8. Soziale Identität Flashcards
Was ist eine Grundlegende These zum Ursprung der Sozialen Identität?
Soziales Akzentuierungsphänomen:
Zusammenhang zwischen Einschätzungen von äußeren Reizen und der sozialen Wahrnehmung (Korrelation zw. geschätzter Körpergröße mit Status einer Person)
Was sind die Grundannahmen der Sozialen Identitätstheorie (SIT) nach Tajfel und Turner?
- Soziale Kategorisierung
- Soziale Identität
- Soziale Distinktheit
- Soziale Diskriminierung
Soziale Kategorisierung
Menschen kategorisieren soziale Umwelt in Gruppen
1. Spontane Kategorisierung von Objekten
- Systematiken und kategoriale Zusammengehörigkeit
- Zuschreibung von Attributen auf Personengruppen
2. Heterogenisierung und Homogenisierung (Stereotype)
- Varianz zwischen Gruppen höher geschätzt als innerhalb
3. Funktion sozialer Kategorisierung
- Gedächtnisentlastung
- Beschleunigte Informationsverarbeitung
Welche Art der sozialen Kategorisierung ist einfacher?
spontane, automatische Kategorisierung einfacher als bewusste und individualisierte Einschätzung
Welche Funktion erfüllt die Gruppenzuordnung in der Form von Stereotypisierung?
Heuristik zur Verhaltensvorhersage
Was sind die Folgen von sozialer Kategorisierung?
Homogenisierung und Heterogenisierung
- Unterschätzen der Unterschiede in einer Gruppe
- Überschätzen der Unterscheide zwischen Gruppen
Bewertungsprozesse
- Eigengruppenaufwertung (ingroup favoritism)
- Fremdgruppenabwertung (outgroup devaluation)
- Soziale Identität
Mitgliedschaft in sozialer Gruppe ist Teil des Selbstkonzepts; ist soziale Identität salient wird positive soziale Identität angestrebt
1. Arten sozialer Identität
- Zugehörigkeit (manifest) vs Gefühl
- Substanzielle Existenz vs Teilen von Eigenschaften
2. Multiple soziale Identitäten
- Horizontale vs vertikale Zugehörigkeit
- Temporäre Veränderungen (situationsgebunden)
3. Kontinuum sozialen Verhaltens
- Interpersonales vs intergruppales Verhalten (soziale Kategorien distinkt und relevant; Gruppen stark uniform; stereotxpes Wahrnehmen der outgroup)
4. Bedürfnis nach positiver sozialer Identität
- Suche nach Gruppen, die sich gut anfühlen
- Soziale Distinktheit
Vielzahl an Vergleichen um positive Identität zu erhalten (e.g. Zugehörigkeit zu statushoher Gruppe)
- Untersch. Theorien zu dem Motiv für soz. Vergleich
- Festinger: Eigene Meinungen und Fähigkeiten so korrekt wie möglich bewerten
- Tajfel: Bedürfnis nach positiver sozialer Identität durch Mitgliedschaft in statushoher Gruppe befriedigen
- Soziale Diskriminierung
Individuelle bzw. Intergruppale Verhaltensstrategien zur Herstellung positiver bzw. Bewältigung negativer soz. Identität
z.B. Benachteiligung, Abwertung, Schädigung
- Grundlage für Gruppenkonflikte
Ist soziale Identität eine Konstante?
nein, über Situationen und Zeit variabel
Wovon wird die aktuelle soziale Identität bestimmt?
Salienz einer Situation
Welche Kategorien begünstigen intergruppales Verhalten? Welche interpersonales Verhalten?
Distinkte soziale Kategorien: intergruppal
weniger eindeutig/ relevant: interpersonal
Welcher Naturen können Statusunterschiede zwischen Gruppen sein?
mehr oder weniger hoch/ stabil/ legitim
Soziale Distinktheit hat ebenfalls Einfluss auf soziale Vergleichsprozesse. Wofür liegt hierbei eine Präferenz vor?
günstig ausfallende soziale Vergleiche
- positive Distinktheit als Voraussetzung für positive soziale Identität
Welche Arten von Strategien gibt es zur Bewältigung negativer sozialer Identität?
