars Garten (schöner Anblick vs. Pollenflug)
  • Auswirkungen auf Dritte, die durch gewöhnliche Marktmechanismen hervorgerufen werden, sind keine externen Effekte; diese Auswirkungen stören die Effizienz der Allokation nicht (sog. Pekuniäre externe Effekte)
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2
Q

Verschiedene Arten von Effizienz

A
  • Pareto-Effizienz
  • Technische Effizienz: bezeichnet ein Optimum, in dem man „nach der Investition“ gerade noch so gut dasteht wie „vor der Investition“, aber technisch maximalen Ertrag hat [Punkt C]
  • Betriebswirtschaftliche Effizienz: bezeichnet eine Optimierung, in der das Ziel möglichst schnell bzw. mit möglichst geringem Aufwand erreicht wird[Punkt B]
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3
Q

Wiederholung Ökonomische Grundlagen: Spieltheorie & Marktgleichgewicht

A

Pareto-Effizienz ist ein Konzept zur Beurteilung von wohlfahrtstheoretischen Zuständen. Ein Zustand wird als pareto-effizient bezeichnet, wenn kein Wirtschaftssubjekt unter gegebenen Ausgangsbedingungen besser gestellt werden kann, ohne dass mindestens ein anderes Individuum dadurch schlechter gestellt würde.
➔Maximale Nutzen der einzelne Spieler sind pareto-effizient

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4
Q

Wohlfahrtsoptimum

A

Der in Summe höchste Nutzen aller Spieler

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5
Q

Dominante Strategie

A

Verhalten, dass für einen Spieler unabhängig vom Verhalten des anderen immer dem höchsten Nutzen verspricht

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6
Q

Nash-Gleichgewicht

A

Abwechselnde Anpassung der Strategie, bis beide Spieler ihre Strategie nicht mehr anpassen möchten

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7
Q

Marktgleichgewicht bei vollkommener Konkurrenz
- Eigenschaften eines Marktgleichgewichts

A
  • Es existiert nur ein Marktpreis
  • Angebots-und Nachfragemenge sind identisch
  • Konsumenten: es wird solange nachgefragt, bis gilt: Grenznutzen = Preis; Produzenten: es wird soviel angeboten, dass gilt: Grenzkosten = Preis
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8
Q

Gesamtwohlfahrt
Konsumentenrente (KR)
Produzentenrente (PR)

A

Gesamtwohlfahrt = KR + PR
- Konsumentenrente (KR): aggregierter Nettonutzen aller Konsumenten in einem Markt
- Produzentenrente (PR): Gewinn der produzierenden Unternehmen

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9
Q

Eigenschaften und Effizienzbedingungen von öffentlichen Gütern
- Private Güter

A

Güter, deren Verwendung durch ein Wirtschaftssubjekt andere Wirtschaftssubjekte vom Konsum ausschließt
➔Prinzip der Rivalität im Konsum (Ausschlussprinzip)

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10
Q

Eigenschaften und Effizienzbedingungen von öffentlichen Gütern
Öffentliche Güter (public good)

A

Güter, die vollständig von n Wirtschaftssubjekten konsumiert werden können, ohne dass Wirtschaftssubjekte von deren Konsum ausgeschlossen werden können
➔Nichtausschluss-Prinzip, Prinzip der Nicht-Rivalität
➔Positive externe Effekte

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11
Q

Für öffentliche Güter gilt:

A

Wohlfahrtsfunktion: W(y)=U_1(y)+U_2(y)+…+U_n(y)-K(y)
1. Ableitung muss 0 sein!
Effizienzbedingung: ∑ (δ_Ui / δ_y) = (δ_K / δ_y)
Grenzkosten der Produktion = Grenznutzen des Konsums

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12
Q

Public bads

A
  • Ein Nutzen, aber viele Schäden
    ➔Opportunitätsprinzip (entgangene Nutzen entsprechen Kosten; Nutzen entsprechen gesparten Kosten)
    ➔Negative externe Effekte
  • Wohlfahrtsfunktion: W = U(y) - (K_i(y))
  • Effizienzbedingung: δ_U / δ_y = ∑ δ_K_i / δ_y
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13
Q

Taxonomie externer Effekte

A

Konsumexternalität
Positiv: δ_Ui / δ_yi > 0 (z.B. Wiederaufforstungsmaßnahmen eines UN)
Negativ: δ_Ui / δ_yi < 0 (z.B. Umweltverschmutzung)

Produktionsexternalität
Positiv: δ_Ki / δ_yi < 0 (z.B. Forschungsergebnisse anderer UN kostenlos zu Nutzen machen)
Negativ: δ_Ki / δ_yi > 0 (z.B. Umweltverschmutzung, sofern sie die Qualität der Produktionsfaktoren anderer UN verschlechtert)

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14
Q

Ineffizienz der Ressourcenallokation bei externen Effekten
- Allokationsproblem/ Marktversagen bei externen Effekten

A
  • Akteure auf Märkten sind keine sozialen Planer / UN maximieren nicht Wohlfahrt, sondern Gewinn
  • In Gewinnfunktionen der Wirtschaftssubjekte werden externe Effekte nicht berücksichtigt
  • UN berücksichtigen nicht den Schaden, den sie beim jeweils Anderen hervorrufen
  • UN streben nach Gewinnoptimum, nicht nach sozialem Optimum
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15
Q

