10. Kosten-Nutzen-Analyse und Ressourcenökonomik Flashcards

1
Q

Allgemeines

A

Einsatz von Kosten-Nutzen-Analysen (KNA) wenn Marktpreis die relative Knappheit von Ressourcen nicht oder nur unzureichend widerspiegelt
→ gilt für externe Effekte & öffentliche Güter, da Marktpreis nicht alle mit der Produktion und dem Konsum verbundenen Kosten und Nutzen reflektiert
- KNA vor allem bei öffentlichen Projekten von Bedeutung
- Umweltschäden werden erst langsam sichtbar und betreffen eine Vielzahl von Geschädigten mit individuell sehr unterschiedlichen Dispositionen

→ Eine Einschätzung der Kosten der Umweltzerstörung bzw. des Nutzens der Schadstoffvermeidung ist sehr schwierig

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2
Q

Kosten des Umweltschutzes

A

Schwierigkeiten in Ermittlung der Kosten von Umweltschutzmaßnahmen:
- Durch Dominanz von Auflagen bisher: Eigeninteresse der UN an detaillierter Erfassung von Umweltschutzkosten eher gering
- Für UN sind bei umweltpolitischen Entscheidungen sind vor allem durch neue Maßnahmen entstehende Kosten entscheidend

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3
Q

3 Arten von Umweltschutz-investitionen (USI) für produzierendes Gewerbe

A
  • USI, die ausschließlich dem Umweltschutz dienen (additive Technologien, die Schadstoffe nachträglich beseitigen, zB Partikelfilter)
  • USI in integrierte Technologien, welche die Schadstoffe bereits bei der Entstehung vermeiden (zB neue Verfahren)
  • USI, die nicht prozess-, sondern produktbezogen sind
    → Verringerung entsteht erst beim Konsum bzw. bei der Benutzung der Produkte
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4
Q

Nutzen des Umweltschutzes

A

Nutzen des Umweltschutzes
→ Bewertung der Umweltqualität

Schwierigkeiten bei Bewertung des Nutzens:
- Quantitative Erfassung der verschiedenen Schadstoffe (Öko-Bilanzen)
- Monetarisierung der Umweltqualität bzw. der Umweltschäden (Folgekostenansatz)
- Wahrheitsgemäße Erhebung der Präferenzen für Umweltgüter (Groves-Mechanismus)
- Einfache Erhebung der Präferenzen für Umweltgüter (Präferenzermittlung)
- Ermittlung der Präferenzen für Umweltgüter aus dem Verhalten der Betroffenen (indirekte Methoden der Präferenzermittlung)

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5
Q

Probleme aller Verfahren:

A
  • Informationsproblem (Fehlende Kenntnisse über Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge werden zu niedrigeren geäußerten oder realisierten Zahlungsbereitschaften führen)
  • Äquivalenzproblem (Zahlungsbereitschaften hängen von individueller Kaufkraft ab)
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6
Q

Öko-Bilanz Definition

A

Systematische Darstellung der Umweltbelastung, die mit Produktionsprozessen, Produkten oder ganzen Unternehmen verbunden ist
→ können dabei helfen, den Effekt von Umweltschutzmaßnahmen zu quantifizieren

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7
Q

Arten von Öko-Bilanzen

A
  • Prozessbilanzen (Vergleich von Umweltbelastungen verschiedener Produktionsprozesse)
  • Unternehmensbilanzen (Dokumentation aller Umweltwirkungen eines Unternehmens)
  • Produktbilanzen (Einbezug des gesamten Lebensweges eines Produktes)
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8
Q

Schwierigkeit beim Erstellen einer Öko-Bilanz

A
  • Bezugssystem adäquat abzugrenzen
  • Pragmatische Erfassung relevanter Daten
  • Sinnvolle und aussagekräftige Aggregierung der Daten
  • Monetäre Bewertung der gesammelten Daten
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9
Q

Folgekostenansatz
Kernelement: monetäre Bewertung von Umweltschäden

A
  • Theoretisch ideal: einzelnen Schadstoffen Preise zuordnen und Umweltschäden aufsummieren
  • Praktisch: nicht möglich →Folgekostenansatz berücksichtigt nur die Folgen der Umweltbelastung
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10
Q

Groves-Mechanismus

A

Grundidee: Konstruktion eines Zahlungsmechanismus, bei dem Wirtschaftssubjekte nach ihrer Zahlungsbereitschaft (ZB) für Umweltschäden befragt werden und für alle Beteiligte die dominante Strategie eine wahrheitsgemäße Angabe der eigenen Präferenz ist
- Entscheidungsregel: Maßnahmen werden dann durchgeführt, wenn gilt:
1. Keiner muss eine Zahlung leisten, wenn Summe aller geäußerten ZB unter den Kosten der Maßnahme liegt
2. Befragter i muss keine Zahlung leisten, wenn die Summer der geäußerten ZB aller anderen die Kosten deckt
3. Wenn die Summe aller geäußerten ZB die Kosten deckt, die Summe aller anderen abzüglich i aber nicht, dann zahlt i genau die Differenz
- Gesamtnutzen v entspricht Differenz seines wirklichen Nutzens und seiner zu leistender Zahlung
→ keiner weiß was die anderen antworten
→ Vorhersage schwierig
- Damit sich die Wahrheitsäußerung lohnt, muss gelten..