Realistische Strategien
Kreative Strategien
Realistische Strategien
- Soziale Mobilität (Überläufer), mit psychologischen Kosten und kog. Dissonanz verbunden
- Sozialer Wettbewerb, um Statusunterschied zu Fremdgruppe zu reduzieren
Kreative Strategien
- Wechsel der Vergleichsgruppe
- Wechsel der Vergleichsdimension
- Veränderung der Wertigkeit der Vergleichsdimension
Was sind Strategien der sozialen Diskriminierung?
Welche Formen der sozialen Diskriminierung gibt es?
Herstellen positiver Distinktheit
Vermeiden oder reduzieren negativer sozialer Identität
Erhöhen bzw. sichern positiver sozialer Identität
Eigengruppenfavorisierung
Fremdgruppenabwertung
Zu welchem Ergebnis kam Tajfels Experiment zum minimalen Gruppenparadigma?
Menschen bevorzugen die ingroup bei Entscheidungen, selbst wenn eine Entscheidung zugunsten (ebenfalls) einer anderen Gruppe besser für die eigene Gruppe ist
Zu welcher Schlussfolgerung kam Tajfel bei einer Studie, welche sich mit der Aufteilung von Gruppen nach trivialen Merkmalen beschäftigte?
Gruppenaufteilung führt zu Wettbewerb und Eigengruppenfavorisierung
Was sind die Eigenschaften von Tajfel´s minimalem Gruppenparadigma?
Keine direkte Interaktion zw. Personen
Vollständige Anonymität zwischen allen Versuchsteilnehmern
Kein Zusammenhang zwischen Kriterium der Gruppenbildung und zu zeigendem Verhalten
einzelne Person zieht keinen direkten (egoistischen) Nutzen auf Eigengruppenfavorisierung
Sind minimale Bedingungen für sozialen Wettbewerb ausreichend?
ja, Intergruppenverhalten auch dann, wenn Formierung der Gruppe unklar oder trivial ist
Was sind Probleme der SIT?
Eigengruppenfavorisierung aufgrund untersch. Motive
- automatische Fremdgruppenabwertung?
- nicht zwingend zur Selbstwerterhöhung
Reduktion von Intergruppenkonflikten:
- versch. Ansätze
- schwieriger als Erzeugen eines Konflikts
Welche Alternativtheorie verfasste Turner zur SIT?
Selbstkategorisierungstheorie (SCT)
Grundkonzepte und Annahmen der SCT
Depersonalisierung und Selbststereotypisierung
- “Bin Mitglied einer Gruppe” eher Zustand als stabile Eigenschaft
- Salienz einer soz. Identität hängt von Situationsmerkmalen ab
- Depersonalisierung: Sich ähnlich mit Gruppenmitgliedern zu sehen rückt individuelle Unterschiede in den Hintergrund
- Selbststereotypisierung: Erhöhte Depersonalisierung führt zu Verhalten, welches sich an Gruppennormen orientiert
Hierarchische Struktur sozialer Kategorien
- Selbstkategorisierung auf mehreren Abstraktionsebenen (Untere Ebene/ Individuum; mittlere Ebene/ Mitglied der sozialen Gruppe; höchste Ebene/Mensch)
Relative Prototypikalität
- Gruppen definieren sich im Vergleich mit anderen Gruppen auf gleicher und zugehörigen “übergeordneten” Kategorie
- Welche Dimension das ist, hängt von Prototypen dieser Kategorie ab
Sind SIT und SCT im Grunde das Selbe
Beide ergänzen sich, wobei soziale Diskriminierung unterschiedlich erklärt wird
SCT als allgemeinere Theorie die SIT mit einschließt
Soziale Diskriminierung in SIT und SCT
SIT: Positive soziale Identität durch aus Wahrnehmung besser abgeschnitten zu haben (positive soz. Distinktheit)
SCT: ebenfalls Streben nach positiver sozialer Distinktheit, jedoc haus Wahrnehmung, dass Eigengruppe Prototypen derjenigen übergeordneten Kategorie besser repräsentiert, die für Vergleich günstig ist