Ineffizienz der Ressourcenallokation bei externen Effekten
- Allokationsproblem/ Marktversagen bei externen Effekten (Folgen)

A

➔ ! Aus wohlfahrtstheoretischer Sicht (sozialer Planer) kommt es nicht zu einer pareto-effizienten Allokation der Ressourcen
➔ Beide UN könnten ihren Nutzen bei einer gemeinsamen Optimierung erhöhen
➔ Lösung: Internalisierung (Berücksichtigung) der externen Effekte, um wohlfahrtsoptimale Allokation zu erreichen→Gewinnfunktion = Wohlfahrtsfunktion ➔ Vollständige Vermeidung externer Effekte jedoch suboptimal, da sonst entweder
- Produktionsstop ODER
- „unendlich“ teure Vermeidungskosten

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16
Q

SK = soziale Kosten

A

= Fläche unter EGKvon 0 bis x1 [unkorrigiertes Marktgleichgewicht] bzw. x* [korrigiertes Marktgleichgewicht/soziales Optimum]

17
Q

Grenzvermeidungskosten der Gesellschaft (GVK)

A

GVK(x) = N(x) –A(x)
➔ Wie viel Schaden entsteht, wenn man der Gesellschaft eine bzw. mehrere Einheit(en) x weniger zur Verfügung stellt
- N: Nachfrageverhalten
- GS: Grenzschadenfunktion
- A: Angebotsfunktion

18
Q

Grenzvermeidungskosten der Emission von Unternehmen

A

GVK(x) = N(x) = P [UN sind hier Nachfrager, nicht Anbieter]
➔ GVK entsprechen dem Nachfragenutzen des Unternehmens, eine weitere Einheit zu emittieren
➔ GVK entspricht Preis (P), den Unternehmen bereit sind für eine weitere Einheit Emission zu zahlen
➔ Maximaler Nutzen für GVK = 0

19
Q

Moral als Möglichkeit zur Lösung des Umweltproblems

A

Moral kann das Problem externer Effekte nur lösen, wenn UN 1 den Schaden, den es bei UN 2 verursacht, vollständig in seiner eigenen Gewinnfunktion berücksichtigt
- Internalisierung mittels moralischemVerhalten scheitert häufig an
- Anzahl der beteiligten Wirtschaftssubjekte
- Wettbewerbs-/Konkurrenzdruck der UN

20
Q

Umweltpolitische Instrumente (als Möglichkeit zur Lösung des Umweltproblems)
- first-best

A

Internalisierungsstrategien:
- Beispiele: Verhandlungen (Coase-Theorem), zivilrechtliche Haftungsregeln, Pigou-Steuer
- Informationsasymmetrien machen vollständige Internalisierung kaum möglich

21
Q

Umweltpolitische Instrumente (als Möglichkeit zur Lösung des Umweltproblems)
- second-best

A

Standardorientierte Instrumente:
Grundprinzip: ein Standard, der zB von einer Umweltbehörde vorgegeben wird, soll bestmöglich erreicht werden

22
Q

Umweltpolitische Instrumente (als Möglichkeit zur Lösung des Umweltproblems)
- command-and-control

A

Ordnungsrechtliche Instrumente:
- Auflagen: Festlegung von Verhaltensstandards; Ordnungsstrafen bei Missachtung

23
Q

Umweltpolitische Instrumente (als Möglichkeit zur Lösung des Umweltproblems)
- Marktorientierte Instrumente

A
  • Steuern/ Abgaben (Preislösungen)
  • Zertifikate (handelbare Emissionsberechtigungen, Mengenlösungen)
24
Q

Kriterien zur Beurteilung von Internalisierungsstrategien
- First-best-Lösungen

A
  • Pareto-Kriterium führt zu wohlfahrtsoptimaler Allokation (es gilt: GVK = EGK)
    [Es bedürfte vollständige Information über den genauen Verlauf der Nutzen-UND Kostenfunktion]
25
Q

Kriterien zur Beurteilung von Internalisierungsstrategien
- Second-best-Lösungen

A

ökologische Treffsicherheit(beschreibt die Präzision/ Effektivität, mit der sich das gewünschte Ergebnis sicherstellen lässt)
- Kosteneffizienz/ statische Allokationseffizienz (es gilt: GVK1=GVK2=…)
- dynamische Anreizwirkung (Prozesse zu optimieren)
Anreiz zur Innovation = Differenz der Kosten vor und nach Einführung der Innovation

26
Q

Kriterien zur Beurteilung von Internalisierungsstrategien
- Sonstige Kriterien

A
  • Transaktionskosten (= Kosten für Informationsbeschaffung, Kontrolle, etcder Strategie.)
  • politische und gesellschaftliche Durchsetzbarkeit
  • Sensitivität bei falschem Standard
  • doppelte Dividende (1. Schädigung wird sanktioniert, 2. Geld aus Sanktionen wird nutzenstiftend eingesetzt)
27
Q

Kosteneffizienz

A

Ein umweltpolitisches Instrument ist dann kosteneffizient, wenn es die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten, die zur Einhaltung bestimmter exogen vorgegebener Umweltqualitätsziele notwendig sind, minimiert;
! Informationsasymmetrien machen vollständige Internalisierung in der Realität kaum möglich