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11
Q

Ermittlung der dominanten Strategie(Wahrheit oder Lüge)in 3 Fällen

A

Fall 1: ∑ u’j ≥ K
Maßnahme wird unabhängig von der Aussage von i durchgeführt →i hat keinen Grund zum Lügen

Fall 2: ∑ u’j < K
Antwort des Befragten i (ui`) ist wichtig, weil sie über Durchführung der Maßnahme entscheidet

Fall 2a: ∑ u’j + ui < K
Weder Schaden noch Nutzen aus Untertreiben(Lügen);
Bei Übertreiben(Lügen)hingegen kann Maßnahme evtl. doch durchgeführt werden -> Gesamtnutzen aus Übertreiben ist negativ

Fall 2b: ∑ u’j + ui ≥ K
Bei Wahrheit: 3. Zahlungsmechanismus gilt →Befragter i zahlt
Bei Übertreiben: es ändert sich nichts, da die Höhe der Zahlung unabhängig von Antwort ist, sofern Maßnahme überhaupt durchgeführt wird;
Bei Untertreiben: es kann dazu kommen, dass Summe aller ZB unter K sinkt und die Maßnahme nicht durchgeführt wird;
→ Gesamtnutzen v=0K: Kosten des Umweltschutzes ui ́: geäußerte Zahlungsbereitschaft des Wirtschaftssubjekts iui: individueller Nutzen/ Zahlungsbereitschaft

➔ Sowohl in 2a als auch 2b ist Wahrheit dominante Strategie (andere Strategien können zu Schaden führen)

Fazit: Der „Trick“ des Groves-Mechanismus
→ Höhe der Zahlung unabhängig von der Antwort, sofern die Zahlung durchgeführt wird
→ Kein Anlass für strategisches Verhalten
→ Überwinden von Trittbrettfahrerproblemen

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12
Q

Direkte Methode der Präferenzermittlung

A
  • Abfrage von Zahlungsbereitschaften →nur wahrheitsgemäße Zahlungsbereitschaft, wenn Befragte denken, dass Antworten keinen Einfluss auf Durchführung haben
  • Ansätze der Befragung:
    a. Zahlungsbereitschaft für eine Verbesserung der Umweltqualität
    b. Zahlungsbereitschaft zur Vermeidung einer Verschlechterung der Umweltqualität
    c. Forderung, auf eine potentielle Verbesserung der Umweltqualität zu verzichten
    d. Forderung, eine Verschlechterung der Umweltqualität hinzunehmen

Nachteile von direkten Befragungsverfahren: Abstraktionsproblem, Sorgfaltsproblem, Trittbrettfahrerproblem, Verzerrungen der Angaben (zB durch Anchoring)
➔ direkte Verfahren führen häufig zu einer Überschätzung des Wertes von Umweltveränderungen

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13
Q

Indirekte Methoden der Präferenzermittlung

A

➔ Analyse von Marktdaten mithilfe des Konzepts der hedonischen Preise
- Gesamte Zahlungsbereitschaft für ein Gut setzt sich aus Zahlungsbereitschaften für verschiedene Merkmale dieses Guts zusammen
- Ermittlung der marginalen Zahlungsbereitschaft durch Ableitung nach einem Merkmal

Vorteil: Die Verfahren werden auf Basis bestehender Preise und tatsächlicher Transaktionen vorgenommen und liefern damit unmittelbar eine monetäre Bewertung

Nachteil: Sie sind ausschließlich gebrauchsnutzenorientiert und lassen wichtige Wertkategorien und die Konsumentenrente unberücksichtigt
➔ Indirekte Methoden tendieren generell zur Unterschätzung von monetären Umweltwerten

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14
Q

Ressourcenökonomik

A

➔ Beschäftigt sich primär mit wohlfahrtsoptimalem Abbau von Ressourcen, Berücksichtigung von fossilen Energieträgern und erneuerbaren Energien
→ Knappheitsprobleme
- Hotelling-Regeln = Grundmodell der Ressourcenökonomie

→ Fragen:
- Unterschied in Optimalitätsbedingungen für begrenzte und unbegrenzte Güter?
- Sind vollständige Konkurrenzmärkte auch bei endlichen Ressourcen in der Lage, intertemporale Knappheit der Ressourcen in Marktpreisen abzubilden und für eine optimale Ressourcenallokation zu sorgen?

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15
Q

Ramsey-Konsumpfad:

A

(Resultat aus Hotelling-Regel) gewährleistet keine konstant bleibenden oder steigenden Konsummöglichkeiten
➔ Zukünftige Generationen könnten mit sinkenden Konsummöglichkeiten konfrontiert werden

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16
Q

Hartwick-Konsumpfad

A

(Resultat aus Hartwick-Regel)
➔ Zukünftige Generationen müssen mindestens so gute Konsummöglichkeiten haben wie die gegenwärtige